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Isenhagen ist ein Ortsteil von Hankensbuttel einer Gemeinde im Landkreis Gifhorn in Niedersachsen IsenhagenGemeinde HankensbuttelKoordinaten 52 44 N 10 37 O 52 726 10 621 80 Koordinaten 52 43 34 N 10 37 16 OHohe 80 m u NHNEingemeindung 1 Oktober 1928Eingemeindet nach Isenhagen HankensbuttelPostleitzahl 29386Vorwahl 05832Isenhagen Niedersachsen Lage von Isenhagen in NiedersachsenOrtseingang links die ehemalige GaststatteOrtseingang links die ehemalige Gaststatte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Religion 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Museen 4 2 Bauwerke 4 2 1 Kloster Isenhagen 4 2 2 Klosterkirche 4 2 3 Amtsgericht Isenhagen 4 2 4 Nationalerbe Baum 4 2 5 Friedhof 4 2 6 Otter Zentrum 4 3 Grunflachen und Naherholung 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Unternehmen 5 2 Offentliche Einrichtungen 5 3 Bildung 5 4 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Isenhagen liegt im Norden des Landkreises Gifhorn rund 40 Kilometer von dem eigentlichen Bezugsort der Kreisstadt Celle entfernt Der Kulturraum ist westwarts gepragt Hannover Landeshauptstadt und nachster wichtiger kommerzieller Bezugspunkt ca 70 Kilometer westlich Die Landschaft um Isenhagen gehort zur Sudheide des Landschaftsraums Luneburger Heide Westlich von Isenhagen fliesst der Emmer Bach vorbei der rund funf Kilometer sudostlich von Isenhagen in die Ise mundet Geschichte Bearbeiten1345 begann am heutigen Standort der Bau des Klosters Isenhagen nachdem der 1327 in Hankensbuttel errichtete Vorgangerbau bereits 1336 durch einen Brand zerstort worden war 1540 wandelte der Celler Herzog Ernst der Bekenner das Kloster im Zuge der Reformation in ein evangelisches Damenstift um Fur die Verwaltung der ehemaligen Klosterguter wurde das Amt Isenhagen gebildet In der Franzosenzeit gehorte Isenhagen zum Departement der Aller des Konigreichs Westphalen 1884 erfolgte der Bau des Gerichtsgebaudes 1885 wurde das Amt Isenhagen aufgehoben und daraus der Kreis Isenhagen gebildet 1908 wurde ein neuerbautes Kreishaus eingeweiht das an das bisherige Landratsamt angebaut wurde 1913 14 wurde in Hankensbuttel ein neues Schulgebaude erbaut das die Schuler aus Hankensbuttel und Isenhagen aufnehmen sollte Ungefahr in dieser Zeit durfte die Schule in Isenhagen geschlossen worden sein Am 25 September 1928 beschloss das Preussische Staatsministerium dass die Gemeinde Isenhagen aufgelost und mit der ebenfalls aufzulosenden Gemeinde Hankensbuttel zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen werden soll die den Namen Isenhagen Hankensbuttel tragt Die Amtszeit des letzten Gemeindevorstehers von Isenhagen dem Schlachter Gustav Kiep endete am 30 September 1928 1932 wurde der Kreis Isenhagen aufgelost und dem Landkreis Gifhorn angeschlossen zu dem Isenhagen seitdem gehort Im nun nicht mehr benotigten ehemaligen Landratsamt wurde 1934 35 ein Liturgisches Seminar eingerichtet das von der Liturgischen Konferenz Niedersachsens projektiert und von Erich Hoyer geleitet wurde 1939 wurde das Liturgische Seminar wieder aufgelost weil der Staat das Gebaude fur den Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend benotigte Mit einem Erlass des niedersachsischen Innenministers