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Hilmar der Jungere von Munchhausen 1558 4 Mai 1617 in Rinteln war ein deutscher Adliger aus dem Geschlecht der Munchhausen Er vollendete das Schloss Schwobber erbaute das Schloss Wendlinghausen und gehort wie auch sein Vater sein Bruder Statius die Bruder seiner Frau sowie einige seiner Schwiegersohne zu den bedeutenden Bauherren der Weserrenaissance Hilmar der Jungere von Munchhausen 1558 1617 um 1580 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Kinder 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHilmar d J wurde 1558 als funfter Sohn und sechstes von acht Kindern des koniglich spanischen Obristen Hilmar von Munchhausen 1512 1573 und der Lucia von Reden ca 1525 1583 geboren Sein Vater erwarb sich als europaweit agierender Soldnerfuhrer ein grosses Vermogen und kaufte hiermit etliche Guter im heimatlichen Weserbergland sowie das Kloster Leitzkau bei Magdeburg Nach dem Tode des Vaters erloste Hilmar der Jungere bei der Erbteilung 1574 die Guter in Schwobber und Rinteln nbsp Schloss Schwobber nbsp Allianzwappen der Eheleute Hilmar d J von Munchhausen aus dem Hause Rinteln 1558 1617 schwarze Linie und Dorothea von Munchhausen 1568 1624 aus dem Hause Apelern Lauenau Oldendorf weisse Linie am Torhaus von SchwobberIn Schwobber hatte sein Vater bereits 1564 aus einigen zuvor verpachteten Bauernhofen ein Rittergut gebildet und die landesfurstliche Genehmigung zur Errichtung eines Castrums eines adligen Sitzes erbeten da er die nahe gelegene Domanenburg Aerzen nur als kundbares Pfand besass Ab etwa 1570 liess dieser von Cord Tonnies den Mitteltrakt des Schlosses Schwobber planen und beginnen den die Witwe Lucia nach seinem Tode vollendete Hilmar d J baute dann ab 1588 den Torflugel an 1602 1607 den nordlichen Teichflugel und erweiterte so das Schloss zu einer Dreiflugelanlage durch einen vierten dem Schloss gegenuberliegenden Wirtschaftstrakt bildete es einst ein Karree Uber der Toreinfahrt befindet sich ein Allianzwappen namlich das der schwarzen Linie Hilmars des Jungeren und das der weissen Linie seiner Ehefrau Dorothea von Munchhausen 1568 1624 Diese hatte drei Bruder Claus von Munchhausen auf Apelern das dortige Schloss hatte ihr Vater Borries 1515 1583 errichtet Otto von Munchhausen 1561 1601 auf Lauenau der von 1596 bis 1600 das dortige Schloss Schwedesdorf errichten liess sowie Ludolf von Munchhausen auf Hessisch Oldendorf der von 1599 bis 1611 den bereits von seiner Mutter Heilwig Buschen begonnenen dortigen Munchhausenhof vollendete und gleichzeitig das Rittergut Remeringhausen begrundete 1578 studierte Hilmar d J an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg zur Zeit einer lutherischen Reaktion gegen den dortigen Calvinismus fur seine Unterstutzung erhielt er eine guldene Gnadenkette mit Melanchthon Medaillon Ebenso wie sein humanistisch und theologisch gelehrter Schwager Ludolf und seine weiteren Bruder und Vettern aus der Generation nach den Landsknechtsfuhrern hatte er Anteil an jener spathumanistischen Standeskultur die akademische Bildung voraussetzte 1 1590 wurde er vom Bischof von Minden zum Drost von Reineberg ernannt Wie zuvor schon sein Vater und sein Grossvater