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Der Galatische Vulkankomplex Koroglu Isik Daglari ist eine langgestreckte partiell vulkanische Gebirgsregion sudlich der Nordanatolischen Verwerfung im Inneren des westlichen Schwarzmeergebietes in der Turkei zwischen dem Sakarya Tal um Bilecik im Westen und der Kizilirmak Kurve um Osmancik im Osten Sie bildet den Ubergang zwischen Zentralanatolien und der westlichen Schwarzmeerregion Inhaltsverzeichnis 1 Generelles zur Lage 2 Koroglu Daglari Namensherkunft 3 Zur Forschungsgeschichte 4 Geologisch tektonische Hintergrunde 5 Der Galatische Vulkankomplex der Koroglu Isik Daglari 6 Koroglu Tepesi 7 Bayindir Depression bei Camlidere und ihre vulkanische Umrahmung 8 Geothermische Systeme 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGenerelles zur Lage Bearbeiten nbsp Die Flugaufnahme zeigt mit Blick nach Norden die Sommersiedlungsgebiete von Kizik Yayla auf dem Aladag Massiv sudlich Bolu Bolu Ovasi am oberen linken Bildrand nbsp Auf den weitgespannten Hochflachen des Aladag Massivs in den Korgoglu Daglari sudlich Bolu liegen ausgedehnte seit Jahrhunderten genutzte Sommerweidegebiete Yayla der tiefer gelegenen Dorfer wie Degirmenozu Yayla oder Kizik Yayla Im Hintergrund der Anstieg zum Skigebiet Kartalkaya nbsp Die Flugaufnahme zeigt mit Blick von Suden das von Nadelwaldern eingefasste Wintersportgebiet von Kartalkaya in den Koroglu Daglari auf dem Aladag Massiv sudlich Bolu Am oberen Bildrand das Becken von Bolu Im unteren linken Bildbereich erkennt man regelmassig geformte Aufforstungsgebiete Zwischen dem tief eingeschnittenen Durchbruchstal des Sakarya Nehri bei Osmaneli im Westen und der breiten Talaue des Kizilirmak im Becken von Osmancik Osmancik Ovasi im Osten bildet der Galatische Vulkankomplex der Koroglu Isik Daglari oft auch nur Koroglu Daglari genannt sudlich der Nordanatolischen Verwerfung als ausserster sudwestlicher Auslaufer des Nordwestanatolischen Randgebirges einen uber 400 km langen und bis zu 60 km breiten Gebirgskorper innerhalb des westlichen Pontischen Gebirges in der Turkei Sein vulkanisches Zentrum aus andesitischen Lavagesteinen und Tuffen eozanen bis pliozanen Alters in der Literatur unter wechselnden Namen als Galata Massiv turkisch Galatya Masifi Galatische Masse turkisch Galatya kutlesi Galata Komplex galatisches Andesitgebiet oder galatischer Vulkanit Komplex englisch Galatian Volkanic Complex bezeichnet nimmt eine uber 8000 km grosse Flache zwischen Ankara Beypazari Bolu und Cerkes ein 1 nbsp Die Koroglu Daglari gelten als die letzte deutliche Barriere fur feuchte Luftmassen von Nordwesten aus dem Schwarzmeergebiet Richtung Inneranatolien Entsprechend wald und niederschlagsreich zeigen sich die markant von 700 m auf uber 1500 m ansteigenden nordlichen Partien des Aladag Massiv unmittelbar sudlich von Bolu Seine hochste Erhebung ist der Koroglu Tepesi 2400 m auf dem Aladag Massiv turkisch Aladag Kutlesi sudlich von Bolu nicht zu verwechseln mit dem Aladag in der turkischen Provinz Agri oder den Aladaglar im Antitaurus An seinem Nordnordwestfuss liegt das bekannte von Nadelwaldern umgebene Wintersportzentrum Kartalkaya Kayak Merkezi Die Koroglu Daglari gelten als die letzte deutliche sudliche Barriere fur feuchte Luftmassen von Nordwesten aus dem Schwarzmeer Gebiet Richtung Inneranatolien Entsprechend wald und niederschlagsreich zeigen sich ihre markant von 700 m auf uber 1500 m ansteigenden nordlichen Partien im Aladag Massiv unmittelbar sudlich von Bolu Dagegen macht sich zum Sudrand der Koroglu Isik Daglari hin die zunehmende Trockenheit auf der Leeseite des Gebirges deutlich am lichteren Baumbestand bemerkbar Bis noch vor wenigen Jahren galten die einsamen Hochflachen der zentralen Koroglu Isik Daglari zwischen Bolu im Norden und Beypazari im Suden als landschaftlich eindrucksvoller Geheimtipp ehe man Anfang des 21 Jahrhunderts auf turkischer Regierungsseite begann das dortige landschaftliche geothermische und hydrologische Potential touristisch in Wert zu setzen Koroglu Daglari Namensherkunft Bearbeiten nbsp Zum Sudrand der Koroglu Isik Daglari hin macht sich die zunehmende Trockenheit auf der Leeseite des Gebirges deutlich am lichteren Baumbestand bemerkbar Im Hintergrund die von Schnee bedeckten Hohen des 2400 m hohen Vulkans Koroglu Tepesi Koroglu ubersetzt Sohn des Blinden ist ein nach seinem Protagonisten benanntes zentralasiatisches Epos aus der Zeit der Jahrhundertwende des 16 17 Jahrhunderts ca 1550 ca 1670 Koroglu war Volksdichter und Barde und galt als Symbolfigur des Freiheitskampfes der wahrend der Herrschaft von Murats III 1574 1595 mit der osmanischen Armee an den Perserkriegen 1578 1584 teilnahm Er ist in diesem Zusammenhang eine Gestalt auch der turkischen Volksliteratur Anatoliens und verkorpert die Figur des edlen Raubers und Volkshelden a la Robin Hood in dem verschiedene heldenhafte Figuren zu einem