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Dieser Artikel behandelt die Baume und das Holz der Pflanzengattung Hymenaea Fur die Gemeinden in Brasilien siehe Jatoba Hymenaea auch Animebaume Sudamerikanische Kirschen Brasilkirschen Heuschreckenbaume Lokustbaume genannt ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Johannisbrotgewachse Caesalpinioideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Die etwa 15 Arten besitzen bis auf eine afrikanische Art eine neotropische Verbreitung Das Holz einiger Arten wird unter vielen Handelsnamen beispielsweise Jatoba und Courbaril genutzt HymenaeaHymenaea courbaril Habitus und BorkeSystematikEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Johannisbrotgewachse Caesalpinioideae Tribus DetarieaeGattung HymenaeaWissenschaftlicher NameHymenaeaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild 1 2 Blatter 1 3 Blutenstande und Bluten 1 4 Fruchte und Samen 2 Nutzung 2 1 Holzbeschreibung 2 2 Eigenschaften 2 3 Bearbeitung und Verwendung 3 Gefahrdung 4 Systematik und botanische Geschichte 5 Quellen und weiterfuhrende Informationen 5 1 Einzelnachweise 5 2 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Borke von Hymenaea stigonocarpa nbsp Paarig gefiederte Laubblatter mit nur einem Fiederblattpaar von Hymenaea stigonocarpa nbsp Illustration von Hymenaea courbaril nbsp Blutenstand mit grossen Bluten von Hymenaea stigonocarpa mit zehn aus der Krone herausragenden Staubblattern nbsp Illustration von Hymenaea verrucosa nbsp Hulsenfruchte von Hymenaea courbaril nbsp Frucht von Hymenaea verrucosaErscheinungsbild Bearbeiten Die Hymenaea Arten wachsen als immergrune oder fakultativ laubabwerfende Baume die Wuchshohen von 25 bis 35 Metern und Stammdurchmesser Brusthohendurchmesser BHD von 60 bis 100 Zentimetern erreichen konnen Die Rinde junger Zweige Knospen und Blattstiele sind meist filzig behaart Die Farbe der Haare Trichome ist gelb golden hell braun oder rotlich rostfarben Altere Aste besitzen eine silber graue Borke die abblattert Blatter Bearbeiten Die wechselstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter sind gedreht fast sitzend bis kurz gestielt Die paarig gefiederten Blattspreiten besitzen nur ein Fiederblattpaar Die zwei dick ledrigen ungleichseitigen Fiederblatter sind bei einer Lange von 5 bis 16 Zentimetern und einer Breite von 2 bis 7 Zentimetern langlich verkehrt eiformig oder sichelformig mit stumpfen oder zu einer Spitze zulaufenden oberen Ende Bei einigen Arten ist die Unterseiten der Blattfiedern dicht flaumig gold braun behaart Die Blattflachen sind oft durchscheinend drusig punktiert Die kleinen Nebenblatter fallen fruh ab Blutenstande und Bluten Bearbeiten Die Blutezeit reicht je nach Art und Standort von Dezember bis Februar oder von September bis Oktober An den Zweigenden sind spiralig angeordnet etwa 15 Zentimeter lange manchmal behaarte rispige Blutenstande vorhanden Die konkaven ei bis kreisformigen Tragblatter fallen fruh ab Die zwei Deckblatter Brakteolen umhullen die junge Blutenknospe und fallen dann ab Die zwittrigen Bluten besitzen eine doppelte Blutenhulle Es sind zwei ungleiche Paare freie Kelchblatter vorhanden die dick ledrig sind Von den funf meist creme weissen Kronblattern sind selten alle gleich gross meist sind drei gross und zwei winzig Die Kronblatter konnen genagelt sein Es sind zwei Kreise mit je funf freien fertilen Staubblattern vorhanden Die Staubfaden sind