Richard Borowski vom 22 April 1949 wurde der Name der Gemeinde Isenhagen Hankensbuttel in Hankensbuttel geandert der bis heute Bestand hat 1949 wurde auch das Amtsgericht Isenhagen in Amtsgericht Hankensbuttel umbenannt Von 1958 bis 1960 wurde das ehemalige Landratsamt und das 1908 errichtete Kreishaus abgerissen an ihrer Stelle entstand 1960 61 ein Neubau fur die landwirtschaftliche Berufsschule In den 1960er Jahren wurde der Isenhagener See angelegt zuvor befanden sich dort bereits verlandete Teiche die fruher der Fischzucht des Klosters Isenhagen dienten Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr 1885 1910 1925Einwohner 129 133 207 1 2 Religion BearbeitenIsenhagen wurde durch die Reformation protestantisch gepragt Evangelisch lutherische Einwohner gehoren zur Kirchengemeinde Hankensbuttel mit der Klosterkirche Isenhagen in Isenhagen und der St Pankratius Kirche in Hankensbuttel Katholiken zur Pfarrei Maria Konigin in Wittingen Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMuseen Bearbeiten nbsp Klosterhofmuseum rechts mit Krautergarten im WinterDas Klosterhofmuseum Isenhagen Klosterstrasse 6 zeigte von April bis Oktober die Wirtschaftsgeschichte des Klosters Isenhagen das klosterliche Leben sowie einen Krautergarten Das Museum ist in einem ehemaligen Speicher des Klosters aus dem Jahre 1436 untergebracht Der Backsteinbau ist der alteste erhaltene Profanbau im Landkreis Gifhorn und besticht durch seinen gotischen Giebel Das Gebaude wurde 1966 vom Landkreis Gifhorn erworben der in ihm eine Zweigstelle des Kreisheimatmuseums Gifhorn einrichtete Nach einer mehrjahrigen Renovierung des Gebaudes wurde es 1993 mit umgestalteten Innenraumen und einem nach historischen Vorbildern neu angelegten Krautergarten wieder eroffnet 3 4 5 Seit mindestens 2018 ist das Museum wegen zu geringer Besucherzahlen geschlossen 6 das Museumsgebaude wird durch die benachbarte Augenoptikerschule genutzt 7 Das im Kloster befindliche Klostermuseum ist wie auch die Klosterkirche und das Kloster im Rahmen von Fuhrungen zuganglich Der Klostergarten ist an den zweimal jahrlich stattfindenden Gartentagen fur Besucher geoffnet 8 Bauwerke Bearbeiten Durch das Kloster verfugt Isenhagen uber reiche historische Bausubstanz Das Kloster Isenhagen mit der Kirche den Klostergebauden den Wirtschaftsgebauden des Klosters und verschiedenen landwirtschaftlichen Gebauden der Domane und die ehemalige Schule An der Gerichtslaube 3 das Deputatisten Haus der Kloster Domane Isenhagen An der Gerichtslaube 9 das Pfarrhaus Domanenstrasse 2 die Klostermuhle mit Nebengebaude und Brucke Klosterstrasse 1 das Waschhaus Klosterstrasse 3 A das ehemalige Amtsrichterwohnhaus Klosterstrasse 15 und das ehemalige Amtsgericht Klosterstrasse 18 sind als Baudenkmale im Denkmalatlas Niedersachsen verzeichnet Kloster Isenhagen Bearbeiten nbsp Klosterkirche Hauptartikel Kloster Isenhagen Das Kloster Isenhagen ist ein ehemaliges Zisterzienserinnenkloster und heutiges evangelisches Damenstift Der Klostername Isenhagen leitet sich vermutlich von seiner ursprunglichen Lage an der Ise und dem Wort Hag ab Das Kloster wurde ab 1345 am heutigen Standort errichtet Im Zuge der Reformation wandelte der Celler Herzog Ernst der Bekenner das Kloster 1540 in ein evangelisches Damenstift