mystischen Idol verschmelzen Hinter dem turkischen Epos steht zum einen ein nachweislich gelebter revolutionarer Anatolier der Celali Aufstande im Widerstand gegen die Safawiden unter Schah Abbas I Zum anderen agiert in der bei der turkischen Bevolkerung bekanntesten Version ein Held aus Bolu namens Rusen Ali als Hauptfigur Sein Spitzname Koroglu Sohn eines Blinden soll darauf zuruckzufuhren sein dass ein osmanischer Pascha Bolu Bey seinen Vater Yusuf blenden liess worauf Koroglu als Widerstandler in die Berge Koroglu Daglari ging und schwor seinen Vater zu rachen Er stand somit als Rebell gleichzeitig gegen zwei der damals herrschenden grossen Dynastien in der muslimischen Welt 2 3 Zur Forschungsgeschichte BearbeitenDie Koroglu Isik Daglari wurden zuerst von Richard Leonhard 4 als Galatia Massiv in die wissenschaftliche Literatur eingefuhrt Obwohl die Geologen V Stchepinsky N Stefansky und E Lahn 5 spater in den 1960er Jahren geologische Karten der Gebiete des Massivs erstellten erregten diese Krater damals weder ihre Aufmerksamkeit noch ihr Interesse Richard Leonhard 6 sprach von den caldera ahnlichen Eruptionszentren auf den Koroglu Daglari und Besim Darkot 7 vermutete dass es sich dabei um ein Kar handelte Die erste genauere Untersuchung lieferte Oguz Erol Mitte der 1950er Jahre 8 Anfang der 1960er Jahre vermerkte dann Nazario Pavoni 9 dass die machtige vulkanischen Masse das sogenannte Galatische Andesit Massiv Koroglu Isik Daglari von heute zwischen Ankara und Bolu angeblich senonischen Alters Senon Kreidezeit heute Santonium Campanium und Maastrichtium sei die ursprunglich mit der von tertiaren Graniten und Granodioriten andesitischen Laven und Tuffen durchsetzten gewaltigen Masse sudlich von Ordu Giresun altersmassig und petrographisch lithologisch eine Einheit gebildet hatte ehe sie durch die nordanatolische Verwerfung abgetrennt wurde Allerdings bestehen die Ordu Giresun Massive Oberkreide als ostliche Teile des pontischen Gebirgszuges und 350 km entfernt hauptsachlich aus oberkretazisch alttertiaren submarin eruptierten und gefalteten Laven und Tuffen wahrend die Galatische Masse Koroglu Isik Daglari in der Hauptsache aus den jungtertiaren andesitisch basaltischen Lavadecken eines Oberflachenvulkanismus besteht der die oberkretazisch alttertiaren Schichten durchstossen hat 10 Etwa ein halbes Jahrzehnt spater schreibt Oner Gumus 11 der die Gegend von Kizilcahamam nordwestlich Ankara eingehend untersuchte dass die Galatische Masse grosstenteils aus neogenen Vulkaniten bestehe Obwohl dieses vulkanische Massiv der Koroglu Isik Daglari zwischen Ankara und Bolu unweit und sogar durchschnitten von den Fernstrassenverbindungen zwischen der neuen turkischen Hauptstadt Ankara und der alten Metropole Istanbul liegt waren ihre abgelegenen Gebiete aufgrund ihrer relativ steilen und bewaldeten Natur noch bis in die 1960er Jahre kaum erforscht Selbst wahrend der geologischen Untersuchungen Oguz Erols im Auftrag des Mineral Research and Exploration Institute M T A Maden Tetkik ve Arama Genel Mudurlugu erwahnte niemand ihm gegenuber die beiden grossen Vulkankrater in den Koroglu Daglari ehe er sie selbst dort als solche erkannte 12 Das damals geringe Forschungsinteresse des Staates an der Region erkennt man auch an der Entwicklung des Thermalbad Ortes Kizilcahamam Die Geschichte der heissen Quellen von Kizilcahamam reicht bis in die Zeit des Romischen Reiches zuruck Ruinen der alten romischen Thermenlagen neben dem grossen neuen Kurbad zeigen zwei grosse Becken und ein grosses Depot fur das aus dem Untergrund kommende Thermalwasser Die romische Anlage die bis Anfang der 1940er Jahre aufgrund jahrhundertelanger Renovierungen immer wieder aktiv genutzt worden war hatte man mit der Eroffnung der Grossen Therme 1941 ihrem Schicksal uberlassen Ali Cevad Efendi erwahnte noch 1895 in seinem Werk Memalik i Osmaniyye nin Tarih ve Cografya Lugati 13 die heissen Quellen in Kizilcahamam und dass viele Menschen aus Ankara und den umliegenden Provinzen dorthin kamen um sich behandeln zu lassen und in Gasthausern mit 60 Zimmern zu ubernachten Davon ist spater offensichtlich aber keine Rede mehr 14 1739 war zwar im Tal der heutigen Kasaba Kizilcahamam bereits eine warme Quelle bekannt gewesen 15 aber auch 1849 hatte es dort erst eine Hutte gegeben 16 Bis 1894 waren dann zwei Badehauser mehrere Wohnhauser Familien und 10 15 kleine Hutten fur Fremde hinzugekommen und 1 km talabwarts hatte sich ein Dorf mit 6 Behausungen entwickelt 17 Zwischen 1927 und 1945 wurde das inzwischen gebildete Nahiye Zentrum Kizilcahamam zum Kreiszentrum so dass der Ort 1970 bereits 6017 Einwohner verzeichnete 18 Erst der Besuch Ataturks dort am 16 17 Juli 1934 hatte den Anschub fur die spatere Entwicklung gebracht 14 nbsp Die Flugaufnahme zeigt den Trassenverlauf der in den 1990er Jahren im Bau befindlichen Autobahn Istanbul Ankara durch die Koroglu