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Karl Graf Chotek von Chotkow und Wognin tschech Karel hrabe Chotek z Chotkova a Vojnina 23 Juli 1783 in Wien 28 Dezember 1868 ebenda war Hofkanzler des Kaisertums Osterreich als Gubernialprasident in Prag Forderer der Infrastruktur in Bohmen Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies und Ehrenburger von Innsbruck und Prag Karl Graf Chotek von Chotkow und Wognin Lithographie von Josef Kriehuber 1834 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Ausbildung und Lebensweg 3 Karl Graf Chotek als Landesgouverneur von Tirol und Vorarlberg 3 1 Grundung der Tiroler Sparkasse 3 2 Grundung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 3 3 Grundung Feuerversicherung 4 Verbesserung der Infrastruktur als Statthalter in Bohmen 5 Familie 6 Vorfahren 7 Literatur 8 WeblinksHerkunft BearbeitenKarl Graf Chotek entstammte dem alten bohmischen Adelsgeschlecht der Chotek von Chotkow und Wognin vom Stammsitz Chockow bei Radnitz in Westbohmen und war der Sohn des Johann Rudolph Graf Chotek von Chotkow und Wognin 1748 1824 Erbe des Familienfideikommiss Jeniowes Jenineves und Weltrus Veltrusy in Mittelbohmen 1802 Gubernialprasident im Konigreich Bohmen sowie k u k Staats und Konferenzminister und der Maria Sidonia Grafin von Clary und Aldringen einer Tochter des Franz Wenzel Furst von Clary und Aldringen und der Maria Josepha geborene Grafin von Hohenzollern Hechingen Ausbildung und Lebensweg BearbeitenKarl Graf Chotek studierte Rechtswissenschaften an der Universitat Wien und der Karls Universitat Prag trat 1803 in den administrativen Staatsdienst der Habsburgermonarchie und war 1806 1807 Hofsekretar in der Hofkammer in Wien 1811 Gubernialrat in Brunn in Mahren 1812 Kreishauptmann des altmahrischen Kreises Prerau wurde 1813 an das Triester Kreisamt berufen dort 1816 Hofrat und bis 1818 Gouverneur 1818 Gubernialvizeprasident des Landes Tirol von 1819 bis 1825 dort Gouverneur und Ernennung zum Ehrenburger von Innsbruck 1825 Hofkanzler und Prasident der Studienhofkommission in Wien von 1826 bis 1843 Oberstburggraf in Bohmen Dort vor allem Forderung der Industrie und Infrastruktur seit 1828 Organisation des Sozial und Gesundheitswesen der Stadt Prag Er wurde Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies und Ehrenburger von Prag Karl Graf Chotek als Landesgouverneur von Tirol und Vorarlberg Bearbeiten nbsp Karl Chotek im Ornat des Ordens vom Goldenen VliesIn den Jahren 1818 bis 1825 wirkte Karl Graf Chotek von Triest kommend zunachst als Geheimrat in Tirol wurde dort Vizeprasident und 1819 Gouverneur der Lander Tirol und Vorarlberg Grundung der Tiroler Sparkasse Bearbeiten Gemeinsam mit dem Burgermeister der Stadt Innsbruck Felix Adam von Riccabona grundete Karl Graf Chotek im Jahr 1822 die Sparkasse in Innsbruck heute Tiroler Sparkasse als zweite Sparkasse in Osterreich nach der Ersten Osterreichischen Spar Casse Im Gedenken an Karl Graf Chotek als einen der Grunder vergibt die Tiroler Sparkasse im 2 Jahres Rhythmus den Graf Chotek Hochschulpreis bei dem sehr gute Diplom und Masterarbeiten der Verwaltungswissenschaften mit Geldpreisen ausgezeichnet werden Grundung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Bearbeiten Als Landesgouverneur grundete Graf Karl Chotek in Innsbruck ein Komitee zur Errichtung eines vaterlandischen Musaums fur Tirol dem spateren Landesmuseum Ferdinandeum Schon um 1800 hatte Erzherzog Johann dieses Vorhaben als Sammlung aller provinzieller Produkte die zum Muster fur die ubrigen Erbstaaten dienen sollte geplant welches durch die Auswirkungen der napoleonischen Kriege erst am 13 Mai 1823 durch die Initiative von Chotek realisiert wurde Die Statuten der Neugrundung dieses Landesmuseums hatten fortschrittliche Inhalte Die fortschreitende Bildung der Nation im Allgemeinen und im Einzelnen insbesondere aber die Weckung und Belebung des gemeinschaftlichen Interesses an Erzeugnissen der Natur der Kunst und des Alterthums sowie die Herausgabe einer wissenschaftlich fundierten Zeitschrift waren ihr Anliegen Diese Zweckdefinition der