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Theoger um 1050 29 April 1120 in Cluny auch Dietger war Prior des Klosters Reichenbach Abt des Klosters Sankt Georgen im Schwarzwald Klosterreformer und Bischof von Metz Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Herkunft und Eintritt ins Klosterleben 1 2 Wirken im Kloster Sankt Georgen 1 3 Bischofswurde 2 Literatur 3 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenHerkunft und Eintritt ins Klosterleben Bearbeiten Uber das Leben Theogers unterrichtet in zwei Buchern eine Vita die Vita Theogeri die der Monch und Bibliothekar Wolfger von Prufening um die Mitte des 12 Jahrhunderts unter dem Abt Erbo I 1121 1162 des Klosters Prufening schrieb Theoger um die Mitte des 11 Jahrhunderts geboren stammte so die Vita aus ministerialischen Verhaltnissen Er war wahrscheinlich mit machtigen Adelsfamilien im elsassisch lothringischen Raum verwandt unter anderem mit den Grafen von Metz und denen von Lutzelburg Theoger soll unter dem beruhmten Manegold von Lautenbach und im Wormser Cyriakusstift seine geistliche Ausbildung erhalten haben Er wandte sich dem Monchtum Hirsauer Pragung zu und trat in das Kloster Hirsau unter dessen Abt Wilhelm 1069 1091 ein Dieser ernannte ihn spater zum Prior des Hirsauer Priorats Reichenbach 1085 1088 Schliesslich wurde Theoger auf Betreiben Wilhelms im Jahr 1088 zum Abt von Sankt Georgen eingesetzt Wirken im Kloster Sankt Georgen Bearbeiten Um Selbststandigkeit von Hirsau bemuht gelang es Theoger wahrend seines Abbatiats 1088 1119 das Kloster Sankt Georgen im Schwarzwald zu einem Reformmittelpunkt benediktinischen Monchtums im Elsass Suddeutschland und Osterreich zu machen Diese Sankt Georgener Reform war verbunden mit der Einflussnahme der Schwarzwalder Monchsgemeinschaft auf eine Reihe von Manner und Frauenklostern die entweder neu gegrundet oder von Sankt Georgen aus reformiert wurden Sankt Georgener Monche fungierten vielfach als Abte der zu reformierenden Kloster wahrend die Neugrundungen meist als Sankt Georgener Priorate in Besitz und unter der seelsorgerischen Oberaufsicht der geistlichen Kommunitat an der Brigach standen Im Einzelnen gab es Verbindungen Sankt Georgens zu folgenden Klostern zum Kloster Ottobeuren 1102 zum Kloster St Marx circa 1105 zum Kloster Amtenhausen vor 1107 zum Kloster Lixheim 1107 zum Kloster Sankt Ulrich und Afra in Augsburg 1109 zum Kloster Admont 1115 Admonter Reform und zum Kloster Prufening 1121 Der damaligen Bedeutung Sankt Georgens entsprach es dass das Kloster auch Empfanger eines wichtigen Papstprivilegs wurde Das Schutzprivileg Papst Urbans II vom 5 Marz 1095 bestimmte fur die Monchsgemeinschaft unter Abt Theoger die romische Freiheit das heisst die Unterstellung unter den Papst die freie Abtswahl und die freie Wahl des Klostervogtes Wie der Grundungsbericht des Klosters Sankt Georgen zudem mitteilt erlangten die Monche aus dem Schwarzwald um die Wende vom 11 zum 12 Jahrhundert bedeutende Schenkungen von Landbesitz und Rechten Diese ausseren Faktoren machten zusammen mit der inneren Geschlossenheit klosterlichen Lebens das sich nach den Hirsauer Gewohnheiten consuetudines richtete den Erfolg des Klosters Sankt Georgen unter Theoger aus ein Erfolg der nach dem Weggang Theogers anhielt und das sogenannte Sankt Georgener Jahrhundert von der Klostergrundung bis zu Abt Mangold von Berg 1084 bis nach 1193 1194 begrundete Bischofswurde Bearbeiten Theoger war Reformabt und Anhanger der gregorianischen Kirchenreform Daher ernannte die kirchliche Reformpartei im durch den Investiturstreit zerrutteten Deutschland ihn der sich lange dagegen straubte 1117 zum Bischof von Metz und damit zum Gegenkandidaten des kaiserfreundlichen Bischofs Adalbero IV 1090 1117 Unterstutzt von seinen Metzer Verwandten ebenfalls Reformern bestatigt vom Papst gelang es Theoger dennoch nicht im Metzer Bistum Fuss zu fassen 1119 Ein Ausgleich zwischen Papst Calixt II 1119 1124 und dem Erzbischof Bruno von Trier 1102 1124 in Cluny Ende 1119 endete schliesslich damit dass Theoger in Cluny bleiben konnte Dort starb er am 29 April 1120 wo sich in gewisser Weise der Kreis von der cluniazensischen uber die Hirsauer bis zur Sankt Georgener Reform schloss Die Vita Theogeri verehrt Theoger als Heiligen Wie Abt Wilhelm von Hirsau so hat sich auch Theoger mit den Artes liberales den sieben freien Kunsten beschaftigt Besonders die Disziplinen des Quadrivium hatten es ihm angetan So ist von Theoger auch eine musiktheoretische Schrift uberliefert Literatur BearbeitenVita Theogeri abbatis S Georgii et episcopi Mettensis herausgegeben von Philipp Jaffe in Georg Heinrich Pertz u a Hrsg Scriptores in Folio 12 Historiae aevi Salici Hannover 1856 S 449 479 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Michael Buhlmann St Georgen und Sudwestdeutschland bis zum Mittelalter Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St Georgens Teil I Vertex Alemanniae H 2 St Georgen 2002 Michael Buhlmann Grundung und Anfange des Klosters St Georgen im Schwarzwald Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St Georgens Teil II Vertex Alemanniae H 3 St Georgen 2002 Michael Buhlmann Manegold von Berg Abt von St Georgen Bischof von Passau Vertex Alemanniae H 4 St Georgen 2003 Michael Buhlmann Abt Theoger von St Georgen Quellen zur mittelalterlichen Geschichte St Georgens Teil III Vertex Alemanniae H 7 St Georgen 2004 Wilhelm Wattenbach Dietger In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 5 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 163 Reinhold Rau Dietger Theodeger In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 674 Digitalisat Hans Josef Wollasch Die Anfange des Klosters St Georgen im Schwarzwald Zur Ausbildung der geschichtlichen Eigenart eines Klosters innerhalb der Hirsauer Reform Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte Band 14 Freiburg i Br 1964 Berthold Duffner Theoger Dietger von St Georgen In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 27 Bautz Nordhausen 2007 ISBN 978 3 88309 393 2 Sp 1394 1398 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenTheoger auch Dietger in der Datenbank Saarland BiografienVorgangerAmtNachfolgerAdalbero IV Bischof von Metz 1118 1120Stephan von BarNormdaten Person GND 119462990 lobid OGND AKS LCCN no95031670 VIAF 52499626 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Theoger von Sankt GeorgenALTERNATIVNAMEN Dietger von Sankt Georgen Theodeger von Sankt GeorgenKURZBESCHREIBUNG Abt von St Georgen im Schwarzwald Klosterreformer Bischof von MetzGEBURTSDATUM um 1050STERBEDATUM 29 April 1120STERBEORT Cluny Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theoger von Sankt Georgen amp oldid 237070503