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Mor Jokai von Asva ˈmoːr ˈjoːkɒi getauft als Moricz Jokay diverse bibliografische Synonyme 1 18 Februar 1825 in Komarom dt Komorn Kaisertum Osterreich 5 Mai 1904 in Budapest Osterreich Ungarn war ein ungarischer Schriftsteller und Journalist Er war Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Mor Jokai Lithographie von Adolf Dauthage um 1880 Mor Jokai vor 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Verfilmungen 4 Trivia 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMaurus ung Mor Jokai wurde als Sohn des Rechtsanwaltes und Kleingrundbesitzers Jozsef Jokai und dessen Ehefrau Maria geb Pulay in Komorn geboren Zwei Tage spater am 20 Februar 1825 wurde er in der Reformierten Kirche von Komorn getauft Ein Ahn und zwar Samuel Jokay 1690 war der Held der Familie er kampfte in der Schlacht bei Gran bei der Ruckeroberung von Esztergom von den Turken und wurde deshalb von Kaiser Leopold I in den erblichen Adelsstand erhoben 2 Die Grundschule besuchte Maurus Jokai in seiner Vaterstadt Komorn die Jahre 1835 37 verbrachte er als Austauschschuler in dem damals uberwiegend deutschsprachigen Pressburg um die deutsche Sprache zu erlernen 1841 inskribierte er in das Reformierte Kollegium von Papa wo er den 19 jahrigen Sandor Petofi kennen lernte Zwischen 1842 und 1844 studierte er Jura in Kecskemet hier schrieb er auch seine ersten Werke 1846 erhielt er das Diplom als Rechtsanwalt Nach Veroffentlichung seines ersten Romans Hetkoznapok mit welchem er einen riesigen Erfolg hatte entschloss er sich jedoch fur den Beruf als professioneller Schriftsteller Im Revolutionsjahr 1848 stellte er sich gemeinsam mit Petofi an die Spitze der Pester Jugend und war Mitverfasser des Zwolf Punkte Programms 3 welches die Forderungen der revolutionaren Jugend beinhaltete In dieser Zeit lernte er auch seine spatere Frau die um acht Jahre altere Schauspielerin Roza Laborfalvi 4 kennen die er noch im selben Jahr am 29 August 1848 heiratete Diese Verbindung wurde nicht nur von seiner Familie sondern auch von seinen Freund Sandor Petofi abgelehnt und fuhrte zum Zerwurfnis mit Petofi nbsp Roza Laborfalvi 1817 1886 Jokais erste EhefrauNach der Schlacht bei Vilagos und Niederschlagung der Revolution im August 1849 war Jokai zunachst gezwungen fur einige Monate in den Untergrund zu gehen Er versteckte sich zuerst in der Ortschaft Tardona im Bukk Gebirge Seiner Frau die in jener Zeit eine prominente Schauspielerin war gelang es fur Jokai einen Schutzbrief zu erhalten der ihn vor Repressalien der Behorden schutzte und ihm 1850 gleichzeitig eine Ruckkehr nach Pest ermoglichte In Pest begann er intensiv als Schriftsteller zu arbeiten es entstand eine Reihe von Werken mit historischen Hintergrunde die ihn in kurzester Zeit zum beliebtesten ungarischen Autor machten Wegen seiner Beteiligung an der Revolution von 1848 bekam er erst sehr spat die Erlaubnis als Redakteur zu arbeiten Ab 1858 war er Herausgeber des Satire und Witzblattes Ustokos Der Komet in dem er auch unter dem Pseudonym Kakas Marton Martin Hahn schrieb nbsp Erinnerungstafel fur Mor Jokai in Rijeka KroatienJokai verfasste vor allem historische Romane die eine ihm eigene Romantik widerspiegeln und meistens Themen der alteren oder jungeren ungarischen Geschichte behandeln Durch seine utopischen Romane gilt er als wichtiger Vorlaufer der ungarischen Science Fiction Seine