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Karel Otcenasek 13 April 1920 in Ceske Mezirici 23 Mai 2011 in Hradec Kralove war ein tschechischer romisch katholischer Bischof im Bistum Koniggratz 1998 verlieh ihm der Papst den personlichen Titel eines Erzbischofs Er war der dienstalteste Bischof der Weltkirche 1 Karel OtcenasekErzbischofswappen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Verfolgung 1 2 Bischof 1 3 Altbischof 2 Ehrungen und Titel 3 Veroffentlichungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarel Otcenasek war der Sohn eines Wagnermeisters Ab 1931 besuchte er das Erzbischofliche Gymnasium in Prag und begann 1939 ein Theologiestudium in Koniggratz Noch vor Kriegsbeginn wurde er durch Bischof Moric Picha zum Studium nach Rom geschickt Dort erwarb er am Papstlichen Collegium Nepomucenum der Papstlichen Lateran Universitat das theologische Lizentiat und wurde am 17 Marz 1945 zum Priester geweiht Nach Kriegsende kehrte er in seine Heimat zuruck und wirkte als Kaplan in Tynec nad Labem Horni Roven bei Pardubitz und in Zamberk Ab Oktober 1949 war er stellvertretender Rektor des Koniggratzer Priesterseminars das jedoch schon 1950 durch die seit dem Februarumsturz 1948 regierenden kommunistischen Machthaber der damaligen Tschechoslowakei aufgelost wurde Nachdem Bischof Moric Picha seit Anfang 1950 in seiner Residenz interniert worden war und sein Bischofsamt nicht ausuben durfte weihte er mit Genehmigung des Papstes Pius XII den erst dreissigjahrigen Karel Otcenasek am 30 April 1950 in der bischoflichen Hauskapelle des Hl Karl Borromaus zum Bischof Gleichzeitig ernannte der Papst Karel Otcenasek zum Titularbischof von Chersonesus in Creta sowie zum Weihbischof in Koniggratz und ermachtigte ihn wenn es notig werden sollte die Leitung der Diozese zu ubernehmen Verfolgung Bearbeiten Da die Weihe geheim und ohne Zustimmung der staatlichen Behorden erfolgt war wurde Karel Otcenasek verhaftet und 1951 in ein Internierungslager fur Priester und Ordensleute in das Kloster Seelau uberfuhrt wo auch der spatere Prager Erzbischof Frantisek Tomasek gefangen gehalten wurde Nach erfolglosen Umerziehungsversuchen wurde Otcenasek 1953 in die Untersuchungshaftanstalt Pardubitz gebracht und 1954 in Koniggratz in einem Schauprozess dem Verhore Einzelhaft psychischer und physischer Druck vorausgegangen waren wegen Hochverrats zu 13 Jahren Haft verurteilt Die nachsten Jahre verbrachte er in den Gefangnissen von Koniggratz Mirov Leopoldov und anderen Auch nach der Entlassung im Wege der Amnestie im Mai 1962 durfte er nicht seelsorgerisch tatig werden und arbeitete bis 1965 in einer Molkerei in Opocno Nach einer Intervention durch Papst Paul VI durfte er ab 1965 zwar als Seelsorger in Trmice bei Usti nad Labem tatig sein stand jedoch weiterhin unter Beobachtung der Sicherheitsbehorden und durfte den Ort nicht verlassen Wahrend der politischen Liberalisierung unter Alexander Dubcek durfte er von 1968 bis 1973 in seiner Diozese Koniggratz als Pfarrer des Koniggratzer Vororts Plotiste nad Labem arbeiten Obwohl er wahrend des Prager Fruhlings 1968 rehabilitiert und das Urteil von 1954 als ungesetzlich aufgehoben wurde durfte er ab 1973 wiederum nicht mehr in seiner Diozese tatig sein da die politischen Reformen im Zuge der sog Normalisierung zuruckgenommen wurden Otcenasek musste wieder in das entlegene Trmice wo er neuerlich unter Beobachtung der staatlichen Sicherheitsdienste stand Bischof Bearbeiten Erst nach der Samtenen Revolution von 1989 konnte Karel Otcenasek Anfang 1990 das Bischofsamt in Koniggratz antreten fur das er fast vierzig Jahre vorher geweiht worden war An der offiziellen Amtseinfuhrung vom 27 Januar 1990 nahmen u a Prasident Vaclav Havel und der Pariser Erzbischof Jean Marie Lustiger teil Als Bischof unternahm er alle Anstrengungen das kirchliche Leben in seiner Diozese und die seelsorgliche Betreuung der Gemeinden wieder aufzubauen Er veranlasste die notigsten Renovierungen der Kirchen Kapellen und Pfarrhauser Mit finanzieller Unterstutzung der osterreichischen Diozese St Polten wurde der Bischofspalast instand gesetzt Im ehemaligen Jesuitenkolleg wurde ein Zentrum fur Kultur Seelsorge und Evangelisation eingerichtet und nach dem Landesheiligen Adalbert Nove Adalbertinum benannt An der Finanzierung dieser Massnahme beteiligten sich Sponsoren aus Osterreich Deutschland und dem Schweizer Kanton Thurgau Das 1992 gegrundete bischofliche Gymnasium erhielt den Namen