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Die ehemalige Kathedrale von Saint Pons de Thomieres in der etwa 2 000 Einwohner zahlenden Kleinstadt Saint Pons de Thomieres im Departement Herault in der Region Okzitanien im Suden Frankreichs ist zu Ehren des hl Pontius von Cimiez geweiht Der Kirchenbau ist bereits seit dem Jahr 1840 als Monument historique 1 anerkannt Saint Pons de Thomieres mit Nordwestturm der ehemaligen KathedraleKathedrale von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Inneres 3 Ausstattung 3 1 Orgel 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Bistum Saint Pons de Thomieres wurde in den Jahren 1317 8 durch einen Erlass des in Avignon residierenden Papstes Johannes XXII vor dem Hintergrund der Albigenserkriege gegrundet Zu diesem Zweck wurde das Erzbistum Narbonne aufgeteilt und ein bereits seit dem 10 Jahrhundert existierendes und von Graf Raimund III von Toulouse gegrundetes Benediktinerkloster in Saint Pons de Thomieres aufgelost Die ehemalige bereits befestigte Abteikirche aus der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts wurde in eine Bischofskirche umgewandelt ohne dass zunachst bauliche Veranderungen vorgenommen wurden Erst im 15 Jahrhundert wurde der romanische Chor zugunsten eines gotischen Neubaus abgerissen der jedoch in den Anfangen steckenblieb Im Jahr 1567 zerstorten die Hugenotten die ehemaligen Klostergebaude und Teile der Kathedrale Im Jahr 1711 schloss man die Ostseite der halben Ruine durch eine barock klassizistische Portalfassade verlegte den Altar in den Westen der Kirche und vermauerte das romanische Westportal Der heutige Altar mit rotlichem Marmor aus Caunes Minervois und weissem aus Italien stammt aus dem Jahr 1768 das kunstvoll gestaltete und teilweise vergoldete schmiedeeiserne Chorschrankengitter wurde drei Jahre spater eingebaut In der Zeit der Franzosischen Revolution war der Bau zeitweise geschlossen Durch das zwischen Napoleon und Papst Pius VII geschlossene Konkordat von 1801 wurde das Bistum Saint Pons de Thomieres aufgelost und dem spateren Erzbistum Montpellier angegliedert die ehemalige Kathedrale wurde in den Rang einer Pfarrkirche herabgestuft Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Das ein Triumphbogenschema mit zwei seitlichen Blendportalen nachbildende ehemalige romanische Westportal zeigt ein mittleres Doppeltympanon mit den Darstellungen des Abendmahls bzw der Himmelfahrt Christi links und der Kreuzigung rechts Sowohl der kompositorische Aufbau als auch der Figurenstil beider Tympana sind sehr einfach viele Kopfe wurden entweder durch die Hugenotten oder wahrend der Franzosischen Revolution abgeschlagen Sud und Nordwand des Kirchenbaus werden von tiefenraumigen Arkaden stabilisiert oberhalb derer jeweils ein Wehrgang mit Schiessscharten verlauft Diese gleichzeitig stabilisierenden und wehrhaften Hinzufugungen stammen aus der Zeit nach 1170 dem Jahr als der Vizegraf von Beziers Carcassonne und Albi Roger II Trencavel die Abtei angriff Der schmucklose Nordwestturm verfugt uber eine durch einen Zinnenkranz erhohte Brustungsmauer der oktogonale Spitzhelm zeigt Schindelimitationen Auf der Nordseite befindet sich ein durch einen Vorbau geschutztes romanisches Portal mit dekorativ gestalteten Archivoltenbogen Die ursprunglich im Gewande eingestellten Saulen sind verschwunden nur ihre Basen sind noch zu sehen In den oberen seitlichen Zwickeln des Portals befinden sich allegorische Darstellungen von Sonne links und Mond rechts Die im 18 Jahrhundert hinzugefugte und weitestgehend schmucklose Ostfassade ist im Stil des klassizistischen Barock gehalten Lediglich die Portal und Fensterrahmungen sind geringfugig profiliert Das Portal schliesst ab mit einer halbkreisformigen Lunette nbsp Abendmahl und Himmelfahrt nbsp Kreuzigung nbsp Nordseite nbsp Nordportal nbsp Ostfassade nbsp Kirchenschiff mit Westaltar Orgel und GitterschrankeInneres Bearbeiten Das ca 15 m breite spatromanische Kirchenschiff ist von einem von Gurtbogen unterzogenen Spitztonnengewolbe uberspannt die Gurtbogen ruhen auf Pilastern mit gemauerten Halbsaulenvorlagen Seitenschiffe sind nicht vorhanden in der Zeit der Gotik wurden inzwischen wieder verschwundene Seitenkapellen angebaut und die Fenster vergrossert Ausstattung BearbeitenDekorative Hohepunkte des Innenraums sind die aus verschiedenfarbigem Marmor gestaltete spatbarocke Chorschranke mit ihrem teilweise vergoldeten schmiedeeisernen Gitter und der dahinterliegende mit denselben Materialien gestaltete Altar Die an der Sudwand angebrachte Kanzel ist zwar stilistisch und farblich auf den Altar abgestimmt jedoch ist sie aus farbig bemalten Holzern gefertigt Orgel Bearbeiten nbsp Orgel von 1772Die Orgel wurde 1772 von den Orgelbauern Jean Baptiste Micot und dessen Sohn erbaut Im Laufe der Zeit wurde das Instrument mehrfach verandert und erganzt 1870 wurde das Recit mit einer Schwellvorrichtung ausgestattet Trotzdem ist das Instrument bis heute weitgehend in dem Ursprungszustand erhalten 2 I Positif dorsal C D d31 Bourdon 8 2 Montre 4 3 Flute 4 8 4 Nazard 2 2 3 5 Doublette 2 6 Tierce 1 3 5 7 Larigot 1 1 3 8 Fourniture III9 Cymbale II10 Cromorne 8 II Grand Orgue C D d311 Bourdon Montre 16 12 Montre 8 13 Bourdon 8 14 Prestant 4 15 Nazard 2 2 3 16 Doublette 2 17 Quarte de nazard 2 18 Tierce 1 3 5 19 Fourniture IV20 Cymbale III21 Grand Cornet V22 Trompette 8 23 Voix humaine 8 24 Clairon 4 III Recit c1 d325 Cornet V26 Trompette 8 Pedale C D c127 Flute 8 28 Flute 4 29 Trompette 8 30 Clairon 4 Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Saint Pons de ThomieresLiteratur BearbeitenG Goyau Montpellier In The Catholic Encyclopedia Robert Appleton Company New York 1911 Abschnitt Diocese of Saint Pons de Thomieres englisch online abgerufen am 28 Juli 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kathedrale von Saint Pons de Thomieres Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien YouTube Video Michel Chapuis spielt an der Orgel von Jean Baptiste Micot in der Abteikirche Saint Pons de ThomiereEinzelnachweise Bearbeiten Ancienne Cathedrale Saint Pons de Thomieres Saint Pons de Thomieres in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Informationen zur Orgel43 488958333333 2 7594027777778 Koordinaten 43 29 20 2 N 2 45 33 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kathedrale von Saint Pons de Thomieres amp oldid 235121319