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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap All Coordinates Kleinkastell Robern Honehaus Honenhaus Wp 10 48 Limes ORL NN RLK Strecke RLK ORL Strecke 10Neckar Odenwald LimesOdenwaldlinieDatierung Belegung trajanisch 1 bis max 159Typ KleinkastellEinheit unbekannte VexillatioGrosse 20 21 m 0 04 haBauweise SteinkastellErhaltungszustand konserviertOrt FahrenbachGeographische Lage 49 27 57 N 9 9 37 O 49 465833333333 9 1602777777778 442Hohe 442 m u NHNVorhergehend ORL 52 Kastell Oberscheidental nordlich Anschliessend Kleinkastell Trienz sudlich Das Kleinkastell Robern das auch unter den Namen Honehaus bzw Honenhaus bekannt ist war ein romisches Grenzkastell an der alteren Odenwaldlinie des Neckar Odenwald Limes auf dem Gebiet der Gemeinde Fahrenbach im badischen Neckar Odenwald Kreis Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Forschungsgeschichte 2 Befunde 3 Limesverlauf zwischen den Kleinkastellen Robern und Trienz 4 Denkmalschutz 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenLage und Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Lage des Kleinkastells nbsp Grundriss und GelandeprofilDas heutige Bodendenkmal befindet sich im Kapellenwald zwischen dem Limbacher Ortsteil Wagenschwend und dem Fahrenbacher Ortsteil Robern Es liegt dort zum Fusse eines relativ steilen Abhangs hin in einem Bereich in dem dieser ein wenig abflacht In der alteren Literatur und im Volksmund wird das Kleinkastell auch Honehaus oder Honenhaus genannt darf aber nicht mit dem gleichnamigen Kleinkastell Honehaus der Jungeren Odenwaldlinie des Obergermanisch Raetischen Limes verwechselt werden In der ortlichen Folklore spielte die ehemalige romische Garnison in einigen Sagen eine gewisse Rolle Nachdem das Kastell im Mittelalter und in der Neuzeit durch den Umstand dass es fur Robern und Wagenschwend als gunstiger Steinbruch diente einigen Substanzverlust erlitten hatte wurde es im Mai 1893 von der Reichs Limeskommission unter der Leitung des zustandigen Streckenkommissars Karl Schumacher archaologisch untersucht und dokumentiert Heute sind die Grundmauern des Kastells konserviert und offentlich zugangig Befunde BearbeitenDie Ausgrabungen der Kommission forderten eine nur etwa 400 Quadratmeter grosse Fortifikation zu Tage die zuvor noch fur einen Wachturm Wp 10 48 gehalten worden war Es handelte sich aber um ein zweitoriges Steinkastell mit einem leicht verschobenem quadratischen Grundriss von 20 m Seitenlange Die steinerne Umwehrung besass stark abgerundete Ecken und war vollstandig aus rotem Sandstein gebaut Die Starke des aufgehenden Mauerwerks das auf einem Fundament aus kleineren Sandsteinbrocken ruhte betrug 95 cm bis 104 cm Am Fusse des Aufgehenden befand sich ein 14 cm bis 18 cm hoher abgeschragt vorspringender Sockelgurt Ursprunglich war die Mauer mit einem weissen Mortelverputz mit aufgemalten roten Scheinfugen verkleidet Der Haupteingang der zweitorigen Anlage befand sich zum Limes hin auf der Ostseite des Kastells Er war 2 96 m breit und von 91 cm bis 98 cm machtigen eingezogenen Torwangen flankiert Aus dem Tor fuhrte ein drei Meter breiter Weg mit einer Steinstickung 2 der den an dieser Stelle funf Meter breiten Limesbegleitweg kreuzte und zu einer Quelle fuhrte Das zweite Tor auf der westwarts gewandten Dekumatseite