um Dagegen hatten sich die Nonnen und die letzte katholische Abtissin Margarete von Boldensen seit 1529 standhaft aber vergeblich gewehrt 9 Von 1723 bis 1726 wurden Sud und Westflugel neu errichtet Die Gebaude beherbergen einen reichen Schatz an historischen Mobeln und Kunstwerken geschnitzte und bemalte Altare Skulpturen kleine Bilder fur die private Andacht und gestickte Altartucher und Antependien Klosterkirche Bearbeiten Hauptartikel Stiftskirche Kloster Isenhagen Die Kirche des Klosters Isenhagen ist eine gotische Saalkirche aus Backsteinen mit ihrem Bau wurde 1346 begonnen Das Kirchenschiff ist mit einem Satteldach bedeckt auf dem sich ein Dachreiter befindet Die Wande werden von Strebepfeilern gestutzt zwischen ihnen belichten hohe Spitzbogenfenster das Kircheninnere In der Mitte des Westgebels befindet sich ein polygonaler Treppenturm Amtsgericht Isenhagen Bearbeiten nbsp Ehemaliges Amtsgericht Hauptartikel Amtsgericht Isenhagen Das Gebaude des Amtsgerichts Isenhagen wurde 1884 erbaut zuvor nutzte der Amtsrichter bis 1885 das 1595 erbaute Gastehaus des Klosters Isenhagen Bis 1930 wurde der an das Amtsgericht angebaute Gefangnistrakt zur Unterbringung von Gefangenen genutzt 1949 wurde das Amtsgericht Isenhagen in Amtsgericht Hankensbuttel umbenannt da die Gemeinde Isenhagen inzwischen in der Gemeinde Hankensbuttel aufgegangen war 1974 wurde das Amtsgericht Hankensbuttel aufgehoben Das ehemalige Amtsgericht Hankensbuttel wurde noch bis April 1975 als Aussenstelle des Amtsgerichts Gifhorn genutzt 10 Heute werden das ehemalige Gerichtsgebaude und das gegenuberliegende Wohnhaus des Amtsrichters von der Fachakademie fur Augenoptik Hankensbuttel als Internat genutzt 11 Nationalerbe Baum Bearbeiten Die Linde vor dem Kloster Isenhagen ist seit 2023 Nationalerbe Baum frei zuganglich als Ort der stadtebaulichen Relevanz des alten Damenstifts und Domanenstandortes Friedhof Bearbeiten Auf dem Friedhof befinden sich unter anderem das Kriegerdenkmal das Grabmal von Lothar Hugo von Spitzemberg und Grabstatten mehrerer Kanonissinnen Otter Zentrum Bearbeiten nbsp Isenhagener See mit Otterzentrum Hauptartikel Otter Zentrum Am Isenhagener See der in den 1960er Jahren durch Ausbaggern kunstlich angelegt wurde besteht seit 1988 das Otter Zentrum auf einem sechs Hektar grossen Freigelande Das vom Verein Aktion Fischotterschutz e V betriebene Naturerlebnis Zentrum prasentiert die vom Aussterben bedrohte Tierart des Fischotters sowie mehrere verwandte Marderarten in naturlicher Umgebung Grunflachen und Naherholung Bearbeiten Im Osten und Westen von Isenhagen laden kleinere Waldflachen zum Spaziergang ein am Nordrand von Isenhagen das Waldbad der Isenhagener See und das Otter Zentrum zum Besuch Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenUnternehmen Bearbeiten Die Gaststatte Muller wurde geschlossen heute besteht Gastronomie nur noch im Waldbad und im Otter Zentrum Einkaufsmoglichkeiten des taglichen Bedarfs und Ubernachtungsmoglichkeiten sind keine vorhanden Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Isenhagen verfugt uber einen Postbriefkasten ein Freibad 12 und einen Friedhof Bildung Bearbeiten nbsp AugenoptikerschuleIn Isenhagen sind seit 1982 zwei Bildungseinrichtungen fur Augenoptiker ansassig Die