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Kloster Hugshofen franzosisch Honcourt war eine Benediktinerabtei bei Saint Martin im unterelsassischen Weilertal bei Schlettstadt heute Selestat Frankreich die wahrend der Reformation aufgelost wurde Klosterkirche Hugshofen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Abte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Kloster soll im Jahr 1000 durch Werner von Ortenberg und dessen Ehefrau Himiltrud den altesten uberlieferten Mitgliedern der Familie von Hirrlingen gegrundet worden sein Nichts erfahrt man aus den der Grundung folgenden Jahrzehnten uber die Benediktinergemeinschaft in Hugshofen Erst zum Jahr 1061 treten das Kloster und die Stifterfamilie wieder in Erscheinung Folmar von Hirrlingen der Sohn Werners und der Himiltrud ubergab zusammen mit seiner Ehefrau Heilicha das Kloster der Strassburger Domkirche unter Bischof Hermann Hugshofen wurde damit ein Eigenkloster der Strassburger Bischofe Uber die Verbindungen der Hirrlinger der Hugshofener Klostervogte mit der Monchsgemeinschaft Sankt Georgen im Schwarzwald Ulrich I von Hirrlingen 1123 hatte die Witwe des 1094 verstorbenen St Georgener Klostervogts Hermann geheiratet nahm Hugshofen kurz oder um das Jahr 1110 an der St Georgener Klosterreform teil und wurde von Abt Theoger von Sankt Georgen reformiert mit Konrad wurde ein Reformabt vom Kloster Hirsau eingesetzt Das erste Papstprivileg das des Papstes Calixt II ist eine Bestatigung der Guter und Rechte des Klosters Die auf die Jahre 1122 1124 zu datierende Urkunde wurde auf Veranlassung der lothringischen Grafin Adelheid einer Verwandten der Hirrlinger aufgesetzt und bestimmte neben anderem die Exemtion des Klosters von der Gewalt des Strassburger Bischofs Diese Bestimmung erganzt um den Schutz des engeren Klostergebietes vor aller bischoflichen und weltlich vogteilichen Einflussnahme ist indes so aussergewohnlich dass das Papstprivileg nur eine Falschung und zwar des 13 Jahrhunderts sein kann Dies wird ersichtlich wenn man das Calixt Privileg mit den Inhalten einer Urkunde des Papstes Innozenz II vom 10 Juni 1135 vergleicht Hier wird Hugshofen lediglich dem papstlichen Schutz unterstellt vermittels der libertas Romana der romischen Freiheit wie man sie auch vom Kloster Sankt Georgen her kennt Der Text der echten Innozenz Urkunde gibt damit den richtigen verfassungsmassigen Status der elsassischen Abtei wieder lediglich bei der im Privileg aufgefuhrten Besitzliste ist es spater zu Rasuren und Manipulationen gekommen Derselbe Falscher der die Calixt Urkunde niederschrieb stellte auch die angebliche Kaiserurkunde des deutschen Herrschers Friedrich I Barbarossa vom 24 Oktober 1162 her Eine an das Kloster Hugshofen auf 1140 52 zu datierende Guterschenkung der Judinta der Ehefrau Graf Albrechts II von Habsburg 1096 1140 macht wahrscheinlich dass Judinta eine Schwester Ulrichs II von Hirrlingen 1152 gewesen war und Ulrich der Hugshofener Klostervogt Die Stifterfamilie und ihre Erben konnten sich als Vogte aber auf Dauer nicht behaupten Spatestens um 1200 hatten die Grafen von Hohenberg die Vogtei uber das Kloster neben anderen ehemals hirrlingischen Positionen inne Zudem war die Monchsgemeinschaft im 12 Jahrhundert ein benediktinisches Reformkloster das spatestens 1135 mit der romischen Freiheit begabt worden war Damit zusammenhangend versuchte die Kommunitat die ja auch bischofliches Eigenkloster war den Einfluss von Bischof und Vogt einzuschranken Die beiden gefalschten Urkunden des 13 Jahrhunderts zeigen dass das Problem der Beziehungen zwischen Kloster Bischof und Vogt damals noch virulent war Vielleicht hangen die Urkundenfalschungen mit dem Ubergang der Klostervogtei an die Grafen von Habsburg um 1258 zusammen Hugshofen geriet jedenfalls in den Sog der habsburgischen Landesherrschaft Im 15 und 16 Jahrhundert mehrfach verwustet wurde die Benediktinerabtei im Zeitalter der Reformation aufgelost Bis 1782 stand immerhin noch die merkwurdige Klosterkirche ein romanischer Zentralbau ein Rundbau mit angeschlossenem rechteckigen Chor kegelformigem Dach und polygonem Oberbau 1237 verkaufte die Abtei Hugshofen den nordwestlich von Worms gelegenen Fernbesitz in dem Ort Ober Florsheim an die Deutschordensballei Hessen zu Marburg Es handelte sich um einen Pfarrhof mit Kirchsatz und einen Fronhof mit Landereien welche fur 850 Mark Silber den Besitzer wechselten Daraus entstand die erst 1797 aufgeloste Deutschordenskommende Ober Florsheim 1 Abte BearbeitenPaul Volz 1480 in Offenburg Schuler und Chronist des Klosters Schuttern Abt des Klosters Hugshofen bis 1526 Humanist 1544 in Strassburg Literatur BearbeitenMichael Buhlmann Die Herren von Hirrlingen und das Kloster St Georgen im Schwarzwald Vertex Alemanniae H 15 Sankt Georgen 2005 PDF 261 kB Michael Buhlmann St Georgen als Reformmittelpunkt benediktinischen Monchtums Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St Georgens Teil VIII Vertex Alemanniae H 20 Sankt Georgen 2005 PDF 275 kB Hans Hirsch Urkundenfalschungen der Kloster Hugshofen und Murbach In Mitteilungen des Instituts fur osterreichische Geschichtsforschung Erganzungsband 11 Innsbruck 1929 S 179 192 Hans Janichen Herrschafts und Territorialverhaltnisse um Tubingen und Rottenburg im 11 und 12 Jahrhundert Teil 1 Die freien Herren Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde Band 2 Muller amp Graff Stuttgart 1964 ISSN 0582 0529 Rudolf Kautzsch Der romanische Kirchenbau im Elsass Urban Verlag Freiburg i Br 1944 Hans Josef Wollasch Die Benediktinerabtei St Georgen im Schwarzwald und ihre Beziehungen zu Klostern westlich des Rheins In Stadt St Georgen Hrsg 900 Jahre Stadt St Georgen im Schwarzwald 1084 1984 Festschrift St Georgen 1984 S 45 61 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Hugshofen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte des Dorfes und der Kommende Ober Florsheim In ober floersheim de Abgerufen am 30 Marz 2017 48 349444 7 282778 Koordinaten 48 20 58 N 7 16 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Hugshofen amp oldid 239149973