Daglari sudlich von Gerede im Nordteil der Bayindir Depression Rechts am mittleren Bildrand erkennt man die westlichen Auslaufer des Ovacik Kraters nbsp Die Flugaufnahme zeigt den Thermalbad Ort Kizilcahamam linke untere Bildecke mit Egretkaya Talsperre Bildmitte und den Verlauf der Fernstrasse D755 im Tal des Bulak Cayi in Richtung Gerede linke Bildseite zum oberen Bildrand Das vulkanische Hinterland mit seinem geothermischen Potential allerdings blieb von der Entwicklung unberuhrt und war lange kaum bekannt Erst nach der Erschliessung der Thermalquellen von Kizilcahamam und der Grundung 1959 bzw Erweiterung 1997 des dortigen Soguksu Milli Parki Nationalpark Soguksu kam es zu intensiveren Forschungen zu Vulkanismus und Thermalquellen in der Region Inzwischen wird die Gegend aufgrund der in den 1990er Jahren trassierten Autobahn zwischen Bolu Gerede und Ankara taglich von Tausenden von Reisenden mehr und mehr benutzt wodurch eine sehr abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Erosionsmerkmalen der Offentlichkeit nahergebracht wird 2011 wurde ein 2000 km grosser Teil des Galatischen Vulkankomplexes von den autorisierten turkischen Institutionen als Geo Schutzgebiet namens Kizilcahamam Camlidere Geopark mit drei Geosites eingerichtet um die Umweltbedingungen des Miozans und die sedimentaren Reaktionen auf einen langfristigen grossraumigen Vulkanismus wahrend der neotektonischen Periode zu demonstrieren Ein versteinerter Wald in der Nahe des Dorfes Pelitcik Basaltsaulen und eine Seeabfolge mit Blatt Fisch und Insektenfossilien 19 Geologisch tektonische Hintergrunde Bearbeiten nbsp Die Karte zeigt die wichtigsten Strukturen des Galatischen Vulkankomplexes Koroglu Isik Daglari Das nordanatolische Faltengebirge Pontisches Gebirge ist geologisch kompliziert lasst aber Parallelen zu den Ostalpen erkennen Seine Gebirgsketten gehoren zur erdgeschichtlich relativ jungen alpidische Gebirgsbildung zwischen Oberkreide und Jungtertiar die von den Pyrenaen uber die Alpen bis zum Himalaya verlauft Im Westteil des Pontischen Gebirges finden sich neben Zeichen der alpidischen Auffaltung noch grossere Reste der erdgeschichtlich alten variskischen Orogenese 20 Die westlichen Partien des Pontischen Gebirges bilden im Gegensatz zu den ostlichen Kettengebirgsteilen eine breite Gebirgsschwelle mit weitgehend flachen Kamm und Gipfelregionen alter Verebnungsflachen in denen Berge von 1500 bis 2000 m Hohe vorherrschen und deren Gipfel 2000 m Hohe z B nur in den Deveci Daglari Yildiz Daglari Ilgaz Daglari sowie in den Koroglu Daglari erreichen Breite Verebnungen die zu Beginn des Jungtertiars in Meeresspiegelhohe als Rumpfflachen Peneplain Fastebene ausgebildet waren wurden im Pliozan bis Pleistozan durch vertikale Hebungen schollenartig in ihre heutige Hohenlagen zwischen 800 und 1250 m gehoben u a Canik Daglari und Kure Daglari 21 22 Da die Hauptrichtung der epirogenetischen Bewegungen 23 im Neogen und im alteren Quartar von Westen nach Osten verlief erstrecken sich die Gebirgszuge parallel zur Kustenlinie im Westen in WSW ONO Richtung und im Osten in WNW OSO Richtung Folge dieser jungen Schollenbewegungen war zudem die Anlage von zahlreichen Becken die sich besonders an den Hauptstorungslinien Nordanatolische Hauptverwerfung konzentrieren in die auch das Tal des Devrez Cayi und der Oberlauf des Yenice Irmagi eingebettet sind und in gerader Linie das Becken von Bolu des Caga Golu die Cerkes Ilgaz Becken das Tosya Becken die Havza und Erbaa Ovasi aufeinander folgen Innerhalb dieser Strukturen lasst sich der Westen des Pontischen Gebirges nach seinem morphologisch geologischen Bau in drei Zonen gliedern 1 Im Norden erstrecken sich die aus gefalteten Sedimentgesteinen aufgebauten Kustengebirge der Canik Daglari im Mittel 1500 m hoch Kure Daglari 1300 m und Baba Daglari 1100 m begleiten als ein 50 100 km breiter Gebirgsstreifen die Kuste des Schwarzen Meeres und sind aus Mergel und Sandstein Flyschschichten der Kreide und des Eozans aufgebaut Nur im zentralen Bereich der Kure Daglari treten Kalkformationen des alteren Mesozoikums auf Die Sedimentschichten sind nicht sehr stark gefaltet sowie durch querende Flusse tief zerschnitten und weisen mit ihrem Plateaucharakter ein einheitliches Relief auf Die Hohen der Plateauflachen liegen in den Canik Daglari in 700 1000 m in den Kure Daglari in 1000 1200 m und weiter im Hinterland von Zonguldak in 700 900 m 24 2 Weiter sudlich schliessen sich als zentraler Abschnitt des westpontischen Gebirgsbogens die aus alten metamorphen Gesteinen bestehenden Gebirgsmassive der Bolu Daglari durchschnittlich 1850 m hoch Ilgaz Daglari 2587 m und der Tokat Dagi Dikmen Tepesi 1614 m an An ihrem Gesteinsaufbau sind vorwiegend Tonschiefer Grunschiefer und Marmor palaozoischen bis mesozoischen Alters beteiligt Trotz ihrer jungen fluviatilen Zertalung zeigen auch diese alten Gebirgsmassive weit