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Iwan Adrianowitsch Michailow russisch Ivan Adrianovich Mihajlov 1891 in Ust Kara Rajon Nertschinsk 30 August 1946 in Moskau war ein russischer Okonom und Politiker 1 2 Iwan Adrianowitsch MichailowLeben BearbeitenMichailow war der Sohn der terroristischen Sozialrevolutionare und politischen Katorga Haftlinge Adrian Fjodorowitsch Michailow und Henrietta Nikolajewna Dobrusskina und wurde im Katorga Gefangnis in Transbaikalien geboren 1 Michailow besuchte zunachst das Gymnasium in Tschita und dann das 1 St Petersburger Gymnasium Darauf studierte er an der juristischen Fakultat der Universitat St Petersburg mit Abschluss 1913 Er blieb dort am Lehrstuhl fur Politische Okonomie um sich bei Iwan Iwanowitsch Tschistjakow auf die Professorenlaufbahn vorzubereiten Nach Erinnerung Nikolai Pawlowitsch Anziferows wurde Michailow Professor als Gunstling des Bildungsministers Leon Casso der bezuglich der Berufung von Professoren in die Autonomierechte der Universitaten eingegriffen hatte Affare Casso 1914 wurde Michailow aus politischen Grunden verhaftet aber schnell wieder freigelassen 1 Wahrend des Ersten Weltkriegs leitete Michailow die Petrograder Abteilung der Allrussischen Semstwo Union Er beteiligte sich unter der Leitung von Peter Struve an der Herausgabe von Buchern die den okonomischen Gewinnen und Verlusten Russlands wahrend der Kriegsjahre gewidmet waren 2 Nach der Februarrevolution 1917 arbeitete Michailow in den Ministerien fur Landwirtschaft Nahrungsmittel und Finanzen der Provisorische Regierung und war einer der engsten Mitarbeiter Andrei Iwanowitsch Schingarjows In dieser Zeit stand Michailow den Kadetten nahe um sich dann den Sozialrevolutionaren zu nahern Michailow leitete die Geschafte des Okonomischen Rates bei der Provisorischen Regierung Unter seiner Leitung wurde das Volkseinkommen fur 1913 berechnet und mit dem von 1900 verglichen Es wurde der Versuch gemacht den Anteil der landwirtschaftlichen Produktion und die Aufteilung des Volkseinkommens auf die Arbeiter und die Besitzburger festzustellen Die Ergebnisse dieser Arbeiten erschienen als Kapitel 2 und 3 des von Sergei Nikolajewitsch Prokopowitsch herausgegebenen Buches uber die Berechnung des Volkseinkommens der 50 Gouvernements des europaischen Russlands von 1900 bis 1913 3 Im Dezember 1917 wurde er Vizevorsitzender der Petrograder Union der Sibirischen Oblaste obwohl er sich vorher an der Oblast Bewegung nicht beteiligt hatte 1 Nach der Oktoberrevolution und Beginn des Russischen Burgerkrieges ging Michailow Anfang 1918 nach Omsk und leitete die Finanzabteilung der sibirischen Union der Kooperativen Zentrosibiri Auf der geheimen Versammlung der sibirischen Oblast Dumen im Januar 1918 in Tomsk wurde Michailow in Abwesenheit zum Finanzminister der Provisorischen Sibirischen Regierung mit Pjotr Jakowlewitsch Derber als Prasidenten gewahlt Am Sturz der Macht der Bolschewiki in Nowo Nikolajewsk am 26 Mai 1918 durch Einheiten der Tschechoslowakischen Legionen unter Radola Gajda war Michailow beteiligt Am 30 Juni 1918 wurde er Finanzminister in der neuen Provisorischen Regierung in Omsk mit dem Prasidenten Pjotr Wassiljewitsch Wologodski wobei er sich dem Kriegsminister Alexei Nikolajewitsch Grischin Almasow anschloss Michailow wurde verdachtigt die Ermordung des Ministers Alexander Jeffemowitsch Nowosjolow am 23 September 1918 organisiert zu haben Diese Regierung ging am 4 November 1918 in der Provisorischen Allrussischen Regierung auf in der er Finanzminister blieb Am 18 November 1918 wurde daraus die Russische Regierung beim Oberbefehlshaber Alexander Wassiljewitsch Koltschak Er versuchte den Exportpreis fur Zucker zu fixieren den sibirischen Rubel zu starken und die Kerenkas das Geld der Kerenski Regierung aus dem Verkehr zu ziehen aber seine Finanzpolitik war wenig erfolgreich wegen