Augenoptikerschule Hankensbuttel nutzt die Gebaude der 1960 61 erbauten ehemaligen Landwirtschaftlichen Berufsschule Sie gehort zur BBS II mit Sitz in Gifhorn Abteilung Augenoptik und wird durch den Forderverein der Augenoptikerschule e V unterstutzt 13 Raumlich angeschlossen ist die Fachakademie fur Augenoptik Hankensbuttel sie gehort zur Augenoptiker Landesinnung Niedersachsen Sie betreibt im ehemaligen Amtsgerichtsgebaude und im gegenuberliegenden ehemaligen Amtsrichterhaus ein Internat 14 Verkehr Bearbeiten nbsp Eisenbahnbrucke uber die Kreisstrasse 123Nordlich von Isenhagen verlauft die Bundesstrasse 244 die hier von Hankensbuttel nach Wittingen fuhrt Von ihr zweigt die Kreisstrasse 123 ab die durch Isenhagen und weiter uber Emmen und Wunderbuttel bis nach Knesebeck fuhrt wo sie auf die Landesstrasse 286 trifft In Isenhagen tragt die Kreisstrasse 123 die Bezeichnungen An der Gerichtslaube Emmer Strasse und Sudendorfallee Die Sudendorfallee ist nach Ernst Heinrich Friedrich Hermann Sudendorf benannt der von 1871 bis 1884 letzter Amtmann des Amtes Isenhagen war Linienbusse fahren von Isenhagen bis nach Hankensbuttel Knesebeck Schweimke und Wahrenholz Am Sudrand von Isenhagen verlauft die 1904 eroffnete Bahnstrecke Celle Wittingen die hier mit einer Brucke die Kreisstrasse 123 uberquert Der nachstgelegene Bahnhof ist Hankensbuttel 1974 wurde der regelmassige Personenverkehr eingestellt seitdem wird die Strecke nur noch fur den Guterverkehr sowie als Museumsbahn genutzt Literatur Bearbeiten Heinz Burghard 900 Jahre Hankensbuttel Ein Festbuch zur 900 Jahrfeier Hankensbuttel 1951 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Isenhagen Hankensbuttel Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 gemeindeverzeichnis de abgerufen am 24 November 2021 Michael Rademacher Die Gemeinden des Landkreises Gifhorn Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 24 November 2021 Jurgen Conrad Brauhaus Kloster Isenhagen Kreisheimatmuseum Gifhorn In Museen und Ausflugsziele im Raum Gifhorn Wolfsburg Gifhorn 1989 S 21 22 Krauterbuch zum Krautergarten des Klosterhofmuseum Isenhagen Landkreis Gifhorn Hrsg Gifhorn 1993 2 Auflage 1998 ISBN 3 929632 15 2 Klosterhofmuseum Isenhagen museen de abgerufen am 24 November 2021 Neue Nutzung fur alten Speicher Isenhagener Kreisblatt 15 Juni 2018 abgerufen am 24 November 2021 Heimatverein Einsatz fur das Klosterhofmuseum Isenhagener Kreisblatt 25 Oktober 2021 abgerufen am 24 November 2021 Klosterkirche Klostermuseum Kunstschatze Kloster Isenhagen abgerufen am 24 November 2021 Thomas Vogtherr Abtissin Margarete von Boldensen und die Einfuhrung der Reformation im Kloster Isenhagen In Niedersachsisches Jahrbuch fur Landesgeschichte Jg 60 1988 S 161 186 hier S 167 168 Geschichte In amtsgericht gifhorn niedersachsen de Abgerufen am 28 Juli 2021 Das Internat Altes Amtsgericht Fachakademie fur Augenoptik Hankensbuttel abgerufen am 24 November 2021 Waldbad Hankensbuttel Samtgemeinde Hankensbuttel abgerufen am 24 November 2021 Augenoptikerschule Hankensbuttel BBS II Gifhorn abgerufen am 24 November 2021 Fachakademie fur Augenoptik Hankensbuttel Fachakademie fur Augenoptik Hankensbuttel abgerufen am 24 November 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isenhagen amp oldid 238228326