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Julianna Korponay Geczy 1680 in Osgyan Konigreich Ungarn 25 September 1714 hingerichtet in Raab Konigreich Ungarn war eine ungarische Adelige und ging in die Geschichte als die Weisse Frau von Leutschau ein Julianna Korponay Geczy unbekannter Maler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachwelt 2 1 Bild der Weissen Frau 2 2 Maurus Jokais Roman 2 3 Trivia 3 Film 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenJulianna wurde um das Jahr 1680 im Schloss von Osgyan geboren Sie war die Tochter des Kuruzen Oberst und Komitatsbeamten Sigismund Geczy 1 und dessen Ehefrau Judit Bakos Im Jahre 1700 wurde sie mit dem Burghauptmann der Burg Muran Janos Korponay verheiratet Aus dieser Ehe ging ein Sohn Gabriel 1706 hervor Zeitgenossischen Berichten zufolge soll sie eine sehr schone Frau gewesen sein In der Zeit des Freiheitskampfes von Franz II Rakoczi zog Julianna mit ihrem Ehemann Janos Korponay nach Leutschau der an der Seite der Kaiserlichen als Stadtkommandant die Stadt verteidigen sollte Das damals uberwiegend deutschsprachige Leutschau war die Hauptstadt der Unterzips und eine der wichtigsten Regionen im damaligen Konigreich Ungarn Dort verliebte sich Julianna in den Kuruzengeneral Istvan Andrassy 1650 1720 der im Nachbarhaus wohnte und wurde dessen Geliebte In Leutschau wohnte Julianna in den sog Spillenberg Haus 2 das auch heute noch steht Julianna befand sich in einer schwierigen Lage da ihr Vater Sigismund Geczy auf der Seite der aufstandischen Kuruzen stand und ihr Ehegatte Janos Korponay zum Lager der kaiserlichen Labanzen gehorend ein Gefolgsmann von Kaiser Joseph I war Juliana befand sich somit von Anfang an zwischen zwei Fronten Die von ihrem Ehemann vereidigte Stadt wurde von den Truppen ihres Vaters also den aufstandischen Kuruzen eingenommen was mit einem Verlust der Landereien ihres Mannes einherging Julianna die auf beiden Seiten gute Kontakte hatte versuchte zwischen der von den Kuruzen eingenommenen Stadt Leutschau und den Osterreichern die unter der Fuhrung des Generalfeldzeugmeisters Loffelholz 3 standen zu vermitteln Im Februar 1610 wurde die Verteidigung der Stadt aufgegeben und am 13 Februar 1710 vom Kuruzengeneral Istvan Andrassy an die Kaiserlichen ubergeben nbsp Leutschau im 17 JahrhundertIm Jahre 1712 sandten die im Exil in Polen lebenden Kuruzen Briefe an ihre Gesinnungsgenossen in Ungarn in welchen sie die Fortsetzung des Kampfes gegen die Kaiserlichen forderten Diese Briefe waren eigentlich an ihrem Vater gerichtet die jedoch Julianna stellvertretend ubernahm Im April 1711 nahm der Aufstand von Franz II Rakoczi durch den Sathmaer Frieden sein Ende Dieser Friede der auf kaiserlicher Seite vorwiegend von Johann Palffy ausgehandelt wurde sah auch eine Amnestie der Aufstandischen sowie die Ruckgabe der konfiszierten Guter vor wenn sie einen Treueid auf den Konig leisten Auch Julianna reiste im Marz 1712 nach Pressburg und wandte sich an Palffy sie erbat die Ruckgabe der Familienguter Bei dieser Gelegenheit kamen auch die Briefe zur Sprache die Julianna angeblich inzwischen verbrannt hatte Die Namen einiger Adressaten gab sie preis aber uber den Inhalt der Briefe schwieg sie Im Laufe der Befragung verwickelte sie sich in Widerspruche und wurde deshalb verhaftet und zuerst auf der Bibersburg gefangen gehalten Danach wurde Julianna nach Raab uberfuhrt wo