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Housko deutsch Hausko ist ein Ortsteil der Gemeinde Vysocany in Tschechien Er liegt 14 Kilometer nordostlich von Blansko und gehort zum Okres Blansko HouskoHousko Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Jihomoravsky krajBezirk BlanskoGemeinde VysocanyFlache 699 haGeographische Lage 49 26 N 16 48 O 49 4288472 16 7995825 570 Koordinaten 49 25 44 N 16 47 58 OHohe 570 m n m Einwohner 226 2011 Postleitzahl 679 13Kfz Kennzeichen BVerkehrStrasse Drahany SloupSpritzenhaus mit KapelleTeich Polacka im Hintergrund MolenburkSteinernes Kreuz an der Staatsstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Erloschenes Dorf 2 2 Heutiges Dorf 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenHousko erstreckt sich rechtsseitig des Baches Belicka der am nordostlichen Ortsrand im Teich Polacka angestaut ist im Drahaner Bergland Nordlich erhebt sich die Havlenka 636 m n m im Sudwesten die Helisova skala 613 m n m und nordwestlich die Vlci skala 588 m n m Durch den Ort fuhrt die Staatsstrasse II 377 zwischen Plumlov und Rajec Jestrebi Nachbarorte sind Obora im Norden Protivanov und Repechy im Nordosten Molenburk Bily Kriz und Otinoves im Osten Odruvky und Baldovec im Sudosten Lipovec im Suden Holstejn Sosuvka und Sloup im Sudwesten Zdar und Kunicky im Westen sowie Nemcice Ludikov Valchov U Dvorku und Zdarna im Nordwesten Geschichte BearbeitenErloschenes Dorf Bearbeiten In der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts wurde im Zuge der grossen Kolonisation der Walder des Drahaner Berglandes das zweireihige Waldhufendorf Hartwigschlag gegrundet Die erste schriftliche Erwahnung von Hartwigslog erfolgte 1349 in der Landtafel als Teil der Herrschaft Hohlenstein und bezieht sich auf einen bereits vor 1321 erfolgten Kauf Zwei Jahrzehnte spater findet sich das Dorf mit tschechischen Namen 1371 wurde es als Hussy und 1385 als Husschie bezeichnet Als Wok V von Holstein 1437 die Herrschaft Hohlenstein an Hynek von Waldstein verkaufte wurde das Dorf Husie mit der Pfarre einer wahrscheinlich der Jungfrau Maria geweihten steinernen Kirche dem Wald Podom und weiteren Waldern sowie einem Teich als Zubehor genannt Das Dorf wurde um 1431 wahrend der Hussitenkriege verwustet und erlosch danach Im Jahre 1455 wurde Husko als wust und 1493 als niedergebrannt bezeichnet Im Jahre 1564 verkauften die Bruder Jan und Bedrich von Zdenin die Herrschaft Hohlenstein mit allem Zubehor darunter der Wustung Husky an den Besitzer der Herrschaft Raitz Bernard Drnovsky von Drnovec Nach dem Aussterben des Geschlechts Drnovsky von Drnovec wurde die Herrschaft 1661 den Freiherren von Rogendorf zugesprochen Von samtlichen 63 Ortswustungen im Okres Blansko ist Husky das einzige Kirchdorf Die Wustung befindet sich ca einen Kilometer nordlich des heutigen Dorfes in der Feldflur U kostela bzw U vyhne auf dem Kataster von Molenburk Der Uberlieferung nach hatte der Ortsgrunder von Molenburk den Wiederaufbau der hinter der Panska skala gelegenen Kirchenruine des wusten Dorfes angedacht wegen des hohen Aufwandes jedoch sein gelassen In der Flur sollen Reste der Kirche noch bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts sichtbar gewesen sein die Bewohner der umliegenden Orte nutzten diese seit dem 18 Jahrhundert als Steinbruch zum Hausbau Archaologische Untersuchungen erbrachten Fundstucke aus der Zeit zwischen der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts