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Karnity deutsch Gross Karnitten 1928 bis 1945 Karnitten ist eine polnische Ortschaft im ehemaligen Ostpreussen die in der Woiwodschaft Ermland Masuren als Schulzenamt zur Gemeinde Milomlyn Liebemuhl gehort Karnity Karnity Polen KarnityBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat OstrodaGmina MilomlynGeographische Lage 53 45 N 19 44 O 53 750882 19 738091 Koordinaten 53 45 3 N 19 44 17 OEinwohner Postleitzahl 14 140 1 Telefonvorwahl 48 89Kfz Kennzeichen NOSWirtschaft und VerkehrStrasse Boreczno MozgowoEisenbahn kein BahnanschlussNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Amtsbezirk Karnitten 1874 1945 3 Schloss Karnitten 4 Kirche 5 Verkehr 6 Personlichkeit 6 1 Aus dem Ort geburtig 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenKarnity liegt im Norden der Pojezierze Ilawskie deutsch Eylauer Seenplatte 22 Kilometer sudwestlich der einstigen Kreisstadt Mohrungen polnisch Morag bzw 14 Kilometer nordwestlich der heutigen Kreismetropole Ostroda deutsch Osterode in Ostpreussen nbsp Brucke uber den Oberlandischen Kanal hier polnisch Kanal Ilawski Der Ort besteht aus zwei Siedlungen bis 1928 Gross und Klein Karnitten die durch ein Waldgebiet getrennt 1 3 km auseinander liegen Das ehemalige Gross Karnitten liegt am Jezioro Karnickie deutsch Abiskar See der durch einen Damm vom Oberlandischen Kanal geteilt wird Der westlich gelegene kleinere Ortsteil ehemals Klein Karnitten liegt am Jezioro Kociol deutsch Kesselsee der mit 0 8 km nur etwa halb so gross wie der Abiskar See 1 5 km ist Wahrend nordlich von Karnity Wald und Heidelandschaft dominieren ist der Suden von landwirtschaftlichen Flachen gepragt Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten Die Geschichte fuhrt zuruck in das 14 Jahrhundert als im Zusammenhang mit der Belehnung von Gross Gottswalde heute Bozecin 1347 der Ort Carnithe nach 1347 Carnityn erwahnt wurde Bei diesem handelt es sich um das spatere Vorwerk Gross Karnitten das als deutsche Siedlung angelegt wurde 2 Erst spater entstand das Vorwerk Klein Karnitten Ob beide Vorwerke von Beginn an denselben Eigentumer gehorten ist nicht mehr zu ermitteln Erst 1928 erfolgte die Vereinigung zur Landgemeinde Karnitten Karnitten lag zunachst im Einflussbereich des Deutschen Ordens Dieser belehnte nach dem Dreizehnjahrigen Krieg 1470 den schlesischen Soldnerfuhrer Hans von Schoneich mit Karnitten als Entgelt fur seine geleisteten Kriegsdienste Da er seinen Gutssitz im benachbarten Schnellwalde ausbaute wurde Karnitten zum Vorwerk Das auf Klein Karnitten von der Familie von Schoneich erbaute Gutshaus brannte 1635 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ab Das Schnellwalder Gut samt Karnitten war uber dreihundert Jahre im Besitz der Familie von Schoneich 1815 erwarb der aus Riga stammende Baron von Albedyhll zusammen mit drei weiteren Gutern die Karnitter Anteile Zu dieser Zeit waren bereits die administrativ eigenstandigen Gutsbezirke Gross und Klein Karnitten nachgewiesen die nun zum Konigreich Preussen gehorten 1856 wurde in Klein Karnitten ein neues Herrenhaus errichtet Im Zuge der preussischen Kreisordnung wurde am 30 Juli 1874 der Amtsbezirk Karnitten eingerichtet zu dem neben den beiden Gutsbezirken Karnitten auch die Landgemeinde Schnellwalde gehorte Zum ersten Amtsvorsteher wurde der Freiherr von Albedyll berufen 1910 hatten Gross Karnitten 108 und Klein Karnitten 82 Einwohner 3 Letzte Erbin der Familie von Albedyll war Christa Freiin von Albedyhll Sie heiratete 1926 Hans Arnold von Gunther der danach Gutsherr auf Karnitten wurde Am 30 September 1928 wurden die Gutsbezirke aufgehoben und mit zwei weiteren Orten die Landgemeinde Karnitten gegrundet die 1933 uber 190 Einwohner und 1939 sogar uber 338 Einwohner verfugte 4 1932 wurde die Ehe von Gunther geschieden und Hans Arnold ging eine neue Ehe mit der Berlinerin Herta von Oven ein Da das Gut in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet musste das Herrenhaus an die Stadt Mohrungen verkauft werden Die Eheleute von Gunther zogen sich auf den Wirtschaftshof in Gross Karnitten zuruck Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs begaben sie sich zu spat auf die Flucht vor der Roten Armee sodass sie in der Nahe von Preussisch Holland von der Front eingeholt wurden Daraufhin erschossen sich beide am 23 Januar 1945 auf Gut Klein Marwitz Noch 1945 kam Karnitten unter polnische Verwaltung und wurde in Karnity umbenannt Amtsbezirk Karnitten 1874 1945 Bearbeiten Am 30 Juli 