Stacius von Munchhausen war er Pfandinhaber von Aerzen wo er 1593 auch das Drostenamt erhielt Er lebte mit seiner Familie auf der Aerzener Domanenburg spater auch in Schwobber 1603 wurde er vom Stift Mollenbeck mit dem halben Amt Rottorf belehnt und kaufte von seinem Bruder Kurt 1560 1604 das Gut Wendlinghausen das dieser vom Vater geerbt hatte Kurt hatte kurz zuvor 1602 von einem Vetter aus der weissen Linie das Gut Haddenhausen erworben das nach seinem Tode 1610 Hilmar der Jungere als Vormund von Kurts Kindern an seinen Schwiegersohn Johann von dem Bussche 1570 1624 verkaufte Dieser liess den Bau des bis heute bestehenden Schlosses Haddenhausen beginnen das seine Witwe Hilmars Tochter Lucia Dorothea 1589 1651 nach seinem Tode vollendete nbsp Schloss WendlinghausenIn Wendlinghausen liess Hilmar d J von 1613 bis 1616 ein bis heute wenig verandertes Wasserschloss errichten das sein Urenkel 1730 an die verwandten von Reden verkaufte die es bis heute besitzen Hilmar der Jungere von Munchhausen galt als lebenslustig aber auch religios und soll seine vielen Kinder mit Strenge erzogen haben Fur seinen in Bergbau und Kreditgeschaften engagierten alteren Bruder Statius von Munchhausen ubernahm er gutmutig hohe Burgschaften auf die seine Sohne nach Statius Konkurs 1619 noch jahrzehntelang zahlen mussten Ehe und Kinder BearbeitenHilmar d J ist der Stammvater aller noch lebenden Munchhausen der schwarzen Linie er hatte mit seiner Frau Dorothea geb von Munchhausen aus dem Hause Apelern Lauenau Oldendorf aus der weissen Linie der Autorin eines nicht uberlieferten Buches uber christliche Kindererziehung 17 Kinder die in den Ahnentafeln vieler niedersachsischer Adelsgeschlechter erscheinen darunter Heinrich Hilmar 1586 1635 1617 Anna Dorothea v der Wense aus dem Hause Holdenstedt 1 Tochter jung verstorben er kaufte 1618 zusammen mit seinen Brudern dem in Konkurs gegangenen Onkel Statius die Herrschaft Leitzkau fur 170 000 Taler ab und verwaltete sie bis zu seinem Tode Wahrend der Zerstorung Magdeburgs 1631 litt das nahe Leitzkau stark unter Einquartierungen Plunderungen und Branden Liborius Borries 1587 1646 Anna Dorothea v Kerssenbrock a d H Barntrup Herr auf Rinteln Schwobber und Voldagsen Pfandherr in Aerzen Drost zu Buckeburg Sie hatten 14 Kinder darunter Hilmar ca 1633 1689 den Grossvater des Lugenbarons Hieronymus Lucia Dorothea 1589 1651 Johann von dem Bussche Herr auf Lohe und seit 1610 auf Haddenhausen das Ehepaar erbaute in Haddenhausen das bis heute erhaltene Schloss Hedwig 1590 1653 Gerhard Clamor von dem Bussche Herr auf Hunnefeld das Ehepaar erbaute von 1610 bis 1613 in Hunnefeld das bis heute stehende Schloss als zweites Schwobber in fruhbarocken Formen Elisabeth 1591 1654 Georg v Spiegel zu Peckelsheim Herr auf Schweckhausen nbsp Philipp Adolph von Munchhausen 1593 1657 Philipp Adolph 1593 1657 studierte von 1609 bis 1613 in Giessen u a Theologie bei Mentzer und dann bis 1616 am Collegium illustre in Tubingen u a bei Hafenreffer 1624 ubernahm er das Gut Wendlinghausen und 1629 pachtweise das Amt Elbingerode Harz mit den Eisenbergwerken die einst sein Onkel Statius betrieben hatte fur dessen Schuldentilgung er nun bis 1651 die Ertrage verwenden