kahl oder an ihrer Basis behaart und die langlichen Staubbeutel offnen sich mit Langsschlitzen Das einzige kahle oder behaarte Fruchtblatt enthalt meist vier bis wenige Samenanlagen Der langliche dunne Griffel endet in einer kleinen Narbe Fruchte und Samen Bearbeiten Die Hulsenfruchte sind bei einer Lange von 4 bis 15 Zentimetern und einer Breite von 3 5 bis 10 Zentimetern ellipsoidal eiformig verkehrt eiformig oder langlich flach In den Monaten November und Dezember sind die dann hellbraune ledrigen bis holzigen Hulsenfruchte reif fallen zu Boden bleiben geschlossen und beinhalten meist einen bis drei selten bis zu acht Samen Das harte Epikarp besitzt viele erhabene harzgefullte Behalter und das Endokarp ist puderig Die je nach Art unterschiedlich geformten Samen besitzen eine harte Samenschale Testa aber kein Endosperm und keinen Arillus Der Embryo besitzt zwei dicke fleischige Keimblatter Kotyledonen und eine kurze gerade Radicula Nutzung BearbeitenDie Fruchte und Samen dienen sowohl dem Vieh als auch den lokalen Bewohnern in einigen Regionen zur Ernahrung So konnen beispielsweise aus den Fruchten der Variante Prosopis pallida Mehl fur Brot ein kaffeeartiges Getrank und diverse vergorene Getranke z B Chicha de Algarrobo hergestellt werden 1 Die Hymenaea Arten liefern Holzarten die vor allem unter den Handelsnamen Jatoba und Courbaril bekannt sind Weitere Handelsnamen lauten je nach Herkunft Brasilien Algarobo Fainheira Jutahy Guyana Locust Kolumbien Algarrobo Bolivien Paquirc Paquio Peru Azucar Huayo Surinam Rode Locus Algarobo Venezuela Algarrobo Belize Guapinol Abati Yatoba Frankreich Courbaril England Locust USA Brasilian Cherry Nicaragua Guapinol Ecuador CopalJatoba kann leicht mit Jaboty oder Jutai auch Jatai genannt verwechselt werden Dieses ist dem echten Jatoba optisch sehr ahnlich stammt auch aus derselben Pflanzenfamilie besitzt aber schlechtere Eigenschaften beispielsweise Rissbildung In Deutschland ist etwa 20 des Jatoba kein echtes Jatoba da der Handel es kaum prufen kann Jaboty beispielsweise kommt uber Surinam und wird in den Niederlanden vertrieben Jutai kommt uber Paraguay Das im Handel erhaltliche Jatoba Holz stammt uberwiegend aus Brasilien nbsp Holz von Hymenaea courbarilHolzbeschreibung Bearbeiten Der Splint ist mit 6 bis 12 Zentimetern relativ breit und setzt sich mit seiner weiss graulichen Farbung deutlich vom orange lachs gefarbten Kernholz ab Nach Austrocknung dunkelt es nach und ist dann rot braun Vorkommen konnen feine dunkle Adern Im Querschnitt sind die Zuwachszonen mit blossem Auge deutlich erkennbar wahrend fur Gefasse Tracheen Holzstrahlen und Langsparenchym eine Lupe notig ist Die Textur ist im Tangentialschnitt gefladert im Radialschnitt durch Aderung gestreift nbsp Wohnraumdielen aus JatobaDie Gefasse sind zerstreut uberwiegend einzeln manchmal paarig oder in Gruppen angeordnet Der Durchmesser der Gefasse betragt im Mittel 180 Mikrometer Das Langsparenchym ist meist paratracheal bandformig und bis zu zehn Zellen breit Die Holzstrahlen sind unregelmassig angeordnet und im Mittel 420 Mikrometer hoch und 48 Mikrometer breit Die unregelmassig angeordneten Libriformfasern und Fasertracheiden sind im Mittel 1370 Mikrometer lang und verlaufen uberwiegend gerade bei nur geringer Wechseldrehwuchsigkeit Im Langsparenchym lassen sich in den Kristallschlauchen relativ grosse Kalziumoxalatkristalle finden Als Holzfehler konnen vorkommen Krummungen