ihr der Prozess wegen Spionage und Hochverrat gemacht wurde Auf Befehl des Kaisers Karl VI wurde die Angelegenheit an ein Sondergericht delegiert und eine strenge Untersuchung angeordnet Die Leitung des Prozesses oblag dem Koniglichen Richter und Rat Stephan Kohary Kaiser Karl VI hatte eminentes Interesse daran den Fall aufzuklaren und deshalb ordnete er trotz des Protestes der Richter die Anwendung der Folter an die fur den Adel verboten war Aber auch diese Tortur verlief ergebnislos 1713 wurde wegen einer Pestepidemie der Tagungsort des Prozesses nach Ungarisch Altenburg verlegt Dort wurde Julianna Korponay zur Hinrichtung durch das Schwert verurteilt und am 25 September 1714 am Marktplatz heute Szechenyi ter von Raab offentlich enthauptet Gemass einem Eintrag in der Matrikel der Verstorbenen der Stadt Raab wurden ihre sterblichen Uberreste von einem deutschen Kaplan namens Franz Kopcsinai bestattet Julianna Korponay wurde nur 34 Jahre alt sie ist eine der tragischsten Frauengestalten der ungarischen Geschichte Julianna geriet zwischen die Rader der Kuruzen Franz Rakoczis und der kaiserlichen Labanzen Sie war die einzige Frau die von den Habsburgern jemals am Schafott hingerichtet wurde Nachwelt BearbeitenBild der Weissen Frau Bearbeiten nbsp Bildnis der Weissen Frau von Leutschau Mit einem Bild der Verraterin begann die Legendenbildung um die Weisse Frau von Leutschau Dieses Bild hat der Leutschauer Burger Adam Probster bei dem Leutschauer Maler Jozsef Czauczik 4 in Auftrag gegeben Das Bild wurde an einem ungewohnlichen Platz namlich an eine der Eingangspforten der Leutschauer Stadtbefestigung angebracht Es zeigt eine Dame in weissem langen Kleid das auch als Nachthemd gedeutet werden kann die mit der rechten Hand jemanden ruft und mit der linken Hand die vermeintliche Pforte der Stadtmauer offnet 5 Das Bild war an dieser Stelle der Stadtmauer bis zum Beginn der 1950er Jahre zu sehen und trug zur Legendenbildung in nahezu ganz Europa bei Bedeutende Literaten wie Maurus Jokai und Kalman Mikszath kannten dieses Bild und wurden dadurch sicherlich zur Niederschreibung ihrer Romane angeregt 5 Auch Theodor Fontane erwahnt dieses Bild in seinem Roman Effi Briest Uber Jahre hinweg wurde es zum Anziehungsmagnet fur Touristen und Besucher der Stadt Eine zweite Version dieses Bildes befindet sich auch in Kunsthistorischen Museum von Budapest Maurus Jokais Roman Bearbeiten Das Leben und Schicksal der Julianna Korponay regte zahlreiche Literaten an Einer der Bekanntesten ist der ungarische Romancier Maurus Jokai mit seinem historischen Roman Die weisse Frau von Leutschau ung Locsei feher asszony der im Jahre 1884 in ungarischer Originalsprache erschien 6 Die Anregung zur Abfassung dieses Romans soll Jokai von den Historiker Kalman Thaly erhalten haben Die von Jokai in seinem Roman beschriebene Szene dass Julianna den Schlussel der Stadt Leutschau in der Nacht unter dem Kissen von Andrassy entwendet haben soll und mit diesem Schlussel das Tor der Stadt offnete um den kaiserlichen Truppen Zutritt zu gewahren ist eine Legende sie entspricht nicht der historischen Tatsache sondern lediglich der kunstlerischen Freiheit des Autors Der Roman war ein riesiger Erfolg und wurde in zahlreiche Fremdsprachen ubersetzt Dieses Buch gehort bis zur Gegenwart zu den meistgelesenen Buchern der ungarischen Literatur Es trug wesentlich dazu bei dass Julianna von der Nachwelt