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Die Deutsche Umsiedlungs Treuhand GmbH DUT wurde am 3 November 1939 als Gesellschaft mit beschrankter Haftung gegrundet 1 Ihre Aufgabe war es Umsiedler vermogensrechtlich zu betreuen und Kredite zu gewahren Sie erfullte damit Teilaufgaben im Plan alle Volksdeutschen die in Sud und Osteuropa lebten im Grossdeutschen Reich zu konzentrieren Die DUT arbeitete eng unter anderem mit der von Heinrich Himmler gegrundeten Volksdeutschen Mittelstelle VOMI zusammen 2 Arthur Greiser rechts und Heinz Reinefarth begrussen am 17 Marz 1944 den Millionsten Umsiedler in Litzmannstadt Lodz Inhaltsverzeichnis 1 Organisation 2 Vorgehen 2 1 Aussiedlung aus Lettland Oktober 1939 bis Juni 1941 3 Literatur 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseOrganisation BearbeitenDie DUT unterstand dem von Heinrich Himmler geleiteten Reichskommissariat fur die Festigung deutschen Volkstums 3 Heinrich Bredenbreuker war von Herbst 1939 bis 1943 Direktor der DUT 4 Ihm zur Seite stand bis zum Kriegsende als zweiter Direktor Kurt Kleinschmidt Der Geschaftsbericht 1940 wies folgende Aufsichtsratsmitglieder aus und dokumentiert damit das Verhaltnis zu SS und Partei sowie den Behordencharakter 5 im privatrechtlichen Mantel Vorsitzender Wilhelm Keppler SS Gruppenfuhrer Staatssekretar im Auswartigen Amt Ulrich Greifelt SS Brigadefuhrer Chef der Dienststelle des Reichsfuhrers SS als Reichskommissar fur die Festigung deutschen Volkstums George Christians stellvertretender Leiter des Aussenhandels Amtes der Auslandsorganisation der NSDAPIn 8 des Gesellschaftsvertrags heisst es zudem Jede Wahl zum Aufsichtsrat wird erst dann wirksam wenn die Zustimmung des Reichsfuhrers SS vorliegt Niederlassungen der DUT befanden sich in Posen Litzmannstadt Gepackzentrale Danzig Lublin und Kattowitz Vorgehen BearbeitenUngefahr 600 000 aus den baltischen Staaten Polen Frankreich Sudtirol und der Sowjetunion stammende Deutsche wurden in Gebiete umgesiedelt die von den deutschen Behorden nach der Besetzung Polens in das Reich eingegliedert worden waren Die Haupttreuhandstelle Ost beschlagnahmte in Zusammenarbeit mit der SS auf Grundlage der sogenannten Polen Vermogens Verordnung 6 Handelsunternehmen Handwerksbetriebe sowie Grundvermogen die Angehorigen des ehemaligen polnischen Staates in den Reichsgauen Danzig Westpreussen und Wartheland gehorten um den als deutsch deklarierten Siedlern die Ansiedlung zu ermoglichen Millionen Menschen wurden zwangsweise vertrieben um Platz fur diese deutschen Siedler zu schaffen dies wurde von der Umwandererzentralstelle organisiert Die meisten Polen wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland gebracht der Rest siedelte in das neugebildete Generalgouvernement uber Mit der Verwaltung eines Teils der beschlagnahmten Guter im Reichsgau Danzig Westpreussen wurde die Grundstucksgesellschaft fur den Reichsgau Danzig Westpreussen mbH beauftragt Die DUT war in diesem Zusammenhang mit dem Verkauf der Guter an Volksdeutsche vom Reichsstatthalter beauftragt und fur Grundstucksgeschafte bevollmachtigt Fur den Kauf wurde im Herkunftslande zuruckgelassenes Vermogen durch Ausgleichsbescheide angerechnet ggf erhielt die DUT eine im Grundbuch eingetragene Grundschuld Erwerbsnebenkosten wie Gerichtskosten Schreibgebuhren und die Grunderwerbssteuer wurden