www.wikidata.de-de.nina.az
Internationale Kommunisten Deutschlands ist der Name den die trotzkistische Linke Opposition der KPD Bolschewiki Leninisten deutsche Sektion der Internationalen Linken Opposition im Oktober 1933 annahm nachdem ihre Mitglieder entschieden hatten nicht mehr als Opposition in der KPD auf deren Reform hinzuwirken sondern Kurs auf den Aufbau einer neuen revolutionaren Partei zu nehmen 1938 nahmen die IKD an der Grundung der Vierten Internationale teil Geschichte der IKD BearbeitenIn Deutschland wurden bis 1936 die meisten Ortsgruppen sowie die zentralen Strukturen der zwischen 600 und 1000 Mitglieder zahlenden Linken Opposition bzw der IKD von der Gestapo zerschlagen halten oder reorganisieren konnten sich Gruppen bzw Zellen u a in Berlin Charlottenburg Dresden Leipzig im Ruhrgebiet und in Hamburg Die Widerstandstatigkeit der IKD erfolgte regional teilweise in enger Zusammenarbeit mit der SAPD und dem Leninbund Aktivitatsfelder waren v a die Betriebsarbeit aber auch Intellektuellenzirkel judische Jugendorganisationen und kirchliche Kreise Daneben bestand neben einer franzosischsprachigen auch eine deutschsprachige trotzkistische Zelle der IKD im KZ Buchenwald der auch Mitglieder aus Osterreich und Polen sowie der ehemalige Reichstagsabgeordnete Werner Scholem angehorten Viele Mitglieder der IKD darunter die gesamte Inlandsleitung u a Hans Berger und Heinz Leidersdorf wurden von den Nationalsozialisten ermordet Die IKD gaben im Exil die Zeitung Unser Wort heraus die erste Nummer erschien im Marz 1933 in Prag die letzte im Juni 1941 in New York Die IKD Exilleitung Auslandskomitee um Josef Weber emigrierte um 1940 in die USA entfernte sich zunehmend vom Trotzkismus und gab dann ab 1947 die Zeitschrift Dinge Der Zeit heraus Von Mai 1943 bis Juli 1944 unter der deutschen Besatzung brachten Mitglieder der IKD in Frankreich zusammen mit franzosischen Trotzkisten Flugblatter und eine Zeitung Arbeiter und Soldat heraus mit der sie sich an die Arbeiter unter den deutschen Soldaten wandten Der fuhrende Kopf dieser Gruppe Viktor wurde am 13 Juli 1944 von der Gestapo verhaftet und wenige Tage danach umgebracht Nach dem Zusammenbruch des Naziregimes wurden die IKD durch ruckkehrende Emigranten wie Georg Jungclas und Kader die den Faschismus in Deutschland uberlebt hatten wie Oskar Hippe Berlin sowie Helfer aus anderen Landern reorganisiert In der sowjetischen Besatzungszone wurden diese Bemuhungen bald unterdruckt Hippe wurde am 12 September 1948 in Halle verhaftet und verbrachte dann acht Jahre in Zuchthaus und Arbeitslager 1951 grundeten die IKD zusammen mit ehemaligen KPD Mitgliedern die Unabhangige Arbeiterpartei Deutschlands UAPD die aber trotz Unterstutzung aus Jugoslawien schon 1952 wieder aufgelost wurde Die IKD folgte der Mehrheitsentscheidung des Weltkongresses der Vierten Internationale von 1953 in den sozialdemokratischen und kommunistischen Massenparteien ihrer Lander an der Herausbildung eines linken revolutionaren Flugels zu arbeiten Entrismus statt darauf zu setzen sich als kleine Splittergruppe selbst zu einer Massenpartei zu entwickeln Die IKD traten dann nicht mehr als eigenstandige Organisation in Erscheinung Mitglieder der von da an nur noch deutsche Sektion der Vierten Internationale genannten Gruppe arbeiteten mit linken Sozialdemokraten wie Peter von Oertzen und Theo Pirker dem Korsch Anhanger und niedersachsischen SPD Landtagsabgeordneten Erich Gerlach sowie unabhangigen Marxisten wie Wolfgang Abendroth an der Herausgabe der Zeitschrift Sozialistische Politik 1954 1966 spater der Zeitung express international