www.wikidata.de-de.nina.az
Bummelstudent ist die umgangssprachliche Bezeichnung fur einen Studenten der die Freiheiten des Studentenlebens nicht dazu verwendet seinem Studium nachzugehen sondern den Verlockungen der Moglichkeiten einer intensiven Freizeitgestaltung nachgibt Bummelstudenten zeichnen sich durch eine uberdurchschnittlich lange Studiendauer und geringe Studienleistungen aus Sie legen oftmals kein Examen ab Studienabbrecher oder tun dies erst spater als andere Hochst sonderbar Karikatur des Studentenlebens von 1884Der Ausdruck Langzeitstudent umfasst dagegen Studenten die die Regelstudienzeit uberschreiten Inhaltsverzeichnis 1 Bummelstudenten in der Geschichte 2 In der Literatur und Illustration 2 1 Archipoeta 2 2 Studentes 2 3 Grobianus 2 4 Cornelius Relegatus 2 5 Johann Georg Puschner 2 6 Die Jobsiade 2 7 Mark Twain 2 8 Der Bastian 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBummelstudenten in der Geschichte Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Es wird haufig von den amerikanischen angelsachsischen Studienmodellen geschrieben Diese sollten kurz und bundig erklart werden Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst nbsp Manuskript der Jobsiade von Carl Arnold Kortum von 1783Im Mittelalter zur Entstehungszeit der Universitaten taucht der Bummelstudent nicht im gesellschaftlichen Diskurs auf Im Mittelalter stand der Student auch durch die Wohngemeinschaften Bursen Kollegien mit Lehrern und Mitschulern in so engem Kontakt dass ein Ausbrechen aus der Studiendisziplin auch nicht so leicht moglich war Wie aus der Literatur zu ersehen ist wurde der Bummelstudent zu Beginn der Fruhen Neuzeit schon aus moralisch erzieherischen Grunden ein gern behandeltes Thema Durch die gesellschaftlichen Umwalzungen wurde ein Universitatsstudium mit einem anspruchsvollen Abschluss zur Voraussetzung fur eine zivile Fuhrungsposition bei den Landes und Kirchenverwaltungen der neu entstehenden Territorialstaaten Sie waren die wichtigsten Arbeitgeber fur Sohne aus gesellschaftlich angesehenen Familien ja im Laufe der Zeit selbst fur Adlige Wer ausserhalb des Militars in Staat oder Kirche Karriere machen wollte musste einen Universitatsabschluss vorweisen nbsp Pflanzschule der Bureaukratie ungeregelte Trinkexzesse deutscher Studenten in einer Karikatur von 1851Doch auch bei beguterten Familien waren die finanziellen Mittel nicht unbegrenzt und die Vater mussten dafur Sorge tragen dass die Sohne mit den zur Verfugung stehenden Mitteln sorgsam umgingen Wer Zeit und Geld vergeudete konnte als Studienversager gebrandmarkt werden und musste sich mit wenig eintraglichen Berufen durch den Rest seines Lebens schlagen Dazu kam dass in der Fruhen Neuzeit die Kontrollmoglichkeiten der Familien aufgrund der Entfernungen zu den Studienorten und den fehlenden Verkehrs und Kommunikationsmitteln sehr gering waren Auch wohnte der Student in dieser Zeit nur noch selten in universitaren Wohngemeinschaften so dass nur wenig Kontrolle seitens der Universitaten ausgeubt werden konnte Der Student war in seiner Freizeit wahrhaftig frei Viele konnten damit nicht umgehen und erlagen den Versuchungen des Wohllebens Die besondere Freiheit der Studenten in Deutschland ist auch dem amerikanischen Schriftsteller und Satiriker Mark Twain aufgefallen als er im Sommer 1878 einige Monate in Heidelberg verweilte und daruber in seinem Werk A Tramp Abroad deutsch Bummel durch Europa schrieb In den angelsachsischen Landern ist es bis heute ublich dass die Studenten im Doppelzimmer in speziellen Wohnheimen auf dem Universitatsgelande wohnen was eine bessere Kontrolle der Lebens und Studiengewohnheiten ermoglicht Mark Twain wunderte sich dass die Studenten sich an der Universitat lediglich einschrieben und dann bei der weiteren Ausgestaltung des Studiums auf sich gestellt waren Seit den 1990er Jahren ist in ganz Europa und damit auch im deutschen Sprachraum ein verstarkter Trend zu bemerken sich bei der Ausgestaltung