in der Regel erlassen 7 Notargebuhren waren auf 20 reduziert Der Weiterverkauf oder eine Verpachtung des erworbenen Grundbesitzes ohne Zustimmung des Reichskommissars fur die Festigung deutschen Volkstums wurde fur funf Jahre bei Vertragsstrafe ausgeschlossen Zur Finanzierung der Operationen der DUT leitete die Deutsche Bank zusammen mit der Dresdner Bank ein Konsortium das fur die Umsiedlungsarbeiten dieser Organisation 100 Millionen Reichsmark zur Verfugung stellte 3 Aussiedlung aus Lettland Oktober 1939 bis Juni 1941 Bearbeiten Die Umsiedlungs Treuhand AG UTAG lett Fiduciara izcelosanas akciju sabiedriba war gemass dem deutsch lettischen Umsiedlungsvertrag vom 30 Oktober 1939 zur Liquidation des von den Umsiedlern in Lettland zuruckgelassenen Vermogens und zu ihrer Vertretung vor Behorden und Gerichten formell als lettische Aktiengesellschaft gegrundet tatsachlich war sie aber eine Unterorganisation der DUT Die UTAG begann ihre Tatigkeit in Riga im November 1939 mit mehreren paritatisch besetzten deutsch lettischen Kommissionen deren eine sich auch uber die mitzunehmenden oder zuruckzulassenden Kulturguter zu einigen hatte Uber das Grundvermogen schloss sie zum Teil Globalvertrage mit der lettischen Staatlichen Agrarbank und uber die DUT mit der Kreditbank welche die Grundstucke pauschal ubernahmen Die Abwicklungstatigkeit der UTAG wurde im Juni 1940 durch den Einmarsch der Roten Armee unterbrochen Mit der UdSSR mussten neue Vertrage geschlossen werden 1941 8 Literatur BearbeitenDietrich Andre Loeber Diktierte Option Die Umsiedlung der Deutsch Balten aus Estland und Lettland 1939 1941 Dokumentation Sonderforschungsbereich Skandinavien u Ostseeraumforschung an der Universitat Kiel Wachholtz Neumunster 1972 ISBN 3 529 06142 5 S 346 ff Arveds Svabe Red Latvju Enciklopedija Band 3 Piejavs Zvigule Maca Apgads Tris Zvaigznes Stockholm 1955 S 2539 Nachdruck Antera Riga 2005 ISBN 9984 719 37 5 Siehe auch BearbeitenGeneralplan Ost die umfassende ideologische Grundlage fur die DUT Option in SudtirolEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 186 37 Sammlung Volkstum und Umsiedlung 4 Deutsche Umsiedlungs Treuhand Gesellschaft Schreiben des Staatssekretars z b V im Auswartigen Amt Wilhelm Keppler an Himmler zur Grundung der DUT 3 Nov 1939 Ingo Loose Kredite fur NS Verbrechen Die deutschen Kreditinstitute in Polen und die Ausraubung der polnischen und judischen Bevolkerung 1939 1945 Studien zur Zeitgeschichte Bd 75 Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58331 1 S 247 Online verfugbar hier a b Der Wachsturm Peter Mantel Betriebswirtschaftslehre und Nationalsozialismus Springer Berlin 2010 ISBN 9783834985156 S 73 BALTENDEUTSCHE Moskau zahlte In Der Spiegel Nr 51 1961 online eigentlich Verordnung uber die Behandlung von Vermogen der Angehorigen des ehemaligen polnischen Staates vom 17 September 1940 veroffentlicht im Reichsgesetzblatt 1940 S 1270 1286 Runderlass des Reichsministers fur Finanzen und des Reichsministers des Innern vom 14 Mai 1940 Abschnitt A i 1 b in Reichssteuerblatt S 534 Ausfuhrungsverordnung des Reichsministers der Justiz vom 27 Mai 1940 in Deutsche Justiz S 623 Baltische historische Kommission Normdaten Korperschaft GND 5055955 2 lobid OGND AKS VIAF 303498034 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Umsiedlungs Treuhand amp oldid 238025045