Unrundheit Risse und selten Frassgange Der Holzgeruch ist nicht auffallig Bei Eisenkontakt kann sich das Holz grau blau bis schwarz verfarben Eigenschaften Bearbeiten Jatoba besitzt eine Darrdichte von 710 bis 900 kg m und eine Rohdichte von bis zu 1100 kg m Das Schwindmass ist relativ gering tangential 8 radial 3 8 Der Porenanteil liegt bei 53 Der Zelluloseanteil betragt 40 Relativ gross ist der Gerbstoffanteil Kernholz von Jatoba ist dauerhaft bis massig dauerhaft Dauerhaftigkeitsklasse 2 3 und dauerhaft gegenuber Insektenbefall Klasse D Bearbeitung und Verwendung Bearbeiten Jatoba lasst sich gut sagen schleifen bohren und drechseln aber schlecht hobeln wobei insgesamt ein erhohter Kraftaufwand notig ist weshalb Werkzeuge rasch abstumpfen Bei der Trocknung sind keine Schwierigkeiten bekannt sofern sie langsam verlauft Das Holz lasst sich gut verkleben und ist hervorragend lasier und lackierbar Verwendung findet Jatoba vor allem als Ausstattungsholz fur Mobel Innenausbauten Treppen Dielen und Parkett aber auch als Konstruktionsholz im Innen und Aussenbau Auf Grund seiner Dauerhaftigkeit ist es nach entsprechender Behandlung auch fur Gartenmobel oder Gartendecks geeignet Nur gelegentlich wird Jatoba als Messerholz fur Deckfurnier benutzt Es findet auch als Ersatz fur Palisander Holz Verwendung im E Gitarren und E Bass Bau insbesondere als Griffbrettholz 2 Gefahrdung BearbeitenEinige Hymenaea Arten sind in der Roten Liste der gefahrdeten Arten gelistet 3 nbsp Hymenaea courbaril bluhend nbsp Herbarbeleg von Hymenaea verrucosaSystematik und botanische Geschichte BearbeitenDie Gattung Hymenaea wurde 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 1192 aufgestellt Typusart ist Hymenaea courbaril L 4 Der Gattungsname Hymenaea leitet sich vom griechischen Gott der Hochzeit Hymen ab und bezieht sich auf die zwei schonen grunen Fiederblatter die immer ein zusammenpassendes Paar bilden Ein Synonym fur Hymenaea L ist Trachylobium Hayne Die Gattung Hymenaea gehort zur Tribus Detarieae in der Unterfamilie der Caesalpinioideae innerhalb der Familie der Fabaceae 5 Die Gattung Hymenaea besitzt eine hauptsachlich neotropische Verbreitung Ihr neotropisches Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Mexiko uber Mittelamerika und den Antillen bis Sudamerika Eine Hymenaea Art ist an den Kusten Afrikas und Madagaskars Mauritius sowie den Seychellen heimisch 1974 gliederten Jean H Langenheim und Yin Tse Lee die afrikanische monotypische Gattung Trachylobium Hayne in die Hymenaea L die zuvor rein neotropisch war Es gibt etwa 15 rezente Hymenaea Arten und zwei ausgestorbene Arten Sie sind bis auf eine afrikanische Art Hymenaea verrucosa in der Neotropis heimisch 5 6 Hymenaea aurea Lee amp Langenh Sie ist in den brasilianischen Bundesstaaten Bahia und Rio de Janeiro beheimatet 5 Hymenaea courbaril L Sie ist vom sudlichen Mexiko uber Zentralamerika und Karibische Inseln sowie das nordliche Sudamerika bis ins westliche Sudamerika sudlichste Verbreitung in Peru verbreitet 5 Trivialname in weiten Teilen Sud und Mittelamerikas Guapinol Je nach Autor gibt es zwei Varietaten Hymenaea eriogyne Benth Sie ist in den brasilianischen Bundesstaaten Bahia Ceara Pernambuco und Piaui beheimatet 5 Hymenaea intermedia Ducke Sie ist in den brasilianischen Bundesstaaten Amazonas Goias Para und Rondonia beheimatet 5 Hymenaea maranhensis Lee amp Langenh Sie ist in Brasilien verbreitet Hymenaea martiana Hayne