gespannte ausgeglichene Bergrucken als Reste jungtertiarer Verebnungsflachen Auf den Ilgaz Daglari sind diese infolge junger Hebungen bis auf 1300 2400 m Hohe gehoben worden 25 26 3 Als sudlichste Zone des Nordwestanatolischen Randgebirges folgen im Osten die Gebirgsketten der Deveci Daglari 1892 m und der Yildiz Dagi 2537 m Ihre Gesteinszusammensetzung und ihr tektonischer Bau ist sehr mannigfaltig An erster Stelle stehen machtige Ophiolithmassen darin schwimmen alte metamorphe Gesteine und junge mesozoische Sedimentgesteine Im Westen bilden die Koroglu Daglari die aussersten Auslaufer des Nordwestanatolischen Randgebirges Der auch als Galata Massiv bzw Galata Komplex 27 bekannte Gebirgsraum im Westen ist weitgehend aus jungen Vulkaniten aufgebaut Wahrend sein nordlicher Saum Hochgebirgscharakter besitzt Isik Dagi 2034 m Semen Dagi 1854 m zeigt er im Suden und Sudosten in Nachbarschaft zum Zentralanatolischen Hochplateau eher Mittelgebirgseigenschaften 28 Der Galatische Vulkankomplex der Koroglu Isik Daglari BearbeitenDie sudliche Kette der westlichen Nordanatolischen Randgebirge ist nach ihrer hochsten Erhebung dem 2400 m hohen Koroglu Tepesi Koroglu Daglari benannt und erstreckt sich uber 400 km lang zwischen dem Durchbruchtal des Sakarya in der Antike Sangarios nahe Bilecik und dem Durchbruchstal des Kizilirmak in der Antike Halys ostlich von Iskilip Die Sudgrenze bildet der Ubergang zum Zentralanatolischen Hochland Die Nordgrenze wird weitgehend bestimmt von der Senkenfolge der Nordanatolischen Verwerfung Der Hauptkamm grenzt etwa von Seben sudlich Bolu bis ca nordostlich von Ankara die spatromisch fruhbyzantinischen Provinzen Honorias und Paphlagonien gegen Galatien ab Der Westteil der Koroglu Daglari besteht aus gefalteten Schichten der Kreide und des Alttertiars die etwa bei Seben unter jungere Andesitmassen vulkanischen Ursprungs abtauchen die bis ostlich von Orta auf 150 km Lange das Landschaftsbild bestimmen Im Ostteil der Koroglu Daglari kommt wieder das gefaltete Grundgebirge zum Vorschein Wie auch noch rezent boten schon in der Antike die Hochflachen und Senken innerhalb der Koroglu Daglari gunstige Siedlungsmoglichkeiten wie z B die Hochflache von Dortdivan oder die Becken von Pelitcik Yilanli Camlidere oder Orta An zwei Stellen bei Ovacik 30 km ostlich von Kibriscik und am Nordfuss des 2006 m hohen Mahya Tepesi Benli Duzu 36 km sudlich von Gerede wurden weitgehend zerstorte Forder oder Explosionskrater von je 3 km Durchmesser von Oguz Erol 8 in den 1950er Jahren zum ersten Mal dokumentiert 29 Fraglos spielte die Nordanatolische Verwerfung bei der Bildung des Galatischen Vulkankomplexes eine entscheidende Rolle Auch die Stadt Bolu liegt im Bereich dieser grossen nordanatolischen Verschiebungsachse und wurde im Jahr 1668 von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht Wahrend des Bebens vom 1 Februar 1944 wurde die Strasse von Bolu zum Ortsteil Kaplica um 3 5 m versetzt Die nordanatolische Verwerfung ist nach Ketin 30 eine ganz junge aktive Verschiebung die sich erst nach Vollendung der alpidischen Faltung in Nordanatolien also nach dem Miozan wahrend des Pliozans oder des Quartars in Bewegung setzte und seither eine Versetzung von wahrscheinlich einigen zehn Kilometern gehabt hat Sudlich der nordanatolischen Verwerfung stehen in den Koroglu Daglari auf grosser Flache tertiare subaerische Vulkanite an die sich bis in den hugelig bergigen Randbereich Zentralanatoliens erstrecken Die machtige vulkanische Masse gehort zum sogenannten Galatischen Andesit Massiv zwischen Ankara und Bolu Diese Galatische Masse besteht in der Hauptsache aus neogenen andesitisch basaltischen Lava Decken Produkten eines Oberflachenvulkanismus die die Schichten der Oberkreide und des Alttertiars durchstossen haben 20 Die gesamte Galatische Vulkanprovinz entspricht einer mit vulkanischen und sedimentaren Gesteinen gefullten geologischen Senke Ihr Nordrand wird von der Nordanatolischen Verwerfung abgeschnitten wahrend sie im Suden von einem mit Vulkangestein verflochtenen kontinentalen festlandischen nicht marinen Sedimentpaket umgeben ist Sie besteht aus mehreren uber die Provinz verstreuten vulkanischen Komplexen von denen neun bekannt sind und jeder eine Flache von Hunderten von km mit kreisformiger oder ellipsoider Form mit massig bis gut erhaltener Morphologie bedeckt Dazu gehoren radiale Strome von Lava und Vulkanoklastiken Calderas sowie Stratovulkane die durch zentrale Schlote gekennzeichnet sind Zwischen den grossen Vulkankomplexen befinden sich mehrere kontinentale Becken Diese Becken sind voneinander isoliert teilweise auch verbunden und konnen sich in Alter und Lithologie unterscheiden Verfugbare radiometrische und palaontologische Altersbestimmungen deuten darauf hin dass sich fast alle Vulkankomplexe sowie die Sedimentbecken im fruhen bis mittleren Miozan zu entwickeln begannen was bis ins spate Miozan