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Die Kong Gudrod andere Namen Estonia Volker Waap Monkedamm Overbeck Boom Eftychia Phaedra war ein 1910 gebautes Passagier und Frachtschiff mit einer ungewohnlich langen und bewegten Laufbahn Sie fuhr nacheinander unter norwegischer estnischer sowjetischer deutscher Kriegs und Handels belgischer und griechischer Flagge vielleicht auch noch unter philippinischer Im Zweiten Weltkrieg wurde sie sogar zweimal von der deutschen Kriegsmarine aufgebracht und ab 1941 unter dem Namen Estonia als Wohnschiff und Hilfs Schnellbootbegleitschiff genutzt Kong Gudrod Kong Gudrod Kong GudrodSchiffsdatenFlagge Norwegen NorwegenEstland EstlandSowjetunion SowjetunionDeutsches Reich Deutsches ReichDeutschland Bundesrepublik BR DeutschlandBelgien BelgienKonigreich Griechenland Griechenlandandere Schiffsnamen Estonia Volker Waap Monkedamm Overbeck Boom Eftychia PhaedraSchiffstyp Kombischiff ab 1953 Autotransporter Bauwerft Trondheim Mekaniske Verksted TrondheimBaunummer 143Baukosten 432 000 KronenStapellauf 1910Indienststellung 1910Schiffsmasse und BesatzungLange 69 2 ab 1953 72 3 m Lua 65 62 m KWL Breite 9 4 mTiefgang max 6 65 mVerdrangung 1 000 t ab 1953 1662 t Vermessung 1 091 BRT ab 1953 1163 BRT MaschinenanlageMaschine VerbunddampfmaschineHochst geschwindigkeit 12 5 kn 23 km h Maschinenanlage ab 1956Maschine 8 Zyl DieselMaschinen leistung 1 200 PS 883 kW Hochst geschwindigkeit 11 kn 20 km h TransportkapazitatenZugelassene Passagierzahl 242 bis 1953 Inhaltsverzeichnis 1 Vorkriegszeit 2 Zweiter Weltkrieg 2 1 Kriegsmarine 3 Nachkriegszeit 4 Verbleib 5 Anmerkungen und Einzelnachweise 6 WeblinksVorkriegszeit BearbeitenDas Schiff wurde im Jahre 1910 mit der Baunummer 143 auf der Werft Trondhjems Mekaniske Vaerksted TMV in Trondheim Norwegen fur die Reederei Det Nordenfjeldske Dampskibsselskab NFDS in Trondheim gebaut im September 1910 ausgeliefert und mit dem Namen Kong Gudrod in Dienst gestellt 1 Das Schiff war 69 2 m lang uber Alles 65 62 m in der Wasserlinie und 9 4 m breit und hatte 6 65 m Tiefgang Es war mit 1091 BRT und 648 NRT vermessen und verdrangte 1000 Tonnen Eine Dreifach Expansions Dampfmaschine von TMV ermoglichte eine Hochstgeschwindigkeit von 12 5 Knoten Das Schiff war fur 242 Passagiere im Kustenverkehr und 100 Passagiere im internationalen Verkehr zugelassen Die Baukosten betrugen 432 000 NKr Die Kong Gudrod war eines der letzten in Norwegen gebauten konventionellen Kombischiffe Sie wurde im Passagier und Frachtdienst zwischen Hamburg und Kirkenes in der Finnmark eingesetzt teilweise auch auf der Kustenroute zwischen Oslo und Nordnorwegen Als gegen Ende der 1920er Jahre das 1873 gebaute Hurtigruten Schiff Haakon Adalstein ausgemustert und ersetzt werden musste fiel die Wahl auf die Kong Gudrod die von 1930 bis 1935 mit einigen Unterbrechungen auf den Hurtigruten diente Fur diese Aufgabe wurden einige Umbauten durchgefuhrt so wurde die Brucke um ein Stockwerk erhoht und auf dem Achterdeck wurde eine Raucher Lounge gebaut Im Januar 1936 wurde das Schiff an die Reederei Parnu Laeva A S in Parnu Estland verkauft die es unter dem neuen Namen Estonia im Liniendienst zwischen Tallinn und Stockholm einsetzte Zweiter Weltkrieg BearbeitenAm 10 Dezember 1939 wurde das Schiff wahrend einer Fahrt von Tallinn nach Stockholm von dem deutschen Minenschiff Tannenberg aufgebracht untersucht mit einem Prisenkommando