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Die evangelische Kirche Kroslin auch Christophorus Kirche ist ein aus dem 13 Jahrhundert stammendes gotisches Kirchengebaude in Kroslin in Vorpommern Die Kirchgemeinde gehort seit 2012 zur Propstei Demmin im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Vorher gehorte sie zum Kirchenkreis Greifswald der Pommerschen Evangelischen Kirche Sie ist dem Christophorus geweiht Kirche Kroslin Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Freester Strasse verlauft von Norden kommend als Bahnhofstrasse in Nord Sud Richtung als zentrale Gemeindestrasse durch den Ort Vor dem historischen Dorfanger zweigt westlich der Platz der Einheit ab der als Kirchstrasse nach Suden auf die Gartenstrasse fuhrt Diese verlauft schliesslich in ostlicher Richtung auf die Bahnhofstrasse In dem so eingeschlossenen Grundstuck steht die Kirche auf einer leicht erhohten Flache die von einer Mauer aus unbehauenen und nicht lagig geschichteten Feldsteinen eingefriedet ist Geschichte BearbeitenHerzog Bogislaw IV legte 1300 die Hufenzahl fur die Kirche auf 15 Hufen fest Zu Beginn des 14 Jahrhunderts wechselte der Besitz des Dorfes 1302 verkaufte Wulfoldus de Below bis dahin Besitzer Kroslins das Dorf an das Kloster Eldena Mit dem Kauf waren die kirchenrechtlichen Belange nicht endgultig geklart Dendrochronologische Untersuchung am Dachstuhl ergaben dass der Sakralbau in zwei Bauphasen errichtet wurde In einer ersten Bauphase entstand 1322 die Saalkirche aus Backstein mit einer Lange von vier Joch In der zweiten Bauphase im Jahr 1334 errichteten Handwerker die gestuften Strebepfeiler sowie den ostlichen Giebel Zur gleichen Zeit entstanden im Norden des Bauwerks die Sakristei sowie der Westturm Die Kirche in Kroslin gehorte weiterhin zur Kirche in Wolgast Drei Jahre nach dem Verkauf stimmte Bischof Heinrich von Cammin zu die Kirche von der Mutterkirche in Wolgast abzusondern Erst damit war es fur die Monche des Klosters Eldena moglich direkten Einfluss auf die Geschichte Kroslins zu nehmen 1331 bestatigte dann Bischof Friedrich von Cammin die neue Parochie und das Recht des Abtes des Klosters Eldena einen Geistlichen fur die neu errichtete Kirche einzusetzen In der Mitte des 18 Jahrhunderts errichtete die Kirchengemeinde den holzernen Turmaufsatz mit der Schweifkuppel In den Jahren 1878 und 1947 wurde der Innenraum der ziegelgedeckten Kirche renoviert Bei der Renovierung 1878 wurde die Renaissance Kanzel weitgehend zerstort der gotische Flugelaltar ins Stralsunder Provinzialmuseum fur Neuvorpommern und Rugen gegeben und der gotlandische Taufstein fur funf Mark an den Bauern Ludtke als Regenwasserbecken verkauft er wurde spater wieder an die Kirche zuruckgegeben Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1947 wurde das Innere der Kirche restauriert Am 16 Juni 1995 demontierten Handwerker die Glocken aus dem Turm Sie stehen seit dieser Zeit neben dem Gebaude Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Sudseite des KirchenschiffsDer Chor ist gerade und nicht eingezogen An der ostlichen Chorwand dominieren zwei grosse zweifach Lanzett Drillingsfenster mit uberhohtem Spitzbogen die in ein zweifach gestuftes Gewande eingelassen sind Der Ostgiebel ist im unteren Bereich mit sieben gekuppelten und ebenfalls spitzbogenformigen Blenden reichhaltig verziert Daruber folgen ein Blendenkreuz sowie je eine weitere Blende Das Kirchenschiff ist bis auf die Nordsakristei achssymmetrisch