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Jan Nikolajewitsch Spielrein ursprunglich Jakow Naftulowitsch Spielrein russisch Yan Nikolaevich Shpilrejn pervonachalno Yakov Naftulovich Shpilrejn 14 Junijul 26 Juni 1887greg in Rostow am Don 21 Januar 1938 in Kommunarka war ein russischer Mathematiker und Hochschullehrer 1 2 Jan Nikolajewitsch SpielreinLeben BearbeitenSpielreins Vater war der vermogende russisch judische Kaufmanns I Gilde Nikolai Arkadjewitsch Spielrein ursprunglich Naftuli Moischewitsch Spielrein 1856 1938 aus Warschau der sich 1883 in Rostow am Don niederliess und Rinderfuttermittel herstellte und vertrieb Spielreins Mutter war Eva Markowna geb Ljublinskaja 1863 1922 Zahnarztin und Tochter eines chassidischen Rabbiners 1890 1894 lebte die Familie wieder in Warschau kehrte dann aber nach Rostow am Don zuruck und bezog 1897 das fur sie gebaute und erhalten gebliebene dreistockige Haus jetzt Puschkinstr 83 Mit seiner Schwester Sabina besuchte Spielrein die Musikschule Klavierklasse bei der dortigen Abteilung der Russischen Musikgesellschaft Spielrein studierte an der Universitat von Paris bis 1907 und dann an der Polytechnischen Hochschule Karlsruhe mit Abschluss 1911 1 2 Darauf wurde er Assistent an der Universitat Stuttgart und fertigte bei Fritz Emde seine Dissertation an 1916 erschien sein Lehrbuch der Vektorrechnung nach den Bedurfnissen in der technischen Mechanik und Elektrizitatslehre 3 Wahrend des Ersten Weltkrieges war er als feindlicher Auslander interniert In der zweiten Jahreshalfte 1918 kehrte er nach Russland zuruck und lehrte am Krasnodarer Polytechnischen Institut 1920 1921 arbeitete er in Moskau im Verlag Buro fur auslandische Wissenschaft und Technik BINT der die ins Russische ubersetzte Hutte herausgab 4 1921 wurde Spielrein Professor und spater Dekan der Elektrotechnik Fakultat der Moskauer Technischen Hochschule MWTU 1 2 Daneben arbeitete er in der Technik Abteilung des Obersten Rats fur Volkswirtschaft Spater war er auch Berater in der GlawElektro Verwaltung des Volkskommissariats fur Schwerindustrie wissenschaftlicher Leiter des Moskauer Instituts fur Metrologie Amt fur Masse und Gewichte Vorsitzender der Moskauer Abteilung des Zentralen Elektrotechnik Rats fur den GoElRo Plan und Mitglied der Qualifizierungskommission des Volkskommissariats fur Schwerindustrie und der Kommission fur die Verleihung der akademischen Grade WAK 1930 grundete Spielrein zusammen mit Karl Krug ausgehend von der MWTU und dem Institut fur Volkswirtschaft das Moskauer Energetische Institut 5 6 Dort leitete er bis zu seinem Tode den Lehrstuhl fur Hohere Mathematik und war Dekan der Allgemeinen und Elektrotechnischen Fakultat Er gab die Fachzeitschriften fur Studenten PhysEN und Probleme der Elektrophysik heraus 1933 wurde er Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR 7 1934 wurde er zum Doktor der technischen Wissenschaften promoviert 1935 wurde er zusatzlich Professor an der Selinski Universitat fur Physik Chemie und Energetik bei der Allrussischen Ingenieursgesellschaft der Energetiker in Moskau Spielrein verfasste Arbeiten zur Anwendung insbesondere der Vektorrechnung und Tensoranalysis auf die Elektrotechnik Warmetechnik und Elektronik 8 teilweise auf Deutsch 9 10 11 12 13 Als einer der ersten fugte er die Vektordarstellung in den Kurs der Theoretischen Mechanik ein 14 und er erstellte das erste Handbuch der speziellen Funktionen fur Ingenieursberechnungen in der Sowjetunion Auch ubersetzte er viele deutsche Bucher ins Russische Spielrein wurde am 10 September 1937 verhaftet und am 21 Januar 1938 vom Obersten Militargericht der UdSSR wegen Zugehorigkeit zu einer demokratischen Partei zum Tode verurteilt Noch am gleichen Tage wurde er erschossen Am 4 Februar 1956 wurde er rehabilitiert Spielrein war seit 1910 verheiratet mit der Chemikerin Silvija Borissowna geb Cecile Ryss deren Vater mit seinen Brudern eine Mehlproduktionsgesellschaft in Rostow am Don fuhrte und Altester der dortigen Synagoge war und deren Schwester Sofja Borissowna Ryss 1912 Karl Liebknecht heiratete Spielreins Tochter Marjana Janowna Spielrein wurde nach Studium am Lunatscharski Technikum Tanzerin und heiratete 1935 den Luftbildfotografen Jewgeni Maisel Sohn des Physikers Sergei Maisel Spielreins Bruder der Psychotechniker und Linguist Isaak Naftulowitsch Spielrein und der Biologe Emil Nikolajewitsch Spielrain wurden auch wahrend der Stalinschen Sauberungen erschossen Spielreins altere Schwester Sabina Spielrein wurde wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges wahrend der zweiten Besetzung Rostows am Don durch die Wehrmacht als Judin mit ihren Tochtern erschossen Spielreins Neffe Ewald Emiljewitsch Spielrain wurde Physiker Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Jan Nikolajewitsch Spielrein Quellen und Volltexte Shpilrejn Yan Nikolaevich Eintrag bei der Russischen Akademie der Wissenschaften russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Rossijskaya evrejskaya enciklopediya Shpilrejn Yan Nikolaevich abgerufen am 9 Februar 2017 a b c Evrei na Donskoj zemle Stranica 557 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Jean Spielrein Lehrbuch der Vektorrechnung nach den Bedurfnissen in der technischen Mechanik und Elektrizitatslehre 1 Auflage Wittwer Stuttgart 1916 Izdatelstvo Byuro inostrannoj nauki i tehniki BINT abgerufen am 10 Februar 2017 Boris Abramovich Rozenfeld Prostranstva vremena simmetrii Vospominaniya i mysli geometra abgerufen am 10 Februar 2017 Smilka Zdravskovska Peter L Duren Golden Years of Moscow Mathematics American Mathematical Soc 2007 RAN Shpilrejn Yan Nikolaevich abgerufen am 10 Februar 2017 V F Mitkevich Osnovnye fizicheskie vozzreniya Ripol Klassik 2013 Jean Spielrein Die Induktivitat eisenfreier Kreisringspulen In Archiv fur Elektrotechnik Band 3 Nr 7 1915 S 187 202 doi 10 1007 BF01657474 Jean Spielrein Vektorielle Darstellung der Lorentztransformation In Archiv fur Elektrotechnik Band 11 Nr 6 1922 S 230 237 Jean Spielrein Uber die angenaherte Bestimmung der KapazitatElektrische Kapazitat 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php title Jan Nikolajewitsch Spielrein amp oldid 232824955