des akademischen Studiums an angelsachsischen Losungen zu orientieren Dies hat auch zu einem vermehrten Bestreben gefuhrt die Studienleistungen besser zu kontrollieren damit die Studenten ihr Studium schneller abschliessen und fruher dem Arbeitsmarkt zur Verfugung stehen Einer der Grunde durfte der zunehmende internationale Wettbewerb der einzelnen Lander und Wirtschaftsraume auf den globalisierten Markten sein Das grosse Renommee einiger US amerikanischer Hochschulen auf den Gebieten der Ingenieurwissenschaften und der Betriebswirtschaftslehre hat dazu gefuhrt dass sich die Hochschulen auf der ganzen Welt am amerikanischen Modell orientieren Siehe dazu auch Bologna Prozess und Studiengebuhren In der Literatur und Illustration BearbeitenArchipoeta Bearbeiten nbsp Der sauffende Student Kupferstich von Johann Georg Puschner 1725Aus dem Mittelalter liegen nicht viele Berichte uber Bummelstudenten vor Am ehesten konnten noch die Hinweise in den Dichtungen des Archipoeta als solche gewertet werden In seinen auf Latein geschriebenen Liedern berichtet er in der Ich Form dass er an der Schule von Salerno Medizin studiert hatte sein Studium aber wohl aus gesundheitlichen Grunden hatte abbrechen mussen In seinem zehnten Lied der heute so genannten Vagantenbeichte berichtet er von seinem lasterhaften Leben das er auch schon als Student gefuhrt hatte Via lata gradior more iuventutis implico me vitiis immemor virtutis voluptatis avidus magis quam salutis mortuus in anima curam gero cutis Ich gehe den bequemen Weg nach Art der Jugend Ich verstricke mich in Laster und denke nicht der Tugend Gierig nach der Lust mehr als nach dem Heil Tot im Geiste pflege ich meine Haut Archipoeta Vagantenbeichte funfte Strophe Der Archipoeta berichtet dass er seinen Lastern nicht nur als junger Mann erlegen ware sondern ihnen auch im Berufsleben weiter nachgehangen sei Speziell erwahnt er sexuelle Ausschweifungen und ubermassigen Alkoholgenuss Es ist allerdings eher unwahrscheinlich dass dieser Text autobiografisch ist Studentes Bearbeiten nbsp Studentes Titelblatt der Erstausgabe 1549 Im Jahr 1545 dichtete Christoph Stummel die welterste Studentenkomodie 1 In seinen Studentes lat Studenten sind gleich zwei Bummelstudenten die Protagonisten Ihnen wird zum Vergleich ein lernwilliger Erstsemester zur Seite gestellt Die drei Freunde Philomathes Akrates und Akolastus gehen zusammen auf die Universitat Doch wahrend Philomathes was Gernlerner bedeutet artig die Vorlesungen besucht lassen sich Akolastus und Akrates von anderen Bummelstudenten zum Aufenthalt in Wirtshausern verleiten Dort bringt Akrates sein Geld mit Alkohol Kartenspiel und Freudenmadchen durch sein Freund Akolastus verfuhrt die Wirtstochter Deleasthisa und schwangert sie Als ihre Vater davon erfahren machen sie sich auf den Weg in die Universitatsstadt um das Treiben der verlorenen Sohne zu beenden Akolastus muss Deleasthisa heiraten Akrates bekommt von seinem Vater frisches Geld zum Studieren Ob er jedoch seine Lektion gelernt hat bleibt am Ende des Lustspiels offen 2 Grobianus Bearbeiten Besonders in der Fruhen Neuzeit wurde der Bummelstudent ein Thema in der Literatur im Theater und im Bild Lebensgeschichten gescheiterter oder beinahe gescheiterter Studenten erlangten teilweise hohe Popularitat Diese Werke wurden auch zur Belehrung der jungen Akademiker eingesetzt um sie vor den Folgen allzu grosser Nachlassigkeit im Studium zu warnen 3 Manche dieser Werke beziehen auch das Leben eines gescheiterten Studenten nach der Universitatszeit mit ein und schildern bescheidene und oder abenteuerliche Karrieren Einer der fruhen Autoren auf diesem Gebiet war Friedrich Dedekind Sein Hauptwerk Grobianus 1549 erzahlt zwar nicht explizit vom Leben an den Universitaten aber die Tatsache dass das Werk eindeutig erzieherischen Charakter hat und in Latein verfasst wurde lasst auf die Zielgruppe Studenten schliessen Der Verfasser selbst war bei der Abfassung des Werkes Student in