andauerte Die Verwerfungen im sudlichen Teil der Galatischen Vulkanprovinz sind pliozan und alter 31 nbsp Blick ostwarts auf den westlichen Anstieg des Koroglu Tepesi Vulkans uber den Holzlagerplatz des alten Tasli Yayla Forstamtes auf den Hohen der Koroglu Daglari sudlich Bolu im Jahre 1984 Das Forstamt wurde mittlerweile durch die Anlage des Wasserreservoirs Seben Golu uberschwemmt nbsp Blick nordwarts auf den Karagol auf der Kemeres Yayla bei Kibriscik Im Hintergrund der Anstieg zum 2400 m hohen Koroglu Tepesi nbsp Stark erodierte vulkanische Sedimente bei Korgun in den ostlichen Partien des Galatischen Vulkankomplexes nordlich von Cankiri Im Hintergrund der liefernde Vulkanhugel nbsp Der 1711 m hohe Isik Dagi Pass im Ostteil der Koroglu Daglari nordwestlich des 2034 m hohen Vulkans Isik Dagi erlaubt einen Blick nordostwarts in die Senke von Cerkes einen Teil der Nordanatolischen Verwerfung Das Zentrum des Galatischen Vulkankomplexes gruppiert sich um die beiden grosseren vulkanischen Areale des Koroglu Tepesi sudostlich von Bolu und der Bayindir Depression Camlidere Depression westlich von Kizilcahamam Dazu zahlen allerdings auch vulkanische Erscheinungen die randlich zur Galatische Vulkanprovinz liegen So bildet der Huseyingazi Dagi 1415 m die sudostliche Flanke des vulkanischen Gelandes das sich bis zur Stadt Ankara als andesitische teilweise dazitische Masse erstreckt die z B Ankara und die Cubuk Ova trennt Auch der Timurlenk Tepesi 1003 m und Kale Tepesi Burgberg von Ankara 1020 m die sich mitten in der Stadt Ankara erheben sind Teile dieses vulkanischen Ganzen das sich dort weit nach Suden erstreckt Eine weitere Andesitschwelle ist das Vulkanland Zir Yenikent Teil des Ankaraner Ballungsraums Sincan das den westlichen Teil der Murted und die Ankara Ebene trennt 32 In den ostlichen Partien der Koroglu Isik Daglari westlich von Cankiri erheben sich ebenfalls erwahnenswerte allerdings deutlich niedrigere vulkanische Vertreter der Galatischen Masse wie der Dumanli Tepe 1840 m der Kasyayla Tepesi 1824 m der Aydos Dagi 1880 m 33 und der ophiolitische Eldivan Dagi 1809 m 34 nbsp Die Flugaufnahme zeigt mit Blick nach Norden die langgestreckten Abant Daglari westlich von Bolu Bildmitte dahinter nur schwach erkennbar der Bolu Golu im Tal des Abant Cayi und am oberen Bildrand die Walder der Bolu Daglari nbsp Blick nordwarts auf dem Weg sudwarts nach Cubuk Ankara vom 1358 m hohen Ortabeli Pass in den ostlichen Koroglu Daglari auf die Hohen des Dumanli Dagi Sacakbeli Pass nbsp Sudwestlich von Bolu liegt inmitten eines Waldgebietes der Abant Daglari auf 1350 m Hohe der 125 Hektar grosse 16 m tiefe Abantsee Abant Golu der allerdings nicht vulkanischen Ursprungs ist sondern wegen seiner Lage auf der Nordanatolischen Verwerfungsachse durch einen tektonisch bedingten Erdrutsch aufgestaut wurde und dank seines Fischreichtums und Tannen Larchenwalder ein beliebtes Ausflugsziel im Umfeld der Stadt Bolu ist Zum Gesamtkomplex der Koroglu Isik Daglari zahlen auch an dessen Nordwestsaum die schmalen kammartigen Abant Daglari Abant Dagi 1748 m westsudwestlich von Bolu mit dem nordlich auf 1350 m Hohe vorgelagerten 125 Hektar grossen 16 m tiefen Abantsee Abant Golu der allerdings nicht vulkanischen Ursprungs ist sondern wegen seiner Lage auf der Nordanatolischen Verwerfungsachse durch einen tektonisch bedingten Erdrutsch aufgestaut wurde und dank seines Fischreichtums und seiner Lage inmitten von Tannen Larchenwaldern zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Umfeld der Stadt Bolu gehort 35 Koroglu Tepesi Bearbeiten nbsp Tief eingekerbt in die dicken Vulkanitpakete sind die Taler bei Seben am Sudwestrand des Galatischen Vulkankomplexes deren Gewasser zum Seben Cayi und damit sudwarts nach Inneranatolien zum Sakarya Nehri entwassern Innerhalb der Galatischen Vulkanprovinz die uberwiegend aus zwei vulkanischen Phasen 22 4 14 5 Mio Jahre bzw 10 6 9 5 Mio Jahre aufgebaut ist und mit einer Flache von 36 34 km eine der grossten vulkanischen Regionen des Neogens im Nordwesten Anatoliens abdeckt wird der Vulkan des Koroglu Tepesi mit einem Alter von 17 6 Mio Jahren angegeben 36 Der Gipfel des Vulkans hat eine Hohe von ca 2400 Metern wahrend seine Rander auf einer Hohe von etwa 1400 m liegen Da der Vulkan vollstandig mit dichtem Wald und sonstiger Vegetation bedeckt ist ist auf den ersten Blick schwer zu erkennen dass es sich um ein vulkanisches Zentrum handelt Sein Nordrand wird von der Nordanatolischen Verwerfungszone begrenzt die offenbar auch seine sudlichen Teile verformt hat Er besteht hauptsachlich aus Lavasequenzen sowie pyroklastischen Schichten Die Fruhphase des Vulkans erfolgte vor 17 6 Mio Jahren durch trachyt andesitische und trachyt dazitische Laven in den unteren Teilen wahrend die etwa 500 Meter hohen Gipfel des Vulkans aus dazitischen Laven und damit verbundenen Intrusionen bestehen Die um den Vulkan