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Das Jagdbombergeschwader 34 Allgau war vom 1 Oktober 1958 bis 30 Juni 2003 ein Luftwaffengeschwader der Bundeswehr am Standort Memmingerberg in Bayern Jagdbombergeschwader 34 Allgau JaboG 34 Internes Verbandsabzeichen Wappen Aktiv 1 Oktober 1958 bis 30 Juni 2003Staat Deutschland DeutschlandStreitkrafte BundeswehrTeilstreitkraft LuftwaffeStarke ca 2400 SoldatenUnterstellung 1 Luftwaffendivisionletzter Standort Memmingerberg FliegerhorstAuszeichnungen FahnenbandBayern 1988 Fuhrungletzter Kommodore Oberst Norbert GeissendorferLuftfahrzeugeKampfflugzeug hubschrauber Tornado IDS Fliegerhorst Memmingerberg Deutschland Fliegerhorst MemmingerbergLage Fliegerhorst MemmingerbergKoordinaten N47 59 20 E10 14 22 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Aufstellung 1 2 Absturz von zwei F 84 Kampfflugzeugen in der Tschechoslowakei 1 3 Die Starfighter Ara 1 4 Umrustung auf den Tornado 1 5 Auflosung des Geschwaders 1 6 Kommodore 2 Symbolik des Verbandsabzeichens 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAufstellung Bearbeiten Das Jagdbombergeschwader 34 wurde am 29 November 1958 in Norvenich aufgestellt 1 und im gleichen Jahr nach Fassberg verlegt wo es die ersten Flugzeuge vom Typ Republic F 84F Thunderstreak erhielt Im April 1959 erhielt der Verband seinen endgultigen Standort den Fliegerhorst Memmingerberg der vor dem Zweiten Weltkrieg errichtet und nach Aufstellung der Bundeswehr durch die Flugzeugfuhrerschule S zur Transportflieger und Hubschrauberausbildung sowie zur Blindflugschulung genutzt worden war Die offizielle Indienststellung des Geschwaders unter ihrem ersten Kommodore Carl Heinz Greve erfolgte am 5 Mai 1959 im Beisein von Verteidigungsminister Franz Josef Strauss und des Inspekteurs der Luftwaffe Generalleutnant Josef Kammhuber Am 1 Oktober des gleichen Jahres erfolgte die NATO Assignierung des Verbands 2 Absturz von zwei F 84 Kampfflugzeugen in der Tschechoslowakei Bearbeiten nbsp F 84F Thunderstreak der deutschen Luftwaffe um 1960Am 22 Oktober 1959 werden bei einem Ubungsflug zwei Kampfflugzeuge vom Typ F 84F mit den Kennzeichen DD 106 und DD 107 des Geschwaders vermisst Zuvor hatten die beiden Piloten Stabsunteroffizier Kraus und Unteroffizier Hoffmann Probleme bei der Sauerstoffversorgung gemeldet Spater waren sie in den Sinkflug ubergegangen Nach Abbruch der Funkverbindung im Bereich der Flugsicherungsbereichskontrolle Furstenfeldbruck wurde anschliessend eine umfangreiche Suchaktion unter Beteiligung von Bundeswehr Polizei Feuerwehren und US Streitkraften eingeleitet und zunachst der Raum Memmingen und nach Auswertung von Radarergebnissen bis zum 30 Oktober 1959 der Raum Oberfranken Oberpfalz abgesucht darunter auch ein 60 km langer Grenzabschnitt zur DDR und Tschechoslowakei Politisch war dieser Vorfall in der Zeit des Kalten Krieges sehr brisant In der Presse wurden Vermutungen laut es habe sich um einen Spionageflug uber tschechoslowakischem Territorium gehandelt Am 2 November wurde die Suche eingestellt Die Bundesrepublik Deutschland bat die USA um Mithilfe bei der Aufklarung da 1959 aufgrund der Hallstein Doktrin noch keine diplomatischen Beziehungen zur Tschechoslowakei bestanden Am 16 November 1959 bestatigte die tschechoslowakische Regierung den Absturz Ausserdem wurde mitgeteilt dass beide Piloten sich mit dem Schleudersitz haben retten konnen und sich in der Tschechoslowakei in Untersuchungshaft