ruckwartigen Seite des Lagers bestand aus einem einfachen nur 1 71 m breiten Durchgang Ein Wehrgraben war nicht vorhanden Im Inneren der Fortifikation befanden sich keine Steingebaude sondern ausweislich der gefundenen Lehmbrocken lediglich Fachwerkbauten Uber die Besatzung vermutlich die Vexillatio einer grosseren Auxiliareinheit ist nichts bekannt Aus dem Kastell stammen einige Gesims und Deckelsteine sowie ein Relief der Victoria Kleinkastell Robern Zustand Oktober 2009 nbsp Nordseite nbsp Nordwestecke nbsp Ostmauer mit Haupteingang nbsp Sudlicher Teil der Westmauer von der Porta Decumana aus im Vordergrund Limesverlauf zwischen den Kleinkastellen Robern und Trienz BearbeitenVom Kleinkastell Robern aus zieht der Limes linear in sudliche Richtung Hierbei steigt er zunachst bis zum Wp 10 49 um 20 Hohenmeter an um anschliessend bis zum Kleinkastell Trienz um 75 Meter abzufallen Auf seinem Weg verlasst er unweit der Robener Fortifikation den Wald passiert die den Ort Robern umgebenden landwirtschaftlichen Nutzflachen und den Ort selbst und fuhrt sudlich des Dorfes durch ein weiteres schmales Waldstuck bevor er die ehemalige Garnison von Trienz erreicht Spuren der Limesbauwerke zwischen dem Kleinkastell Robern und dem Kleinkastell Trienz ORL 3 Name Ort Beschreibung ZustandWp 10 48 KK 4 Kleinkastell Robern siehe obenWp 10 49 Im Alten Feld durch Steinraub 1862 und Strassenbauarbeiten zwischen 1872 und 1874 noch vor Beginn der Aktivitaten der Reichs Limeskommission vollstandig abgegangene Turmstelle 5 Wp 10 50 Brenneisenacker aufgrund der durchschnittlichen Entfernungen zwischen Limeswachturmen sowie der topographischen Gegebenheiten vermutete aber nicht archaologisch nachgewiesene Turmstelle 6 Wp 10 51 Auf der Roberner Hohe nbsp Wp 10 51 Stelle eines Steinturm der bereits vor den Aktivitaten der Kommission in den 1870er Jahren teilweise dem Steinraub anheimfiel Eine ausfuhrlichere Untersuchung erfolgte nicht es liegen keine auch nur halbwegs aussagekraftigen Masse vor Lediglich ein Gesims und ein Sockelstein die aus dem Befund stammen sind gesichert Der Platz der Turmstelle war gut gewahlt von ihr aus reichte die Sichtverbindung im Norden bis zum Wachturm Wp 10 46 und im Suden uber das Kleinkastell Trienz und den Wp 10 53 bis zu den Turmen bei Sattelbach Die bis zu dieser Turmstelle in Limesflucht verlaufende romische Strasse biegt hier in sudwestliche Richtung ab Die RLK konnte die Trasse in diesem Bereich mit einer Breite von rund 4 90 m vermessen 6 Wp 10 52 KK Kleinkastell Trienz Hauptartikel Kleinkastell Trienz 7 Denkmalschutz BearbeitenDas Kleinkastell Robern und die erwahnten Bodendenkmale sind geschutzt als Kulturdenkmale nach dem Denkmalschutzgesetz des Landes Baden Wurttemberg DSchG Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde an die Denkmalbehorden zu melden Siehe auch BearbeitenListe der Kastelle am Obergermanisch Raetischen LimesLiteratur BearbeitenDietwulf Baatz Der Romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau 4 Auflage Gebr Mann Berlin 2000 ISBN 3 7861 2347 0 S 201f Ernst Fabricius Felix Hettner Oscar von Sarwey Hrsg Der obergermanisch raetische Limes des Roemerreiches Abteilung A Band 5 Strecke 10 Der Odenwaldlimes von Worth am Main bis Wimpfen am Neckar 1926 1935 S 102 104 sowie Tafel 12 Abb 4 und Tafel 13 Abb 1 Christian Fleer Typisierung