Wittenberg Die Hauptfigur Grobianus zeichnet sich vor allem durch einen Mangel an zivilisierten Umgangsformen aus und wird als abschreckendes Beispiel dargestellt Es geht hier nicht um eine Vernachlassigung der akademischen Studien sondern darum dass die Hauptfigur die von einem gebildeten Menschen erwarteten Handlungsweisen missen lasst und den jungen Lesern als eine Art von Gegenentwurf vorgefuhrt wird Das Werk wurde namengebend fur die neue Literaturgattung des Grobianismus Es wurde von Caspar Scheidt in deutsche Knittelverse ubertragen und wurde so auch weiteren Bevolkerungskreisen zuganglich Die eher volkstumliche deutsche Fassung erschien 1551 unter dem Titel Grobianus Von groben Sitten und unhofischen Gebarden In einer neuen lateinischen Version von Dedekind aus dem Jahre 1552 erhielt Grobianus ein weibliches Gegenstuck das Werk hiess Grobianus et Grobiana Der Grobianus Stoff erfreute sich grosser Beliebtheit nicht nur in Deutschland sondern auch in England Im Jahre 1605 wurde der Grobianus als The Schoole of Slovenrie ins Englische ubersetzt Die Begeisterung hielt sich lange noch im Jahre 1739 erschien eine neue englische Ubersetzung Cornelius Relegatus Bearbeiten nbsp Cornelius bin ich genant allen Studenten wolbekant Kupferstichblatt aus dem Speculum Cornelianum von 1608 1618Ein weiteres wichtiges Beispiel ist Cornelius Relegatus lat der von der Universitat verwiesene Cornelius auch der verbummelte Cornelius Das Stuck ist eine im Jahre 1600 beim Universitatsjubilaum in Rostock uraufgefuhrte Theaterkomodie von Albert Wichgreve um 1575 1619 die in lateinischer Sprache auf satirische Weise die unruhmliche Laufbahn eines gescheiterten Studenten des 16 Jahrhunderts schildert und fur lange Zeit die Ansichten der Offentlichkeit vom Leben eines Bummelstudenten pragte Gleichzeitig ist das Stuck ein Dokument der akademischen Sitten und Gebrauche des ausgehenden 16 Jahrhunderts Die Komodie behandelt satirisch die akademische Laufbahn eines jungen Mannes namens Cornelius der als junger Student an der Universitat sofort allen dort vorhandenen Lastern erliegt und klaglich scheitert Ein glucklicher Zufall bringt dann aber noch eine Wende und die Geschichte bekommt ein Happy End Das Stuck beginnt damit dass Cornelius von den Eltern an die Universitat geschickt wird obwohl schon bose Vorahnungen die Familie plagen An der Universitat hat der junge Mann dann die zeitublichen Aufnahmerituale der Deposition zu erdulden bevor die Aufnahmeprufung durch einen Professor und die Immatrikulation durch den Rektor erfolgen Kaum immatrikulierter Student beginnt Cornelius mit dem Lotterleben Gleich das erste Trinkgelage endet mit nachtlichen Exzessen es folgen Verhaftung und Verurteilung durch die akademische Gerichtsbarkeit Als Nachstes wird Cornelius von seinen Glaubigern beim Rektor verklagt Danach haufen sich weitere Unglucksfalle Cornelius wird auf zehn Jahre relegiert das heisst von der Universitat verwiesen er erfahrt dass seine Eltern tot sind und er enterbt ist und dass ihm gerade ein uneheliches Kind geboren worden ist fur das er zu sorgen hat Als er sich an einem von der Decke herabhangenden Strick erhangen will reisst der Strick ein Loch in die Decke aus dem dort verborgene Geldsacke auf ihn herabfallen Er beschliesst sich zu bessern und sich mit dem Geld ein neues Leben aufzubauen Sein Furst setzt sich fur ihn ein und der Rektor nimmt ihn wieder an die Universitat auf Das Stuck erzielte einen enormen Publikumserfolg mit aussergewohnlicher Langzeitwirkung war aber das einzige Erfolgsstuck seines Autors Die zweite Auflage des Stuckes erschien bereits im Jahre 1601 in Rostock weitere folgten im Jahre 1602 erschien eine Auflage in Leipzig Schon 1605 verfasste Johann Sommer eine deutsche Version die in Magdeburg mit dem Titel erschien Cornelius relegatus eine newe lustige Comoedia welche gar artig der falschgenannten Studenten Leben beschreibet Im Jahr 1618 erfolgte eine Neuauflage der deutschen Fassung von