uber Generationen hinweg als Verraterin und negative Figur der Geschichte gesehen wurde nbsp Die Stadt Raab zum Ende des 16 Jahrhunderts Stich von Georg Hoefnagel Auch andere uberwiegend ungarische Literaten wie Kalman Mikszath Gyula Krudy und Endre Ady haben sich mit diesem Thema beschaftigt Trivia Bearbeiten Im Jahre 2009 wurden in der katholischen Pfarrkirche von Juliannas Heimatort Osgyan die sterblichen Uberreste einer Frau mit abgetrennten Kopf vorgefunden Ob es sich dabei um die Uberreste des Leichnams von Julianna handelt konnte nicht bewiesen werden Gemass der Matrikel in Raab soll Julianna auf einem Friedhof in Raab bestattet worden sein Aber eine spatere Uberfuhrung nach Osgyan kann auch nicht ausgeschlossen werden Die Stadt Leutschau beschloss das historische Unrecht das an Julianna begangen wurde zu revidieren Am 300 Jahrestag der Hinrichtung der Frau Julianna Korponay am 25 September 2014 bat man den Nachkommen dieser edlen Frau Zoltan Korponay um Verzeihung und uberreichte ihm ein Dokument in welchem das Urteil widerrufen wurde Film BearbeitenUber das Leben und die Tragik der Julianna Korponay wurde auch ein ungarischer Film unter der Regie von Gyula Maar 1934 2013 gedreht in dem Mari Torocsik die Hauptrolle spielt Im Jahre 1976 wurde Torocsik bei den Filmfestival in Cannes fur diese Rolle mit einem Preis als Beste Darstellerin geehrt Literatur BearbeitenMagyar Eletrajzi Lexikon Budapest 1981 ISBN 963 05 2498 8 Band 1 S 975 ungarisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Julianna Geczy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Locsei feher asszony ungarisch Julianna Korponay Geczy Der Tod der Weissen Frau Die Geschichte der Weissen Frau von Leutschau ungarisch Das Spillenberg Haus ungarisch Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Sigismund Geczy starb am 10 Februar 1684 und wurde in Alsomicsinye Komitat Sohl beerdigt Er war bevollmachtigter Kommissar von Emmerich Thokoly und besetzte in dessen Namen Neusohl am 18 September 1682 Das Spillenberg Haus im Zentrum von Leutschau wurde uber Generationen hinweg von der angesehenen deutschen Arztefamilie Spillenberg bewohnt Samuel 1575 1655 und David 1627 1684 Spillenberg waren Forderer des Lutherischen Glaubens und Wohltater der Stadt Heute wurde im Spillenberg Haus ein Luxushotel eingerichtet Georg Wilhelm Loffelholz von Kolberg 1661 1719 war Kaiserlicher Generalfeldzeugmeister und gemeinsam mit seiner Ehefrau ein Freund der Familie Korponay Jozsef Czauczik 16 April 1780 in Leutschau 30 Juni 1857 ebd war ein ungarischer Maler Ab 1803 studierte er Malerei an der Wiener Kunstakademie Nach seiner Ruckkehr nach Leutschau arbeitete er meistens an Auftragsarbeiten von Privatkunden Er beteiligte sich auch als Maler von sakraler Kunst in Kirchen der Komitate Zips und Gemer a b https ma7 sk kozelet az igazi locsei feher asszony Die Wahrheit uber die Weisse Frau ungarisch Die erste deutsche Ausgabe erschien im Verlag der Gebruder Revai im Jahre 1885 in Budapest Normdaten Person GND 1078794863 lobid OGND AKS LCCN nb2020006536 VIAF 282144782959476846251 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Korponay Geczy JuliannaKURZBESCHREIBUNG ungarische AdeligeGEBURTSDATUM um 1680GEBURTSORT Osgyan Konigreich UngarnSTERBEDATUM 25 September 1714STERBEORT Raab Konigreich Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julianna Korponay Geczy amp oldid 237715532