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Dieser Artikel beschreibt das Dorf Hilbeck in Nordrhein Westfalen Zu weiteren Bedeutungen siehe Hilbeck Begriffsklarung Hilbeck ist ein Ortsteil der Stadt Werl mit 1292 Einwohnern Stand Ende 2018 mit dem Haus Hilbeck HilbeckStadt WerlKoordinaten 51 35 N 7 52 O 51 5781119 7 8642886 82 Koordinaten 51 34 41 N 7 51 51 OHohe 82 mEinwohner 1292 31 Dez 2018 1 Eingemeindung 1 Januar 1975Eingemeindet nach WerlPostleitzahl 59457Vorwahl 02922Hilbeck Nordrhein Westfalen Lage in Nordrhein WestfalenOrtsdurchfahrt in der Nahe des FriedhofesOrtsdurchfahrt in der Nahe des Friedhofes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einwohnerentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 4 Hofe 4 1 Gut Pentling 4 2 Hof Schulze Brunningsen 5 Kirchliche Entwicklung 6 Vereine 7 Personlichkeiten 8 Ansichten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUm 950 wurde Pentling ein Gemeindeteil von Hilbeck als Lehen des Klosters Pantaleon in Koln erwahnt Vor 1200 wurde auf dem Thingplatz eine Kirche errichtet Namensgebend fur den Ort war die Familie von Hilbeck deren Anwesenheit im Ort bis 1426 nachweisbar ist Die Grafen von der Mark erwarben eine Vogtei im Ort ein festes Haus der Grafen ist 1393 belegt Zum Ende des 16 Jahrhunderts ubernahmen die Herren von Pentling das Haus Hilbeck in derselben Zeit wurde an die Kirche ein gotischer Chorraum angebaut Die Bruderschaft St Nikolai wurde 1421 und 1429 erwahnt Im Jahr 1486 lebten 35 steuerpflichtige Familien im Dorf In der Tabuzone der Kirche wurden 1490 Spieker zur Aufbewahrung von Vorraten bezeugt Ab 1561 war Hilbeck zur Grafschaft Mark zugehorig Der Gobel von Drechen fuhrte 1565 die evangelische Lehre ein die aber bis 1646 mehrfach mit der katholischen wechselte Unter anderem ist durch alte Flurnamen wie Spanische Fohde und Pappenheim die Plunderung durch spanische Soldaten belegt auch die Kirche wurde beschadigt Das Haus Hilbeck wurde 1726 von der Familie von Plettenberg erworben Fur 1731 sind insgesamt etwa 50 verschieden grosse Bauernhofe nachgewiesen Von etwa 1700 bis 1800 existierte als Vorstufe bauerlicher Selbstverwaltung eine Binnen und Buitenbauerschaft Im Jahr 1797 lebten 402 Menschen in 78 Hausern in Hilbeck 50 steuerpflichtige Hofe sind nachgewiesen Eine befestigte Strasse die heutige Bundesstrasse 63 wurde um 1820 angelegt An der Siepenstrasse wurde 1942 ein Schulgebaude errichtet Am 1 Januar 1968 wurde Hilbeck durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Unna in die neue Gemeinde Rhynern eingegliedert 2 Als diese Grossgemeinde mit dem Munster Hamm Gesetz am 1 Januar 1975 wieder aufgelost wurde kamen mit Ausnahme von Hilbeck alle Ortsteile von Rhynern zur kreisfreien Stadt Hamm Hilbeck wurde wunschgemass nach Werl im Kreis Soest umgegliedert 3 Von 1977 bis 1980 wurde die Strangbachhalle als Gemeinschafts und Schutzenhalle errichtet Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1849 4 0 6871910 5 0 6421931 6 0 7201956 7 0 9281961 8 0 9281974 9 0 8561987 10 11201998 13202010 13142018 11 1292Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Die Evangelische KircheDie denkmalgeschutzte Evangelische Kirche ist ein ortsbildpragendes Gebaude Haus Hilbeck eine ehemalige Wasserburg wird heute als Gutshof bewirtschaftet Die Windmuhle ein ortsbildpragendes Gebaude steht am Ortsrand und hat eine grosse Fernwirkung nach Osten Nach Massgabe des LWL ist das Gebaude von Bebauung freizuhalten 12 Der Dorfplatz am Strangbach wurde 2015 neu gestaltet und dient heute als Hauptversammlungsort des Dorfes 13 Hofe BearbeitenGut Pentling Bearbeiten Gleich hinter dem Haus Hilbeck fuhrt eine Strasse in Richtung Norden zum ehemaligen Schulzenhof von Pentling Der Name setzt sich aus Pent Pantaleon und ing Zugehorigkeit also dem Pantaleon zugehorig Somit gehorte der Hof zum Kloster St Pantaleon in Koln das der jungste Bruder des Kaisers Otto der Grosse Erzbischof Bruno 964 grundete Pentling bestand somit schon seit der Mitte des 10 Jahrhunderts Zum Hof gehorte ein Hofesgericht und die Hofe Hilge Steinau Altena in