befanden Daraufhin sprach die Bundesrepublik ihr Bedauern uber die unbeabsichtigte Grenzverletzung gegenuber der Tschechoslowakei aus und bat die USA um Mithilfe bei der Ruckkehr der Piloten Die Absturzstellen beider Flugzeuge weniger als einen Kilometer voneinander entfernt befanden sich beim Dylen unweit der Grenze zu Bayern 3 Nach einem Gerichtsverfahren wegen des Vorwurfs der Spionage das mit einer Verurteilung zu Schadenersatz endet den die Bundesrepublik ubernehmen sollte wurden die beiden Piloten am 2 Dezember 1959 an der Grenzubergangsstelle Waidhaus freigelassen Die Piloten wurden am 3 Dezember im Verteidigungsministerium in Bonn von Minister Franz Josef Strauss empfangen und der Presse vorgestellt 4 5 Die Starfighter Ara Bearbeiten nbsp Wappen der 1 Staffel nbsp Wappen der 2 Staffel1964 wurde das Jagdbombergeschwader 34 der 1 Luftwaffendivision unterstellt Im selben Jahr begann auch die Umrustung auf den F 104G Starfighter Als Verbindungsflugzeuge zum Transport von Personal und Material waren im Geschwader die drei Flugzeugtypen Piaggio P 149 D Dornier Do 28 D 2 Skyservant Allgau Express und Lockheed T 33 T Bird eingesetzt Es war eine Alarmrotte auf dem Horst stationiert welche anders als die Alarmrotten der Jagdgeschwader bei einem auftretenden Konflikt die Aufgabe hatte festgelegte Ziele im Bereich des Warschauer Paktes mit Nuklearwaffen zu bekampfen Nachdem am 5 Mai 1969 Feierlichkeiten zum zehnten Jahrestag der Indienststellung stattgefunden hatten erhielt das Jagdbombergeschwader 34 im Jahre 1972 den Flugsicherheitspreis 1971 fur unfallfreies Fliegen Im Jahre 1980 schlossen das Geschwader und der Landkreis Rottal Inn eine Partnerschaft zum Gedenken an Hauptmann Axel Ruge der im gleichen Jahr bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war Zwei Jahre spater im Marz 1982 wurde dem Jagdbombergeschwader 34 der Prinz Heinrich Preis fur hervorragende Leistungen verliehen Diesen Preis erhielt es 1983 und 1991 erneut Am 26 November 1982 ubernahm das Geschwader die Tradition des ehemaligen Jagdgeschwaders 54 Grunherz Als Zeichen der Ubernahme wurde dem Staffelkapitan der 1 Fliegenden Staffel das Grunherz Wappen ubergeben Anfang des darauffolgenden Jahres nahm die Zentrale Ausbildungseinheit F 104 G ZAE den Flugbetrieb auf Zum 25 jahrigen Jubilaum der Indienststellung des Geschwaders und dem 50 jahrigen Bestehen des Fliegerhorstes Memmingerberg fand am 5 Mai 1984 ein Flugtag auf der Basis statt Umrustung auf den Tornado Bearbeiten 1987 begann die Umrustung des letzten Verbands der Luftwaffe auf das neue Flugzeugmuster vom Typ Panavia Tornado Der Fly in des ersten Tornados und der Fly out des Starfighters wurde am 23 Oktober 1987 gefeiert Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Geschwader 242 785 Flugstunden auf der F 104 absolviert Am 21 Dezember 1988 verlieh Thomas Goppel dem Geschwader das Fahnenband des Freistaates Bayern und am 21 Dezember 1990 erhielt es die Ehrenurkunde des NATO Oberbefehlshabers der alliierten Streitkrafte Europa Mitte CINCENT die den Erfolg bei der taktischen Uberprufung als bestes Geschwader 1988 in Mitteleuropa dokumentierte Am 8 Mai 1992 erhielt es den Beinamen Allgau Im selben Monat eroffnete auf dem Fliegerhorst die Wehrgeschichtliche Lehrsammlung Fliegerhorst Memmingerberg Am 25 August 1995 stiessen zwei Tornados des Verbands in der Nahe von Babenhausen zusammen Die Besatzungen beider Maschinen konnten sich mit dem Schleudersitz