Koroglu und in den unteren Partien sedimentierten voluminose pyroklastischen Ablagerungen die von den Lavasequenzen des Hauptkegels uberlagert wurden sind in einem grossen Gebiet von 110 km Ost West 70 km Nord Sud verbreitet Derartige pyroklastische Ablagerungen bedecken auch die vor miozanen Sedimentfolgen im sudlichen Teil der Koroglu Isik Daglari bei Seben bzw Kibriscik mit bis zu 630 m Dicke Sie reichen flachendeckend von Gerede im Norden bis Gudul im Suden wiederum bis nach Kizilcahamam im Osten erreichen aber im nordlichen Teil nur eine Machtigkeit von 270 m und im ostlichen Teil lediglich 110 m Diese pyroklastischen Sedimente umfassen hauptsachlich massiven Lapilli Tuff geschichteten Lapilli Tuff und massive Lapilli Brekzien wobei diese verschiedenen Fazies einen Bimsgehalt von 60 bis zu 80 erreichen Allerdings uberlagern in der Region Camlidere Kizilcahamam altere Vulkanite eben diese pyroklastischen Gesteine 37 Bayindir Depression bei Camlidere und ihre vulkanische Umrahmung Bearbeiten nbsp Die Flugaufnahme zeigt mit Blick nach Norden den Nordteil der Camlidere Bayindir Depression Am linken Bildrand unten das Stadtchen Camlidere links oben die ostlichen Auslaufer des Ovacik Kraters Rechts oben das Tal des Bulak Cayi mit der Fernstrasse D755 von Kizilcahamam nach Gerede davor der Waldstreifen des Camkoru Naturparks Camkoru Tabiat Parki und unten rechts die Auslaufer des Soguksu Milli Parki Nationalpark Soguksu Diese pyroklastischen Ablagerungen um den galatischen Vulkanismus in einem Gebiet von 7700 km Flache werden nicht nur in der Nahe des Koroglu Vulkans beobachtet sondern auch in allen zentralen und westlichen Gebieten und bestehen aus ein und demselben vulkanischen Gestein Sie waren dort wahrend der fruhen Stadien des Vulkanismus vor 22 4 20 8 Mio Jahren ausgebrochen wobei angenommen wird dass sie mit extrem grossen Caldera Eruptionen in Verbindung standen Es gibt viele physikalische vulkanologische Hinweise darauf dass die Vulkanite des Koroglu Vulkans vor 17 6 Mio Jahren und anderer fast zeitgleicher Vulkane vor 19 7 14 5 Mio Jahren sich auf diesen alteren voluminosen hochdichten Pyroklasten sedimentiert haben die mit einigen riesigen Vulkanausbruchen verbunden waren die zur Bildung einer grossen Caldera fuhrten 37 Die Bayindir Depression in der die Kreisstadt Camlidere sowie die Camlidere Talsperre liegen und ihre vulkanische Umrahmung mit einem Durchmesser von etwa 30 km erinnert stark an solch eine riesige Caldera wie sie inzwischen auch fur die elliptische fast 400 km messende Acigol Senke bei Nevsehir als Teil einer grosseren und alteren Caldera nachgewiesen werden konnte auf deren Grund eine Gruppe von Maaren Aschenkegeln Lava Domen und basaltischen Lavastromen existiert 38 Inzwischen geht man davon aus dass die dicken pyroklastischen Sedimente des Galatischen Vulkankomplexes ebenfalls als Folge einer solchen Caldera Eruption entstanden wobei die pyroklastischen Ablagerungen die aktuelle Morphologie des Koroglu Vulkans im Westen der Vulkanregion Gerede im nordlichen Teil und des Ovacik Caldera Vulkans im sudostlichen Teil des Galatischen Vulkanprovinz bildeten So besteht z B das gesamte Umfeld der Camlidere Baraji d h das Zentrum der Camlidere Bayindir Depression aus dazitischen Vulkaniten bzw Pyroklastiken vermischt mit verschiedensten anderen Sedimenten 39 Feldstudien haben gezeigt dass die vulkanischen Blocke die dort in vulkanischen Brekzien grosser explosiver Eruptionen abgelagert wurden an allen Orten entlang der Galatischen Vulkanprovinz eine fast ahnliche Zusammensetzung haben Die gesamte altere Morphologie dieses riesigen Caldera Vulkans wurde allerdings inzwischen vollstandig zerstort 37 nbsp Die Flugaufnahme zeigt den Ovacik Krater von Suden In der rechten untere Ecke das Dorf Camkoy am unteren Rand mittig das Dorf Atca am oberen Bildrand die Ebene von Gerede im Krater die Dorfer Yukari Ovacik rechts und Asagi Ovacik links Erste aufschlussreiche Hinweise und Untersuchungen zum vulkanische Rahmen dieser grossen Senke um die Kreisstadt Camlidere westlich von Kizilcahamam lieferte Oguz Erol mit seinen Forschungen zu den Kratern von Ovacik und Benli Benli Duzu Benli Ebene Die erste der beiden als Krater beschriebenen Senken der Ovacik Krater befindet sich zwischen Kizilcahamam und Gerede ca 10 km westlich des Camkoru Naturparks Camkoru Tabiat Parki In dieser Ovacik Senke liegen die beiden Dorfer Asagi und Yukari Ovacik inmitten ihrer landwirtschaftlichen Felder Der innere Durchmesser dieser runden grossen Senke erreicht 2 5 km und liegt umgeben von den Bergen Kabaca Dagi Karst Dagi Osin Tepesi Erenler Tepesi Selamlik Tepe und Kaklik Tepe von denen einige 1800 Meter uberschreiten auf einer Hohe von 1450 bis 1500 m Ein Bach hat von Nordosten nach Sudwesten eine tiefe Kerbe in die Senke gegraben und mit seinen Zuflussen die umgebenden steilen Hange stark zerstort Dabei sind die