fesselnd geschriebenen Werke wurden nicht nur in Ungarn gelesen sondern auch in viele Fremdsprachen ubersetzt und werden da sie nahezu zeitlos sind auch in der Gegenwart immer neu aufgelegt Kaiserin Elisabeth war eine begeisterte Leserin seiner Bucher die sie in der ungarischen Originalsprache las Die Bucher wurden der Kaiserin meist vom Autor personlich mit einer Widmung versehen uberreicht Jokai widmete sich zeitlebens der ungarischen Sprache und Literatur Im Jahre 1860 wurde er Mitglied der Kisfaludy Gesellschaft Jokai galt als liberaler ungarischer Patriot Seine produktivste Zeit war das Jahrzehnt nach dem Osterreichisch Ungarischen Ausgleich Von 1865 bis 1896 war Jokai Abgeordneter verschiedener Wahlkreise im Ungarischen Reichstag Im Jahre 1884 lernte Jokai uber Erzherzog Joseph den Kronprinzen Rudolf kennen Rudolf ein Freund der Wissenschaften beabsichtigte eine mehrbandige Monographie uber Osterreich Ungarn herauszugeben welche von der Nachwelt als das Kronprinzenwerk bezeichnet wurde Die Monographie sollte als deutsche und ungarische Ausgabe erscheinen Da sich zwischen Jokai und Rudolf ein freundschaftliches Verhaltnis entwickelte das bis zum Tode Rudolfs anhielt beauftragte Rudolf den Schriftsteller mit der Redaktion der ungarischen Ausgabe 5 Der Tod seiner Frau am 20 November 1886 bedeutete einen schweren Schicksalsschlag fur den alternden Schriftsteller In der ersten Zeit nach ihrem Tod wurde Jokai liebevoll von der Enkelin seiner Frau der Malerin Roza Jokai 6 die er als Ziehtochter adoptiert hatte betreut Im Fruhjahr 1897 stellte sich bei dem inzwischen landesweit beruhmten Schriftsteller eine achtzehnjahrige junge Frau namens Bella Nagy 7 vor und bat ihm um Protektion bei der Vermittlung eines Schauspielunterrichtes da sie gerne Schauspielerin werden wolle Der inzwischen 72 jahrige Jokai der uber die notigen Kontakte verfugte ermoglichte ihr diesen Wunsch Er war von dem Madchen dermassen angetan dass er sich in sie Hals uber Kopf verliebte Die Zuneigung ging so weit dass er Bella Nagy am 16 September 1899 in der Budapester Theresienstadt heiratete was einen gesellschaftlichen Skandal ausloste Auch das Verhaltnis zu seiner Pflegetochter Roza Jokai und ihrem Mann Arpad Feszty das Ehepaar hatte sich immerhin um den alternden Schriftsteller nach dem Tode seiner ersten Frau aufopfernd gekummert verschlechterte sich dermassen dass Jokai seine Pflegetochter kurzerhand vermutlich auf Anraten und zugunsten von Bella Nagy enterbte was der Beginn eines jahrelangen Streites um die Urheberrechte von Jokais Werken ausloste Dieses Ereignis wirkte sich sehr negativ in der offentlichen Meinung und zu Ungunsten Jokais aus In den folgenden Jahren unternahm Jokai mit seiner zweiten Frau zahlreiche kostspielige Reisen ins In und Ausland Nizza Abbazia Am 28 Mai 1900 besuchten sie gemeinsam die Weltausstellung in Paris Jokai wurde 1901 von Konig Franz Joseph I zum Mitglied des Magnatenhauses auf Lebenszeit ernannt 8 Ab 1903 wurde es still um den alternden Schriftsteller er zeigte sich seltener in der Offentlichkeit die meiste Zeit verbrachte er entweder in seiner Villa in Balatonfured oder in seinem Haus am Schwabenberg 9 ung Svab hegy in Budapest Mor Jokai starb im Alter von 79 Jahren am 4 Mai 1904 in Budapest Seine Grabstelle liegt auf dem Friedhof Kerepesi temeto in Budapest 10 Werke Auswahl BearbeitenDie weisse Rose Historischer Roman aus der Zeit des Janitscharen