Als presserechtlich verantwortlich fur die letzten Ausgaben der Sozialistischen Politik zeichnete Peter von Oertzen Jakob Moneta wurde Chefredakteur der Metall der Zeitung der IG Metall Die Sektion spielte eine bedeutende Rolle bei der Unterstutzung des algerischen Befreiungskampfes gegen den franzosischen Kolonialismus Einige ihrer Mitglieder wirkten in Marokko am Aufbau einer geheimen Waffenfabrik der FLN mit Zur politischen Aufklarungsarbeit diente die Zeitschrift Freies Algerien deren Redakteur Schriftleiter Georg Jungclas war Die revolutionaren Ereignisse des Jahres 1968 die Tet Offensive in Vietnam der Pariser Mai und der Prager Fruhling dazu die Entwicklung der Studentenbewegung die Radikalisierung des SDS und die Jugendradikalisierung allgemein brachten die deutschen Trotzkisten dazu sich u a uber die bisherige Entrismus Politik zwischen 1969 und Anfang 1971 zu spalten und unter den Namen Gruppe Internationale Marxisten GIM und Revolutionar Kommunistische Jugend RKJ einerseits sowie Internationale Kommunisten Deutschlands IKD der alte Name wurde nun wieder verwendet und Kommunistische Jugendorganisation KJO aus beiden Organisationen entstand 1974 der Spartacusbund SpaBu andererseits wieder offen aufzutreten Davor lag noch der Versuch mit der Zeitung was tun fuhrende Vertreter des SDS in ein gemeinsames Projekt einzubinden Dieses Projekt kam aber nach dem Attentat auf Rudi Dutschke und im Zuge des politischen Zerfalls des SDS in dem es bereits zu verschiedenen und gegensatzlichen Fraktionierungen kam zum Scheitern Einerseits grenzte man sich von den entstehenden sich auf den Marxismus Leninismus beziehenden maoistischen stalinistischen Gruppen ab andererseits ebenso von den spontaneistischen Gruppierungen Die Zeitung was tun erschien dann nur noch als Zeitung der GIM bzw ihrer Jugendorganisation der Revolutionar Kommunistischen Jugend Siehe auch BearbeitenInternationale Kommunisten Deutschlands 1918 Vereinigte Kletterabteilung Liste linkskommunistischer Organisationen in der Weimarer RepublikLiteratur BearbeitenWolfgang Alles Zur Politik und Geschichte der deutschen Trotzkisten ab 1930 ISP Verlag Frankfurt Main 1987 ISBN 3 88332 129 X Georg Jungclas Von der proletarischen Freidenkerbewegung im Ersten Weltkrieg zur Linken der siebziger Jahre Eine politische Dokumentation Hamburg Junius Verlag 1980 ISBN 3 88506 106 6 Oskar Hippe und unser Fahn ist rot Erinnerungen an sechzig Jahre in der Arbeiterbewegung Hamburg Junius Verlag 1979 ISBN 3 88506 102 3 Wolfgang Alles Hrsg Gegen den Strom Texte von Willy Boepple 1911 1992 Koln Neuer ISP Verlag 1997 ISBN 3 929008 77 7 Karl Retzlaw Spartacus Aufstieg und Niedergang Erinnerungen eines Parteiarbeiters Frankfurt Verlag Neue Kritik 1971 5 Auflage 1985 Peter Berens Trotzkisten gegen Hitler Koln Neuer ISP Verlag 2007 ISBN 978 3 89900 121 1 Claus Leggewie Koffertrager Das Algerien Projekt der Linken im Adenauer Deutschland Berlin Rotbuch Verlag 1984 Gertjan Desmet Eine kostbare Kette standhafter Revolutionare De Internationale Kommunisten Deutschlands in Antwerpen en Brussel 1933 1940 in Journal of Belgian History XLV 2015 2 3 S 80 119 https www journalbelgianhistory be en journal belgisch tijdschrift voor nieuwste geschiedenis xlv 2015 23 eine kostbare kette standhafter Wladek Flakin Arbeiter und Soldat Martin Monath Ein Berliner Jude unter Wehrmachtssoldaten Stuttgart Schmetterling Verlag 2018 ISBN 3 89657 158 3Normdaten Korperschaft GND 10092882 1 lobid OGND AKS VIAF 147555261 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Internationale Kommunisten Deutschlands 1933 amp oldid 234746710