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Das Kloster Bensheim in Bensheim an der Bergstrasse wurde 1628 von den Kapuzinern gegrundet und bestand mit Unterbrechungen bis 1982 Seit 1985 wird es von Franziskanern der Oberschlesischen Franziskanerprovinz weitergefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Zuge der Rekatholisierung wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs wurde 1628 in Bensheim ein Kapuzinerkloster gegrundet Am 25 Februar 1630 erhielt der Kapuzinerorden von Anselm Kasimir von Wambolt Kurfurst Erzbischof von Mainz die Erlaubnis zum Bau eines Klosters Durch heranruckende Schweden wurden diese aber bereits 1631 vertrieben und fluchteten nach Heppenheim Dort wirkten sie von 1642 bis 1649 als Kaplane zeitweise auch als Pfarrer Im Jahr 1649 kehrten die Kapuziner nach Bensheim zuruck wo sie 1651 ein Grundstuck vor dem Auerbacher Tor erwarben Nach 1651 wurde das Gelande an die Stelle des abgebrannten Rodensteiner Hofes nahe der Stadtpfarrkirche verlegt Hier wurde am 1 April 1653 der Grundstein zum Bau der Klosterkirche gelegt und im Jahr 1655 war der Bau des Klosters abgeschlossen Das Kloster im Zentrum der Stadt wurde 1802 im Zuge der Sakularisation aufgehoben und fiel an das Grossherzogtum Hessen Darmstadt Der letzte Guardian Pater Aegidius starb 1826 In den Jahren 1821 bis 1911 diente die Anlage als katholisches Lehrerseminar fur Hessen Darmstadt Wahrend dieser Zeit wurde die aus Kirche und Wohngebaude bestehende Anlage erheblich umgebaut und erweitert Im Jahr 1919 kaufte der Kapuzinerorden sein altes Kloster das sich inzwischen im Besitz der Stadt Bensheim befand zuruck um eine Kloster und Missionsschule fur den Ordensnachwuchs einzurichten das Fidelis Kolleg Der Nutzungswechsel vollzog sich nur langsam und war erst 1926 abgeschlossen Trotzdem wurde bereits am 29 April 1920 die Klosterschule unter Leitung von Pater Alfons eroffnet In den Jahren 1926 27 erfolgte ein Umbau der Anlage fur die Nutzung als Klosterschule Die Nationalsozialisten betrieben die Auflosung des Kollegs und in den Kriegsjahren 1939 bis 1945 wurde das Kloster beschlagnahmt und diente als Truppendepot Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Klosterkirche und die angrenzenden Gebaude durch Fliegerbomben zerstort Die Patres betrieben innerhalb kurzer Zeit den Wiederaufbau und bereits 1947 konnten wieder Gottesdienste in der neu errichteten Kirche gehalten werden die in der Stadt bis heute Kapuzinerkirchegenannt wird Im Jahr 1985 gab der Kapuzinerorden den Bensheimer Standort auf Seit 1985 wird das Kloster von polnischen Ordensbrudern der Deutschen Region der Oberschlesischen Franziskanerprovinz Assumptionis B V M Provincia Provinz von der Aufnahme der seligen Jungfrau Maria Sitz in Kattowitz weitergefuhrt Die Franziskaner wahlten fur ihre Niederlassungen in Bensheim Berchtesgaden und Freystadt die Rechtsform eines gemeinnutzigen Vereins Franziskaner der Aufnahme Mariens in den Himmel e V im Anklang an den Namen der Ordensprovinz 1 Gebaude Bearbeiten Die wiederaufgebauten Teile des Klosters orientieren sich in ihrer Kubatur im Wesentlichen an den Vorgangerbauten Die giebelstandige Kirche ist ein schlichter Putzbau mit Satteldach die Giebelwand ist durch ein Rundfenster akzentuiert Im Innern ein Saal mit flacher Holzdecke der von hohen Rundbogenfenstern in der Sudwand belichtet wird Diese offnet