Hilbeck Reffelmann und Mittrop in Tunnen Westunnen Kleine und Rohe in Rhynern Nach dem Gut Pentling benannte sich ein Dienstmannengeschlecht dem das Gut vom Abt des Klosters St Pantaleon als Vogtlehen gegeben wurde Das Gut wurde 1853 frei von Grundherrschaft 14 Hof Schulze Brunningsen Bearbeiten Die Bauerschaft mit den Hofen Schulte Brunningsen und Geinegge befand sich im Nordwesten des Kirchspiels Hilbeck In einer Urkunde aus dem Jahr 1486 wird der Hof Brumme Linchhuysen erwahnt er hatte einen Schatzwert von 200 Gulden 1491 wird anlasslich der kolnischen Fehdeschaden berichtet Item dey schulte van Brulinchhusen heft eyn pert dat stond ein 4 gulden dat in dat sticht Stift von collen quam dat hey oick sit pinxten verloren heft Im 19 Jahrhundert wurde der Hof stuckweise verkauft 15 Kirchliche Entwicklung BearbeitenDer Historiker A K Homberg erwahnt in seinem Werk Kirchliche und weltliche Landesorganisation des sudlichen Westfalen die hl Ida als Patronin der Kirche Vermutlich lag das an der Vermutung die Grundung der Kirchengemeinde stehe mit den Grafen von Werl in Verbindung dessen Ahnfrau Ida war In Wahrheit unterstand die Kirche dem Patrozinium des Sylvester 16 Hilbeck war ursprunglich eine Filialkirche von Buderich Fur den Bau ersten Kirche wurde ein Platz auf einer Anhohe im Sudwesten des Ortes ausgesucht Der Ort hiess im Volksmund Tigge Thing was einen Hinweis auf vorgeschichtliche Nutzung als heidnischer Versammlungsort gibt Der erste Kirchenbau war eine Kapelle aus Holz der Grundriss entsprach in etwa dem Schiff der heutigen Kirche die den Holzbau im 12 Jahrhundert ersetzte Das Mittelschiff ist 11 75 Meter lang und 6 20 Meter breit das Chorjoch mit 3 4 Schluss schliesst sich um 10 cm verengt durch eine Mauernaht an Der Chor wurde wohl anstelle des ursprunglich romanischen Chores der auf einem quadratischen Grundriss stand errichtet Im Innenraum ist zwischen Schiff und Chor ein Schwibbogen aus Sandstein gespannt Zwei Zierscheiben in Flachrelief sind in den Bogenzwickeln an der Westseite eingemauert sie haben einen Durchmesser von etwa 43 cm Eines zeigt das Wappen derer von Pentling das andere ist mit einer Blattrosette verziert zuvor dienten die Scheiben wahrscheinlich als Schlusssteine Der Turm auf quadratischen Grundriss wirkt machtig er stammt aus dem 12 Jahrhundert Schon wahrend des Dreissigjahrigen Krieges besass die Kirche eine Orgel die 1694 durch Sylvester Heilmann aus Herbern ersetzt wurde Das Instrument stand uber der Kanzel und dem Altar 17 Auf dem Weg zur Vollendung der Reformation kam es zu einigen Wirren Der katholische Pfarrer in Buderich schickte seine beiden Kaplane Johan Binholt und Henning Schmittmann in die Stelle in Hilbeck gleichzeitig wurde von den evangelischen Pfandherren des Hauses Hilbeck der ehemalige Monch Nikolaus Fuchsius in das Amt eingesetzt Fuchsius kam 1620 nach Hilbeck konnte sich dort zwei Jahre halten und wurde dann von den Spaniern vertrieben er kam vor 1634 noch einmal zuruck und ubersiedelte dann nach Bochum Der Konkurrenzkampf zwischen beiden Konfessionen ging hin und her verschiedene Pfarrer versahen ihren Dienst Dabei verkamen die Kirche und das Pfarrhaus immer mehr Erster Pfarrer in nachreformatorischer Zeit war Rappaeus er verstarb 1674 Sein Nachfolger Johannes Bertram Reimbach war zuvor acht Jahre reformierter Prediger in Lunen 18 Ab 1677 konnten erste Reparaturen am Kirchengebaude vorgenommen werden die dafur erforderlichen Mittel flossen nur sparlich Der Kirchturm war 1689 in einem sehr schlechten Zustand das Balkenwerk war verfault Der Innenraum wurde so umgestaltet dass er fur die reformierte Gottesdienstordnung geeignet war Ein schlichter Abendmahlstisch ersetzte den Hochaltar der abgebrochen wurde In der Silvesternacht des Jahres 1672 drangen franzosische Truppen in die Kirche ein zerschlugen die Glocken und nahmen die Fragmente als Beutestucke mit Die Kirchenbanke wurden zum Teil verheizt Am 10 Marz 1694 ubernahm Theodor Henrich das Amt des Pfarrers er setzte die Reformarbeit fort und liess die Kanzel hinter dem Abendmahltisch aufstellen und die Orgel daruber