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Das staatliche Herzog Wolfgang Gymnasium HWG in Zweibrucken wurde 1559 gegrundet und nach uber 425 jahrigem Bestehen 1988 aufgelost Regionale Bedeutung erlangte es im 16 und nochmals im 18 Jahrhundert als Bildungszentrum des Furstentums Pfalz Zweibrucken Herzog Wolfgang GymnasiumSchulform GymnasiumGrundung 1559Schliessung 1988Ort ZweibruckenLand Rheinland PfalzStaat Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Landesschule in Hornbach 1 2 Gymnasium in Zweibrucken 2 Personlichkeiten 2 1 Rektoren und Lehrer 2 2 Ehemalige Schuler 3 Literatur Auswahl 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenLandesschule in Hornbach Bearbeiten Ihren Ursprung verdankt die Bildungsanstalt dem humanistischen bildungsfreundlichen Gedankengut der Reformationszeit wie dem Bedurfnis des fruhneuzeitlichen Staates nach ausgebildeten Pfarrern und Beamten die zugleich Landeskinder sein sollten In Pfalz Zweibrucken war seit 1533 unter Pfalzgraf Ruprecht das evangelische Bekenntnis eingefuhrt worden Die stadtischen Lateinschulen etwa in Annweiler Bergzabern Hornbach Kusel Meisenheim oder Zweibrucken bereiteten die Schuler nur unvollkommen auf die Anforderungen einer Hochschulausbildung vor Seit 1557 plante man daher unter Pfalzgraf Wolfgang 1526 1569 nach kursachsischem und Strassburger Vorbild die Einrichtung zweier zentraler Landesschulen 1559 wurde die erste in Hornbach fur den Landesteil Pfalz Zweibrucken 1562 in Lauingen an der Donau eine zweite fur den Landesteil Pfalz Neuburg eroffnet Beide nahmen die Raumlichkeiten und Einkunfte ehemaliger Kloster ein ohne jedoch die klosterliche oder stadtische Bildungstradition an diesen Orten fortzusetzen Die vierklassige furstliche Landesschule in Hornbach wurde durch Erweiterung des Lehrplanes 1575 unter Pfalzgraf Johann I zu einer schola illustris ausgebaut Von 1575 bis 1588 bestand eine Bibliothek bei der Schule die in der 1676 entfuhrten Bibliotheca Bipontina aufging Als im Dreissigjahrigen Krieg das Kloster Hornbach 1631 dem Bistum Speyer restituiert wurde wurde der Schulbetrieb nach Zweibrucken verlegt und nach der Einnahme Zweibruckens durch die Kaiserlichen 1636 eingestellt Gymnasium in Zweibrucken Bearbeiten Der Schulbetrieb wurde in Meisenheim 1640 1652 und Zweibrucken 1652 1676 notdurftig neu aufgenommen und 1676 aufgrund neuer Kriegsbedrohungen nach Meisenheim 1676 1706 verlegt Erst 1706 kehrte die Schule unter schwedischer Herrschaft nach Zweibrucken zuruck Eine zweite Blutezeit begann 1721 mit der Berufung des Rektors Johann Philipp Crollius Dieser warb seit 1721 fur den Besuch der Schule mit der Herausgabe der jahrlichen Abschlussreden der Orationes als Druckschriften Die Tradition wurde im 19 und 20 Jahrhundert mit Programmen und Festschriften bis 1984 fortgesetzt Daneben begann er 1725 eine Buchersammlung bei der Schule aus der spater vermehrt um die furstliche Buchersammlung eine neue Bibliotheca Bipontina entstand Von 1779 bis 1794 erschienen bei der Schule die editiones Bipontinae wohlfeile Ausgaben lateinischer und griechischer Klassiker fur den Schulgebrauch die grosse Verbreitung fanden Auf der Subskribentenliste erscheint auch Benjamin Franklin der amerikanische Botschafter in Paris Die vorliegende Literatur lasst nicht erkennen wann die Unterrichtssprache am Gymnasium jeweils wechselte Bis 1793 konnte Latein Unterrichtssprache gewesen sein von 1794 bis 1815 Franzosisch danach Deutsch Nach 1794 wurde die Schule als staatliche Bildungseinrichtung unter wechselnden Benennungen fortgefuhrt Das traditionsreiche altsprachliche Gymnasium wurde 1953 nach seinem Grunder benannt Im Jahr 1987 beschloss die damalige rheinland pfalzische Landesregierung die Auflosung der Schule und das Herzog Wolfgang Gymnasium wurde mit dem Helmholtz Gymnasium zusammengelegt Die Bibliotheca Bipontina wurde eine Einrichtung des Landes Rheinland Pfalz Personlichkeiten BearbeitenRektoren und Lehrer Bearbeiten Immanuel Tremellius 1510 1580 Theologe erster Rektor Jakob Schopper 1545 1616 Professor der Theologie Heinrich