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Johann Peter Hasenclever 18 Mai 1810 in Remscheid 16 Dezember 1853 in Dusseldorf zahlt zu den bedeutendsten deutschen Malern des 19 Jahrhunderts Hasenclever war als Mitglied der Dusseldorfer Malerschule Begrunder einer sozialkritischen und ironischen Genremalerei in Deutschland und mit seinem Munchener Zeitgenossen Carl Spitzweg ein Wegbereiter von Wilhelm Busch Selbstbildnis von 1851 Ausschnitt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Familie 4 Werke Auswahl 4 1 Illustrationen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Atelierszene 1836Hasenclever stammte aus Remscheid im Bergischen Land wo sein Vater Johann Peter Hasenclever 1784 1864 ein Bohr und Kleinschmied im regionalen Kleineisengewerbe berufstatig war 1825 wechselte er die Schule und zog in das Haus seines Lehrers Johann Peter Fasbender in Ronsdorf welcher das Zeichentalent des Funfzehnjahrigen erkannte und forderte Hasenclever malte zwei Bildnisse des Ehepaars Fasbender Im Alter von 17 Jahren wechselte er zur Dusseldorfer Kunstakademie unter ihrem Direktor Wilhelm von Schadow verliess sie jedoch bereits nach zwei Jahren wieder nachdem Schadow allzu deutlich Zweifel an der Begabung des Malschulers geaussert hatte Erst 1836 unternahm Hasenclever einen zweiten Anlauf und besuchte die Malklasse von Theodor Hildebrandt der sich von der niederlandischen Malerei des 17 Jahrhunderts dazu anregen liess Szenen aus dem Alltag einfacher Leute Genres zum Bildgegenstand zu erheben Die Genremalerei war in Deutschland damals kunstlerisches Neuland Johann Wilhelm Preyer und Hasenclever hatten seit ihrer Studienzeit ein enges Freundschaftsbundnis nbsp Hieronymus Jobs im Examen 1840Erste grosse Erfolge errang Hasenclever 1838 nach seiner Umsiedlung vom Rheinland begleitet von Preyer in die Kunststadt Munchen wo er Carl Arnold Kortums Jobsiade illustrierte In kurzer Zeit entstanden mehr als zwanzig Gemalde zu Kortums satirischer Heldengeschichte Leben Meynungen und Thaten von Hieronymus Jobs einem Bummelstudenten der als Nachtwachter endet Der bayerische Konig Ludwig I kaufte 1840 das Gemalde Hieronymus Jobs im Examen 1 Als Hasenclever nach Dusseldorf zuruckkehrte war er ein bekannter Maler 1843 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Berliner Akademie der Kunste ernannt Seine Maltechnik war jetzt ausgereift und souveran er beschrankte sich nicht mehr auf dokumentarische Abbildung von Alltagsszenen sondern strebte danach die grossen und kleinen Schwachen des burgerlichen Lebens der Biedermeierzeit offenzulegen Hasenclever nahm an der politischen Bewegung des Vormarz teil und war unter den ersten Malern die sich in Deutschland einer sozial engagierten Kunst zuwandten Er wurde Mitglied in der antiakademischen Kunstlervereinigung Crignic aus der spater der Malkasten hervorging und arbeitete seit 1847 an den Dusseldorfer Monatheften mit Als schliesslich 1848 die Revolution losbrach stand Hasenclever als stellvertretender Zugfuhrer einer konsequent demokratisch gesinnten Burgergarde fur deren Ziele ein Diese Ziele waren dem kommissarischen Oberburgermeister Dusseldorfs Joseph von Fuchsius nicht geheuer und er liess die Burgerwehr uberwachen Im selben Jahr wurde als Sammelbecken fur alle demokratischen Kunstler der Malkasten gegrundet Hasenclever starb im Alter von 43 Jahren an Typhus 2 Rezeption BearbeitenGottfried Keller nannte Hasenclever anerkennend den Hofmaler des Weins der Urbanitat und des Humors 3 Fur andere Zeitgenossen war er ein gemutvoller Schilderer geselliger Interieurszenen und weinseliger Humorist letzteres mit abschatzigem Unterton Bis zur Mitte des 20 Jahrhunderts war Hasenclever fur die Kunstgeschichte ohne Bedeutung nbsp Arbeiter und Stadtrath 1848 1848 49Auf der anderen Seite hatte Karl Marx fur Hasenclever in der New York Daily Tribune vom 12 August 1853 die Werbetrommel geruhrt als er die dramatische Vitalitat 4 von Hasenclevers Gemalde Arbeiter und Stadtrath lobte wohl das wichtigste Werk Hasenclevers uberhaupt Denn hier wurden die Arbeiter als vollwertiges und darstellenswertes Subjekt behandelt So verwundert es nicht dass in den 1960er und 1970er Jahren vor allem in der DDR eine Hasenclever Renaissance einsetzte als Wolfgang Hutt 1964 mit einer Untersuchung zur Dusseldorfer Malerschule aus marxistischer Sicht auf Hasenclevers Revolutionsbild aufmerksam machte Familie BearbeitenVerheiratet war Hasenclever seit September 1843 mit Caroline Anna Babette 1821 1895 einer illegitimen Tochter des Majors Alois Trentini 1790 1864 und der Schmiedstochter Babette Winter aus Munchen 5 Sie hatten eine Tochter Carolina Laura Louisa geboren 1844 in Derendorf 6 sie wurde Lehrerin und zwei Sohne Der erste Sohn Peter 1847 1920 wurde Professor der Zeichenkunst an einem Munchner Gymnasium und der zweite Sohn Ernst spater Kunstmaler wurde