Innenhange steiler und die Aussenhange flacher geneigt was auf eine Explosion hinweist Obwohl stark erodiert hat der erkennbare Kreis der umliegenden ausseren Hugel Randgipfel einen Durchmesser von bis zu 5 5 Kilometern Obwohl die Ovacik Senke mit einer dunnen Bodendecke bedeckt ist sind dunkle Labradorit Andesite Gabbro Diorite zwischen Andesit und Basalt erkennbar die auch in ein bis zwei Metern Tiefe das Fundament von Wasserlochern bilden Daruber hinaus bestehen die umliegenden Hugel aus dunklen vulkanischen Agglomeraten und Tuffen Erol geht davon aus dass die Ovacik Senke und die sie umgebenden Hugel einen stark beschadigten Krater nachzeichnen hochstwahrscheinlich einen Gasexplosionskrater vom Maar Typ denn es gibt keine Anzeichen fur ausgeflossene Lavastrome 40 nbsp Blick von Karacaoren auf der Hochflache von Kibriscik ostwarts auf die westlichen ausseren Randberge des Benli Duzu Kraters Der zweite Krater liegt 20 km sudwestlich des Ovacik Kraters am nordlichen Rand des 2006 Meter hohen Mahya Tepesi des zweithochsten Gipfels des Koroglu Massivs Die fast kreisformige Senke wird Benli Duzu Benli Ebene genannt Der Durchmesser dieser runden Schussel auf 1500 m Hohe betragt fast 3 km und ist am Rand von vier saisonal bewohnten Sommerweiden Yayla begrenzt Pecenek Yaylasi Cukurviran Yaylasi Otmezin Yaylasi und Yilanli Yayla Der Kreisdurchmesser der umgebenden 1750 2000 m hohen Hugel betragt 6 km Diese Hugel bestehen im Allgemeinen aus dunklen innen steiler und aussen flacher geneigten Agglomeraten mit Vulkanbomben aus schwarz gefarbten Labradoritandesit Fragmenten also vom gleichen Typ wie im Ovacik Krater Der Kovanlik Dere hat ein enges und tiefes Tal durch die Benli Ebene gegraben hat aber weniger Erosionsschaden hinterlassen als die Gewasser im Ovacik Krater Aufgrund der Merkmale geht Erol auch hier davon aus dass die Benli Duzu und die umliegenden Hugel ebenfalls einen grossen Gasexplosionskrater vom Maar Typ wie der Ovacik Krater darstellen 41 Geothermische Systeme BearbeitenDer Galatische Vulkankomplex umfasst zudem mehrere geothermische Systeme darunter die von Camlidere s u Kizilcahamam s o Seyhamam historisches Spa nordlich von Kizilcahamam auf dem Weg nach Cerkes seit romischer Zeit bekannt und benutzt 42 Cubuk Meliksah nordlich von Ankara von Timur Lenk im Auftrag seiner Tochter nach dem Krieg in Ankara 1402 gebaut seit 2014 geschlossen und verfallen 43 Beypazari und Ayas 44 Die entsprechende Warmequelle im geothermischen Gebiet liefert weitgehend der Koroglu Vulkan wahrend Topographie und Geologie im Becken von Camlidere dazu neigen einen artesischen Druck in den Stromungssystemen zu erzeugen der dazu fuhrt dass das Grundwasser nach oben oder entlang von Verwerfungen wandert Thermal und Mineralwasserreserven kommen hauptsachlich aus Bergen mit Hohen zwischen 1494 und 1833 m So gelten der Aluc Dagi im Osten aber auch der Erenler Dagi und der Dede Dagi im Norden sowie die Pinar Daglari und der Mahya Tepesi westlich von Camlidere als Wiederauffullungsgebiet des geothermischen Systems Camlidere Der Aluc Dagi liefert zudem auch die Thermalwasser Reserve des geothermischen Systems von Kizilcahamam ostlich von Camlidere 45 Eines der jungst in ein Erschliessungsprogramm eingebundenen Thermalgebiete das Camlidere Projekt ist ein bislang noch weitgehend unerschlossenes geothermisches Gebiet in einer durchschnittlichen Hohe von 1065 m und einer maximale Hohe von 2006 m am Mahya Tepesi Der Mahya Tepesi wird aufgrund seiner Morphologie als Stratovulkan interpretiert Daruber hinaus ist der grosste Oberflachenwasserkorper im Camlidere Gebiet der Camlidere Bayindir Stausee mit einer Speicherkapazitat von 1000000 m der u a die Millionenstadt Ankara mit Wasser versorgt nbsp Der Sommerort Seyhler Yayla bei Camlidere zahlt zu den traditionellen Sommerfrischen in den Koroglu Daglari die im Zuge des geothermischen Projekts von Camlidere zum Touristenort ausgebaut werden sollenEs wird angenommen dass die Grunder der Dorfer um Camlidere aus Zentralasien kamen Der Name von Camlidere soll fruher Kuzveren Kuzucular gewesen und in Seyhler Seyler geandert worden sein als Scheich Ali Semerkandi aus Samarkand der Enkel des 4 Nachkommen von Hadrat Omer der sein Grab im Bezirk hat sich in der Region niederliess Bis 1896 war der Ort ein Dorf im Kreis Beypazari wurde danach Amtsbezirkszentrum ab 1916 bis 1953 dem Kreis Kizilcahamam zugeschlagen und am 2 Dezember 1953 eigenstandiges Kreiszentrum Obwohl es in Camlidere selbst keine naturliche geothermische Ressource gibt wurde beim 5 km westlich gelegenen Dorf Ahatlar ein geothermisches Wasserreservoir erbohrt Dieses geothermische Wasser hat eine Temperatur von 43 C Damit soll die Region Camlidere einschliesslich ihrer zugehorigen Dorfer und Weiler wie z B die Seyhler Yayla zu einem wichtigen Touristenattraktionszentrum werden 46 Ostlich nordostlich und nordwestlich von Camlidere sind