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Johann Nikolaus von Hontheim 27 Januar 1701 in Trier 2 September 1790 in Montquintin Gemeinde Rouvroy Belgien war katholischer Weihbischof und Kritiker der Stellung des Papstes in der Katholischen Kirche Er trat auch unter dem Pseudonym Justinus Febronius als Vertreter der Katholischen Aufklarung hervor Johann Nikolaus von Hontheim Punktierstich von 1787 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Nikolaus von Hontheim stammte aus einem alten Trierer Patriziergeschlecht besuchte dort die Jesuitenschule und studierte in Trier Lowen und Leiden Jura in Lowen als Schuler des Kanonisten Zeger Bernhard van Espen Im Jahr 1724 wurde er in Trier zum Doktor beider Rechte promoviert Er entschloss sich dann jedoch Priester zu werden und in Rom die Verwaltungspraxis der Kurie kennenzulernen Nach seiner Ruckkehr nach Deutschland wurde er zunachst ordentlicher Beisitzer am Generalvikariat 1733 Professor fur romisches Recht Pandekten und Codex an der alten Universitat Trier 1738 wurde er Vorstand des Koblenzer Offizialats 1742 Geheimrat des Erzbischofs Franz Georg und 1748 Weihbischof des Erzbistums Trier Die Bischofsweihe spendete ihm der Mainzer Weihbischof Christoph Nebel am 16 Februar 1749 Seiner Historia Trevirensis diplomatica Trier 1750 3 Bande dazu Prodromus Trier 1757 2 Bande folgte unter dem Pseudonym Justinus Febronius das Buch De statu ecclesiae et legitima potestate Romani pontificis liber singularis Frankfurt 1763 Hierin knupfte Hontheim an die Konzilien von Konstanz und Basel an den Reichstag zu Worms von 1521 und verschiedene Konkordate sowie an den Gallikanismus an und richtete sich u a gegen den papstlichen Jurisdiktionsprimat sowie Eingriffe der Kurie in die Verwaltung und Besetzung der Bistumer der lothringischen und luxemburgischen Nachbarschaft Verbunden damit war auch die Hoffnung auf eine Uberwindung der seit der Reformation bestehenden konfessionellen Spaltung Hontheim forderte der Papst musse sich einem allgemeinen Konzil unterordnen und die Stellung der Bischofe gegenuber den Papsten gestarkt werden Dem Papst selbst gesteht Hontheim im Anschluss an Augustin Jacques Benigne Bossuet Petrus de Marca van Espen und anderen lediglich einen Ehrenvorrang unter den Bischofen zu nbsp Wappen der Familie von Hundheim Hontheim Das Werk das er dem Papst selbst gewidmet hatte wurde ofter nachgedruckt und in mehrere Sprachen ubersetzt vom Papst jedoch am 27 Februar 1764 verboten auf den Index Librorum Prohibitorum gesetzt 1 und in Rom verbrannt Als Hontheim endlich als Verfasser entdeckt war wurde er 1778 durch Drohungen und Versprechungen zum Widerruf gedrangt Nach dem Inhalt der 1781 in Wien publizierten Schrift Febronii commentarius in suam retractationem Kommentar des Febronius zu seinem Widerruf scheint der Widerruf jedoch nicht ernst gemeint gewesen zu sein Ungeachtet der papstlichen Verurteilung hatte der Febronius erheblichen Einfluss auf die Koblenzer Gravamina von 1769 und die Emser Punktation von 1786 Die zehn letzten Jahre seines Lebens verbrachte er vorwiegend auf seinem Gut Montquintin im Luxemburgischen Dort starb er 1790 Siehe auch FebronianismusSchriften BearbeitenHistoria Trevirensis Diplomatica Et Pragmatica Inde A Translata Treveri Praefectura Praetorio Galliarum Ad Haec Usque Tempora E Genuinis Scripturis Eruta Atque Ita Digesta Ut Non Solum Jus Publicum Particulare Archiepiscopatus amp Electoratus Trevirensis In Suis Fontibus Plenissime Exhibeat Sed Et Historiam Civilem amp Ecclesiasticam Germaniae Ejusque Singularia Jura Publica Ac Privata Illustret Veith Augustae Vind 1750 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf T 1 Ab Anno Domini CCCCXVIII Usque Ad Annum MCCCI 1750 2 Ab anno Domini