1874 wurde der Amtsbezirk Karnitten im Kreis Mohrungen im Regierungsbezirk Konigsberg in der preussischen Provinz Ostpreussen errichtet Eingegliedert waren die Orte 5 Deutscher Name Polnischer Name AnmerkungenSchnellwalde Landgemeinde BorecznoSchnellwalde Gutsbezirk 1928 in die Landgemeinde Schnellwalde eingegliedertGross Karnitten Karnity ab 1928 Karnitten ohne Zusatz ab 1882 Dittersdorf Wielowies bis 1882 Amtsbezirk Dittersdorfab 1882 Schonaich Debinka bis 1882 Amtsbezirk Dittersdorfab 1882 Skulten Skulty bis 1882 Amtsbezirk Dittersdorf 1929 in die Landgemeinde Schonaich eingegliedertab 1908 Klein Karnitten Karnitki 1928 in die Landgemeinde Karnitten eingegliedertab 1908 Nosewitz Mozgowo 1928 in die Landgemeinde Karnitten eingegliedertAm 1 Januar 1945 waren nur noch die vier Gemeinden Dittersdorf Karnitten Schnellwalde und Schonaich in der Amtsbezirk Karnitten eingegliedert Schloss Karnitten Bearbeiten nbsp Schloss Karnity 2014Bereits vor dem Dreissigjahrigen Krieg hatte in Karnitten ein Gutshaus gestanden es brannte jedoch wahrend des Krieges ab 1856 veranlasste der Karnitter Gutsherr von Albedyhll den Neubau eines Herrenhauses in Klein Karnitten polnisch Karnitki Es entstand ein reizvolles romantisches Ensemble im Tudorstil am Ufer des Kesselsees inmitten eines 17 Hektar grossen Parks Das Haus besteht aus mehreren ineinander verschachtelten Gebaudeteilen Sie sind mit Feldsteinen untermauert und daruber aus roten Klinkern hochgezogen Die drei stufenformig angeordneten Hauptteile des Hauses werden ostlich und westlich von zwei Turmen flankiert der westliche auf achteckigem der ostlich auf quadratischem Grundriss Alle Aussenmauern sind zinnenbekront und flachgedeckt Der Sudfront ist eine offene Eingangshalle mit Spitzbogendurchlassen und einer durchbrochenen Balustrade angefugt Im Innern sind die Holzverkleidungen Balkendecken und Kamine der Reprasentationsraume erhalten geblieben Nachdem die Stadt Mohrungen Anfang der 1930er Jahre das Herrenhaus erworben hatte wurde es bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges als Jugendheim genutzt Danach wurde es dem Warschauer Traktorenwerk Ursus S A uberlassen das in dem Gebaude ein Erholungsheim und eine Tagungsstatte einrichtete 1995 erwarb die Firma Mistral das Anwesen und baute das ehemalige Herrenhaus in das Schloss Hotel Karnity um Kirche BearbeitenBis 1945 war Gross Karnitten in die evangelische Kirche Schnellwalde 6 polnisch Boreczno in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union ausserdem in die romisch katholische Kirche Mohrungen 7 polnisch Morag eingepfarrt Heute gehort Karnity katholischerseits zur Pfarrei Boreczno im Bistum Elblag evangelischerseits zur Kirche Ostroda in der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Verkehr Bearbeiten nbsp Ortseinfahrt KarnityKarnity ist uber eine Nebenstrasse zu erreichen die von Boreczno Schnellwalde nach Mozgowo Nosewitz fuhrt Ein Bahnanschluss besteht nicht Personlichkeit BearbeitenAus dem Ort geburtig Bearbeiten Emil Friedrich Knoblauch 1864 1936 deutscher BotanikerLiteratur BearbeitenJackiewicz Garniec Schlosser und Gutshauser im ehemaligen Ostpreussen Studio Arta Olsztyn 2001 ISBN 978 83 91 28403 2 S 108 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karnity Sammlung von Bildern Portrat bei ostpreussen netEinzelnachweise Bearbeiten Poczta Polska Oficjalny Spis Pocztowych Numerow Adresowych 2013 S 421 polnisch Dietrich Lange Gross Karnitten in Geographisches Ortsregister Ostpreussen 2005 Uli Schubert Gemeindeverzeichnis Landkreis Mohrungen Michael Rademacher Michael Rademacher Ortsbuch Landkreis Mohrungen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 Rolf Jehke Amtsbezirk Karnitten Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 467 468 AGOFF Kreis MohrungenGmina Milomlyn Stadt und Landgemeinde Liebemuhl Amtssitz Milomlyn Stadt Liebemuhl Ortsteile Schulzenamter Bagiensko Baginsken Burgersee Boguszewo Bogunschowen Ilgenhoh Bynowo Bienau Debinka Schonaich Ligi Liegen Liksajny Nickelshagen Liwa Bieberswalde Majdany Wielkie Gross Altenhagen Malinnik Amalienruh Tarda Tharden Wielimowo Wilmsdorf Winiec Winkenhagen Wolka Majdanska Charlottenhof Andere Ortschaften Barcinek Prinzwald Faltyjanki Faltianken Gil Maly Klein Gehlfeld Gil Wielki Gross Gehlfelde Glimy Skapenwald Kamienczyk Holstein Karnitki Klein Karnitten Karnity Gross Karnitten Kukla Althutte Lubien Grunort Majdany Male Klein Altenhagen Ostrow Wielki Gross Werder Pilawki Pillauken 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