und dem Anfang des 15 Jahrhunderts 1 darunter Schlussel Ketten und Axte Ebenso wurden Grundmauern der Kirche die auf dem hochsten Punkt des Dorfes gestanden war und die Reste des Friedhofes freigelegt Heutiges Dorf Bearbeiten Zu Beginn des 18 Jahrhunderts liess Karl Ludwig von Rogendorf auf Raitz in den Waldern an der Belicka eine Glashutte errichten Um die Glashutte entstand 1760 das neue Dorf Hausko Ab 1763 waren die Altgrafen von Salm Reifferscheidt Besitzer der Herrschaft Raitz 1793 standen in Hausko 20 Hauser in denen 129 Menschen lebten Haupterwerbsquellen bildeten der Ackerbau und die Hausweberei spater kam noch die Kalkbrennerei fur die Furstlich Salm schen Eisenwerke in Blansko hinzu Im Jahre 1835 bestand das im Brunner Kreis gelegene Dorf Hausko aus 40 Hausern mit 250 mahrischsprachigen Einwohnern Im Ort gab es eine Muhle Pfarr und Schulort war Slaup der Amtsort Raitz 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Hausko der Allodialherrschaft Raitz untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Housko Hausko ab 1854 eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Blansko Zur selben Zeit wurde bei der Muhle auf der heute Zouharuj dul genannten Flur ein zur Ziegelproduktion fur den Bau der Kirche und des Pfarrhauses in Molenburk geeignetes Vorkommen von gelbem Lehm zlutnice gefunden Unter Aufsicht des Mullers Zouhar fertigten von Ziegeleifachleuten angelernte Bewohner beider Dorfer uber zehn Jahre zunachst Lehmziegel veprovice spater auch gebrannte Ziegel Ab 1869 gehorte Housko zum Bezirk Boskowitz zu dieser Zeit hatte das Dorf 336 Einwohner und bestand aus 44 Hausern Nach der Fertigstellung der neuen Kirche und des Pfarrhauses in Molenburk wurde Housko 1877 nach Molenburk umgepfarrt Die Ziegelproduktion war nach der Vollendung von Kirche und Pfarrhaus rucklaufig jedoch bestand bei den armeren Bewohnern beider Dorfer ein Bedarf an den preisgunstigeren Lehmziegeln Nachdem 1893 Molenburk durch ein Grossfeuer zur Halfte niedergebrannt war uberstieg der Lehmziegelbedarf fur den Wiederaufbau die Produktionskapazitaten Der Muller Jan Zouhar war nun die meiste Zeit mit der Ziegelproduktion beschaftigt er konnte sich nicht mehr um den Erhalt der Muhle kummern und verkaufte sie schliesslich seinem Schwager Emanuel Kral der sie erneuerte und modernisierte Die Familie Zouhar baute die Scheune bei der Muhle zum Wohnhaus aus und beschaftigte sich nun ausschliesslich mit der Ziegelherstellung Im Jahre 1900 hatte Housko 321 Einwohner 1910 waren es 270 Die Grundung der Freiwilligen Feuerwehr erfolgte 1911 Durch starken Wind begunstigt breitete sich 1914 ein Brand uber das Dorf aus und zerstorte 14 Hauser Drei Jahre spater wurden erneut acht Hauser bei einem Grossbrand vernichtet Auch hier wurden Lehmziegel aus ortlicher Produktion zum Wiederaufbau verwendet Spater wurden sukzessive fast alle Holzhauser in Housko durch Lehmziegelbauten ersetzt Wegen des Arbeitsmangels unter den Einwohnern liess die Gemeinde im Jahre 1918 die Belicka unterhalb des Teiches regulieren Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn das Dorf wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Im Zuge der Bodenreform kauften die Bewohner im Jahre 1920 die die herrschaftlichen Felder unterhalb des Wirtshauses In dieser Zeit stiegen auch die vier Sohne des fruheren Mullers Jan Zouhar in die Ziegelproduktion ein Beim Zensus von 1921 lebten in den 47 Hausern von Housko 