Sommer Andere Autoren verfassten ahnliche Studentenkomodien um von dem Erfolg des Cornelius zu profitieren Die grosse Popularitat des Cornelius Relegatus verlangte bald nach einer Umsetzung im Bild So veroffentlichte der Kunstler Jacob van der Heyden 1573 1645 in Strassburg in den Jahren 1608 und 1618 in mehreren Auflagen eine Kupferstichfolge mit dem Titel Speculum Cornelianum Pugillus facetiarum iconographicarum deutsch Cornelscher Spiegel Ein handvoll drolliger Einfalle in Bildern und dem deutschen Untertitel Allerhand Kurtzweilige Stucklein allen Studenten furnemblich zu Lieb Die einzelnen Blatter zeigten die wichtigsten Passagen des Theaterstuckes Im Jahre 1879 wurden die Blatter nachgedruckt Dem Thema widmete sich auch 1624 der Berliner Kupferstecher und Verleger 4 Peter Rollos und publizierte 58 Kupferstichtafeln unter dem Titel Vita Corneliana emblematibus in aes artificiose incisa deutsch Corneliansche Lebensbeschreibung mit kunstvollen Bildwerken in Kupfer geschnittenen der deutsche Untertitel lautete das ist das gantze Leben Cornelii mit ausserlesenen gemelten in Kupfer gestochen Johann Georg Puschner Bearbeiten Unter dem Pseudonym Dendrono schuf der Nurnberger Kupferstecher Johann Georg Puschner wohl um 1725 eine studentengeschichtlich bemerkenswerte Bilderfolge von Kupferstichen die sich mit dem Studentenleben der damaligen Zeit befasst Die Universitat Altdorf war damals die Universitat der Freien Reichsstadt Nurnberg und Puschner hatte mehrere Bildwerke uber Altdorf erstellt wofur er uber Jahre hinweg oft in das kleine Stadtchen gefahren war Das Werk tragt den Titel Naturliche Abschilderung des academischen Lebens in gegenwartigen Vierzehn schonen Figuren ans Licht gestellt von D Die ersten sieben Kupferstiche zeigen in chronologischer Abfolge die typische akademische Laufbahn eines fleissigen und andachtigen Studenten bis zum Hohepunkt der Promotion Die zweite Halfte der Blatter zeigt jedoch das Gegenteil das Bild eines raufenden saufenden und faulen Studenten dessen studentische Laufbahn in Schuld und Verzweiflung endet Diese Bilder geben ein einmaliges Sittengemalde des studentischen Lebens im 18 Jahrhundert ab Interessant ist dabei dass die negativen Seiten des universitaren Umfeldes und die charakterlichen Schwachen des Fuhrungsnachwuchses der damaligen Zeit ebenso thematisiert werden wie Disziplin Fleiss und der damit verbundene Erfolg Puschner schildert bildhaft die Versuchungen die sich dem charakterschwachen Studenten in den Weg stellen Der Leser erfahrt viel uber die damaligen Moglichkeiten der Freizeitgestaltung und uber die Laster der jungen Leute Illustrativ sind schon die Titel der einzelnen Stiche Der faule Student Der sauffende Student Der Courtesirende Student Der Uppige Student und Der rauffende Student Die beiden letzten Bilder zeigen in gnadenloser Konsequenz die Folgen des Fehlverhaltens Die Titel lauten Der in aller Still abziehende Student und Der desperate Student Der in aller Still abziehende Student Wer die Debauchen liebt auf denen hohen Schulen und suchet noch darbey um Frauen Gunst zu buhlender fallt in Schand und Schuld Die Mittel gehen aus die edle Zeit ist hin kein Geld kommt mehr von Haus Wann Schuldner nebst der Hur nun einen Menschen dringenWas Wunder Wenn sie ihn fast zur Verzweiflung bringen Das beste Mittel ist bey diesem harten Stand Er reiss in hochster Still heim in sein Vatterland nbsp Dendrono Der in aller Still abziehende Student Altdorf um 1725 Der desperate Student So gehts Wann Musen Sohn im steten Luder liegen sich nur an lauter Lust und keinem Buch vergnugen Wann einer Tag und Nacht braviret schmausst und saufft stets schwelget reut und fahrt sich taglich balgt und raufft So wandert alles fort Der Leib verliert die Krafftenund tauget nicht einmal zu denen Kriegs Geschafften greifft nach dem Bettelstab zieht in der Still davon und nimmt sich eine Hur aus Desperation nbsp Dendrono Der desperate Student Altdorf um 1725Die Jobsiade