besetzt und von diesem am 12 Dezember nach Swinemunde gebracht Das Schiff hatte 185 Passagiere 247 Kolli Post und 221 Tonnen Stuckgut u a Frischfleisch Fisch und Huhner an Bord Die Handelsuberwachungsstelle Hust Swinemunde erklarte das Schiff zur Prise die verderblichen Guter wurden zur deutschen Verwendung freigegeben 91 polnische und ein britischer Staatsburger unter den Passagieren wurden interniert der Rest freigelassen Erst am 10 Januar 1940 wurde das Schiff mit seiner Besatzung und Restladung freigelassen Nach der offiziellen Annexion Estlands durch die Sowjetunion am 6 August 1940 wurde auch die Estonia konfisziert im Oktober offiziell verstaatlicht und dann von der Staatlichen Estnischen Schifffahrtsgesellschaft in Tallinn betrieben Kriegsmarine Bearbeiten In der Nacht vom 21 zum 22 Juni 1941 unmittelbar nach dem Beginn des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion wurde das Schiff auf der Fahrt von Riga nach Stockholm von den deutschen Schnellbooten S 27 und S 28 in der Irbenstrasse wo sie als Teile der 5 Schnellboot Flottille eine Minensperre gelegt hatten aufgebracht und am 23 Juni nach Turku eingebracht 2 Die 30 Mann der Besatzung mit Kapitan A I Adamson wurden Kriegsgefangene In Turku wurde das Schiff bereits vom nachsten Tag an durch die 1 Schnellboot Flottille als Wohnschiff genutzt diese eigenmachtige Indienststellung wurde am 3 Juli nachtraglich durch die Gruppe Nord der Kriegsmarine genehmigt Am 22 August 1941 wurde das Schiff vom Oberprisenhof Berlin zur deutschen Verwendung freigegeben Am 19 September 1941 wurde es von der Anfang 1941 nach Danzig umgezogenen Reederei Schmidt Witte amp Co 3 den baltendeutschen Mehrheitsaktionaren der ehemaligen Parnu Laeva A S bereedert und in Danzig ins Schiffsregister eingetragen Die Kriegsmarine requirierte das Schiff am 25 September und stellte es als Begleitschiff fur die 5 Schnellboot Flottille in Dienst Am 1 April 1942 wechselte es zur 7 Schnellboot Flottille in Swinemunde 1943 diente es als Wohnschiff der Marineflugabwehrschule I sowie fur Kurzlehrgange der U Boot Waffe in Swinemunde Nach jahrelangen Verhandlungen zwischen der Kriegsmarine der Deutschen Umsiedlungs Treuhand GmbH dem Reichskommissariat Ostland und den ehemaligen Besitzern der Estonia wurde schliesslich 1944 eine Partenreederei fur das Schiff gegrundet Am 1 Januar 1945 wurde die Estonia an die neue Partenreederei bzw an Schmidt Witte amp Co ubergeben und gleichzeitig wiederum von der Kriegsmarine fur die Marineflugabwehrschule I in Swinemunde erfasst Im Februar 1945 wurde das Schiff nach Kiel Wik verlegt wo es als Wohnschiff der Flakschule IV benutzt wurde Bei den Luftangriffen der Alliierten auf Kiel wurde es erheblich beschadigt und sein schlechter Zustand bewahrte es davor nach Kriegsende als Kriegsbeute oder Reparationszahlung abgegeben zu werden Nachkriegszeit BearbeitenDas Schiff wurde am 27 September 1945 in der Borgstedter Enge dem alten Flussbett der Eider bei Rendsburg aufgelegt Es wurde beim Kriegsschadenamt fur die Seeschiffahrt als Totalverlust angemeldet erhielt jedoch die Kennung X 2050 und blieb liegen Erst 1952 nachdem die Deutschland auferlegten Schifffahrtsbeschrankungen gelockert worden waren wurde das Schiff von der Reederei Carl Wasp aus Heikendorf gekauft in Volker Waap umbenannt und zur Werft Nobiskrug in Rendsburg zur Reparatur und zum Umbau gebracht Dabei erhielt es ein neues