musste Er war auch Gesandter des Herzogs von Braunschweig sowie Berater und personlicher Freund des Grafen Anton Gunther von Oldenburg der ihm in Middoge bei Jever neueingedeichtes Marschland schenkte bis 1735 in der Familie 1638 ubernahm er nach dem Tode seines altesten Bruders das vom Dreissigjahrigen Krieg verheerte Leitzkau und brachte es wieder hoch mit Hilfe eines Kredits von Anton Gunther in Hohe von 6 000 Talern Er verfasste das Buch Geistliche Kinder Milch oder Einfaltiger Christen Haus Apotheke 1 Auflage 1645 3 Auflage 1710 I Lucie Fredeke v Kerssenbrock 1615 1640 II Magdalene v Heimburg a d H Nordgoltern 1622 1681 16 Kinder darunter Christoph Friedrich auf Althaus Leitzkau und Gerlach Heino 1652 1710 auf Wendlinghausen aus der Ehe des Letzteren mit Katharina Sophie v Selmnitz a d H Steinburg Erbin von Straussfurt stammten Ernst Friedemann 1686 1762 weimarischer Hofmarschall und Erwerber von Herrengosserstedt der kurhannoversche Premierminister Gerlach Adolph 1688 1770 sowie der kurhannoversche Minister und Leiter der Deutschen Kanzlei in London Philipp Adolph 1694 1762 Dorothea 1593 1657 Claus Spiegel zum Desenberg Herr auf Ovelgonne und Aldorpsen Mette 1596 1651 Burchard v Steinberg 2 Herr auf Bruggen Gertrud 1599 1680 I Johann v Haaren auf Laar Hoopen u Krollage II Johann Heinrich Voss Herr auf Deich u Hamme Burgmann zu Quakenbruck Anna Maria 1601 Johann v Grapendorff Herr auf Lubbecke und Grapenstein 3 Katharina Magdalena 1601 Heinrich von Lutten Herr auf Lage Hedwig 1613 1677 I Falko Arend v Oeynhausen a d H Grevenburg II Gerd v Bardeleben Herr auf Rinteln und Struckhausen Landdrost zu Neuenburg Hilmar 1614 1641 Magdalene Agnes v Reden a d H Friedland Er wurde zwei Wochen nach seiner eigenen Hochzeit auf der Hochzeit seines Vetters Borries v Wrisberg mit Elisabeth Dorothea v Hagen 1641 von Ernst v Wartensleben beim Tanz erstochen nachdem er diesem der als einziger mit Hut tanzte an den Hut geschlagen hatte Literatur BearbeitenLeichenpredigt von Johannes Kehr Stadthagen 1617 Exemplar im Stadtarchiv Braunschweig G S Treuer Grundliche Geschlechtshistorie der Herren von Munchhausen 1740 Albert Neukirch Renaissanceschlosser Niedersachsens Textband 2 Halfte Hannover 1939 Seite 115 f G von Lenthe H Mahrenholtz Stammtafeln der Familie von Munchhausen Heft 36 der Schaumburger Studien Rinteln 1976 Schloss Leitzkau hg v B E H Schmuhl Band 3 der Schriftenreihe der Stiftung Dome und Schlosser in Sachsen Anhalt Halle 2005 Bernhard Schelp Das Schloss zu Schwobber Ein Adelssitz der Weserrenaissance Magisterarbeit 1995 Einzelnachweise Bearbeiten Brage Bei der Wieden Aussenwelt und Anschauungen Ludolf von Munchhausens Hannover 1993 S 102 Epitaph in der Brudernkirche Braunschweig Landesarchiv NRW Abt Westfalen W 101 Aufschworungstafeln Nr 1321 0 Domkapitel Minden 1721 Digitalisat Normdaten Person GND 121317072 lobid OGND AKS VIAF 62401180 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munchhausen Hilmar der Jungere vonALTERNATIVNAMEN Munchhausen Hilmar vonKURZBESCHREIBUNG deutscher AdligerGEBURTSDATUM 1558STERBEDATUM 4 Mai 1617STERBEORT Rinteln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hilmar der Jungere von Munchhausen amp oldid 219925925