Bearbeiten nbsp Titelseite der Erstausgabe der JobsiadeDer Bochumer Bergarzt Carl Arnold Kortum 1745 1824 verfasste in den Jahren 1783 bis 1784 die populare Satire Die Jobsiade die das Leben des im Studium gescheiterten Hieronymus Jobs in Knittelversen beschreibt Die Erstausgabe des Werkes erschien im Jahr 1784 unter dem Titel Leben Meynungen und Thaten von Hieronymus Jobs dem Kandidaten und wie er sich weiland viel Ruhm erwarb auch endlich als Nachtwachter zu Sulzburg starb Das Werk erzahlt die Geschichte des Theologiestudenten Hieronymus Jobs der im Studium allen angebotenen Lastern nachgeht und schliesslich im Examen klaglich scheitert Die ihm von seinen Eltern avisierte Pfarrstelle in seinem Heimatort kann er so nicht annehmen und schlagt sich mit allerhand anderen Arbeiten durchs Leben 1799 erschien eine uberarbeitete und um zwei Teile erweiterte Fassung unter dem Gesamttitel Die Jobsiade Ein komisches Heldengedicht in drei Theilen gedruckt im Auftrag der Dortmunder Buchhandlung der Gebruder Mallinckrodt Der Name Kortums blieb unbekannt bis 1854 in der siebten Auflage beim Verlag F A Brockhaus statt D C A K der volle Name Dr Carl Arnold Kortum genannt wurde Joseph Haas schuf nach der Textvorlage von Ludwig Andersen die Komische Oper Die Hochzeit des Jobs in der allerdings Hieronimus Jobs als Jurist statt als Theologe auftritt Urauffuhrung 1943 Wolfgang Jacobi verfasste 1957 ein Buhnenstuck Die Jobsiade fur Schulauffuhrungen nbsp Ob der Antworten des Kandidaten Jobses geschah allgemeines Schutteln des Kopfes Die Prufungsszene aus der Jobsiade als Brunnenplastik in BochumAuch die Jobsiade von Kortum faszinierte bald die Bildkunstler Sie inspirierte Wilhelm Busch 1832 1908 zum Beispiel im Jahre 1872 zu Bilder zur Jobsiade Zuvor hat schon Johann Peter Hasenclever 1810 1853 20 Szenen des Stuckes gemalt Jobs im Examen wurde von Konig Ludwig I von Bayern erworben Der von der Deutschen Bank gestiftete Brunnen vor dem Landgericht Bochum stellt eine Prufungszene des Kandidaten Jobs nach Mark Twain Bearbeiten Als sich der amerikanische Schriftsteller und Satiriker Mark Twain im Sommer 1878 fur einige Monate in Heidelberg aufhielt fiel ihm das in Deutschland ubliche ungeregelte Universitatsleben auf Er wunderte sich uber die grosse Freiheit die den Studenten bei der Ausgestaltung ihres Studiums gelassen wurde was wohl auch zu einem gewissen Grade ausgenutzt wurde One sees so many students abroad at all hours that he presently begins to wonder if they ever have any working hours Some of them have some of them haven t Each can choose for himself whether he will work or play for German university life is a very free life it seems to have no restraints The student does not live in the college buildings but hires his own lodgings in any locality he prefers and he takes his meals when and where he pleases He goes to bed when it suits him and does not get up at all unless he wants to He is not entered at the university for any particular length of time so he is likely to change about He passes no examinations upon entering college He merely pays a trifling fee of five or ten dollars receives a card entitling him to the privileges of the university and that is the end of it He is now ready for business or play as he shall prefer If he elects to work he finds a large list of lectures to choose from He selects the subjects which he will study and enters his name for these studies but he can skip attendance Man sieht zu jeder Stunde so viele Studenten auf der Strasse dass man sich manchmal fragt wann sie eigentlich arbeiten Einige tun es andere nicht Jeder kann fur sich selbst entscheiden ob er arbeiten oder sich in seinen Freizeitvergnugungen ergehen will denn das deutsche Universitatsleben ist ein sehr freies Leben es scheint wenig Vorschriften zu geben Der Student wohnt nicht in College Gebauden sondern mietet sich eine eigene Unterkunft wo er gerade mochte und er nimmt seine Mahlzeiten ein wann und wo er will