aufgebaut An der Fassade dominieren je vier weitere Lanzettfenster zwischen je einem zweifach gestuften Strebepfeiler Am sudlichen dritten Joch sind die Reste einer spitzbogenformigen funffach gestuften Priesterpforte erkennbar die mit einem wechselnd rot schwarz glasierten Gewande eingefasst war Das Portal ist mir rotlichem Mauerstein zugesetzt Eine weitere deutlich grossere aber ebenfalls zugesetzte Pforte ist am ersten Joch der Nordseite Die Sakristei wurde aus Mauerstein errichtet jedoch sind im Sockel auch ungleichmassig behauene Feldsteine verarbeitet worden Die Nordwand ist mit reichhaltigen Blenden uber einem Kreuzbogenfries verziert Der quadratische und eingezogene Westturm fusst auf einem Sockel aus wenig behauenen grossen Feldsteinen Daruber ist er ganzlich aus rotlichem Mauerstein errichtet An der Westseite ist ein dreifach getrepptes spitzbogenformiges Portal mit einer holzernen Tur In die Hohe des Spitzbogens hinein sind umlaufende Ausbesserungsarbeiten mit lagig helleren Ziegeln erkennbar An der Nord und Sudseite ist ein kleines Lanzettfenster daruber in den beiden Geschossen eine segmentbogenformige Offnung Es folgen eine geschweifte Haube sowie ein holzernes Oktogon in dem verbretterte Klangarkaden erkennbar sind Daruber ist eine weitere geschweifte Haube die in ein Pyramidendach ubergeht die mit Turmkugel und Wetterfahne abschliesst Ausstattung Bearbeiten nbsp Altarteppich der Kirche KroslinDas ursprungliche Altarretabel aus dem 15 Jahrhundert befindet sich heute im Stralsund Museum 1 Uber dem neuzeitlichen Altar hangt ein in Freest geknupfter Altarteppich Er zeigt die Kreuzigung Jesu und gilt mit vier Metern Lange und einer Breite von zwei Metern als einer der grossten in der Region entstandenen Pommerschen Fischerteppiche Es zeigt Jesus am Kreuz zu seinen Fussen glaubige und unglaubige Menschen Der Teppich ist mit volkskundlichen Symbolen wie dem Baum des Lebens und dem Dreifisch als Symbol fur die Trinitat umrahmt Der Teppich entstand in den Jahren 1947 und 1948 von den Freester Fischerfrauen Erna Pagenkopf Dorchen Dannenfeld und Gertrud Lenz nach einem Entwurf von Rudolf Stundl 1897 1990 2 Die neogotische Kanzel entstand um 1878 wahrend im Turm die Reste einer Vorgangerkanzel aus dem 17 Jahrhundert stehen Zur weiteren Kirchenausstattung gehort ein achteckiger gotlandischer Taufstein mit kleeblattformigem Blendenschmuck aus der Zeit um 1330 Bemerkenswert sind auch die zwei Epitaphe fur den 1587 verstorbenen Chr Masdorp und den 1599 verstorbenen Chr Schmidt Das Kirchenschiff tragt ein Kreuzrippengewolbe ebenso die Nordsakristei Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Hans Christian Feldmann u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2016 ISBN 978 3 422 03128 9 Christine Senkbeil Ein Zentner Kohlen fur die Knupfer Wie der Krosliner Altarteppich entstand In Mecklenburgische amp Pommersche Kirchenzeitung vom 11 August 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirche Kroslin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Kirche Kroslin in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Burkhard Kunkel Werk und Prozess Die bildkunstlerische Ausstattung der Stralsunder Kirchen im spaten Mittelalter eine Werkgeschichte Berlin 2008 S 173 174 Eckhard Oberdorfer Ostvorpommern Edition Temmen Bremen 2006 ISBN 3 86108 917 3 54 117333333333 13 752 Koordinaten 54 7 2 4 N 13 45 7 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Kroslin amp oldid 231370401