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Jaidhaus ist eine Talweitung im Verlauf der Krummen Steyrling im Gemeindegebiet von Molln zwischen Sengsengebirge und Reichraminger Hintergebirge in einer Hohe von 490 m u A Die Talweitung ist nur dunn besiedelt und von Norden uber Molln erreichbar In der Talweitung befindet sich das gleichnamige Naturschutzgebiet am Fuss des Nationalparks Kalkalpen der sich sudlich und ostlich davon befindet 1 Jaidhaus IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaBlute der Stern Narzisse Narcissus radiiflorus auf extensiv bewirtschafteten WiesenBlute der Stern Narzisse Narcissus radiiflorus auf extensiv bewirtschafteten WiesenLage Im Gemeindegebiet Molln rund acht Kilometer Luftlinie in ostsudostlicher Richtung von Molln entfernt im Bezirk Kirchdorf in Oberosterreich Flache 200 7218 haKennung n155WDPA ID 555590832Geographische Lage 47 51 N 14 21 O 47 8483892 14 3517279 Koordinaten 47 50 54 N 14 21 6 OJaidhaus Oberosterreich Meereshohe von 460 m bis 490 mEinrichtungsdatum 2016Verwaltung Amt der Oberosterreichischen Landesregierung Abt NaturschutzRechtsgrundlage Verordnung der O o Landesregierung Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Namenskunde 3 Flora und Vegetation 4 Fauna 5 Naturschutz 6 Wirtschaft 6 1 Fischzucht 6 2 Potentielle Erdgasforderung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Gebiet liegt 8 km ostsudostlich von Molln zu dessen Gemeindegebiet es gehort und ist Teil der Katastralgemeinde Innerbreitenau Geographisch wird das etwa 450 ha grosse Gebiet im Norden von den Hohenrucken des Kienberges 760 m u A des Furstenecks 821 m u A und des Hirschkogels 873 m u A im Osten von den Hangen des Rablmaissspitzes 1012 m u A im Suden von den Abhangen des Vorderreuter Steins 956 m u A und im Westen schliesslich von den Auslaufern des Buchberges 1104 m u A und dem Unterlauf des Hilgerbaches begrenzt Diese angrenzenden Berggipfel ragen im Durchschnitt 400 bis 500 m uber das Becken von Jaidhaus in die mittlere montane Stufe empor Jaidhaus selber liegt zwischen knapp 490 m u A bei der Mundung des Hilgerbaches in die Krumme Steyrling in der Welchau und 750 m u A bei den Forstwiesen westlich des Tanzkogels Die Oberhange der Pfefferleiten liegen ebenfalls auf etwa 750 m u A 2 Namenskunde Bearbeiten nbsp Das sogenannte Jaidhaus steht unter DenkmalschutzDer Name Jaidhaus leitet sich von Jagdhaus ab und dokumentiert den hier ehemals grossen Stellenwert der Jagd Jaidhaus wird erstmals im Jahr 1391 urkundlich erwahnt 2 Flora und Vegetation BearbeitenDie Talweitung zeichnet sich durch eine vielfaltige Flora aus Im Jahr 1998 konnten 605 Arten von Gefasspflanzen nachgewiesen werden was etwa einem Drittel der in Oberosterreich vorkommenden Pflanzenarten entspricht 3 Dieser ausserordentliche Artenreichtum auf kleinem Raum noch dazu bei verhaltnismassig geringen Hohenunterschieden hat seine Ursache in einer selten gewordenen Vielfalt an extensiv genutzten Standorten So findet sich an den Dolomithangen des Kienbergs ein buntes Vegetationsmosaik aus Weiss Seggen Buchenwaldern trockenen Pfeifengras Hochgraswiesen und an besonders flachgrundigen Stellen Erdseggen dominierten Trockenrasen Auf den trockenen Niederterrassenschottern sudlich der Seebachbrucke haben sich als lokale Besonderheit noch Reste von mageren Buckelwiesen mit einer reichen Kalkmagerwiesenflora erhalten Auf den Wiesen und Weiden der hoheren meist risszeitlichen Moranen und Terrassenreste die insbesondere auf der westlichen Talseite anstehen gedeihen aufgrund der starkeren Entkalkung und des Gehalts an Silikatgerollen artenreiche Burstlingsrasen 4 Zu den bemerkenswertesten Arten des Gebietes gehoren unter anderem Grosse Sommerwurz in Oberosterreich nur hier Weidenblattriger Alant Blutroter Storchschnabel Warzen Wolfsmilch Klebriger Lein Charakterpflanze des Gebietes und ziemlich verbreitet Berg Johanniskraut Berg Aster Glanz Gansekresse im Schotter der Steyrling verbreitet Langblatt Hasenohr Abgebissener Pippau Bunter Schachtelhalm Kreuz Enzian selten Einknolle selten Geflecktes Ferkelkraut in Burstlingsrasen Gelbe Platterbse Immenblatt Gewohnliche Natternzunge Fliegen Ragwurz Helm Kleines und Brand Knabenkraut Distel und Gamander Sommerwurz Kleines Rispengras im Schotter der Steyrling eigentlich eine alpine Art Kerners Lungenkraut Niedrige Schwarzwurzel in Burstlingsrasen Kummel Silge selten Sumpfenzian Kalkflachmoore