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Karl Bunje 8 November 1897 in Neuenburg Friesland 6 April 1985 in Koln war ein niederdeutscher Autor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werk 4 Buhnenstucke mit Urauffuhrungsjahr Auswahl 5 Horspiele 6 Auszeichnungen Auswahl 7 Bunje als Namensgeber 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelbelegeLeben BearbeitenBunje war das jungste von neun Kindern des Malermeisters Johann Bernhard Bunje 1850 1923 und seiner Ehefrau Julie geb Schnieder 1861 1941 Die Familie zog 1907 von Neuenburg nach Wilhelmshaven wo Bunje die Oberrealschule besuchte 1914 trat er in Rustringen als Verwaltungsanwarter in den oldenburgischen Staatsdienst 1916 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und an der Westfront eingesetzt Nach einer Verwundung 1918 leistete er nach der Entlassung aus dem Lazarett Heimatdienst in Hannover Erst 1919 konnte er die Amtsaktuarsprufung ablegen 1920 war er zunachst am Steueramt in Rustringen dann bei der Reichsfinanzverwaltung tatig und wurde kurze Zeit spater nach Brake versetzt Hier kam er in Beruhrung mit dem niederdeutschen Buhnenspiel 1931 wirkte er aktiv an dem Freilichtfestspiel anlasslich des 75 jahrigen Stadtjubilaums von Brake mit das Anregung zur Grundung einer dortigen niederdeutschen Buhne im Februar 1932 gab Bunje war Grundungsmitglied und leitete die Buhne bis 1935 Ausserdem trat er 1932 auch noch der Freimaurerloge in Wilhelmshaven bei seit 1968 war er Mitglied der Oldenburger Loge Fur die Braker Buhne schrieb er auch sein erstes Schauspiel Desertors das Schicksale an der Unterweser wahrend der napoleonischen Besatzung behandelte und mit gutem Erfolg aufgefuhrt wurde 1935 wurde das zweite Stuck De Etappenhas in der er selbst die Hauptrolle spielte in Brake mit uberwaltigendem Erfolg uraufgefuhrt Bunje verarbeitete in der Komodie seine Kriegserlebnisse Das Stuck wurde schnell von vielen niederdeutschen Buhnen nachgespielt ins Hochdeutsche sowie in viele Dialekte und Fremdsprachen ubersetzt und zweimal 1937 und 1957 verfilmt Die ins Kolsche ubertragene Version ist untrennbar mit Willy Millowitsch verbunden 1 der in der Verfilmung von 1957 auch die Hauptrolle spielte Die Verfilmung war das erste gesendete Theaterstuck im Deutschen Fernsehen 2 Das Werk wurde bis heute uber 11 000 Mal aufgefuhrt 1936 wurde Bunje nach Cloppenburg versetzt Der Erfolg seines dritten Stuckes Spektakel in Kleihorn ermoglichte es ihm schliesslich 1937 als freier Schriftsteller zu leben Wahrend des Dritten Reichs wurde Bunje wegen seiner Zugehorigkeit zum Freimaurerverband nicht mehr befordert 1953 zog er nach Sandkrug bei Oldenburg und lebte seit 1973 in Rostrup Oldenburg Bad Zwischenahn Berlin und Koln 1971 erhielt er den Fritz Stavenhagen Preis der Alfred Toepfer Stiftung 1972 die Silberne Ehrennadel des Niederdeutschen Buhnenbundes und 1973 die Ehrengabe der Oldenburg Stiftung Familie BearbeitenBunje war seit 1921 verheiratet mit Klara geb Hoft 1896 1973 und ging 1978 eine zweite Ehe mit Magda Seele Hubner 1913 1984 ein Aus der ersten Ehe stammten funf Sohne und eine Tochter Bunjes erstes Kind Hans Bunje 1923 2008 wurde wie sein Vater ein bekannter niederdeutscher Buhnenautor Werk BearbeitenBunje schrieb auf Platt und Hochdeutsch humoristische und ernste Erzahlungen Satiren und Gedichte die zumeist in Zeitungen Zeitschriften und Kalendern veroffentlicht wurden Er verfasste auch ein Filmdrehbuch sowie Horspiele und war Mitarbeiter des Norddeutschen Rundfunks Vorrangig aber war er Autor niederdeutscher Buhnenstucke 19 heitere und 2 ernste Seine hochdeutschen Buhnenstucke sind bis auf zwei nur Vorlaufer oder Bearbeitungen seiner niederdeutschen Weitere bekannte Stucke des Autors sind Dat Horrohr Up Duwels Schuvkar und Familienansluss Seine Werke wurden neben Ubertragungen ins Hochdeutsche und in ober