317 Tschechen 3 1925 wurde die mit dem Spritzenhaus kombinierte Kapelle errichtet Die Elektrifizierung erfolgte 1928 1930 lebten in den 51 Hausern der Gemeinde 288 Menschen An der Beseitigung der Schneebruchkatastrophe in den Waldern arbeiteten ab Februar 1933 60 Holzfaller Von 1939 bis 1945 gehorte Housko zum Protektorat Bohmen und Mahren Wahrend der deutschen Besetzung erfolgte 1940 der Beschluss zur Erweiterung des Schiessplatzes Wischau zu einem grossen Truppenubungsplatz der Wehrmacht 1942 ubersiedelten sechs Familien aus Hartmanice das im zweiten Raumungsabschnitt lag nach Housko Zu den 33 fur die Errichtung des Truppenubungsplatzes Wischau zu raumenden Dorfern gehorte in der dritten bis 30 Oktober 1944 zu realisierenden Etappe auch Housko Etwa die Halfte der 328 Einwohner des aus 56 Hausern bestehenden Dorfes wurde zwangsausgesiedelt und auf verschiedene Gemeinden in Bohmen und Mahren verstreut die Bewohner von 33 Hausern konnten in Housko bleiben Das Wirtshaus von Frantisek Nezval wurde als Schulgebaude fur eine Klasse der Molenburker Schule beschlagnahmt Zu Beginn des Jahres 1945 waren in fast allen Hausern von Housko deutsche Soldaten untergebracht und das Dorf war voll mit Militarfahrzeugen leichten und schweren Panzerwagen sowie Geschutzen Vor ihrem Abzug zerstorte die Wehrmacht samtliches im Ort zuruckgebliebenes Militargut Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort zwischen Ende Mai und Juni 1945 wieder besiedelt Ein Teil der fruheren Bewohner kehrte nicht zuruck und zog stattdessen in die Grenzgebiete Die Lehmziegelproduktion wurde nur kurzzeitig wieder aufgenommen 1948 schlossen sich 29 Landwirte zu einer landwirtschaftlichen Genossenschaft zusammen da dieser Wirtschaftsform nicht den Vorstellungen der kommunistischen Machthaber entsprach wurde eine ergebnislose Versammlung zur Grundung einer JZD einberufen Im Jahre 1949 wurde die Gemeinde dem neugebildeten Okres Blansko zugeordnet Die Grundung der JZD erfolgte schliesslich 1950 wobei sich keines der samtlich widerwilligen Mitglieder um den Vorsitz bewarb Der Ziegeleibetrieb wurde 1957 noch einmal aufgenommen als Karel Zouhar sein Familienhaus baute wegen des Baustoffmangels fertigte und brannte die Familie Zouhar die fur den Hausbau benotigten 14 000 Steine selber 1964 wurde Housko mit Molenburk zu einer Gemeinde Vysocany zusammengeschlossen Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 74 Wohnhausern in denen 246 Menschen lebten Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil bildet einen Katastralbezirk Sehenswurdigkeiten BearbeitenSpritzenhaus mit Kapelle erbaut 1925 mit Unterstutzung durch Hugo Salm Reifferscheidt Raitz Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Steinernes Kreuz an der Staatsstrasse geschaffen 1806 Steinernes Kreuz im Ortszentrum Ehemalige Glashutte Haus Nr 14 Literatur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2005 Teil 1 S 616Weblinks BearbeitenGeschichte von Housko Das vergessene Handwerk unserer Vorfahren in Molenburk und Housko Zur Geschichte der ZiegelherstellungEinzelnachweise Bearbeiten Stredovek na Drahanske vrchovine Rajecke panstvi a lenni statek Blansko Gregor Wolny Die Markgrafschaft Mahren topographisch statistisch und historisch geschildert II Band 2 Abt Brunner Kreis 1837 S 385 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 390 Hotkovec Hoflasgut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Housko amp oldid 212656463