Grundung ging uber die romantisch historisierendenen Vorstellungen der damaligen Biedermeierzeit weit hinaus sollten alle Gegebenheiten des Kronlandes Tirol erfassen ordnen und fur die Zukunft vorzeigbar und dienstbar machen Grundung Feuerversicherung Bearbeiten Sozialpolitisch bedeutsam war die Einfuhrung einer Feuerversicherung die sich unter Kaiser Josef II noch nicht durchsetzen liess Graf Chotek forderte die Bemuhungen des Freiherrn Josef von Giovanelli 1784 1845 zur Grundung eines gemeinnutzigen Instituts die am 1 Februar 1825 erfolgte Danach wurde er 1825 erster Ehrenburger von Innsbruck Verbesserung der Infrastruktur als Statthalter in Bohmen Bearbeiten nbsp Burggraf des Konigreichs Bohmen Amts Siegel 1836Choteks Verdienste in der Kulturpolitik fuhrten zunachst im Jahre 1825 zu einer Berufung nach Wien als Hofkanzler und Prasident der Studienhofkommission Im Oktober 1826 wurde er Oberst Burggraf und k k Gubernialprasident des Konigreichs Bohmen in Prag Dieses Amt hatte er bis 1843 inne wurde Forderer der Industrie des Sozial und Gesundheitswesen mit Errichtung des allgemeinen Krankenhauses in Prag Errichtung einer Kinderbewahranstalt 1832 liess er den Volksgarten anlegen und veranlasste den Bau der Kettenbrucke uber die Moldau In Prag lernte Graf Chotek den Historiker und Politiker Frantisek Palacky kennen mit dem ihn bis zu seinem Tod eine enge Freundschaft verband und der seine Kenntnisse der tschechischen Sprache forderte Als Prager Oberst Burggraf arbeitete Chotek energisch und zielbewusst Seine Schwerpunkte setzte er auf die Verbesserung der Infrastruktur vor allem in die Errichtung guter Strassen und Brucken Er setzte sich auch fur die erste Pferdebahn in Prag sowie die Dampfschifffahrt auf der Elbe ein sowie fur den Ausbau der Prager Kanalisation und Strassenbeleuchtung Er unterstutzte die Entwicklung der Industrie der Bildung und der Kunst 1827 verfasste er einen Erlass wonach der Kunstexport historisch wertvoller Gegenstande die Zustimmung der Landesverwaltung benotigte Ein beliebtes Ziele fur Spazierganger der Volksgarten einer der ersten offentlich zuganglichen Parks in Prag zwischen der Prager Burg und dem Stadtteil Kleinseite wurde 1832 im Auftrag des Oberstburggraf Karl Karel Chotek angelegt und nach ihm Chotek Park Chotkovy sady benannt Im Jahr 1842 erhielt Karl Chotek fur seine Verdienste die Wurde eines Ehrenburger von Prag Durch Intrigen und teilweise auch durch Kritik an seinen kostspieligen Projekten wurde er zum Rucktritt gezwungen und Ende Juli 1843 auf sein Ersuchen hin seines Amtes als Oberstburggraf enthoben Karl Graf Chotek verbrachte seinen Lebensabend auf Schloss Velke Brezno Grosspriesen in Nordbohmen Er starb am 28 Dezember 1868 in Wien und wurde in der Familiengruft in Valtirov Waltirsche bei Leitmeritz an der Elbe einem zur Herrschaft Grosspriesen gehorenden Pfarrort beerdigt Familie Bearbeiten nbsp Marie Grafin Chotek geb BerchtoldKarl Graf Chotek heiratete am 9 Juni 1817 in Wien Marie Grafin Berchtold Freiin von Ungarschitz Pulitz und Fratting 21 Januar 1794 in Wien 18 Februar 1878 ebenda eine Tochter des Anton Graf Berchtold Freiherr zu Ungarschitz und der Marie Huszar de Szent Barath Im Jahre 1818 und 1821 wurden die Sohne Karl und Franz geboren die das Sauglingsalter nicht uberlebten Zwei weitere Sohne grundeten Familien und hatten Nachkommen Anton Graf von Chotek 1822 in Innsbruck 1893 in Grosspriesen Brezno auf Grosspriesen und Zahorzan in Nordbohmen verehelicht mit Olga von Moltke Tochter des Paul Friedrich von Moltke kaiserlich russischer Staatsrat und Diplomat und der Natalie von Berkholtz Anton Graf Chotek war ab 1870 Gesandter der Monarchie Osterreich Ungarn in Sankt Petersburg danach in Brussel In Anlehnung an die Bauplane des kaiserlich russischen Sommersitzes Gatschina bei Sankt Petersburg liess die Familie Chotek in der Herrschaft Neuhof heute Nove Dvory in Mittelbohmen in Tschechien das kunsthistorisch bemerkenswerte Schloss Kacina erbauen heute ein Museum Seiner Ehe mit Olga von Moltke entstammen drei Kinder Karl 1887 23 Januar 1970 in Aichach k und k Kammerer und