und westdeutsche Mundarten auch ins Danische Flamische Friesische Niederlandische Schweizerdeutsch sogar Serbische Sprache ubersetzt Weiterhin wurden Werke von Bunje auch durch Film und Fernsehfassungen bekannt besonders durch Aufzeichnungen aus dem Hamburger Ohnsorg Theater wie beispielsweise Das Horrohr 1964 mit Otto Luthje und Erna Raupach Petersen Verteufelte Zeiten 1968 mit Henry Vahl und Heidi Kabel und Der Etappenhase 1978 mit Edgar Bessen und Jochen Schenck Seit 1953 gab es mehrere Ubertragungen des Etappenhasen aus dem Kolner Millowitsch Theater Neben Willy Millowitsch sah man u a Lotti Krekel Elsa Scholten Franz Schneider Lucy Millowitsch und Jakob Kauhausen Von den niederdeutschen Buhnenautoren des Oldenburger Landes ist er bis heute neben Friedrich Lange der am meisten gespielte Obwohl seine Stucke betont auf das Milieu des niederdeutschen Sprachraums fixiert sind und bis auf wenige Ausnahmen aktuelle und sehr zeitbezogene Themen behandeln erwiesen sie sich uber die Zeit hinaus als wirkungsvoll Dies wird auf die Umstande zuruckgefuhrt dass Bunje allgemeine menschliche Konflikte und Verhaltensweisen thematisiert seine Figuren als Typen mit einem allgemein vertrauten Verhalten auch wenn sie rucksichtslos auf den eigenen Vorteil bedacht sind immer noch liebenswert bleiben und dass Bunjes Stucke handlungsreiche reine Komodien sind Im Gegensatz dazu bleibt die Gattungsbestimmung der heiteren aber handlungsarmeren Stucke anderer niederdeutscher Buhnenautoren meist vage Seine mannlichen Figuren sind meist niederdeutsche Schelme seine weiblichen Figuren als deren Gegenstucke resolute Frauen oder selbstbewusste Madchen Bunje starb 1985 in Koln sein Nachlass befindet sich im Besitz der Familie Buhnenstucke mit Urauffuhrungsjahr Auswahl Bearbeitennach 1932 Desertors 1935 De Etappenhas verfilmt 1937 und 1956 1936 Spektakel in Kleihorn Voss in de Fall hochdeutsch 1941 1938 Familjenansluss verfilmt 1941 1941 Peper un Solt 1947 Up Duwels Schuvkaar 1949 De reine Wohrheit 1949 Achter anner Lue Door 1950 Blinnekoh 1952 De swarte Hannibal 1953 In n Mahlgang 1954 Isbraker 1955 Dat Horrohr 1957 Dat Lock in de GerechtigkeitHorspiele Bearbeiten1950 Familjenansluss Regie Hans Freundt 1951 Blinnekoh Regie Walter A Kreye 1953 De swarte Hannibal Regie Walter Baumer 1953 In n Mahlgang Regie Walter Baumer 1953 De swatte Hannibal Regie Wilhelm Wahl 1953 Familjenansluss Regie Erich Keddy 1954 Dat Horrohr Regie Gunter Jansen 1955 Das Horrohr Regie Karl Brenk 1955 Hasenahlers Regie Wolfgang Harprecht 1959 Achter anner Lue Doren Regie Wolfgang Harprecht 1960 De swatte Hannibal Regie Wilhelm Wahl 1967 Op Duwels Schuvkaar Im Hochdeutschen auch Verteufelte Zeiten Regie Hans TugelDatum unbekannt Dat Lock in de Gerechtigkeit Regie Hans TugelAuszeichnungen Auswahl Bearbeiten1971 Fritz Stavenhagen Preis 1972 Silberne Ehrennadel des Niederdeutschen BuhnenbundesBunje als Namensgeber BearbeitenIn Brake Oldenburg Wardenburg Sandkrug Hatten Rellingen und Zetel wurden Strassen nach Bunje benannt Literatur BearbeitenKarl Bunje In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 107 109 online mit weiterfuhrender Literatur Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Bunje im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie Karl Bunje In Homepage des Theaterverlags Karl Mahnke Abgerufen am 6 Januar 2017 Einzelbelege Bearbeiten vgl Kindlers neues Literatur Lexikon 1992 3 366 Kurzbiographie Karl Bunje In Homepage der niederdeutschen Buhne Flensburg Abgerufen am 6 Januar 2017 Normdaten Person GND 115595279 lobid OGND AKS VIAF 98144782943245841399 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bunje KarlKURZBESCHREIBUNG niederdeutscher AutorGEBURTSDATUM 8 November 1897GEBURTSORT Neuenburg Friesland STERBEDATUM 6 April 1985STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Bunje amp oldid 238558924