fehlender Unterstutzung Ab dem 6 Mai 1919 fuhrte Michailow auch das Ministerium fur Handel und Industrie Er war Mitglied des Rats des Oberbefehlshabers Am 16 August 1919 verlor er auf Druck der Offentlichkeit alle Amter in der Regierung Darauf wurde er Mitglied der Staatlichen Wirtschaftskonferenz und am 12 September 1919 Mitglied des Rats des Finanzministeriums 1 2 Im Herbst 1918 war Michailow als Professor auf den Lehrstuhl fur Genossenschaftswesen und Finanzpolitik des Omsker Polytechnischen Instituts berufen worden Im Herbst 1920 emigrierte Michailow nach China und grundete in Harbin eine Gruppe zur Untersuchung der Volkswirtschaften der Lander des Fernen Ostens 1 Daraus entstand das Wirtschaftsburo fur die Ostchinesische Eisenbahn das sich auf die Wirtschaftsstruktur der Nordmandschurei konzentrierte Von November 1921 bis Oktober 1924 war Michailow Leiter der Handelsabteilung des Wirtschaftsburos Er wurde entlassen weil er nicht die Staatsburgerschaft der Sowjetunion besass und wurde kurzzeitig festgesetzt In den 1930er Jahren und wahrend des Zweiten Weltkriegs arbeitete Michailow mit der japanischen Militarkommission zusammen Er stand dem Fuhrer der Russischen Faschistischen Partei Konstantin Wladimirowitsch Rodsajewski nahe und redigierte eine projapanische antichinesische und antisowjetische Zeitung 1 2 1945 nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen wurde Michailow vom SMERSch verhaftet Nach Ermittlungen durch die Organe des SMERSch und des Ministeriums fur Staatssicherheit eroffnete der Vorsitzende des Militarkollegiums des Obersten Gerichts der UdSSR Wassili Wassiljewitsch Ulrich am 26 August 1946 den Prozess gegen Grigori Michailowitsch Semjonow Rodsajewski Lew Filippowitsch Wlassjewski Alexei Proklowitsch Bakschejew Iwan Adrianowitsch Michailow Lew Pawlowitsch Ochotin Nikolai Alexandrowitsch Uchtomski und Boris Nikolajewitsch Schepunow woruber die Presse ausfuhrlich berichtete Die Anklage lautete auf antisowjetische Propaganda Spionage gegen die UdSSR Sabotage und Terrorismus Alle Angeklagten bekannten sich schuldig Am 30 August 1946 wurden alle Angeklagten fur schuldig befunden Michailow wurde zur Hochststrafe verurteilt und am gleichen Tag erschossen 4 In seinem letzten Wort hatte er nicht um Gnade gebeten Am 26 Marz 1998 uberprufte das Militarkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR die damalige Verurteilung der Angeklagten ausser der Semjonows Zwar wurde die Verurteilung nach Artikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR wegen antisowjetischer Propaganda wegen Mangels an Beweisen aufgehoben aber der Rest des Urteils mit den jeweiligen Strafen wurde bestatigt 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Chronos Mihajlov Ivan Adrianovich abgerufen am 8 Dezember 2018 a b c d Belaja Rossija Mihajlov Ivan Adrianovich abgerufen am 8 Dezember 2018 Opyt ischisleniya narodnogo dohoda 50 gub Evropejskoj Rossii v 1900 1913 gg Sovet vserossijskih kooperativnyh sezdov Moskau 1918 Opyt ischisleniya narodnogo dohoda 50 gub Evropejskoj Rossii v 1900 1913 gg abgerufen am 4 Dezember 2018 VADIM SOCKOV GENERAL I ATAMAN Memento vom 15 April 2012 im Internet Archive abgerufen am 29 November 2018 Voennaya kollegiya Verhovnogo Suda Rossijskoj Federacii Opredelenie Voennoj kollegii Verhovnogo Suda RF ob otkaze v reabilitacii Rodzaevskogo K V Ohotina L P i drugih S 166 167 Wikisource abgerufen am 29 November 2018 Normdaten Person VIAF 106144648544923778463 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 Dezember 2018 PersonendatenNAME Michailow Iwan AdrianowitschALTERNATIVNAMEN Mihajlov Ivan Adrianovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Okonom und PolitikerGEBURTSDATUM 1891GEBURTSORT Ust Kara Rajon NertschinskSTERBEDATUM 30 August 1946STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iwan Adrianowitsch Michailow amp oldid 239061114