MCCCI usque ad annum MDLXVII 1750 3 Ab anno Domini MDLXVII usque ad annum MDCCXLV 1750Literatur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Michael Franz Joseph Muller Genealogie des am 2 September 1790 verstorbenen Trierischen Weihbischofs und Bischof zu Myriophit Herrn Johann Nikolas von Hontheim In Treveris 3 1836 S 1 Google Books Philipp Woker Hontheim und die romische Curie Bilder aus der Geschichte der katholischen Reformbewegung des 18 und 19 Jahrhunderts Bd 1 1 1 Schneider Mannheim 1875 Franz Xaver Kraus Hontheim Johann Nikolaus von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 83 94 Otto Mejer Febronius Weihbischof Johann Nikolaus von Hontheim und sein Widerruf 2 unveranderte Auflage Mohr Freiburg im Breisgau 1885 Hermann Petersen Febronianismus und Nationalkirche Diss Universitat Strassburg 1942 Heribert Raab Hontheim Nikolaus von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 604 f Digitalisat Volker Pitzer Justinus Febronius Das Ringen eines katholischen Irenikers um die Einheit der Kirche im Zeitalter der Aufklarung Kirche und Konfession Bd 20 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1976 ISBN 3 525 56522 4 Friedrich Wilhelm Bautz Johann Nikolaus von Hontheim In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 1040 1042 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Wolfgang Seibrich Die Weihbischofe des Bistums Trier Veroffentlichungen des Bistumsarchivs Trier Bd 31 Paulinus Trier 1998 Christopher Spehr Aufklarung und Okumene Reunionsversuche zwischen Katholiken und Protestanten im deutschsprachigen Raum des spateren 18 Jahrhunderts Beitrage zur historischen Theologie Bd 132 Mohr Siebeck Tubingen 2005 ISBN 3 16 148576 9 S 34 48 Zugleich Munster Westfalen Univ Diss 2004 Weblinks BearbeitenLiteratur von Johann Nikolaus von Hontheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johann Nikolaus von Hontheim in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Johann Nikolaus von Hontheim auf catholic hierarchy org Hontheim Johann Nikolaus von in der Datenbank Saarland Biografien Portratsammlung der USB KolnEinzelnachweise Bearbeiten Paul Hinschius Das Kirchenrecht der Katholiken und Protestanten in Deutschland Band 1 System des katholischen Kirchenrechts Mit besonderer Rucksicht auf Deutschland Guttentag Leipzig 1869 Google Buch abgerufen am 4 Februar 2010Weihbischofe in Trier seit 1361 Johannes v Zazenhausen Johannes de Monte Hubert Yffz Hubertus Agrippinus episc Azotensis Johann von Eindhoven Johannes von Helmont Johannes Enen Nicolaus Schienen Gregor von Virneburg Peter Binsfeld Gregor Helfenstein Otto von Senheim Johannes Holler Johann Heinrich von Anethan Johannes Petrus Verhorst Maximilian Heinrich Burmann Johann Matthias von Eyss Lothar Friedrich von Nalbach Johann Nikolaus von Hontheim Johann Maria Cuchot d Herbain Johann Michael Josef von Pidoll1802 1825 keine WeihbischofeJohann Heinrich Milz Wilhelm Arnold Gunther Johann Georg Muller Godehard Braun Matthias Eberhard Johann Jakob Kraft Heinrich Feiten Karl Ernst Schrod Antonius Monch Albert Maria Fuchs Heinrich Metzroth Bernhard Stein Matthias Wehr Carl Schmidt Alfred Kleinermeilert Karl Heinz Jacoby Leo Schwarz Gerhard Jakob Felix Genn Robert Brahm Jorg Michael Peters Stephan Ackermann Helmut Dieser Franz Josef Gebert Normdaten Person GND 118553453 lobid OGND AKS LCCN n88002436 VIAF 19715176 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hontheim Johann Nikolaus vonALTERNATIVNAMEN Justinus Febronius Pseudonym KURZBESCHREIBUNG Weihbischof und Kirchenjurist in TrierGEBURTSDATUM 27 Januar 1701GEBURTSORT TrierSTERBEDATUM 2 September 1790STERBEORT Montquintin Belgien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Nikolaus von Hontheim amp oldid 227480354