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Johann Ritter 27 September 1622 in Lubeck 1 September 1700 ebenda war ein deutscher Politiker Jurist Comes Palatinus Pfalzgraf und Burgermeister der Hansestadt Lubeck Johann Ritter Portrat im Roten Saal des Lubecker Rathauses Wappen des Burgermeisters Johann Ritter im Buch der lubecker Rathslinie 1612 1687Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRitter war Sohn und Altester von 9 Geschwistern des Lubecker Kaufmanns Andreas Ritter um 1590 1653 und Enkel des Burgermeisters von Neustadt in Holstein Hans Ritter um 1570 1638 Er studierte ab 1641 Rechtswissenschaften an den Universitaten in Konigsberg Strassburg und an der Universitat Helmstedt wo er 1651 als Respondent uberliefert ist Nach dem Abschluss als Lic iur begab er sich auf die Grand Tour und bereiste Frankreich und Italien In Lubeck wurde er im Jahr 1659 in den Rat der Stadt erwahlt Als abgesandter Ratsherr vertrat er die Stadt Lubeck gemeinsam mit dem Ratsherrn Diedrich von Brombsen in Graz um Kaiser Leopold I die Huldigung zu leisten Er ist bei dieser Gelegenheit von dem Kaiser personlich zum Hofpfalzgrafen Comitis Palatini Caesarei in amplissima forma ernannt worden Er war an der Entstehung des Kassarezess beteiligt und unterzeichnete als Ratsmitglied 1669 den Lubecker Burgerrezess Im gleichen Jahr wurde er im Rat zum Burgermeister bestimmt und hatte 1669 den Vorsitz bei dem letzten Hansetag in Lubeck Weiter war er als Gesandter beteiligt an den Verhandlungen im Zusammenhang mit dem Schonischen Krieg zwischen Danemark und Schweden sowie an der Ruckgabe der als Pfand in Lubecker Besitz befindlichen Stadt Molln an das Herzogtum Sachsen Lauenburg Wahrend seiner Amtszeit wurde Lubeck direkt nicht durch kriegerische Auseinandersetzung betroffen musste aber als Freie Reichsstadt an das Heilige Romische Reich erhebliche Umlagen zur Finanzierung der Reunionskriege gegen Frankreich und fur die Turkenkriege zahlen Reichsturkenhilfe die die Finanzkraft der Stadt aushohlten und zu einem starken Anstieg der Staatsverschuldung Lubecks fuhrten Ritter wurde vom Kaiser zum Hofpfalzgrafen ernannt Johann Ritter war zwei Mal verheiratet Seine 1 Ehe ging er 1656 mit Anna Margarethe Hunnius 1660 ein Tochter des Superintendenten Nicolai Hunnius und Witwe des Bergenfahrers Heinrich Schluter Nach deren Tod heiratete er drei Jahre spater Anna Schirmeister 1693 des Kaufmanns Franz Schirmeisters Tochter und Witwe des Kaufmanns Joachim Brandtes Aus der 1 Ehe gingen drei Sohne hervor Nicolaus Hinrich 1657 Nicolaus Andreas 1658 und Johann 1659 die alle drei als Kleinkinder verstarben und eine Tochter Anna Margaretha 1660 1733 welche 1675 den Juristen Achilles Daniel Leopold 1722 heiratete Aus der 2 Ehe wurde ein Sohn namens Andreas geboren der auch als Kleinkind starb und eine Tochter die mit dem Namen Engel getauft wurde Diese heiratete 1682 den Juristen und nachmaligen Burgermeister Adolf Mattheus Rodde 1655 1729 jungster Sohn des Burgermeisters Matthaus Rodde d A Der Ratsherr Gerhard Ritter 1629 1717 und der Pastor und Senior Georg Ritter 1639 1706 waren seine jungeren Bruder Die Leichenpredigt verfasste der Lubecker Polyhistor und Senior an St Marien Jacob von Melle 1 Sein Epitaph ein holzernes Denkmal in riesigen Verhaltnissen 2 hing an der Nordseite des zweiten von Osten her gesehen sudlichen Langschiffpfeilers der Marienkirche der Kanzel schrag gegenuber Auf einem einfachen Unterbau der eine schlichte ovale Inschrifttafel trug stand ein bauchiger Sarkophag Uber ihm hielten zwei Putten das auf Kupfer gemalte Brustbild des Verstorbenen daneben sass eine trauernde weibliche Figur mit Todesemblemen Die Ruckwand bildete ein oben mit einem Kreuze abschliessender machtiger Obelisk vor dem eine Putte mit dem von einer Kartusche umschlossenen kleinen weissen Wappenschild des Burgermeisters schwebte Die Form eines Sarges der aber seinen Leichnam nicht einschliesst wie einige behaupten 3 machte es zu einem der bemerkenswerten Denkmaler der Kirche Es verbrannte beim Luftangriff in der Nacht zum Palmsonntag 1942 Literatur BearbeitenJurgen Asch Rat und Burgerschaft in Lubeck 1598 1669 Archiv der Hansestadt Lubeck 1961 Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Lubeck 1925 Nr 785 Anne Dore Ketelsen Volkhardt Schleswig Holsteinische Epitaphien des 16 und 17 Jahrhunderts Neumunster Karl Wachholtz 1989 Studien zur Schleswig holsteinischen Kunstgeschichte Bd 15 ISBN 3 529 02515 1 Gustav Schaumann Friedrich Bruns Bearbeiter Die Bau und Kunstdenkmaler der Freien und Hansestadt Lubeck Hrsg von der Baudeputation Band 2 Teil 2 Die Marienkirche Nohring Lubeck 1906 S 127 372 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Ritter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Leichenpredigt fur den Lubecker Burgermeister Johann Ritter Quellen und VolltexteEinzelnachweise Bearbeiten Leichenpredigt fur den Lubecker Burgermeister Johann Ritter Gustav Schaumann Friedrich Bruns Bearbeiter Die Bau und Kunstdenkmaler der Freien und Hansestadt Lubeck Hrsg von der Baudeputation Band 2 Teil 2 Die Marienkirche Nohring Lubeck 1906 Digitalisat S 372 Johann Aegidius Funk Die Merkwurdigkeiten der Marien Kirche in Lubeck Lubeck 18 S 11Normdaten Person GND 129127213 lobid OGND AKS VIAF 3543917 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ritter JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Jurist Comes Palatinus Pfalzgraf und Burgermeister der Hansestadt LubeckGEBURTSDATUM 27 September 1622GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 1 September 1700STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Ritter Politiker amp oldid 227301648