Legationssekretar verehelicht mit Ada Prinzessin zu Hohenlohe Langenburg Antoinette 1888 unverehelicht und Ada 1890 Klosterfrau Bohuslaw Graf Chotek 4 Juli 1829 in Prag 11 Oktober 1896 in Gorlitz in der Oberlausitz seit 1867 im diplomatischen Dienst der Monarchie Osterreich Ungarn von 1869 bis 1871 Gesandter in Sankt Petersburg in Russland 1871 provisorischer Statthalter in Bohmen anschliessend Gesandter in Madrid Brussel und Dresden verehelicht mit Wilhelmine Grafin Kinsky zu Wchinitz und Tettau aus deren Ehe acht Kinder stammen Ihre Tochter Sophie Chotek von Chotkowa Ischl 1 Juli 1900 Furstin und Wien 4 Oktober 1909 Herzogin von Hohenberg 1868 1914 in Sarajewo war verehelicht Morganatische Ehe mit Franz Ferdinand von Osterreich Este Thronfolger der Monarchie Osterreich Ungarn Vorfahren Bearbeiten Wenzel Chotek von Chotkow 1674 1754 Johann Karl Chotek von Chotkow 1704 1787 Maria Theresia Ludmilla Scheidler von Scheidlern 1684 1709 Johann Rudolph Chotek von Chotkow 1748 1824 Franz Karl Kottulinsky von Kottulin und Krizkowitz 1674 1748 Anna Maria Kottulinsky von Kottulin und Krzizkowitz 1711 1798 Maria Antonia Sidonia von Rottal 1689 1761 Karl Chotek von Chotkow und Wognin 1783 1868 Franz Karl von Clary und Aldringen 1675 1751 Furst Franz Wenzel von Clary und Aldringen 1706 1788 Maria Theresia Kunigl zu Ehrenburg und Warth 1673 1745 Maria Sidonia von Clary und Aldringen 1748 1824 Hermann Friedrich von Hohenzollern Hechingen 1665 1733 Maria Franziska Josepha von Hohenzollern Hechingen 1728 1801 Maria Josepha von Oettingen Spielberg 1694 1738 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Chotek von Chotkowa und Wognin Karl Graf In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Theil Verlag der typografisch literarisch artistischen Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1857 S 360 f Digitalisat Adam Wolf Graf Karl Chotek Graz Prag 1869 Adam Wolf Chotek In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 138 Familienartikel Josef Ledr Hrabata Chotkove z Chotkova a Vojnina Kutna Hora 1886 Friedrich Walter Chotek Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 214 f Digitalisat Chotek Karl Graf In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 146 Roman Freiherr von Prochazka Genealogisches Handbuch erloschener bohmischer Herrenstandsfamilien Seite 55 Seite 59 mit weiteren umfangreichen Quellenangaben zu den Chotek von Chotkow und Wognin Verlag Degener amp Co Neustadt Aisch 1973 ISBN 3 7686 5002 2 Hans Ulrich Engel Burgen und Schlosser in Bohmen Nach alten Vorlagen Schloss Kacina Seite 78 mit einer Abbildung auf Seite 200 2 Auflage 1978 Wolfgang Weidlich Frankfurt am Main ISBN 3 8035 8013 7 Heribert Sturm Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Band I A H herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Institut Seite 179 R Oldenbourg Verlag Munchen Wien 1979 ISBN 3 486 49491 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Chotek von Chotkow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Genealogie Chotek z Chotkova Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu BerlinGouverneure und Landeshauptmanner Landesprasident im Kronland Tirol 1815 1848 Vorganger Anton Leopold Ritter von Roschmann Horburg Zivilkommissar Gouverneur und Landeshauptmann im Kronland Tirol 1815 bis 1848 Ferdinand Graf von Bissingen ab 1816 auch Landeshauptmann Karl Graf von Chotek Friedrich Graf von Wilczek Robert Freiherr von Benz Clemens Franz Graf und Landgraf zu Brandis Robert Freiherr von Benz 2 Leopold Graf von Wolkenstein Trostburg Landesprasident 1848 Nachfolger Josef Schraffl Landeshauptmann Normdaten Person GND 116507055 lobid OGND AKS LCCN n2017074299 VIAF 52443428 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chotek von Chotkow KarlALTERNATIVNAMEN Chotek von Chotkow und Wognin Karl Graf Chotek z Chotkova a Vojnina KarelKURZBESCHREIBUNG bohmischer Adeliger Verwalter und PolitikerGEBURTSDATUM 23 Juli 1783GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 28 Dezember 1868STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Chotek von Chotkow amp oldid 229077031