Aufstandes 1730 Halil Patrona o J deutsch 1854 Volltext online Ein ungarischer Nabob Egy magyar nabob 1854 deutsch 1856 Volltext online Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 4 Das amerikanische Duell Mire megvenulunk 1865 Die Baradlays A koszivu ember fiai 1869 Ein Goldmensch Az arany ember 1872 deutsch 1873 Einer stach ins Wespennest Rab Raby 1879 Der ungluckliche Wetterhahn Erzahlungen Valogatott Elbeszelesek I III 1904 Bis zum Nordpol Ein klassischer Science fiction Roman Zuerst als Bis an den Nordpol oder Was ist mit dem Tegetthoff weiter geschehen Egesz az eszaki polusig vagy mi lett tovabb a Tegetthoffal erschienen in 25 Heften der Zeitschrift Az Ustokos vom 2 Jan bis 19 Juni 1875 deutsch in 26 Heften vom 3 Jan bis 22 Juli 1875 im Pester Lloyd auch unter dem Titel Zwanzigtausend Jahre unter dem Eise Illustrierte Weltall Bibliothek Bd 1 Karlsruhe und Leipzig 1914 und Reise in die Vergangenheit Eine phantastische Polarfahrt Zurich 1957 11 Die beiden Trenck A ket Trenk 1907 Die Kleinkonige Roman A kiskiralyok Die letzten Tage der Janitscharen Roman Janicsarok vegnapjai 1854 Die schwarze Maske Szegeny gazdagok 1860 Die weisse Frau von Locse Roman uber das Ungarn um 1710 A locsei feher asszony 1885 1985 Gustav Kiepenheuer Verlag Leipzig und Weimar Hugo von Habenichts Ein beruchtigter Abenteurer des 17 Jahrhunderts Pusstafruhling Zwei Erzahlungen Saffi Novelle Vorlage zum Libretto der Operette Der Zigeunerbaron von Johann Strauss Sohn Schwarze Diamanten Fekete gyemantok 1870 Zoltan Karpathy der Sohn des Nabob Roman Karpathy Zoltan 1854 Der Roman des kunftigen Jahrhunderts Roman deutsch 1879 A jovo szazad regenye 1872 74 Verfilmungen Bearbeiten1919 Der rote Halbmond war ein ungarischer Stummfilm nach dem Drehbuch von Ladislaus Vajda und in Regie von Alexander Korda1935 Der Zigeunerbaron nach der Novelle Saffi 1959 Das schwarze Gesicht Szegeny gazdagok nach dem Roman Arme Reiche 1962 Ein Goldmensch Az aranyember 1965 Manner und Flaggen A koszivu ember fiai auf DVD als Die Ritter des Konigs veroffentlicht 1966 Die Fehde der Geier Egy magyar nabob nach dem Roman Die letzten Nabobs 1966 Die Vergeltung Karpathy Zoltan 1985 Jonas und der verschwundene Schatz BRD Saffi und der Zigeunerbaron DDR Szaffi ungarischer Zeichentrickfilm von Attila DargayTrivia Bearbeiten1848 anderte er seinen Namen im Zuge der Ungarischen Revolution 1848 1849 von Jokay Moricz zu Jokai Mor 1979 wurde der Merkurkrater Jokai nach ihm benannt 12 Nach Jokai wurde am 7 Juli 2003 der Planetoid 90370 Jokaimor benannt 13 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Jokai Moriz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 10 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1863 S 246 253 Digitalisat Zsigmond Kunfi Jokai in Huszadik Szadad 1905 In Gestalten und Ereignisse Ausgewahlte Aufsatze von Siegmund Kunfi Herausgegeben von Julius Braunthal Teilweise ubersetzt von Andreas Gaspar Wien Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1930 S 44 60 de Robert Walser Einiges uber Maurus Jokai MS 1925 In Wenn Schwache sich fur stark halten Prosa aus der Berner Zeit 1921 1925 Suhrkamp Zurich und Frankfurt am Main 1986 Samtliche Werke in Einzelausgaben Hrsg von Jochen Greven Bd 17 ISBN 3 518 37618 7 S 174 176 Jokai Mor von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1965 S 127 Magyar Eletrajzi Lexikon Akademiai Kiado Budapest 1981 ISBN 963 05 2498 8 Bd 1 S 814ff