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Gustav Hermann Teutsch 20 November 1876 in Neunkirchen Baden 8 Dezember 1966 in Lahr Schwarzwald war ein deutscher Pfarrer und Politiker DNVP CSVD NSDAP Gustav Hermann Teutsch Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines evangelischen Pfarrers legte nach dem Besuch von Gymnasien in Weinheim und Bensheim 1895 das Abitur ab Anschliessend studierte Teutsch evangelische Theologie an den Universitaten Heidelberg Erlangen und Greifswald Teutsch gehorte zu den Schulern der Greifswalder Theologen Hermann Cremer und Martin von Nathusius politisch tendierte er zu dem Grunder der Christlich sozialen Partei Adolf Stoecker dessen Ablehnung des Liberalismus in Kirche und Politik er sich zunehmend anschloss 1 Teutsch der dem Wingolf angehorte absolvierte seine Militarzeit 1899 und 1900 als Einjahrig Freiwilliger im Garde Grenadier Regiment Kaiser Franz in Berlin 1906 heiratete er aus der Ehe gingen sechs Sohne hervor Ab 1900 war Teutsch Vikar in Leutershausen an der Bergstrasse Lorrach und Pforzheim 1905 wurde er zum Pfarrer von Helmstadt Baden gewahlt 1910 ubernahm er die Pfarrstelle seines Vaters in Leutershausen an der Bergstrasse Im Bemuhen die antisemitische Berliner Bewegung in Baden starker zu verankern hielt Teutsch ab 1904 Vortrage in Evangelischen Arbeitervereinen 1913 schloss er sich der Deutschkonservativen Partei an In der Zeit der Weimarer Republik gehorte Teutsch zunachst dem christlich sozialen Flugel der Deutschnationalen Volkspartei DNVP an Grossere Bekanntheit erlangte Teutsch durch eine Rede im Sommer 1924 in der er die Gefahr einer Gegenreformation angesichts des nach der Novemberrevolution gewachsenen Einflusses des politischen Katholizismus beschwor Die Rede hatte eine Beschwerde des Erzbischoflichen Ordinariats Freiburg wegen Storung des konfessionellen Friedens zur Folge 2 1926 wurde Teutsch Prasident des Evangelischen Volksbundes Baden EVB eines Zusammenschlusses der jetzt als Evangelische Volksvereine bezeichneten Arbeitervereine 1928 trat Teutsch dem in Baden als Evangelischer Volksdienst EVD auftretenden Christlich Sozialen Volksdienst CSVD bei Bei der Wahl zum Badischen Landtag 1929 zog er als Spitzenkandidat des EVD in das Parlament ein in dem er Gruppenvorsitzender der drei EVD Abgeordneten war Zudem war er Vorsitzender des EVD Landesverbandes Die sozialdemokratische Zeitung Volksfreund hielt Teutsch vor er verwechsele stets das Rednerpult des Landtags mit einer Kanzel 3 Ab der Wahl im September 1930 gehorte er auch dem Reichstag in Berlin an Im Gegensatz zu den anderen CSVD Abgeordneten lehnte Teutsch die Unterstutzung der Regierung Bruning ab Im Januar 1931 legte er das Landtagsmandat nieder Nachdem er im Februar einige Wochen lang krankheitsbedingt vom Reichstag beurlaubt worden war 4 verzichtete Teutsch am 12 Oktober 1931 auch auf sein Reichstagsmandat Fur ihn ruckte Max Schmechel in den Reichstag nach 5 Bereits zuvor war Teutsch im Juni 1931 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP beigetreten Im August ubernahm er die Gauleitung des Nationalsozialistischen Evangelischen Pfarrerbundes dessen Organisation er weiter ausbaute 6 Zugleich trat er haufig als Parteiredner auf Im Dezember 1931 verhangte Kirchenprasident Klaus Wurth ein Redeverbot gegen Teutsch Teutsch verteidigte sich mit den Worten dass er dem Nationalsozialismus die erneuernde heiligende Macht des Evangeliums 7 bringen wolle Im Sommer 1932 wurde das Redeverbot teilweise aufgehoben Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war Teutsch 1934 und 1935 bei den Deutschen Christen aktiv Ab 1935 kam es zu erheblichen Konflikten zwischen Teutsch und der Ortsgruppenleitung sowie der SA Fuhrung in Leutershausen In einem im September 1936 eingeleiteten Parteigerichtsverfahren wurden Teutsch Angriffe gegen den fuhrenden Parteiideologen Alfred Rosenberg Verachtlichmachung der SA ein freundlicher Umgang mit Juden sowie die Unterstutzung des nicht der Partei angehorenden Burgermeisters der Gemeinde vorgeworfen Teutsch erklarte wahrend des noch laufenden Verfahrens wahrscheinlich im April 1937 seinen Parteiaustritt 8 Durch die Auseinandersetzungen gesundheitlich angeschlagen wurde Teutsch 1938 vorzeitig in den Ruhestand versetzt Er zog 1939 auf den Schutterlindenberghof bei Lahr wo er sich bis ins hohe Alter der Pflege eines Weinbergs und der Erzeugung von Brennholz widmete 9 Literatur BearbeitenGunter Opitz Teutsch Gustav Hermann In Bernd Ottnad Hrsg Baden Wurttembergische Biographien Band 1 Kohlhammer Stuttgart 1994 ISBN 3 17 012207 X S 362 364 online Friedrich Teutsch Hermann Teutsch 1876 1966 Pfarrer in Leutershausen In Gerhard Schwinge Red Protestantismus und Politik Zum politischen Handeln evangelischer Manner und Frauen fur Baden zwischen 1819 und 1933 Badische Landesbibliothek Karlsruhe 1996 ISBN 3 88705 042 8 S 246 260 Weblinks BearbeitenHermann Teutsch in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Redebeitrage von Hermann Teutsch im Badischen Landtag in den Digitalen Sammlungen der Badischen LandesbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Opitz Teutsch Teutsch Hermann Teutsch S 251 Opitz Teutsch Teutsch Hermann Teutsch S 254 Volksfreund Nr 136 16 Juni 1931 Zitiert bei Teutsch Hermann Teutsch S 250 Verhandlungen des Reichstags 5 Wahlperiode Bd 444 S 1029 online Joachim Irek Mannheim in den Jahren 1945 bis 1949 Stuttgart 1983 ISBN 3 17 007530 6 S 116 Gerhard Kaller Baden in der Weimarer Republik In Meinrad Schaab Hansmartin Schwarzmaier Hrsg u a Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 4 Die Lander seit 1918 Hrsg im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Klett Cotta Stuttgart 2003 ISBN 3 608 91468 4 S 23 72 hier S 68 Zitiert bei Opitz Teutsch Teutsch Hermann Teutsch S 258 260 Teutsch Hermann Teutsch S 248 Normdaten Person GND 130150886 lobid OGND AKS VIAF 72491658 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Teutsch HermannALTERNATIVNAMEN Teutsch Gustav Hermann vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Pfarrer und Politiker DNVP CSVD NSDAP MdRGEBURTSDATUM 20 November 1876GEBURTSORT Neunkirchen Baden STERBEDATUM 8 Dezember 1966STERBEORT Lahr Schwarzwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Teutsch amp oldid 218102582