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Erich Hoyer 17 November 1880 in Brake 30 August 1943 in Isenhagen war evangelisch lutherischer Pastor in Oldenburg und Isenhagen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErich Hoyer studierte 1901 1905 in Halle und Greifswald Am 16 Januar 1910 wurde er in Oldenburg zum Pastor ordiniert Nach Pfarrstellen in Ahrensbok Furstentum Lubeck und Ickern Kreis Dortmund war er seit 1918 als Pastor an St Lamberti in Oldenburg tatig 1 Er ist Angehoriger des 1834 gegrundeten Oldenburgischen Generalpredigervereins Er engagierte sich in der Jugendmusikbewegung und fur die Erneuerung des evangelischen Gottesdienstes Als Liturgiker wirkte Hoyer weit uber die Stadtgrenzen Oldenburgs hinaus und setzt sich fur die liturgische Erneuerung ein Zusammen mit seinem Organisten Otto Wissig war er 1925 Grundungsmitglied der Liturgischen Konferenz Niedersachsens deren erster Geschaftsfuhrer er war 1932 war er nur wenige Monate vor der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten massgeblich an der Organisation einer Vortragsveranstaltung des schwarz afrikanischen Pfarrers Robert Kwami in der Lambertikirche in Oldenburg beteiligt Die bereits in Oldenburg regierenden Nationalsozialisten und insbesondere der amtierende Ministerprasident von Oldenburg und Gauleiter von Weser Ems Carl Rover wetterten mit rassistischen Tiraden gegen Kwami und die fur den 20 September 1932 geplante Veranstaltung Die NSDAP forderte vom Oldenburger Staatsministerium die Verhinderung des Auftritts des afrikanischen Pastors 2 Daraufhin wandte sich Pastor Hoyer in einem offenen Brief an den amtierenden Ministerprasidenten von Oldenburg und verwahrte sich gegen die offentlichen Angriffe Als Initiator der Veranstaltung sah sich Hoyer personlich angegriffen Ich fordere Sie auf die Worte die eine Bedrohung von Sicherheit und Leben eines pflichtgemass handelnden oldenburgischen Staatsburgers enthalten mit dem klaren Ausdruck des Bedauerns zuruckzunehmen 3 Der Brief wurde an 35 Regionalzeitungen verschickt Die sogenannte Kwami Affare wurde so nicht nur zum reichsweiten Politikum auch in der englischen und niederlandischen Presse sorgten die Vorfalle fur Aufsehen 4 Emport uber das Verhalten der Landesregierung und die Einmischung der NSDAP in kirchliche Angelegenheiten legte der Generalpredigerverein die Standesvertretung der Pfarrerschaft eine Thesenreihe zu Christentum und Rassenlehre vor die uberregional Beachtung fand Sie wurde zum Praludium des Kirchenkampfes 5 Zwei Jahre nach der Kwami Affare wurde Hoyer 1934 zum Pastor der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers ernannt Im selben Jahr trat er die Pfarrstelle in Isenhagen bei Hankensbuttel an Seit 1935 war er zudem Leiter des Liturgischen Seminars bis zu dessen Liquidierung 1939 6 und zwar im dortigen ehemaligen Landratsamt das man vom Staat anmietete Die Grundung dieser Liturgischen Schule hatte Hoyer massgeblich in langen Verhandlungen mit Vertretern der Landeskirchen von Hannover Schleswig Holstein Hamburg den beiden Mecklenburg Braunschweig Oldenburg und Eutin unter Leitung des Herrn Landesbischofs Abt D Marahrens in Luneburg mit Vorstandsmitgliedern der Konferenz betrieben 7 Hoyer war 1941 eine treibende Kraft mit Liturgischen Konferenzen im Rheinland und in Westfalen eine Arbeitsgemeinschaft fur eine gemeinsame liturgische Arbeit zu bilden 8 Hoyer verstarb am 30 August 1943 nach langerer Krankheit in Isenhagen 9 Werke BearbeitenDas Leiden Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesu Christi wie es uns der Evangelist Matthaus erzahlt und wie es die glaubige Gemeinde feiert 6 Passionsandachten 1 Karfreitagsvesper 1 Ostermette Viertes Heft der Liturgischen Konferenz Niedersachsens Gutersloh 1927 Vier Festtagsmetten auf die grossen Feste der christlichen Kirche Weihnacht Ostern Himmelfahrt Pfingsten Funftes Heft der Liturgischen Konferenz Niedersachsens Gutersloh 1927 Acht Metten und Vespern Zusammengestellt anlasslich der 2 Tagung der Liturgischen Konferenz Niedersachsens vom 1 4 Oktober 1927 in Schwerin i Mecklenburg Siebtes Heft der Liturgischen Konferenz Niedersachsens Gutersloh 1927 Zwei Andachten zum Totensonntag Der Tod Die Toten Achtes Heft der Liturgischen Konferenz Niedersachsens Gutersloh 1927 15 Feiern fur den Weihnachtskreis 1 