Vor und Achterschiff womit das Schiff auf 72 3 m verlangert wurde und einen aus dem Jahr 1942 stammenden 7 Zylinder Zweitakt Dieselmotor der Firma Sulzer Als die Reederei im April 1953 in Konkurs geriet wurde das halbfertige Schiff vom Hauptglaubiger der Landesbank amp Girozentrale Schleswig Holstein ubernommen und von dieser 1954 an die Reederei S Stein in Hamburg weiterverkauft 4 Diese benannte das Schiff in Monkedamm um und liess den Umbau abschliessen Die Indienststellung des nunmehrigen 1163 BRT 712 NRT Motorfrachtschiffs erfolgte im Juli 1954 5 1956 wurde die Maschine durch einen 1200 PS 8 Zylinder Zweitakt Dieselmotor von Sulzer ersetzt der eine Geschwindigkeit von 11 Knoten ermoglichte Ab 7 Oktober 1957 war das 1662 tdw Schiff im Autotransport nach Schweden eingesetzt zwei bis dreimal wochentlich brachte es durchschnittlich 170 Wagen von Lubeck nach Trelleborg oder Stockholm Dabei ereignete sich am 7 November 1957 ein folgenschwerer Unfall als die Monkedamm etwa 15 sm sudsudwestlich der schwedischen Insel Utklippan mit dem schwedischen Dampfer Monestra kollidierte und dieser daraufhin sank 6 Im Jahr 1963 wurde das Schiff an die Lubeck Linie aus Lubeck verkauft und umbenannt in Overbeck blieb jedoch weiterhin als Autotransporter zwischen Lubeck und Schweden in Dienst Am 13 Juni 1967 wurde das Schiff an die belgische Firma Ferdinand Carron in Boom verkauft und in Boom umbenannt Noch im gleichen Jahr wurde die Boom von der Antwerpe Kustvaart Mij in Antwerpen ubernommen Am 2 Januar 1968 wurde sie nach Griechenland weiterverkauft an die Reederei G Tzortzis K Sykias amp P Bouldournis in Piraus Sie hiess nun Eftychia wurde dann 1970 in Phaedra umbenannt Verbleib BearbeitenDer weitere Verbleib nicht gesichert Das Schiff wurde wahrscheinlich 1974 verschrottet und am 6 Februar 2004 im Register geloscht 7 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Die Reederei benannte alle ihre Schiffe nach norwegischen Herrschern Gudrod Bjornsson war ein regionaler Unterkonig in Vestfold unter Hakon I um 920 961 Archivlink Memento vom 23 Marz 2013 im Internet Archive Die Reederei zog 1945 weiter nach Hamburg Hamburger Abendblatt 10 Mai 1954 Hamburger Abendblatt 11 Mai 1954 Auch die 1381 BRT grosse Monestra hatte eine bewegte Laufbahn Sie fuhr von 1902 bis 1916 als Lulea fur die Hamburger Reederei H M Gehrckens H M G war 1916 vor Schweden gestrandet dann gehoben und fur die schwedischen Eigner Svea AB und dann Monark AB unter dem Namen Kare in Dienst gestellt worden Von 1942 bis 1945 wurde sie nach prisenrechtlicher Beschlagnahme durch die Kriegsmarine als Hela von der Danziger Reederei C F Gahlnback betrieben der sie als Ersatz fur die durch Kriegseinwirkung verlorene Orkan ubergeben worden war Nach Kriegsende wurde sie an Schweden zuruckgegeben und fuhr bis 1957 unter dem neuen Namen Monestra Eintrag bei Miramar Ship IndexWeblinks BearbeitenFoto der Estonia 1939 Foto der Estonia nach Kriegsende mit Zwillingsflak auf dem Vorschiff Foto der Monkedamm beim Transport von VW Kafern nach Schweden Historien Kong Gudrod bei Hurtigrutemuseet no norwegisch Memento vom 3 Februar 2011 im Internet Archive Kong Gudrod englisch http warsailors com forum read php 1 3046 3051 quote 1 S Boote in der Kriegsmarine 1935 1945 Die Organisation der S Bootswaffe Memento vom 21 November 2010 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kong Gudrod amp oldid 228912233