Er geht zu Bett wenn es ihm passt und er steht nur auf wenn er auch mochte Er wird auch nicht fur eine bestimmte Zeitspanne an der Universitat aufgenommen deshalb ist es auch wahrscheinlich dass er mal wechselt Er braucht zur Aufnahme an der Hochschule keine Prufungen abzulegen Er zahlt gerade mal eine Aufnahmegebuhr von funf oder zehn Dollar erhalt einen Ausweis der ihm Zugang zu den Einrichtungen der Universitat verschafft und das war es auch schon Er ist jetzt im Geschaft oder im Vergnugen ganz wie er will Wenn er sich fur die Arbeit entscheidet findet er eine lange Liste von Vorlesungen aus der er auswahlen kann Er wahlt das Fach das er studieren will und tragt sich fur das Studium ein aber er kann beim Besuch der Vorlesungen auch mal aussetzen Mark Twain A Tramp Abroad Erstausgabe London 1880 Diese Beschreibung macht deutlich dass die akademische Freiheit eine typische Erscheinungsform des deutschen Sprachraums gewesen zu sein scheint die von anderen Kulturen kaum verstanden wird Der Bastian Bearbeiten Im Roman Der Bastian von Barbara Noack wird das Thema in moderner Form behandelt Die Titelfigur hat zwar das Examen schon abgelegt scheut aber die Aufnahme einer beruflichen Position und versucht den Einstieg ins Berufsleben moglichst hinauszuzogern Der Stoff wurde als mehrteilige Fernsehserie verfilmt und im Jahre 1973 mit grossem Erfolg im ZDF gezeigt Horst Janson in der Titelrolle verkorperte mit seinen langen blonden Haaren und der nachlassig einfachen Jeans Kleidung der damaligen Zeit den Typ des verantwortungsscheuen Jungakademikers der weder den revolutionaren Eifer der 68er Bewegung noch den beruflichen Ernst des bevorstehenden Erwerbslebens aufwies Die Geschichte endet damit dass der Bastian das mondane Munchen verlassen muss um eine Tatigkeit als Grundschullehrer in der provinziellen Umgebung des Bayerischen Waldes aufzunehmen Siehe auch BearbeitenBummelstudenten eine Stummfilm Komodie von Rudolf Biebrach Regie und Rudolf Bernauer Drehbuch aus dem Jahr 1916 Schelmuffsky bedeutender Lugenroman des Bummelstudenten Christian Reuter von 1696 97 StudentenromanLiteratur BearbeitenKonrad Lengenfelder Hrsg Dendrono Puschners Naturliche Abschilderung des Academischen Lebens in schonen Figuren ans Licht gestellet 2 Auflage Stadtverwaltung Altdorf Altdorf 1993 1 Auflage Spindler Nurnberg 1962 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Bummelstudent Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Archipoeta Vagantenbeichte lateinisch deutschEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Richard Lachmann Die Studentes des Christophorus Stymmelius und ihre Buhne Als Anhang eine Ubersetzung des Stuckes und 44 Bilder aus Johann Rassers Christlich Spil von Kinderzucht auf 15 Tafeln Inaugural Dissertation zum Wintersemester 1925 26 an der Universitat Leipzig Verlag von Leopold Voss Leipzig 1926 F Hermann Meyer Studentica Leben und Sitten deutscher Studenten fruherer Jahrhunderte Meist aus literarischen Seltenheiten und Curiosen geschopft Als Anhang Die Studenten Ein Lustspiel von Christoph Stymmel geschrieben 1545 S 63 100 Leipzig 1857 Drastisch Der Ruchlose Student Oder Der hochstraffbare und nichtswurdige Selbst Ruhm Eines in allen Uppigkeiten und Lastern ersoffenen Welt Bruders Dessen leichtsinniges und unverantwortliches Beginnen Aus seinem selbst eigenen Lebens Lauff Zu aller in dergleichen Sunden Schrancken Lauffenden ewigem Spott und Schande ausgezeichnet und hervorgegeben Von Einem Ehr und Tugend Gewidmetem o V o O 1681 Digitalisat der Herzog August Bibliothek Reprint Antiqua Lindau 1979 ISBN 3 88210 006 0 Heinrich Grimm Neue Beitrage zur Fisch Literatur des XV bis XVII Jahrhunderts und uber deren Drucker und Buchfuhrer In Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel Frankfurter Ausgabe Nr 89 5 November 1968 Archiv fur Geschichte des Buchwesens Band 62 S 2871 2887 hier S 2886 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bummelstudent amp oldid 221209329