Fabricius 1547 1612 Mediziner und Dichter Rektor Johann Philipp Crollius 1693 1767 Padagoge und Historiker Rektor Sigmund Jacob Haeckher 1726 1772 Lehrer fur Mathematik Georg Christian Crollius 1728 1790 Historiker und Bibliothekar Rektor Philipp Casimir Heintz 1771 1835 Geistlicher und Historiker Professor am Gymnasium Heinrich Dittmar 1792 1866 Historiker Rektor Carl Schubart 1820 1889 Maler und Lithograph 1864 bis 1874 Zeichenlehrer am Gymnasium Jakob Reeb 1842 1917 Religionslehrer katholischer Priester und bayerischer Landtagsabgeordneter Fritz Vogelgesang 1889 1973 Oberstudiendirektor von 1949 bis 1954 Helmut Apffel 1911 2007 Philologe Leiter der Schule von 1954 bis 1975Ehemalige Schuler Bearbeiten Nikolaus Schlaaf Rede uber den Trifels 1726 1 Friedrich Gerhard Wahl 1748 1826 imm 1764 Baudirektor des Furstentums Pfalz Zweibrucken Christian Philipp Stumm 1760 1826 imm 1776 und Johann Ferdinand Stumm 1764 1839 imm 1777 Grunder der Gebruder Stumm OHG Hans Christoph Ernst von Gagern 1766 1852 imm 1778 Schriftsteller und Staatsmann Karl August von Malchus 1770 1840 imm 1779 Staatsmann und Schriftsteller Christian Gottlieb Bruch 1771 1836 erster evangelischer Geistlicher in Koln Philipp Casimir Heintz 1771 1835 imm 1787 Geistlicher und Historiker Johann Friedrich Bruch 1792 1874 imm 1807 evangelischer Theologe Professor fur Theologie und Rektor an der Universitat Strassburg Georg Ritter 1795 1854 imm 1807 Verleger Druckereibesitzer und Buchhandler Friedrich Aulenbach 1810 1882 Lyriker und Schriftsteller Ludwig Alois Molitor 1817 1890 imm 1828 Oberlandesrichter Komponist Heimatkundler Jakob von Fitting 1831 1898 Oberlandesgerichtsprasident geadelt Reichsrat der Krone Bayerns Heinrich Hilgard oder Henry Villard 1835 1901 Journalist Financier Vollender der Northern Pacific Railroad der USA Julius Petersen 1835 1909 Reichsgerichtsrat MdR Wilhelm Erb 1840 1921 Neurologe Professor fur Medizin in Heidelberg und Leipzig Julius von Michel 1843 1911 Augenarzt Professor fur Augenheilkunde in Erlangen Wurzburg und Berlin Ferdinand Riedinger 1844 1918 Chirurgie Ordinarius in Wurzburg Robert Kolsch 1849 1926 Sanitatsoffizier der Bayerischen Armee Theodor Lipps 1851 1914 Philosoph und Psychologe Ludwig Scharf 1864 1939 Lyriker und Ubersetzer Eduard Koelwel 1882 1966 Maler und Schriftsteller Hugo Ball 1886 1927 Mitbegrunder der Dada Bewegung August Kohler 1835 1897 evangelischer Theologe und Hochschullehrer Otto Carius 1922 2015 Panzerkommandant im Zweiten Weltkrieg und Trager des Ritterkreuzes mit Eichenlaub Joachim Schultz Tornau 1943 Landtagsabgeordneter fur Bielefeld und Vorsitzender der nordrhein westfalischen F D P Judith Rauch 1956 Wissenschaftsjournalistin Kerstin Kimminus fruhere Eiskunstlauferin Zusammen mit Stefan Pfrengle errang sie 1986 den Titel Deutsche Paarlaufmeister Literatur Auswahl BearbeitenRudolf Buttmann Die Matrikel des Hornbacher Gymnasiums 1559 1630 Teil I Text Zweibrucken 1904 Digitalisat der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Georg Burkard Bibliographie der editiones Bipontinae Zweibrucken 1990 Kurt Schondorf Entstehungsgeschichte der furstlichen Landesschule in Hornbach vor 450 Jahren In Westricher Heimatblatter Jg 40 Kusel 2009 S 100 111 Lars G Svensson Die Geschichte der Bibliotheca Bipontina Kaiserslautern 2002 Fritz Vogelgesang Die Zweibrucker Matrikel des Herzog Wolfgang Gymnasiums 1631 1811 Speyer 1967 Einzelnachweise Bearbeiten Schlaaff Henning N Oratio De Celeberrimo Quondam Nobilissimoque Imperii Castro Trifels Habita Et Recitata A D XII Kal Octobr An MDCCXXV Cum Sollemnis Gymnasii Bipontini Perageretur Lustratio Biponti 1726 Rede uber die einst beruhmte und uberaus edle Reichsburg Trifels vorgetragen und rezitiert am 20 September des Jahres 1725 aus Anlass der jahrlichen Schulfeier des Gymnasiums Zweibruecken Online verfugbar in der Digitalen Bibliothek der Bayerischen Staatsbibliothek Beide Links abgerufen am 26 September 2018 Normdaten Korperschaft GND 4403521 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzog Wolfgang Gymnasium amp oldid 236885086