Sie kommt in Brasilien und Paraguay vor 5 Hymenaea oblongifolia Huber Sie ist in Sudamerika weitverbreitet Hymenaea parvifolia Huber Sie ist in Sudamerika weitverbreitet 5 Hymenaea reticulata Ducke Sie kommt im Amazonas Gebiet in Brasilien Bolivien und Peru vor 5 Hymenaea rubriflora Ducke Sie ist in Brasilien verbreitet 5 Hymenaea stigonocarpa Hayne Sie ist in Brasilien und Paraguay beheimatet 5 Hymenaea torrei Leon Diese gefahrdete Art kommt nur im ostlichen Kuba vor Hymenaea travassii L E Paes Sie kommt wohl nur in Bolivien vor Hymenaea velutina Ducke Sie ist in Sudamerika weitverbreitet Hymenaea verrucosa Gaertn Syn Trachylobium verrucosum Gaertn Oliv Nur diese Art ist an den Ostkusten Afrikas von Kenia Tansania und Mosambik bis Madagaskar Mauritius und den Seychellen verbreitet 5 nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Ausgestorbene Arten die in Bernstein nachgewiesen wurden Hymenaea mexicana Poinar amp Brown Hymenaea protera Poinar Fossil aus dem oberen Eozan Quellen und weiterfuhrende Informationen BearbeitenDezhao Chen Dianxiang Zhang Kai Larsen amp Supee Saksuwan Larsen In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 10 Fabaceae Science Press und Missouri Botanical Garden Press Beijing und St Louis 22 Februar 2010 ISBN 978 1 930723 91 7 Hymenaea S 24 textgleich online wie gedrucktes Werk Abschnitte Beschreibung Verbreitung und Systematik Yin Tse Lee Jean H Langenheim New taxa from Brazil and Guyana in the Genus Hymenaea Leguminosae Caesalpinioideae In Journal of the Arnold Arboretum Volume 54 Nr 1 1973 S 94 104 bei botanicus org eingescannt Jean H Langenheim Yin Tse Lee Reinstatement of the Genus Hymenaea Leguminosae Caesalpinioideae in Africa In Brittonia Volume 26 Nr 1 1974 S 3 21 JSTOR 2805914 Jean H Langenheim amp Yin Tse Lee Systematics of the genus Hymenaea L Leguminosae Caesalpinioideae Detarieae In University of California Publications in Botany Volume 69 1975 S 1 109 R K Brummitt A C Chikuni J M Lock R M Polhill Leguminosae In Flora Zambesiaca Volume 3 2007 Hymenaea Abschnitt Beschreibung Gerhard Boehm Handelsholzer aus Lateinamerika 1 Auflage Verlag Kessel Remagen Oberwinter 2011 ISBN 978 3 941300 40 8 S 274 275 Abschnitt Nutzung Rudi Wagenfuhr Holzatlas 6 neu bearb u erw Auflage Carl Hanser Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 446 40649 0 S 204 206 Abschnitt Nutzung Einzelnachweise Bearbeiten Revista Lasallista de Investigacion Juli 2008 Pharmacological properties of the carob tree Hymenaea courbaril Linnaeus interesting for the food industry 1 Hymenaea in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 2 Abgerufen am 2021 11 20 Hymenaea bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 20 November 2021 a b c d e f g h i j k l Hymenaea im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 19 November 2021 Datenblatt Hymenaea bei International Legume Database Information Service ILDIS LegumeWeb World Database of Legumes Version 10 38 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hymenaea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Datenblatt bei Tropical Plant Database Raintree Nutrition Jatoba bei latinwood de Bei Handelsholzer von DELTA Wayne P Armstrong The West Indian Locust Hymenaea courbaril Modern Day Relative Of New World Amber In Wayne s Word Abgerufen am 12 Juli 2020 englisch Mit Infos zur Art und Gattung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hymenaea amp oldid 225037952