die unteren Kreidekalksteine in weiten Gebieten freigelegt und ihre Machtigkeit liegt zwischen 250 und 500 m ungleichmassig uber metamorphem Gestein An einigen Stellen weist diese Fazies reichlich Fugen und Bruche auf die entweder mit Verwerfungszonen oder den Bruchen von Lavastromen verbunden sind was sie zu einem potenziell wichtigen Grundwasserleiter macht der das Camlidere Gebiet mit Thermalwasser versorgt So tritt um die Stadt Camlidere durch die Verwerfungen und Bruchzonen des Vulkankomplexes der Koroglu Daglari Thermalwasser aus das von derartigen Thermal und Mineralquellen mit Temperaturen zwischen 11 und 28 C bei Muzrupagacin Ahatlar Atca Tatlak und Sarikavak abgeleitet wird Bei Bohrungen von vier artesischen Brunnen stiess man in Ahatlar und Muzurupagacin auf Thermalwasser mit Durchflussraten von 8 bzw 46 l s und Temperaturen von 27 bzw 42 C Bislang wird Thermalwasser aus Brunnen der Region ungeregelt genutzt und fliesst unkontrolliert Deshalb wurden mit Beginn des 21 Jahrhunderts hydrochemische und isotopische Untersuchungen durchgefuhrt um Informationen uber die Entstehung der Thermal Mineralquellen von Camlidere und ihre Position im Grundwasserkreislauf zu erhalten 47 Das Projektgebiet umfasst mehrere grosse Storungszonen die aus geschichteten pyroklastischen Gesteinen bestehen in die Lavastrome eingelagert sind Der Untergrund unter den Vulkaniten besteht aus palaozoischen Schiefer und permo mesozoischen Trias Kalksteinen Die mesozoischen Einheiten sind hauptsachlich aus Kalkstein der Unterkreide und Flyschfazies der Oberkreide aufgebaut die das palaozoische Grundgebirge bedecken und von Koroglu Vulkaniten uberlagert werden Verwerfungen die geologische Einheiten schneiden wirken als Kanale durch die Thermalwasser an die Oberflache dringt Derartige Adern sind meist mit verkieseltem gelb bis grun gefarbtem Material gefullt wahrend sich Lavastrome durch ihr stark gegliedertes Muster und blaschenartige Textur auszeichnen Die Durchlassigkeit einzelner Sedimente ist allerdings sehr unterschiedlich 48 So wurden in Formationen bei Camlidere Pazar und Sinap Deckfazies aus karbonatisiertem Kalk als Bindemittel Konglomerat Sandstein Mergel Tuffen Schluffstein Kohlebetten Schlick und Agglomeraten identifiziert mit z T Machtigkeiten von 600 m die eine geringe Porositat aufweisen und eine undurchlassige Kappe fur das darunter liegende geothermische Reservoir darstellen aber auch Warme und Wasserdruck des geothermischen Systems aufrechterhalten Solche undurchlassigen Einheiten innerhalb der Quellgebiete neigen dazu den Grundwasserfluss zu den daruber liegenden Fazies zu beschranken wahrend die eingelagerten andesitisch basaltischen Laven als semipermeabel bewertet werden Bei Bohrungen in den Regionen Ahatlar und Muzrupagacin wurde allerdings festgestellt dass dort dieses Deckgestein vom Substrat her zwar auch eine geringe Durchlassigkeit besitzt aber von einer Reihe von Verwerfungen Schadenszonen und Bruchen durchzogen ist die ein Durchsickern an die Oberflache bewirken 49 Literatur BearbeitenOguz Erol Koroglu Isik Daglari volkanik kutlesinde Iki Krater Hakkinda IX Cografya Meslek Haftasi Tebligler ve Konferanslar In Turk Cografya Kurumu Yayinlari Band 2 Istanbul 1955 S 95 100 Nazario Pavoni Die Nordanatolische Horizontalverschiebung In Geol Rundschau Band 51 1961 S 122 139 Ihsan Ketin Uber die nordanatolische Horizontalverschiebung In Bulletin of the Mineral Research and Exploration Institute of Turkey Band 72 Foreign Edition 1969 S 1 28 Nuri Guldali Geomorphologie der Turkei Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe A Nr 4 Reichert Wiesbaden 1979 V Toprak Y Savascin N Gulec A Tankut Structure of the Galatean Volcanic 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nordlich von Angora mit Ubersichtsskizze In Neues Jahrb f Min Geol u Pal 16 Beilage 1903 S 99 109 N Stefansky E Lahn Ankara Cankiri Gerede arasindaki mintaka hakkinda rapor MTA Enstitusu Rap 1312 Hrsg Maden Tetkik Arama Enstitusu unveroffentlicht 1958 Richard Leonhard Paphlagonia Reisen und Forschungen im nordlichen Kleinasien Reimer Berlin 1915 S 16 18 Besim Darkot Yurdumuzda iklim tarihinin son safhalarina dair bazi gorusler 2 Turk Tarih Kongresi Istanbul 1937 a b Oguz Erol Koroglu Isik Daglari volkanik kutlesinde Iki Krater Hakkinda In IX Cografya Meslek Haftasi Tebligler ve Konferanslar Turk Cografya Kurumu Yay Band 2 Istanbul 1955 S 95 100 Nazario Pavoni Die Nordanatolische Horizontalverschiebung In Geol Rundschau Band 51 1961 Ihsan Ketin Uber die nordanatolische Horizontalverschiebung In Bulletin of the Mineral Research and Exploration Institute of Turkey 72 Foreign Edition 1969 S 1 28 Oner Gumus Kizilcahamam guney dolaylarinin jeolojisi In Petrol Dairesi Publication Band 9 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wikipedia org w index php title Galatischer Vulkankomplex Koroglu Isik Daglari amp oldid 235804995