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Heinrich Johann Friedrich Ostermann ab 1721 Baron Ostermann ab 1730 Graf Ostermann russisch Andrej Ivanovich Osterman Andrei Iwanowitsch Ostermann wiss Transliteration Andrej Ivanovic Osterman 9 Juni 1687 in Bochum 20 Maijul 31 Mai 1747greg in Berjosowo Sibirien war ein russischer Diplomat und Staatsmann deutscher Herkunft Heinrich Graf Ostermann 1687 1747 Gedenktafel an der Ostermannstrasse in BochumWappen der Grafen Ostermann seit 1730 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ausbildung 1 2 Russischer Staatsdienst 2 Familie 3 Literatur 4 Einzelnachweis 5 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft und Ausbildung Bearbeiten Heinrich Ostermann wurde als Sohn des Pastors Johann Conrad Ostermann in Bochum geboren Die Ostermanns waren eine angesehene Familie die Burgermeister Advokaten Richter und Pfarrer hervorgebracht hat als ihr Wohnhaus gilt das heutige Brauhaus Rietkotter Er ging in den Gymnasien von Dortmund und Soest zur Schule Nachdem Ostermann als Student der Rechtswissenschaften in Jena wegen eines Duells in welchem er in stark angetrunkenem Zustand einen adligen Gegner getotet hatte nach Holland hatte fliehen mussen trat er 1704 in russischen Seedienst Russischer Staatsdienst Bearbeiten Dort gewann er bald das Vertrauen Peters I und spielte danach eine herausragende Rolle im russischen Staatsdienst Nach der Heirat mit Marfa Iwanowna Streschnewa 1698 1781 einer Dame des russischen Hochadels passte er sich weitgehend dem Lebensstil des Landes an nahm einen russischen Namen an blieb aber Protestant Dank seiner Sprachkenntnisse wurde er zur rechten Hand des Vizekanzlers Peter Pawlowitsch Schafirow dem er bei der erfolgreichen Ausarbeitung des Friedens vom Pruth vom 23 Juli 1711 zur Seite stand Ostermann leitete auch die Verhandlungen im Alandkongress und die Friedensunterhandlungen zu Nystad am 10 September 1721 worauf er zum Baron und Geheimrat und 1725 zum Reichsvizekanzler ernannt wurde Unter Ostermann erreichte Russland eine Bedeutung in der gesamt und auch westeuropaischen Politik die es bis dahin nie gehabt hatte Wahrend seiner politischen Tatigkeit strebte Ostermann meist ein russisch osterreichisches Bundnis an und bemuhte sich vor allem Polen am Aufstieg zu hindern und Russland einen Zugang zum Schwarzen Meer zu eroffnen Die Neutralisierung Polens erreichte er 1734 mit der von ihm geforderten Thronbesteigung des schwachen Herrschers August III den Schwarzmeerzugang erreichte er im Russisch Osterreichischen Turkenkrieg Nach Letzterem entwickelten sich aber zunehmende Spannungen zwischen Russland und Osterreich auf dem Balkan Kaiserin Katharina I bestimmte Ostermann auf dem Sterbebett 1727 zum Oberhofmeister und zum Mitglied des Regentschaftsrats wahrend der Minderjahrigkeit ihres Nachfolgers Peter II Im Jahre 1727 wurde er zum Generalpostdirektor bestimmt 1730 wurde Ostermann in den erblichen Grafenstand erhoben und 1734 von der Kaiserin Anna I mit dem Ministerium der auswartigen Angelegenheiten betraut Ebenfalls 1730 wurde ihm von Konig Friedrich Wilhelm I von Preussen der Schwarze Adlerorden verliehen 1 Als 1740 Iwan VI zum Nachfolger Annas ernannt wurde behauptete Ostermann seine einflussreiche Stellung als Grossadmiral Doch dann im folgenden Jahr fuhrte die Thronbesteigung von Kaiserin Elisabeth seinen Sturz herbei Unter anderem aufgrund seiner osterreichfreundlichen Politik liess ihn Elisabeth 1741 verhaften Unter der Anschuldigung Elisabeths Ausschliessung von der Thronfolge bei Anna I bewirkt und das Testament Katharinas I unterschlagen zu haben wurde Ostermann zur Hinrichtung durch das Rad verurteilt Am 27 Januar 1742 wurde das Urteil unmittelbar vor der Hinrichtung in lebenslange Verbannung nach Sibirien umgewandelt wo Ostermann funf Jahre spater 1747 starb Familie BearbeitenEiner seiner Sohne war Iwan Ostermann nachmals bis 1797 ebenfalls russischer Reichskanzler Literatur BearbeitenChristian Friedrich Hempel Das merckwurdige Leben und traurige Schicksal des weltberufenen russischen Staats Ministers und Grafen Andrea von Ostermann 1742 Digitalisat BSB Munchen Google Books Titelseite fehlt im Exemplar Harm Klueting Edeltraud Klueting Heinrich Graf Ostermann Von Bochum nach St Petersburg 1687 bis 1747 Schriftenreihe des Archivs Haus Laer in Bochum 6 ZDB ID 565342 3 Brockmeyer Bochum 1976 Harm Klueting Ostermann Andrej Ivanovic Graf von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 619 f Digitalisat Johannes Volker Wagner Bernd Bonwetsch Wolfram Eggeling Hrsg Ein Deutscher am Zarenhof Heinrich Graf Ostermann und seine Zeit 1687 1747 Klartext Verlag Essen 2001 ISBN 3 88474 977 3 Gisela Wilbertz Heinrich Graf Ostermann 1687 1747 Zur 300 Wiederkehr seines Geburtstages Stadtarchiv Bochum u a Bochum 1987 Digitalisat Einzelnachweis Bearbeiten Verleihungen 1730 Liste der Ritter des Koniglich Preussischen hohen Ordens vom Schwarzen Adler Decker Berlin 1851 S 4 Nr 45 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Johann Friedrich Ostermann Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Heinrich Johann Friedrich Ostermann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bochum Kulturhistorische Ausstellung Heinrich Graf Ostermann und seine Zeit Erik Amburger Datenbank beim Institut fur Ost und SudosteuropaforschungNormdaten Person GND 118590472 lobid OGND AKS LCCN n84142294 VIAF 15561920 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ostermann Heinrich Johann FriedrichALTERNATIVNAMEN Ostermann Andrei Iwanowitsch Osterman Andrej Ivanovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Diplomat und StaatsmannGEBURTSDATUM 9 Juni 1687GEBURTSORT Bochum DeutschlandSTERBEDATUM 31 Mai 1747STERBEORT Berjosow Sibirien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Johann Friedrich Ostermann amp oldid 229381110