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Heinz Leidersdorf 26 Februar 1906 in Neuhaus an der Elbe Kreis Bleckede 18 Februar 1943 im KZ Auschwitz war KPD und spater IKD Mitglied sowie Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinz Leidersdorf wurde 1906 als Sohn des Kaufmanns Hugo Leidersdorf welcher sich am 27 November 1933 das Leben nahm und seiner Frau Adele Heymann in Neuhaus an der Elbe geboren Dort besuchte er die Volksschule Sein alterer Bruder starb als Soldat im Ersten Weltkrieg Von 1918 bis 1922 besuchte er das Gymnasium in Lubeck danach das Gymnasium in Luneburg wo er 1924 seine Reifeprufung bestand Im Anschluss studierte er Biologie und Chemie an den Universitaten Koln Marburg und Hamburg In Hamburg schloss er 1933 sein Studium ab Leidersdorfs weiterer beruflicher Werdegang bleibt etwas unklar Es wird angenommen dass Heinz Leidersdorf seit 1932 Studienreferendar an einem Hamburger Gymnasium war und seit 1933 an die Talmud Tora Schule versetzt wurde In einer Anklageschrift des Reichsanwalts beim Volksgerichtshof vom 26 November 1936 wurde vermerkt dass sich Heinz Leidersdorf bemuhte durch Vermittlung von Verwandten nach Sudafrika auszuwandern Da dieser Plan scheiterte soll er sich an die judische Berufsberatung gewandt haben Durch deren Vermittlung wurde er laut Anklageschrift ab Oktober 1934 gegen eine monatliche Vergutung von RM 40 an einer Hamburger judischen Realschule im Grindelhof Studienreferendar Nebenbei verdiente er sich seinen Lebensunterhalt durch Erteilung von Privatstunden Heinz Leidersdorf wurde unter der Rubrik Lehrkrafte die an dieser Schule einzelne Stunden erteilen mit neun Wochenstunden aufgefuhrt Nachdem Heinz Leidersdorf im Rahmen der Verhaftungswelle gegen 80 Mitglieder der Untergrundstrukturen der Hamburger Internationalen Kommunisten Deutschlands IKD am 2 November 1935 festgenommen 1 und in Schutzhaft in das KZ Fuhlsbuttel uberfuhrt worden ist wurde in einem Protokoll der Schulvorstandssitzung vom 27 November 1935 folgendes vermerkt Ferner wird die Angelegenheit des Studienreferendars Leidersdorf erwahnt der von der Staatspolizei verhaftet worden ist und des Hochverrats beschuldigt wird Herr Leidersdorf stand in keinerlei Angestelltenverhaltnis zur Schule er war ihr von der Landesunterrichtsbehorde zur padagogischen Ausbildung uberwiesen Leidersdorf war bis Ende 1936 im KZ Fuhlsbuttel inhaftiert nach der Verurteilung zu neun Jahren Zuchthaus von 1937 bis 1943 im Zuchthaus Hamburg danach im Zuchthaus Oslebshausen bei Bremen Heinz Leidersdorf wurde gemeinsam mit dem kaufmannischen Angestellten Walter Munter und dem Schriftsetzer Wilhelm Defert wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt Heinz Leidersdorf trat 1928 der KPD sowie 1931 der Roten Studentengruppe an der Hamburger Universitat bei Er war innerhalb der KPD Unterkassierer im Stadtteil Eppendorf und Vertrauensmann der KPD in der Studentengruppe 1931 wurde er unter dem Vorwurf der unangebrachten Parteikritik als Trotzkist aus der KPD ausgeschlossen und trat der Linken Opposition der KPD LO bei aus welcher in der Illegalitat nach der Machtubernahme der NSDAP die Internationalen Kommunisten Deutschlands IKD hervorgingen Innerhalb der IKD gehorte Leidersdorf zur Bezirksleitung Hamburg Wasserkante 2 Nachdem seine Mutter Adele am 6 Dezember 1941 im Alter von 63 Jahren nach Riga deportiert und dort ermordet worden war wurde Heinz Leidersdorf im Rahmen der von Justizminister Thierack angeordneten Auslieferung von 14700 Strafgefangenen an die SS 3 am 14 Januar 1943 nach Auschwitz deportiert wo er am 18 Februar 1943 gemeinsam mit seinem Parteifreund dem Widerstandskampfer Hans Berger umgebracht wurde 4 nbsp Stolperstein fur Heinz Leidersdorf in Hamburg RahlstedtGedenken BearbeitenVor seinem ehemaligen Wohnsitz in der Grubesallee 21 in Hamburg Rahlstedt erinnert ein Stolperstein an Heinz Leidersdorf und an seine Mutter 5 Am Grindelhof 30 in Hamburg Rotherbaum liegt ein weiterer Stolperstein wo er an der Talmud Tora Realschule unterrichtet hat 6 In der Ausstellung Widerstand und Verfolgung in Hamburg 1933 1945 im Hamburger Rathaus 2010 wurden Heinz Leidersdorf und die IKD mit einer eigenen Tafel gewurdigt 7 Siehe auch BearbeitenZentrum judischen Lebens in HamburgEinzelnachweise Bearbeiten Peter Berens Trotzkisten gegen Hitler Koln Neuer ISP Verlag 2007 S 99 Peter Berens Trotzkisten gegen Hitler Koln Neuer ISP Verlag 2007 S 200 f Peter Berens Trotzkisten gegen Hitler Koln Neuer ISP Verlag 2007 S 109 f Ursula Wamser Wilfried Weinke Der Studienreferendar Heinz Leidersdorf In Eine verschwundene Welt Judisches Leben am Grindel Springe 2006 S 262 ff Eintrag auf stolpersteine hamburg de Eintrag auf stolpersteine hamburg de Herbert Diercks Tafel 08 Der Widerstand trotzkistischer Gruppen in Hamburg KZ Gedenkstatte Neuengamme Januar 2010 abgerufen am 26 Januar 2021 PersonendatenNAME Leidersdorf HeinzKURZBESCHREIBUNG deutscher Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 26 Februar 1906GEBURTSORT Neuhaus ElbeSTERBEDATUM 18 Februar 1943STERBEORT KZ Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Leidersdorf amp oldid 224833117