des in Koniggratz geborenen Jesuiten Bohuslav Balbin Er spendete seinem Weihbischof Josef Kajnek 1992 und seinem Nachfolger Dominik Duka 1998 die Bischofsweihe und war bei der gemeinsamen Weihe der Olmutzer Weihbischofe Jan Graubner und Josef Hrdlicka im April 1990 beteiligt Altbischof Bearbeiten nbsp GrabstatteAus Altersgrunden gab Karel Otcenasek das Amt am 26 September 1998 auf Er war bis zu seinem Tod Vorsitzender der Kommission Gerechtigkeit und Frieden der Tschechischen Bischofskonferenz Er setzte sich fur die Wiedergutmachung und Entschadigung der zu Unrecht verfolgten und verurteilten Seelsorger Ordenspriester und Nonnen sowie der politischen Haftlinge und fur die Aufzeichnung ihrer leidvollen Erfahrungen ein Buchreihe Kaminky Ehrungen und Titel BearbeitenFur seine Verdienste verlieh ihm Papst Johannes Paul II 1998 den personlichen Titel eines Erzbischofs Schon 1995 zeichnete ihn die Tschechische Republik mit dem nach Tomas Garrigue Masaryk benannten Orden I Klasse aus Die Karls Universitat Prag verlieh ihm ihre Goldene Medaille die Universitat Koniggratz die Ehrendoktorwurde Die Ortschaften Tynec nad Labem Ceske Mezirici Trmice und Rudoltice ernannten ihn zu ihrem Ehrenburger Im Jahr 2000 war Otcenasek Mitunterzeichner der Grundungsurkunde der katholischen Studentenverbindung KStV Pragensis Prag und ist deren einziges Ehrenmitglied Veroffentlichungen BearbeitenMosaiksteinchen Kleine Zeugnisse uber die Christenverfolgung in der Zeit der kommunistischen Totalitat und uber ihre Bemuhungen um die Freiheit und das Wohl des Vaterlands Initiator und Patronanz Mons ThLic Otcenasek ins Deutsche ubersetzt von Wilhelm Sitte 1 Ausg Bistum Hradec Kralove Hradec Kralove 2004 237 S 21 cm ISBN 80 239 2992 5 broschiert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karel Otcenasek Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Karel Otcenasek auf catholic hierarchy org abgerufen am 6 August 2016 https archiv tag des herrn de archiv 1996 bis 2007 artikel 4242 php Erzbischof Otcenasek im Alter von 91 Jahren verstorben Memento vom 6 Februar 2019 im Webarchiv archive today auf Radio PrahaEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Karel Otcenasek auf catholic hierarchy org nach dem nordkoreanischen Bischof Francis Hong Yong ho der als verschollen gilt VorgangerAmtNachfolgerMoric PichaBischof von Koniggratz 1990 1998Dominik DukaBischofe und Weihbischofe von Koniggratz seit 1664 Bischofe seit 1664 Matthaus Ferdinand Sobek von Bilenberg Johann Friedrich von Waldstein Johann Franz Christoph von Thalenberg Gottfried Kapaun von Swoykow Tobias Johannes Becker Johann Adam Wratislaw von Mitrowitz Wenzel Franz Karl Kosinsky von Kosin Moritz Adolf Karl von Sachsen Zeitz Neustadt Johann Joseph Wratislaw von Mitrowitz Anton Peter Graf Prichovsky von Prichowitz Hermann Hannibal von Blumegen Johann Andreas Kayser von Kaysern Joseph Adam von Arco Johann Leopold von Hay Maria Thaddaus von Trautmannsdorff Alois Josef Krakovsky von Kolowrat Karl Borromaus Hanl von Kirchtreu Josef Jan Hais Eduard Jan Nepomuk Brynych Josef Doubrava Karel Boromejsky Kaspar Moric Picha Sedisvakanz 1956 1990 staatlich eingesetzte Kapitularvikare Vaclav Javurek Karel Jonas Karel Otcenasek Dominik Duka Jan VokalWeihbischofe in Koniggratz seit 1992Josef KajnekGeheimbischofe in der Tschechoslowakei 1949 1989 Vom Heiligen Stuhl anerkannte Geheimbischofe spateres Amt Titel zweite Weihe Kajetan Matousek Weihbischof in Prag Frantisek Tomasek Weihbischof in Olmutz Stefan Barnas Weihbischof in Spis Ladislav Hlad Titularbischof Karel Otcenasek Apost Administrator in Konigsggratz Pavel Maria Hnilica Titularbischof Jan Chryzostom Korec Bischof von Nitra Dominik Kalata Titularbischof Peter Dubovsky Weihbischof in Banska Bystrica Jan Eugen Kocis Weihbischof in Tschechien Titularbischof 2004 Ivan Ljavinec Titularbischof 1996 Nicht anerkannte GeheimbischofeAntonin Richter Jan Blaha Felix Maria Davidek weihte 17 Geheimbischofe davon zwei anerkannte Nikodem Mikulas Krett Dusan Spiridon Spiner weitere 20 Personen Normdaten Person GND 129851531 lobid OGND AKS LCCN nr2005004222 VIAF 59036845 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otcenasek KarelALTERNATIVNAMEN Otcenasek KarlKURZBESCHREIBUNG tschechischer Theologe und Bischof von KoniggratzGEBURTSDATUM 13 April 1920GEBURTSORT Ceske MeziriciSTERBEDATUM 23 Mai 2011STERBEORT Hradec Kralove Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karel Otcenasek amp oldid 230494074