aufbauen Ein Pastor Sethmann starb 1750 im Alter von 71 Jahren seine Grabplatte ist erhalten Ein bedeutender Pfarrer war Wilhelm Reinhard er bekleidete das Amt des Prases der markischen Synode und war Vertreter bei dem Zusammenschluss der Lutherischen und Reformierten Kirche zur unierten preussischen Landeskirche 19 Vereine BearbeitenSV 1947 Hilbeck e V Breitensport Hilbeck e V Zukunft Hilbeck e V Mannergesangverein 1863 Hilbeck e V Personlichkeiten BearbeitenWilhelm Stahl 1900 1980 Tierzuchter und Agrarwissenschaftler Fritz Beckmann 1888 1954 Wirtschaftswissenschaftler und Politiker CDU Max Gude 1902 1984 Jurist und Generalbundesanwalt Fritz Viering 1910 1984 Theologe Gisbert von Bodelschwingh Plettenberg 1790 1866 Gutsbesitzer Friedrich von Plettenberg Heeren 1863 1924 GutsbesitzerDie Familien von Plettenberg und Bodelschwingh sind als Besitzer des Hauses Hilbeck und Patronen der evangelischen Kirche seit Jahrhunderten mit dem Ort verbunden ihre Wappen finden sich in den Buntglasfenstern der Kirche wieder Ansichten Bearbeiten nbsp Windmuhle in Hilbeck nbsp Abmarsch der Fusswallfahrt in Hilbeck nbsp Die evangelische Kirche nbsp Historische Ansicht des alten Pfarrhauses vor 1900 mit der PfarrersfamilieLiteratur BearbeitenHeinrich Pfannekuche 20 Geschichtliche Datensammlung 1999 2007 Amalie Rohrer Hans Jurgen Zacher Hg Werl Geschichte eine westfalischen Stadt Band 1 Bonifatius Druck Buch Verlag 1994 ISBN 3 87088 844 X Rudolf Preising Hilbeck Geschichte eines Markischen Dorfes vor den Toren von Werl Aschendorff Munster 1981 ISBN 3 402 05690 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hilbeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage des gemeinnutzigen Vereins Zukunft HilbeckEinzelnachweise Bearbeiten Werl Verwaltungsbericht 2018 In werl de Abgerufen am 30 August 2021 Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 64 Martin Bunermann Heinz Kostering Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1975 ISBN 3 555 30092 X M F Essellen Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben Verlag Reimann Hamm 1985 ISBN 3 923846 07 X S 135 Willkommen bei Gemeindeverzeichnis de Abgerufen am 29 August 2021 Handbuch der Amter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen Preussischer Landgemeindetag West Berlin 1931 Otto Lucas Kreis Atlas Unna Unna Munster 1957 Martin Bunermann Heinz Kostering Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1975 ISBN 3 555 30092 X S 200 Martin Bunermann Heinz Kostering Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1975 ISBN 3 555 30092 X S 149 Landesamt fur Datenverarbeitung und Statistik Hrsg Bevolkerung und Privathaushalte sowie Gebaude und Wohnungen Ausgewahlte Ergebnisse fur Gemeindeteile Regierungsbezirk Arnsberg Dusseldorf 1990 S 262 Hilbeck Einwohnerzahl 2018 Abgerufen am 30 August 2021 KuLaReg Memento des Originals vom 4 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www lwl org PDF 7 5 MB Mit Herzblut Hilbeck prasentiert 2 Juni 2014 abgerufen am 29 August 2021 Rudolf Preising Hilbeck Geschichte eines Markischen Dorfes vor den Toren von Werl Aschendorff Munster 1981 ISBN 3 402 05690 9 S 60 68 Rudolf Preising Hilbeck Geschichte eines Markischen Dorfes vor den Toren von Werl Aschendorff Munster 1981 ISBN 3 402 05690 9 S 69 72 Rudolf Preising Hilbeck Geschichte eines Markischen Dorfes vor den Toren von Werl Aschendorff Munster 1981 ISBN 3 402 05690 9 S 219 Rudolf Preising Hilbeck Geschichte eines Markischen Dorfes vor den Toren von Werl Aschendorff Munster 1981 ISBN 3 402 05690 9 S 219 225 Rudolf Preising Hilbeck Geschichte eines Markischen Dorfes vor den Toren von Werl Aschendorff Munster 1981 ISBN 3 402 05690 9 S 340 342 Rudolf Preising Hilbeck Geschichte eines Markischen Dorfes vor den Toren von Werl Aschendorff Munster 1981 ISBN 3 402 05690 9 S 240 256 Trauer um ein singendes Urgestein Abgerufen am 30 Dezember 2021 Ortsteile der Stadt Werl Blumenthal Budberg Buderich Hilbeck Holtum Mawicke Niederbergstrasse Oberbergstrasse Sonnern Werl Westonnen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hilbeck amp oldid 230749171