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Die Unabhangige Arbeiterpartei Deutschlands UAPD war eine linkssozialistische im Sinne des Titoismus blockfreie Partei in der Bundesrepublik Deutschland und existierte von 1951 bis 1952 Der Titel der Parteizeitung lautete Freie Tribune Unabhangige Arbeiterpartei Deutschlands UAPD Grundung 1951Grundungs ort WormsAuflosung 1952Aus richtung Sozialismus TitoismusStaatliche Zuschusse bis Herbst 1951 aus JugoslawienMitglieder zahl ca 400 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung Positionen 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseEntwicklung Positionen BearbeitenBereits 1947 war es zum Bruch einiger Funktionare mit der an Moskau angelehnten KPD gekommen Sie wollten unabhangig weiterarbeiten und beschlossen sich vom Zentralkomitee der KPD in Frankfurt zu losen Im Juli 1950 verabschiedete in Ratingen eine Vorbereitungs Konferenz ein Sechs Punkte Papier mit dem sich deutlich von SPD und KPD abgegrenzt wurde Im August desselben Jahres erschien in hoher Auflage die Freie Tribune Wochenzeitung fur sozialistische Politik Organ des Vorbereitungsausschusses zur Bildung einer unabhangigen Arbeiterpartei Deutschland Im Marz 1951 kam es schliesslich zur formalen Grundung der Partei in Worms Damit gab es in der Bundesrepublik Deutschland neben der SPD und der KPD eine dritte Arbeiterpartei Zu den Mitgrundern zahlten neben Josef Schappe Georg Fischer und Wolfgang Leonhard die trotzkistischen Internationalen Kommunisten Deutschlands IKD 1 Am Grundungskongress in Worms nahm auch Winfried Muller teil der besser bekannt ist unter dem Namen Si Mustapha Muller Unter Berufung auf Stasi Akten schreibt Fritz Keller dazu Muller leitet das Landessekretariat Hessen in Frankfurt In dieser Funktion falscht er die Wahlvorschlage fur eine Kandidatur der Partei was ihm eine Verurteilung zu drei Monaten Gefangnis wegen Urkundenfalschung einbringt Uber die Verurteilung wird in der Lokalpresse ausfuhrlich berichtet Um sich der Strafverfolgung zu entziehen setzt er sich eine Zeit lang nach Jugoslawien ab Fritz Keller Ein Leben am Rande der Wahrscheinlichkeit S 31 2 Die Kleinpartei war wegen erheblicher finanzieller Unterstutzung aus Jugoslawien in der Lage bei nur 400 Mitgliedern 14 hauptamtliche Funktionare zu beschaftigen Die Wochenzeitung Freie Tribune die nach der Parteigrundung den Untertitel Organ der Unabhangigen Arbeiterpartei Deutschlands bekam erschien in einem eigens gegrundeten und ebenfalls aus Jugoslawien finanzierten Dusseldorfer Verlag Chefredakteur war Josef Schappe Wochentlich wurden 10 000 und mehr Exemplare verteilt In dem Parteiprogramm standen unter anderem Blockfreiheit sofortiger Austritt aus den Militarbundnissen und der Aufbau einer parlamentarischen Demokratie 3 Um die inhaltliche Ausrichtung der Partei hatte es schon in der Vorbereitungsphase zwischen den Ex KP Mitgliedern und den Trotzkisten heftige Konflikte gegeben die sich nach der Grundung weiter zuspitzten In der Debatte um die Wiederbewaffnung wollten die ehemaligen KPD Mitglieder den Westen militarisch starken wahrend die IKD Trotzkisten die Remilitarisierung vehement kritisierten Bereits im August 1951 beschloss das von ehemaligen KPlern dominierte Sekretariat der UAP den Ausschluss der Trotzkisten wegen Fraktionsbildung und die Rechtfertigung des Systems in der Sowjetunion Zu den Ausgeschlossenen gehorte auch Georg Jungclas 4 Bald darauf stellten die jugoslawischen Kommunisten die Finanzierung ein weil sie mit der SPD eine engere Zusammenarbeit vereinbart hatten Die personell und finanziell geschwachte Partei loste sich ein Jahr spater im September 1952 auf Eine Bindung an die Arbeiterschaft hatte die Arbeiterpartei laut Arno Klonne nie aufbauen konnen 5 Und Gregor Kritidis vermerkt dass die Partei kaum jungere Mitglieder rekrutieren konnte Hier versammelten sich die erfahrenen aber geschlagenen Kampfer aus der zweiten Reihe der Arbeiterbewegung die sich eine ehrliche politisch moralisch intakte und kampferische Klassenpartei wunschten 6 Literatur BearbeitenPeter Kulemann Die Linke in Westdeutschland nach 1945 Die erste Nachkriegszeit Zwischen sozialdemokratischer Integration und dem Stalinismus der KPD Das Scheitern der Titoistischen Unabhangigen Arbeiterpartei UAP 1950 Hannover SOAK Verlag 1978 ISBN 3 88209 013 8 Gregor Kritidis Linkssozialistische Opposition in der Ara Adenauer Ein Beitrag zur Fruhgeschichte der Bundesrepublik Deutschland Hannover Offizin 2008 ISBN 978 3 930345 61 8 Weblinks BearbeitenDie SED und der Titoismus Wolfgang Leonhard zum 90 Geburtstag 14 April 2011 in Deutschland Archiv der Bundeszentrale fur politische Bildung besonders Abschnitt Die Unabhangige Arbeiterpartei Deutschlands Einzelnachweise Bearbeiten Diese und folgende Angaben beruhen wenn nicht anders belegt auf Gregor Kritidis Linkssozialistische Opposition in der Ara Adenauer Ein Beitrag zur Fruhgeschichte der Bundesrepublik Deutschland Hannover 2008 S 160 168 Fritz Keller Ein Leben am Rande der Wahrscheinlichkeit Si Mustapha alias Winfried Muller Vom Wehrmachtsdeserteur zum Helden des algerischen Befreiungskampfes mandelbaum verlag Wien 2017 ISBN 978 3 85476 544 8 Wolfgang Leonhard Meine Geschichte der DDR Berlin 2007 S 128 ff Biographische Handbuch der Deutschen Kommunisten Georg Jungclas Arno Klonne Linkssozialisten in Westdeutschland in Christoph Junke Linkssozialismus in Deutschland Jenseits von Sozialdemokratie und Kommunismus Hamburg 2010 S 90 105 hier S 91 f Gregor Kritidis Linkssozialistische Opposition in der Ara Adenauer Ein Beitrag zur Fruhgeschichte der Bundesrepublik Deutschland Hannover 2008 S 160 168 hier S 164 Normdaten Korperschaft GND 5272636 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unabhangige Arbeiterpartei Deutschlands amp oldid 236018746