und Funktion der Kleinbauten am Limes In Egon Schallmayer Hrsg Limes Imperii Romani Beitrage zum Fachkolloquium Weltkulturerbe Limes November 2001 in Lich Arnsburg Bad Homburg v d H 2004 ISBN 3 931267 05 9 Saalburg Schriften 6 S 75 92 Hans KroningerDer Odenwald Limes und das Kleinkastell Honehaus bei Robern In Heimatbuch Robern Rhein Neckar Zeitung 2007 S 39 ff Unser Land 2007 S 107 110 Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 125 128 Egon Schallmayer Hrsg Der Odenwaldlimes Neueste Forschungsergebnisse Beitrage zum wissenschaftlichen Kolloquium am 19 Marz 2010 in Michelstadt Saalburgmuseum Bad Homburg 2012 ISBN 978 3 931267 07 0 Saalburg Schriften 8 Andreas Thiel Odenwaldlimes im Neckar Odenwald Kreis In Dieter Planck Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1555 3 S 191f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleinkastell Robern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kleinkastell Honehaus auf der privaten Limesprojektseite von Claus te VehneAnmerkungen Bearbeiten Die konventionelle Anfangsdatierung auf das Jahr 100 5 stutzt sich auf die Ergebnisse der Ausgrabungen die Dietwulf Baatz in den Jahren 1964 bis 1966 im Kastell Hesselbach vornahm Sie basiert im Wesentlichen auf der Auswertung der dabei gefundenen Sigillaten vergleiche den entsprechenden Abschnitt im Hesselbach Artikel und Dietwulf Baatz Kastell Hesselbach und andere Forschungen am Odenwaldlimes Gebr Mann Berlin 1973 ISBN 3 7861 1059 X Limesforschungen Band 12 S 85 96 In der jungeren Literatur wird einer Anfangsdatierung des Kastells Hesselbach wie des gesamten Odenwaldlimes auf den Zeitraum 107 110 der Vorzug gegeben Dieser Datierungsansatz stutzt sich nicht auf neue Ausgrabungsbefunde sondern auf eine statistische Neubewertung der Munzfunde aus allen Kastellen des Obergermanisch raetischen Limes die der Archaologe Klaus Kortum 1998 erstmals vorgelegt hat und auf die sich inzwischen einige Autoren der jungeren Literatur stutzen vgl Klaus Kortum Zur Datierung der romischen Militaranlagen im obergermanisch raetischen Limesgebiet In Saalburg Jahrbuch 49 1998 Zabern Mainz 1998 S 5 65 und Egon Schallmayer Der Limes Geschichte einer Grenze Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 48018 7 S 49 52 sowie S 54f Unter einer Steinstickung versteht man das planmassige Setzen von unbearbeiteten Bruchsteinen zur Verfestigung des Laufniveaus eines Weges ORL Nummerierung der Limesbauwerke gemass der Publikation der Reichs Limeskommission zum Obergermanisch Ratischen Limes KK nicht nummeriertes Klein Kastell Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 127 a b Egon Schallmayer Der Odenwaldlimes Entlang der romischen Grenze zwischen Main und Neckar Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2309 5 S 128 49 26 26 N 9 9 51 O 49 440556 9 164167Kastelle des Neckar Odenwald Limes ORL Strecke 10 Odenwaldlinie Kastell Seckmauern Kastell Lutzelbach Kleinkastell Windlucke Kastell Hainhaus Kastell Eulbach Kastell Wurzberg Kastell Hesselbach Kleinkastell Zwing Kleinkastell Seitzenbuche Kastell Schlossau Kastell Oberscheidental Kleinkastell Robern Kleinkastell Trienz Kastelle von Neckarburken Kleinkastell Gundelsheim Kleinkastell Duttenberg Kleinkastell Kochendorf Kastell Wartberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinkastell Robern amp oldid 235426240