retten und uberlebten den Unfall 6 Nachdem die US Atomwaffen gemass dem Konzept der Nuklearen Teilhabe permanent auf den Fliegerhorst Buchel verlegt wurden erfolgte am 29 Februar 1996 die offizielle Verabschiedung der 605th MUNSS MUNition Support Squadron der US Air Force auf dem Marktplatz in Memmingen Auflosung des Geschwaders Bearbeiten Das Ende des Geschwaders wurde im Zuge der Einnahme der Luftwaffenstruktur 5 am Ende des Jahres 2000 beschlossen Am 31 Dezember 2002 wurde der Einsatzflugbetrieb offiziell eingestellt Am 30 Juni 2003 erfolgte die endgultige Ausserdienststellung Der Fliegerhorst Memmingerberg auf dem das Jagdbombergeschwader stationiert war wurde im darauf folgenden Jahr aufgelost und wird inzwischen zivil als regionaler Flughafen Memmingen auch Allgau Airport genutzt 2004 erfolgte der Umzug der Lehrwerkstatt des inzwischen aufgelosten Geschwaders an die Technische Schule der Luftwaffe 1 in Kaufbeuren Kommodore Bearbeiten nbsp Der ehemalige Kommodore Viereck mit Javier Solana in Potsdam nbsp Eingangsbereich Fliegerhorst Memmingerberg 2011Nr Dienstgrad Name Berufung1 Oberst Carl Heinz Antonius Greve ab 19592 Oberst Gunther Rall ab 19643 Oberstleutnant Hans Ulrich Flade ab 19664 Oberstleutnant Georg Kunz ab 19695 Oberstleutnant Jorg Kuebart ab 19706 Oberst Joachim Liedtke ab 19727 Oberst Bruno von Mengden ab 19758 Oberst Hermann Hammerstein ab 19809 Oberst Jurgen Hoche ab 198310 Oberst Jurgen Stehli ab 198511 Oberst Horst Lemke ab 199012 Oberstleutnant Andris Freutel ab 199213 Oberstleutnant Karlheinz Viereck ab 199414 Oberstleutnant Heinrich Schneider ab 199615 Oberstleutnant Uwe Ahrens ab 199916 Oberst Norbert Geissendorfer ab 2003Symbolik des Verbandsabzeichens BearbeitenZwei stilisierte Luftfahrzeuge mit gesenkten Nasen auf tiefdunkelblauem Grund symbolisieren das Medium Luft in dem das Geschwader sich bewegt Der Stern der NATO im oberen linken Teil des Abzeichens weist auf die Zugehorigkeit des Verbandes zu dieser Organisation In der unteren Halfte sind die schneebedeckten Alpen abgebildet in deren Vorlanden sich der Heimathorst befand Weiss und Blau stehen fur die Farben des Freistaates Bayern als Bundesland in dem der Verband stationiert war Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jagdbombergeschwader 34 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Traditionsgemeinschaft Jagdbombergeschwader 34 Allgau und Fliegerhorst MemmingenEinzelnachweise Bearbeiten Jagdbombergeschwader 34 In Geschichte der Luftwaffe Verbande Bundeswehr abgerufen am 9 Juli 2018 Bernd Lemke Dieter Kruger Heinz Rebhan Wolfgang Schmidt Die Luftwaffe 1950 bis 1970 Konzeption Aufbau Integration Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2006 ISBN 3 486 57973 8 Letecka badatelna tschechisch eingesehen 10 Oktober 2016 bundesarchiv de Besondere Ereignisse in der Bundeswehr Absturz uber feindlichem Gebiet Eine Chronik der Tornado Absturze Memento vom 5 Juni 2015 im Internet Archive PDF 218 kB Ehemalige Verbande der Luftwaffe AG 51 AG 52 JaboG 32 JaboG 34 JaboG 38 JaboG 41 JaboG 42 JaboG 43 JaboG 49 JG 72 JG 75 LTG 61 LTG 65 FlaRakG 1 FlaRakG 2 FlaRakG 3 FlaRakG 4 FlaRakG 5 FlaRakG 6 FlaRakGrp 22 FlaRakGrp 23 FlaRakGrp 25 FlaRakG 35 FlaRakG 37 FlaRakGrp 38 LwAusbRgt LwAusbRgt 1 LwAusbRgt 2 LwAusbRgt 3 LwAusbRgt 4 LwAusbRgt 5 LwInsthRgt 1 LwInsthRgt 2 EinsFuBer 1 WaSysUstgZ Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jagdbombergeschwader 34 amp oldid 234545695