sich mit niedrigen Korbbogen auf breiten Pfeilern zu einem Seitenschiff der Chor liegt eingezogen hinter einer hohen Korbbogenoffnung Uber dem Eingang eine Orgelempore Die Architektur zeigt sich hier von der traditionell konservativen Bauweise der dreissiger Jahre bestimmt Entsprechendes gilt von den Wohn und Kollegbauten die zweigeschossig uber Sockeln errichtet Walmdacher tragen und schlichte quadratische oder stehende Lochfenster aufweisen Die verputzten Kernbauten umschliessen einen in rotem Sandstein gemauerten Kreuzgang mit paarig gestalteten stichbogigen Fenster und Turoffnungen die in der Mitte von polygonalen Saulen gestutzt werden Die Eingangstur am Sudbau ist korbbogig geschlossen mit einem Schlussstein daneben ein grosser Holzkruzifixus von 1760 das ursprunglich an der Giebelwand der Vorgangerkirche hing 2 Vor der Kirche liegt ein erhohter Vorplatz mit Treppenanlagen ostlich der Kirche ein in gelbem Sandstein errichteter Glockenturm mit Satteldach und Kreuz Der Turm wurde in den 1960er Jahren errichtet wird von flachen Strebepfeilern abgestutzt und zeigt im oberen Bereich grosse Schalloffnungen Der nordlich an das Kloster anschliessende zweigeschossige Gebaudeflugel mit Satteldach stammt aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Seine Fenster sind zwei und dreifach gekoppelt und haben rote Sandsteingewande Zwischen den zur Klostergasse vorstossenden Gebaudeflugeln befindet sich ein kleiner Garten mit schonem Eisenzaun Wegen der Kriegszerstorungen sind im Kloster nur noch wenige interessante Baudetails erhalten so ein grosser mit einer Ohrmuschel Kartusche geschmuckter Wappenstein des Mainzer Domdekans Johann von Heppenheim genannt vom Saal 1653 und ein weiterer mit einem Steinmetzzeichen versehener Wappenstein dessen Inschrift auf Georg Friedrich zu Rodenstein 1655 verweist Im Chor der Kirche steht noch das Hochkreuz von 1652 das nach einem Vorbild des 14 Jahrhunderts geschaffen wurde Zwei ehemals im Kloster befindliche Barockskulpturen eine Muttergottes von Martin Biterich erstes Viertel 18 Jahrhundert und eine weitere Muttergottes Mainz zweites Drittel 18 Jahrhundert wurden beim Auszug von den Kapuzinern mitgenommen sie befinden sich heute im Kapuzinerkloster Munster bzw Oberhausen Sterkrade Das Gemalde einer Kreuzigung aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts und ein Bild mit der Darstellung des heiligen Fidelis von Sigmaringen aus dem 18 Jahrhundert befinden sich heute im Kapuzinerkloster Koblenz Ein Leinwandbild von Filippo Molini mit der Darstellung des heiligen Bonaventura und des heiligen Franziskus um 1657 befindet sich heute ebenfalls in einem anderen Kapuzinerkloster Literatur BearbeitenFranz Josef Schafer Die Geschichte des Kapuzinerklosters Bensheim des St Fidelis Kollegs und der Leidensweg des Kapuzinerpaters Dionys Zohren in der NS Zeit In Geschichtsblatter Kreis Bergstrasse Band 43 2010 S 67 103 Einzelnachweise Bearbeiten Orden de Homepage des Franziskanerordens Rom Nr 076 Memento vom 18 Juli 2011 im Internet Archive Zitat Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Kulturdenkmaler in Hessen Objekt Nr 626 1 abgerufen im Juli 2013 Weblinks BearbeitenFranziskaner Bensheim Klosterkirche Klosteranlage auf der Hessischen Denkmalliste49 681893 8 623092 Koordinaten 49 40 54 8 N 8 37 23 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Bensheim amp oldid 228578914