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Graf Iwan Andrejewitsch Ostermann russisch Ivan Andreevich Osterman 23 Apriljul 4 Mai 1725greg 18 Apriljul 30 April 1811greg in Moskau war russischer Reichs vize kanzler 1775 1797 und Kabinettsminister Senator 1781 Hauptdirigent des Kollegiums der Auswartigen Angelegenheiten 1783 1797 Wirklicher Geheimer Rat 1 Ritter des St Alexander und des St Andreas Ordens 2 und aller russischen Zivilorden uberhaupt 3 Graf Iwan Ostermann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Diplomatische Karriere 1 3 Familie 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen Ostermann seit 1730 Herkunft Bearbeiten Graf Iwan Ostermann war ein Sohn des aus Bochum geburtigen spateren bis 1741 fast allmachtigen russischen Regentschaftsrats und Grafen Heinrich Johann Friedrich Ostermann Andrej Iwanowitsch Osterman und der Marfa Iwanowna Streschnewa 1698 1781 Der Vater der Mutter war der russische Hofbeamte Iwan Radionowitsch Streschnew 4 aus einer alten mit den Romanows nahe verwandten 5 Bojarenfamilie die schon mit Jewdokia die Gemahlin eines Zaren hervorgebracht und 1658 am Sturz des Patriarchen Nikon mitgewirkt hatte 6 Sein alterer Bruder war Graf Fjodor Andrejewitsch Ostermann 1723 1804 russischer Generalleutnant und Wirklicher Geheimer Rat sowie Zivilgouverneur des Gouvernements Moskau 7 Sein bis dahin machtiger Vater Andrej Iwanowitsch war da er sich gegen die Thronbesteigung Elisabeths verwandt hatte bei dieser in Ungnade gefallen Als sie 1741 schliesslich doch Kaiserin wurde rachte sie sich an ihm verurteilte ihn erst zum Tode durch Enthauptung und anschliessendes Radern begnadigte ihn aber 1742 als er schon auf das Schafott gebracht worden war und verurteilte ihn zu lebenslanger Verbannung nach Beresowo in Sibirien 8 wo er funf Jahre spater starb 9 Die Ungnade der neuen Kaiserin erstreckte sich auch auf Iwan als den Sohn des Verurteilten Der 16 Jahrige wurde 1741 wie sein alterer Bruder Fjodor vom Garde zum Armee Kapitan degradiert 10 Die Mutter eine der angesehensten Hofdamen ging mit ihrem verbannten Ehemann nach Sibirien und kehrte erst nach dessen Tod 1747 zuruck 11 Diplomatische Karriere Bearbeiten Nach seiner militarischen Degradierung wurde Iwan wie sein Bruder zu Feldregimentern in der Gegend der Baschkiren abgeordert doch kehrten beide bald zuruck 12 Darauf begab sich Iwan Ostermann auf eine lange Studien Reise durch Europa Seine Karriere als Diplomat und Staatsmann begann er zehn Jahre nach dem schmahlichen Tod seines Vaters im Jahre 1757 immer noch unter Kaiserin Elisabeth bei der russischen Gesandtschaft in Paris Im Jahre 1760 ernannt seit 1762 unter Kaiserin Katharina II war er bis 1774 russischer Gesandter in Stockholm 10 Kaiserin Katharina berief ihn 1775 zum Reichsvizekanzler de facto im Amt des Reichskanzlers Grosskanzlers welches auch sein Vater bis zu seinem Sturz durch Elisabeth 1741 faktisch innehatte Nur war dem Vater bis dahin der formale Spitzentitel des Grosskanzlers als geburtigem Auslander verwehrt geblieben Das Amt des Reichskanzlers behauptete der Sohn bis 1797 1781 auch zum Senator ernannt und seit 1783 ebenfalls bis 1797 vermehrt um das Amt des Hauptdirigenten des Kollegiums der Auswartigen Angelegenheiten 10 Als Iwan Ostermann am 14 Oktober 1790 zusammen mit seinem Bruder Fjodor von Kaiserin Katharina II das Adelsdiplom entgegennahm worin der 1730 dem Vater verliehene Grafenstand dokumentiert ist fuhrte er die Titel Wirklicher Geheimer Rat Vizekanzler und Senator und bekleidete daneben seit 1763 13 auch den militarischen Rang eines Generalmajors wahrend sein alterer Bruder Generalleutnant Wirklicher Geheimer Rat und Senator war 14 nbsp Altersportrat OstermannsFast unmittelbar nach dem Tod Katharinas 1796 13 wurde Graf Ostermann von ihrem Nachfolger mit dem nominellen Titel des Grosskanzlers geehrt aber auf Nachdruck Kaiser Pauls I 3 15 trat Ostermann 72 Jahre alt als Reichskanzler und Hauptdirigent des Kollegiums der Auswartigen Angelegenheiten 1797 schliesslich zuruck und verbrachte seine letzten Jahre in Moskau 10 Familie Bearbeiten Erst relativ spat trat Graf Ostermann in den Ehestand 3 Er nahm sich Alexandra Iwanowna Talysina 1745 13 zur Frau eine Tochter des Admirals Iwan Lukianowitsch Talysin 15 1700 1777 16 Als sie am 17 Februar 1793 13 starb war sie noch in den mittleren Jahren 3 Im Jahr 1782 erbte Iwan Andrejewitsch von Wassili Iwanowitsch Streschnew 1707 1782 seinem Onkel mutterlicherseits einen alten Gutshof im Zentrum von Moskau 17 