Adventszeit 2 Weihnachtszeit 3 Epiphaniaszeit Neuntes bis elftes Heft der Liturgischen Konferenz Niedersachsens Gutersloh 1928 Metten und Vespern fur Tagungen und Konferenzen Vierzehntes Heft der Liturgischen Konferenz Niedersachsens Kassel 1929 Unser evangelischer Gottesdienst wie ihn die Reformation uns geschenkt hat Lose Blatter der Liturgischen Konferenz fur Niedersachsen Nr 1 Gottingen 1929 Kindergottesdienst und Gemeindegottesdienst in ihren liturgischen und gemeindlichen Beziehungen zueinander Zugleich ein Beitrag zu den Fragen der Beziehungen zwischen Gottesdienst und christlichem Unterricht gemeindlicher Seelsorge und liturgischer Methodik 16 Heft der Liturgischen Konferenz Niedersachsens Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1931 2 Auflage Vermehrt u mit einer Nachlese versehen von Heinz Kloppenburg Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1933 Gottesdienstliche Ordnungen In Verbindung mit der Liturgischen Arbeitsgemeinschaft Hannovers herausgegeben von den Liturgischen Konferenzen Niedersachsens Westfalens am Rhein und Hessen 17 Heft der Liturgischen Konferenz Niedersachsens Gottingen 1932 Zwolf Metten fur Tagungen und Singwochen 19 Heft der Liturgischen Konferenz Niedersachsens Gottingen 1931 Fest der Erscheinung des Herrn In Liturgische Entwurfe der Monatsschrift fur Gottesdienst und kirchliche Kunst Nr 38 Gottingen 1933 Kindergottesdienst und Gemeindegottesdienst in ihrem liturgischen und gemeindlichen Beziehungen zueinander In Der Kindergottesdienst 43 1933 S 80 91 Cantate Feier In Liturgische Entwurfe der Monatsschrift fur Gottesdienst und kirchliche Kunst Nr 41 Gottingen 1934 Die liturgische Not der Gegenwart und ihre Uberwindung 20 Heft der Liturgischen Konferenz Niedersachsens Gottingen 1934 Liturgisches Seminar fur Niedersachsen In MGkK 39 Gottingen 1934 S 238 Unsere Gottesdienste Aus dem Isenhagener Kirchenbuch Kassel 1936 mit Otto Dietz Das Kirchenbuch fur die Gemeinde Kassel 1940 Literatur BearbeitenUdo Schulze Erich Hoyer In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 327f Thomas Rheindorf Erich Hoyer In Thomas Rheindorf Liturgie und Kirchenpolitik Die Liturgische Arbeitsgemeinschaft von 1941 bis 1944 Leipzig 2007 S 128f Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Rheindorf Liturgie und Kirchenpolitik Die Liturgische Arbeitsgemeinschaft von 1941 bis 1944 Evang Verl Anstalt Leipzig 2007 S 128 Georg Joel und Jens Muller an das Oldenburger Staatsministerium Abgedruckt in Klaus Schaap Oldenburgs Weg ins Dritte Reich Quellen zur Regionalgeschichte Nordwest Niedersachsens Heft 1 Oldenburg 1983 Dokument Nr 157 Siehe dazu auch Bekenntnisgemeinschaft und bekennende Gemeinden in Oldenburg in den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft Evangelische Kirchlichkeit und nationalsozialistischer Alltag in einer landlichen Region Bd 39 Teil 5 S 52 Erich Hoyer an Carl Rover Schreiben vom 19 September 1932 Abgedruckt in Klaus Schaap Oldenburgs Weg ins Dritte Reich Quellen zur Regionalgeschichte Nordwest Niedersachsens Heft 1 Oldenburg 1983 Dokument Nr 159 Die Kwami Affare Memento vom 26 April 2012 im Internet Archive In Brucke fur Afrika Die Norddeutsche Mission abgerufen am 30 August 2011 Reinhard Rittner Religion Kirche und Gesellschaft in der Stadt Oldenburg um 1930 In Oldenburger Jahrbuch 103 2003 S 85 106 hier S 95 Jochen Cornelius Bundschuh Liturgik zwischen Tradition und Erneuerung Probleme protestantischer Liturgiewissenschaft in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts dargestellt am Werk von Paul Graff Gottingen 1991 S 38 Erich Hoyer Die liturgische Not der Gegenwart und ihre Uberwindung Gottingen 1934 Zitat S 3 Thomas Rheindorf Liturgie und Kirchenpolitik Die Liturgische Arbeitsgemeinschaft von 1941 bis 1944 Evang Verl Anstalt Leipzig 2007 ISBN 978 3 374 02526 8 Thomas Rheindorf Liturgie und Kirchenpolitik Die Liturgische Arbeitsgemeinschaft von 1941 bis 1944 Evang Verl Anstalt Leipzig 2007 S 129 Normdaten Person GND 1034904620 lobid OGND AKS VIAF 300375811 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoyer ErichKURZBESCHREIBUNG deutscher Pastor in Oldenburg und IsenhagenGEBURTSDATUM 17 November 1880GEBURTSORT BrakeSTERBEDATUM 30 August 1943STERBEORT Isenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Hoyer Geistlicher amp oldid 221669385