Schwarzwerdender Geissklee und Blassgelber Klee 4 Das Tal ist bekannt fur die Blute der Stern Narzisse in der zweiten Maihalfte 4 Fauna BearbeitenDie Amphibienfauna wird vom weit verbreiteten und haufigen Grasfrosch dominiert Haufig sind ebenfalls die Erdkrote und die Gelbbauchunke mit insgesamt nachgewiesenen 16 Laichgewassern Der Springfrosch strahlt mit einem kleinen Vorkommen aus dem Mollner Becken in die Talweitung Jaidhaus ein Bergmolch und Teichmolch sind selten Der Feuersalamander nutzt einige Tumpel als Laichgewasser 5 Die Reptilienfauna umfasst funf nachgewiesene Arten Im Gebiet verbreitet ist die Ringelnatter wobei sich die meisten Nachweise auf das Umfeld der Fischzucht Bernegger und auf Kleingewasser im Talboden der Krummen Steyrling konzentrieren In Magerwiesen vor allem auf den ungedungten Buckelwiesenflachen sudwestlich von der Seebachbrucke ist die Zauneidechse regelmassig Fur Blindschleiche und Kreuzotter liegen jeweils nur Einzelbeobachtungen vor wobei aber ein regelmassiges Auftreten der Westlichen Blindschleiche anzunehmen ist Die Askulapnatter wurde nur selten im Gebiet beobachtet 5 Das Gebiet ist Ruckzugsort fur in Osterreich seltene Tagfalter wie Heilziest Dickkopffalter und Lungenenzian Ameisenblauling Seltene Vogelarten wie Wendehals und Neuntoter leben ebenfalls im Tal Naturschutz BearbeitenDas Naturschutzgebiet Jaidhaus wurde 2016 verordnet und umfasst 200 Hektar Es gliedert sich in mehrere Teilflachen und Teillebensraume Es besteht ein Mosaik an naturnahen Waldflachen grossflachigen halb offenen Wiesenbrachen und sehr artenreichen mageren Wiesen Mehrere Hektar Wiesenbrachen wurden gerodet um sich zu artenreichen Wiesen entwickeln zu konnen Dementsprechend hoch ist dort die Insektenvielfalt 1 Insgesamt konnten 22 in Osterreich und 40 in Oberosterreich auf den Roten Listen angefuhrte Gefasspflanzenarten nachgewiesen werden 6 Ab der Fischzucht Bernegger stehen rund 9 Flusskilometer der Krummen Steyrling unter Naturschutz Das Naturschutzgebiet wurde 2020 verordnet Wirtschaft BearbeitenFischzucht Bearbeiten Die Firma Eisvogel Hubert Bernegger GmbH betreibt am Talausgang an der Krummen Steyrling eine Fischzucht Potentielle Erdgasforderung Bearbeiten Seit im Janner 2023 Plane bekannt wurden im Gebiet mit der Forderung von Erdgas zu beginnen wird die Thematik in der Bevolkerung und Politik kontroversiell diskutiert Die geplante Probebohrung wird aufgrund seiner Nahe zum Naturschutzgebiet kritisch betrachtet Das Grundstuck im Besitz der Osterreichischen Bundesforste befindet sich im Gebiet In den Sanden und ist von ausgewiesenen Naturschutzflachen umgeben 7 Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete in OberosterreichLiteratur BearbeitenFranz Essl Vegetation Vegetationsgeschichte und Landschaftswandel der Talweitung Jaidhaus bei Molln Oberosterreich Stapfia Nr 0057 Linz 1998 zobodat at PDF abgerufen am 17 Januar 2023 Franz Essl Die Reptilien und Amphibienfauna der Talweitung Jaidhaus bei Molln Nordliche Kalkalpen Oberosterreich Beitrage zur Naturkunde Oberosterreichs Nr 0009 Linz 2000 zobodat at PDF abgerufen am 17 Januar 2023 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jaidhaus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jaidhaus in der World Database on Protected Areas englisch Jaidhaus In Beschreibung Naturschutzgebiet Genisys Land Oberosterreich abgerufen am 15 August 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b Naturschutzgebiet Jaidhaus In Geografisches Naturschutzinformationssystem GENISYS Land Oberosterreich abgerufen am 17 Januar 2023 a b Franz Essl Vegetation Vegetationsgeschichte und Landschaftswandel der Talweitung Jaidhaus bei Molln Oberosterreich Linz 1998 S 7 Franz Essl Vegetation Vegetationsgeschichte und Landschaftswandel der Talweitung Jaidhaus bei Molln Oberosterreich Linz 1998 S 146 a b c Gerhard Pils Die Pflanzenwelt Oberosterreichs Ennsthaler Steyr 1999 S 242 243 a b Franz Essl Die Reptilien und Amphibienfauna der Talweitung Jaidhaus bei Molln Nordliche Kalkalpen Oberosterreich Linz 2000 S 367 Franz Essl Vegetation Vegetationsgeschichte und Landschaftswandel der Talweitung Jaidhaus bei Molln Oberosterreich Linz 1998 S 184 185 Bohrung neben Naturschutzgebiet nicht zu verhindern In https www meinbezirk at RegionalMedien Oberosterreich GmbH abgerufen am 17 Januar 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jaidhaus amp oldid 238021864