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Das Gemalde Atelierszene von Johann Peter Hasenclever 1810 1853 entstand 1836 und ist 72 cm mal 88 cm gross Ol auf Leinwand Es gehort zu den Bestanden des Museums Kunstpalast Dusseldorf und zahlt zu den bedeutendsten Schopfungen der Dusseldorfer Malerschule AtelierszeneJohann Peter Hasenclever 1836Ol auf Leinwand72 88 cmMuseum Kunstpalast DusseldorfVorlage Infobox Gemalde Wartung MuseumBeschreibung und Bedeutung BearbeitenGeschildert wird eine Szene unter Schulern der Kunstakademie Dusseldorf die seinerzeit im Dusseldorfer Schloss untergebracht war Der Raum stellt ein Atelier dar Verschiedene auf dem Boden liegende Gegenstande vermitteln einen unaufgeraumten Eindruck eine Darstellung die der Maler Adolph Schroedter 1832 in seinem Bild Don Quijote in der Studierstube lesend brilliant vorexerziert hatte Gerade kommt die Atelierdienerin mit einem Kaffeetablett herein hinter ihr Carl Engel von der Rabenau die ihm gegenuberstehende Gipsstatue des Borghesischen Fechters mimend 1 Aus der Schurze der Atelierdienerin lugt ein Brief mit funf Siegeln hervor Der kleinwuchsige Anton Greven mit dem uberlangen Malstock uberreicht Joseph Wilms der im Rauberzivil gekleidet ist eine Weinflasche Die Pose wird von Otto Grashof links gezeichnet und von den ubrigen kommentiert kritisiert und insbesondere in Gestalt des lassig auf dem Stuhl sitzenden Wilhelm Joseph Heine beobachtet Da man hier nach der Natur arbeitet sind die Hilfen des akademischen Unterrichts uberflussig Hasenclever selbst schleppt in offenkundig programmatischer Absicht die Gliederpuppe weg Seine programmatischen Vorstellungen weisen schon auf den Realismus hin Demonstrativ zur Wand gekehrt und als Windfang wird ein grossformatiges Gemalde benutzt da die hier versammelten Genremaler mittlere und kleinere Formate bevorzugten Als solche waren sie in der Akademie in das Atelier Nr 1 verwiesen dem sie wohl im Gefuhl einer sibirischen Verbannung den Namen Sibiria gaben 2 Der Titel Sibiriae altera pars auf dem aufgeschlagenen Buch spielt darauf an Eine auf dem Boden liegende Karte verzeichnet die Kaffeehauser und Weinschanken in der Umgebung Dusseldorfs nbsp Die Hussitenpredigt Carl Friedrich Lessing 1836Offenkundig satirisch intendiert sind die pathetischen Gesten und die Haltung in der die schlichte Weinflasche in der Atelierszene dargeboten wird Sie persiflieren Carl Friedrich Lessings Gemalde Die Hussitenpredigt 1836 in dessen Zentrum ein hussitischer Prediger in religiosem Eifer einen Kelch hochhalt Da die Atelierszene den damals herrschenden Vorstellungen uber einen schicklichen Bildinhalt und den nazarenischen Idealen die der Leiter der Kunstakademie Wilhelm von Schadow als Direktor und Lehrer vertrat auf ganzer Linie widerspricht reprasentiert es jene Gruppe der Maler die kontroverse soziale und politische Themen im Sinne des Vormarz ansprachen den Akademismus der Kunstakademie Dusseldorf kritisierten sich von akademischen Lehrinhalten losten und so innerhalb der Dusseldorfer Malerschule eine Opposition formierten Literatur BearbeitenWolfgang Hutt Die Dusseldorfer Malerschule 1819 1869 E A Seemann Leipzig 1995 ISBN 3 363 00634 9 Anton Fahne Die Dusseldorfer Maler Schule in den Jahren 1834 1835 und 1836 Dusseldorf 1837 S 130 132 Auszugsweise die Bemerkungen Fahnes zu Hasenclevers Atelierszene der das Ganze als harmlos naiv auffasst erneut veroffentlicht in Bernd Fullner et al Dusseldorf als Stadt der Kunst 1815 1850 In Dokumentation zur Geschichte der Stadt Dusseldorf Padagogisches Institut der Landeshauptstadt Dusseldorf Dusseldorf 1987 Band 10 S 61Einzelnachweise Bearbeiten Ekkehard Mai Scherz Ironie Satire und tiefere Bedeutung Das Ruhrend Komische bei den Dusseldorfern In Roland Kanz Hrsg Das Komische in der Kunst Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2007 ISBN 978 3 412 07206 3 S 146 Ekkehard Mai S 146 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Atelierszene amp oldid 214397726