im August 1852 geboren 7 Um 1855 ging die Witwe mit ihren Kindern zuletzt wohnhaft Wehrhanen 45 heute Am Wehrhahn in Dusseldorf nach Munchen 8 9 Die Schwester Luise Hasenclever 1811 1892 heiratete 1836 Abraham David Wirth 1807 deren Sohn David Wirth 1849 1879 von 1862 bis 1868 an der Kunstakademie bei Karl Ferdinand Sohn und Julius Roeting studierte und Maler wurde Um 1870 lebte die Witwe Wirth mit ihrem Sohn auf der Hohe Strasse Nr 6 wo sich auch das Leinen und Waschegeschaft der Geschwister Wirth befand Die Grabstatte von Mutter und Sohn befindet sich auf dem Golzheimer Friedhof Sein Freund der Maler Tamme Weyert Theodor Janssen heiratete 1843 die Schwester Laura Hasenclever 1822 1889 Deren Sohn somit Hasenclevers Neffe war der Maler Peter Janssen der Altere Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Die Weinprobe 1843 nbsp Das Lesekabinett 1843Portrat Gertrude Scharf geb Halbach um 1830 35 Museum Haus Cleff Remscheid Die Tanzstunde 1835 Von der Heydt Museum Wuppertal Atelierszene 1836 Museum Kunstpalast Dusseldorf Selbstbildnis mit hohem Hut 1837 Museum Kunstpalast Dusseldorf Kinderreigen 1836 Von der Heydt Museum Wuppertal Munchener Gartenfest 1840 Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen Hieronymus Jobs im Examen 1840 Bayerische Staatsgemaldesammlung Neue Pinakothek Der Kegeljunge 1840 Verbleib unbekannt 10 Emilie Preyer Portrat der Frau von Johann Wilhelm Preyer geborene Lachewitz Ol auf Holz 1842 Stadtmuseum Dusseldorf Die Weinprobe 1843 Alte Nationalgalerie Berlin Das Lesekabinett 1843 Alte Nationalgalerie Berlin kleinere Version Galerie der Stadt Remscheid Balsamina Hasenclever Bildnis der Mutter geborene Berger 1844 Museum Kunstpalast Dusseldorf Inv Nr DEP 1995 116 Die Polizeistunde 1845 Museum Georg Schafer Schweinfurt Jobs als Schulmeister 1845 Museum Kunstpalast Dusseldorf Hieronymus Jobs als Schulmeister 1846 Museum der bildenden Kunste Leipzig Die Sentimentale 1846 47 Museum Kunstpalast Dusseldorf Die Pfarrerskinder 1847 Kriegsverlust Arbeiter und Stadtrat 1848 1848 49 Bergisches Museum Schloss Burg an der Wupper Solingen Arbeiter und Stadtrat 1848 1849 2 Fassung Museum Kunstpalast Dusseldorf Caroline Hasenclever Bildnis seiner Frau 1848 Museum Kunstpalast Inv Nr DEP 1995 115 Der achtzigste Geburtstag 1849 Privatbesitz Remscheid Hieronymus Jobs im Examen 1851 2 Fassung Museum der bildenden Kunste Leipzig Hieronymus Jobs als Nachtwachter 1852 Museum der bildenden Kunste Leipzig Der erste Schultag 1852 Privatbesitz DusseldorfIllustrationen Auswahl Bearbeiten In Aquarelle Dusseldorfer Kunstler den kunstsinnigen Damen gewidmet Arnz Dusseldorf 1861 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Bilder zur Jobsiade Buddeus u a Dusseldorf 1844 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek DusseldorfLiteratur BearbeitenMoritz Blanckarts Hasenclever Johann Peter In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 732 f Stefan Geppert Dirk Soechting Hrsg Johann Peter Hasenclever 1810 1853 Ein Malerleben zwischen Biedermeier und Revolution Katalog Handbuch Mainz 2003 Wolfgang Hutt Johann Peter Hasenclever Dresden 1983 Irene Markowitz Hasenclever Johann Peter In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 26 f Digitalisat Knut Soine Johann Peter Hasenclever Ein Maler im Vormarz Neustadt Aisch 1990 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Peter Hasenclever Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Peter Hasenclever im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Denise Steger Johann Peter Hasenclever in Internetportal Rheinische Geschichte rheinische geschichte lvr de abgerufen am 2 Juni 2020Einzelnachweise Bearbeiten Sammlung Hieronymus Jobs im Examen Abgerufen am 22 Februar 2023 Das Kunstwerk des Monats Abgerufen am 21 Februar 2023 Brief an Wolfgang Muller von Konigswinter 27 Mai 1856 Gottfried Keller Gesammelte Briefe hrsg von Carl Helbling Bern 1954 Bd 4 S 56 Vollstandiges Zitat siehe Portal Marxismus Bilder 3 Knut Soine Johann Peter Hasenclever ein Maler im Vormarz Schmidt 1990 S 89 Historische Zeitungen 1844 1136 1844 abgerufen am 22 Februar 2023 Historische Zeitungen 1852 814 Suche Hasenclever 1852 abgerufen am 22 Februar 2023 Digitale Sammlungen 1855 57 1855 abgerufen am 22 Februar 2023 Adressbuch fur Munchen 1858 In bavarikon Abgerufen am 22 Februar 2023 Erhalten ist ein Stahlstich im Deutschen Werkzeugmuseum Remscheid siehe Archivlink Memento vom 25 Oktober 2005 im Internet Archive Normdaten Person GND 118546600 lobid OGND AKS LCCN n80030060 VIAF 50017026 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hasenclever Johann PeterKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler der GenremalereiGEBURTSDATUM 18 Mai 1810GEBURTSORT RemscheidSTERBEDATUM 16 Dezember 1853STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Peter Hasenclever amp oldid 234814884