ungarisch Hans Joachim Alpers Werner Fuchs Ronald M Hahn Reclams Science fiction Fuhrer Reclam Stuttgart 1982 ISBN 3 15 010312 6 S 221 Kalman Mikszath Jokai Mor elete es kora Szepirodalmi Konyvkiado Budapest 1982 ISBN 963 15 2032 3 ungarisch Moritz Csaky Jokai Mor In Mathias Bernath Felix von Schroeder Hrsg Gerda Bartl Red Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 2 Oldenbourg Munchen 1976 ISBN 3 486 49241 1 S 189 192 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Mor Jokai Quellen und Volltexte nbsp Commons Mor Jokai Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Mor Jokai im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Mor Jokai im Projekt Gutenberg DE Mor Jokai in der Internet Movie Database englisch Mor Jokai in der Internet Speculative Fiction Database englisch Werke von und uber Mor Jokai bei Open LibraryJokai Garten auf dem Svabhegy in Budapest ungarisch Einzelnachweise Bearbeiten Normdatenanzeige Gesamtkatalog Osterreichischer Bibliothekenverbund 1 2 Vorlage Toter Link aleph23 prod acc obvsg at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Dezember 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Kalman Mikszath S 8f siehe Literatur Im Zwolf Punkte Programm wurden u a Pressefreiheit Aufhebung der Zensur und des Frontdienstes gefordert Roza Laborfalvi 8 April 1817 in Mischkolz 20 November 1886 in Budapest war eine bedeutende Schauspielerin und Vertreterin des ungarischen Theaters des Realismus Sie hatte zum Zeitpunkt der Eheschliessung eine 12 jahrige uneheliche Tochter Roza Anna Agnes 1836 1861 was Anlass zur heftigen Kritik aus Jokais Umgebung gab Trotz dieser als tot prophezeiten Verbindung wurde es eine gluckliche Ehe die bis zum Tode Roza Laborfalvis anhielt Die ungarische Ausgabe erschien in 21 Banden unter den Titel Az Osztrak Magyar Monarchia irasban es kepben Roza Jokai 19 Februar 1861 in Pest 28 Januar 1936 in Budapest war die Enkelin von Roza Laborfalvi Jokais erster Frau und dessen Stieftochter Sie studierte Malerei in Munchen und heiratete 1888 den Maler Arpad Feszty Roza Jokai erfuhr erst in Erwachsenenalter dass sie nicht Tochter des Ehepaars sei sondern die Enkelin von Roza Laborfalvi und Jokais Adoptivtochter zit nach Kalman Mikszath S 312 Manchen Quellen zufolge soll sie eine uneheliche Tochter des Grafen Gyula Andrassy gewesen sein Bella Nagy 4 Juli 1879 in Jako 30 Januar 1947 in London war die Tochter eines armen judischen Gemischtwarenhandlers Durch Vermittlung Jokais erhielt sie Schauspielunterricht aber ihre Erfolge auf der Buhne waren nur sehr massig Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges emigrierte sie nach London wo sie auch 1947 starb Eintrag zu Jokai Mor im parlamentarischen Almanach des Magnatenhauses 1901 heute Szechenyi Berg ung Szechenyi hegy gehort zu den Budaer Bergen nordlich von Ofen knerger de Das Grab von Mor Jokai http hspfreunde insideboard de index php page Thread amp threadID 17714 html Gazetteer of Planetary Nomenclature 90370 Jokaimor bei JPLNormdaten Person GND 118985418 lobid OGND AKS LCCN n50048802 NDL 00551914 VIAF 59084200 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jokai MorALTERNATIVNAMEN Asva Mor Jokai von Moricz JokayKURZBESCHREIBUNG ungarischer Schriftsteller und JournalistGEBURTSDATUM 18 Februar 1825GEBURTSORT KomarnoSTERBEDATUM 5 Mai 1904STERBEORT Budapest Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mor Jokai amp oldid 235482705