Um jene Zeit bekam dessen Hauptgebaude das seit 1981 das Russische Nationalmuseum der Volkskunst und dekorativen Gestaltung beheimatet sein heutiges Aussehen 18 In diesem Haus verstarb Iwan Andrejewitsch im Jahr 1811 im Alter von 86 Jahren 19 Iwan Andrejewitsch Ostermann hatte keine eigenen Kinder Seine Schwester Anna 1724 1769 war mit dem russischen General en chef Graf Matwei Andrejewitsch Tolstoi 1701 1763 verheiratet 20 Deren Enkel den nachmaligen russischen General der Infanterie Alexander Tolstoi 1770 1857 setzte er zu seinem Erben ein 17 und so fuhrte sein Grossneffe Alexander Iwanowitsch der von Iwans Bruder Fjodor 1804 ebenfalls zum Erben berufen wurde 21 seit 1796 den Familiennamen Ostermann Tolstoi 4 Jener hinterliess zwar keine eigenen Nachkommen war aber mit einer Furstin Golizyna verheiratet Deren nachste Verwandte wurden Erben und so fuhrt ein in Paris ansassiger Zweig des Hauses Galitzin seit 1863 22 den Beinamen Ostermann 23 Einzelnachweise Bearbeiten Ostermann Ivan Graf von Neues genealogisches Reichs und Staats Handbuch 1794 S 135 a b c d Georg Adolf Wilhelm von Helbig Russische Gunstlinge Tubingen 1809 S 81 a b Klueting Harm Ostermann Andrej Ivanovic Graf von in Neue Deutsche Biographie 19 1998 S 619 620 Onlinefassung Helbig S 79 Rudolph Dietsch Neue Jahrbucher fur Philologie und Paedagogik 6 Jg Leipzig 1860 S 106 Fedor Ostermann Helbig S 77 Helbig S 74 a b c d Alexander Kaplunovskiy Auch in Moskwa habe ich Ursache zufrieden zu sein 2014 S 178 f Helbig S 79 Helbig S 79 a b c d Erik Amburger Datenbank Graf Ostermann Ivan abgerufen am 15 Oktober 2014 Genealogisches Handbuch des Adels GHdA Band X Limburg an der Lahn 1999 S 80 a b Arthur Kleinschmidt Russland s Geschichte und Politik Kassel 1877 S 502 fine Art images Portrat von Admiral Iwan Lukianowitsch Talysin 1700 1777 abgerufen am 13 Oktober 2014 a b Elena McPherson Count Ostermann House abgerufen am 12 Oktober 2014 Russisches Nationalmuseum der Volkskunst und dekorativen Gestaltung abgerufen am 14 Oktober 2014 Stimme Russlands 21 April 2007 Ein Museum aus Krasnodar zeigt in Moskau seine Sammlung deutscher Kunst abgerufen am 14 Oktober 2014 Matvej Andreevic Tolstoj Eugen Schuyler Erinnerungen an den Grafen Leo Tolstoi Bremen 2013 S 22 GHdA Band IV Limburg an der Lahn 1978 S 21 Stadt Bochum Von den Nachkommen des Grafen Ostermann Memento des Originals vom 18 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bochum de abgerufen am 14 Oktober 2014 Literatur BearbeitenErik Amburger Heinrich Ostermann aus westfalischem Bauern und Burgergeschlecht der russische Staatsmann und die Grafen Ostermann in Beitrage zur westfalischen Familienforschung 18 1960 S 31 56 Erik Amburger und Friedrich von Klocke Der russische Staatsmann Heinrich Ostermann seine westfalischen Ahnen und russische Nachkommen Berlin 1961 Georg Adolf Wilhelm von Helbig Russische Gunstlinge Tubingen 1809 Alexander Kaplunowski Auch in Moskwa habe ich Ursache zufrieden zu sein Christian von Schlozers Privatkorrespondenz mit der Familie Akademische Lebenswelten Wissens und Kulturtransfer in Russland am Beginn des 19 Jahrhunderts Mainzer Beitrage zur Geschichte Osteuropas Band 5 2014 ISBN 978 3 643 11816 5 S 178 f Arthur Kleinschmidt Russland s Geschichte und Politik Kassel 1877 Harm und Edeltraud Klueting Graf Ostermann Urkunden und Regesten Amsterdam 1972 Harm Klueting Heinrich Graf Ostermann Bochum 1976 Helmut Potthoff Ostermann in Zeitschrift Roland 26 Dortmund 1992 S 25Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Iwan Andrejewitsch Ostermann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Graf Ostermann Ivan in der Erik Amburger Datenbank des Institut fur Ost und Sudosteuropaforschung RegensburgVorgangerAmtNachfolgerNikita Iwanowitsch PaninRussischer Gesandter in Schweden 1760 1774Iwan Matwejewitsch SimolinAlexander GolizynRussischer Vizekanzler 1774 1796Alexander Borissowitsch KurakinNikita Iwanowitsch Panin bis 1780 Russischer Kanzler 1796 1797Alexander Andrejewitsch BesborodkoNormdaten Person GND 137687346 lobid OGND AKS VIAF 81838343 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ostermann Iwan AndrejewitschALTERNATIVNAMEN Ostermann Graf Iwan Andrejewitsch vollstandiger Name Osterman Graf Ivan Andreevic Osterman Ivan Andreevich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Diplomat Staatsmann und ReichsvizekanzlerGEBURTSDATUM 4 Mai 1725STERBEDATUM 30 April 1811STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iwan Andrejewitsch Ostermann amp oldid 231838215