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Helmut Griem 6 April 1932 in Hamburg 19 November 2004 in Munchen war ein deutscher Schauspieler und Theaterregisseur Er trat in grossen Rollen an fast allen grossen deutschsprachigen Buhnen auf verschaffte sich aber auch als Film und Fernsehschauspieler internationale Anerkennung Die Buchfinken 1954 Helmut Griem links unten Dietrich Neuhaus Kathe Strassburger Nils Sustrate Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wichtige Theaterarbeiten 3 Filmografie 4 Synchronisation 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Helmut Griem links 1968 bei der Verleihung des Berliner KunstpreisesHelmut Griem wurde als Sohn des Marine Funkoffiziers Walter Griem und seiner Ehefrau Paula geborene Rackebrandt in Hamburg geboren Er machte 1953 sein Abitur und studierte bis 1956 Literaturwissenschaften und Philosophie mit dem Vorhaben Journalist zu werden 1 Um etwas Geld fur sein Studium zu verdienen arbeitete Griem nebenbei als Darsteller in halbprofessionellen Schauspielgruppen Wahrend eines Engagements bei den Buchfinken wurde Griem der nach eigenen Angaben nie zuvor an eine Schauspielkarriere gedacht hatte zum professionellen Theater nach Lubeck verpflichtet Prompt erhielt er in Lubeck die Titelrolle im Theaterstuck Die Regenmacher 2 Finanziell uber Wasser hielt er sich in dieser Zeit mit dem Verfassen von Kurzgeschichten fur Zeitungen und Horspielen furs Radio Obwohl er nie eine Schauspielschule besucht hatte konnte sich Griem innerhalb weniger Jahre als hochgeschatzter Theaterschauspieler etablieren 3 Ende der 1950er Jahre arbeitete er fur Oscar Fritz Schuh am Kolner Theater was ihm den endgultigen Durchbruch brachte In den folgenden Jahrzehnten war Griem an allen grossen deutschsprachigen Buhnen tatig So stand er in Engagements am Thalia Theater und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg am Wiener Burgtheater an den Staatlichen Schauspielbuhnen Berlin an den Munchner Kammerspielen und zuletzt am Residenztheater Bayerisches Staatsschauspiel in Munchen Er spielte etwa die grossen Rollen aus den Stucken von Lessing Kleist und Goethe 4 trat aber auch in moderneren Stucken wie von Tennessee Williams auf Sein Faust Vom Himmel durch die Welt zur Holle unter Regie von Dieter Dorn wurde 1988 sogar fur eine Fernsehausstrahlung aufgezeichnet Seit 1960 war Griem auch als Filmschauspieler tatig und er gewann gleich fur seinen ersten Film Fabrik der Offiziere einen Bambi als Bester Nachwuchsdarsteller Seinen anschliessenden Filmen war dagegen nur geringer Erfolg beschieden weshalb er sich zeitweise vom Film abwandte Der internationale Durchbruch auf der Kinoleinwand gelang ihm schliesslich 1969 als SS Obersturmbannfuhrer Aschenbach im Filmklassiker Die Verdammten unter Regie von Luchino Visconti Mit dem Italiener Visconti sollte Griem drei Jahre spater nochmal die Filmbiografie Ludwig II drehen Nach dem Erfolg mit Die Verdammten spielte Griem in zahlreichen hochkaratigen Filmproduktionen aus dem In und Ausland Im Oscar pramierten Filmmusical Cabaret von Bob Fosse aus dem Jahr 1972 spielte er etwa an der Seite von Liza Minnelli und Michael York den reichen Baron Maximilian von Heune nbsp Familiengrabstatte Griem auf dem Friedhof OhlsdorfEine seiner bedeutenden Filmrollen war der Hans Schnier in Ansichten eines Clowns 1975 der Verfilmung von Heinrich Bolls gleichnamigem Roman Zu weiteren bedeutenden Regisseuren mit denen Griem arbeitete zahlen Volker Schlondorff Die Moral der Ruth Halbfass Hans W Geissendorfer Die glaserne Zelle Rainer Werner Fassbinder Berlin Alexanderplatz und Jacques Rouffio Die Spaziergangerin von Sans Souci Trotz grosser Filmerfolge blieb das Theater Zentrum seiner Arbeit Vor allem in der Spatphase seiner Karriere inszenierte Helmut Griem auch selbst so etwa an den Munchner Kammerspielen Eines langen Tages Reise in die Nacht von Eugene O Neill Mit der Arbeit an dem Botho Strauss Stuck Die eine und die andere konnte er nicht mehr beginnen Helmut Griem starb 2004 im Alter von 72 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit 5 Er wurde auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf im Bereich der Familiengrabstatte im Planquadrat F14 nahe Kapelle 4 beigesetzt 6 Griem war seit 1973 mit der Schauspielerin Helga Kohler verheiratet Aus der Ehe ging ein Sohn namens Philip hervor Wichtige Theaterarbeiten Bearbeiten Kabale und Liebe von Friedrich Schiller Rolle Ferdinand Regie Willi Schmidt Leonce und Lena von Georg Buchner Leonce Regie Hans Bauer Wie es euch gefallt von William Shakespeare Orlando Regie Willi Schmidt Die Glasmenagerie von Tennessee Williams Tom Regie Willi Schmidt Richard II von William Shakespeare Titelrolle Regie Hans Lietzau Der Kirschgarten von Anton P Tschechow Lopachin Regie Hans Lietzau Der Menschenfreund von Christopher Hampton Philipp Regie Dieter Dorn Prinz Friedrich von Homburg von Heinrich von Kleist Titelrolle Regie Hans Lietzau Die Zofen von Jean Genet Claire Regie Dieter Dorn Philoktet von Heiner Muller Titelrolle Regie Hans Lietzau Die Rauber von Friedrich Schiller Karl Moor Regie Hans Lietzau Minna von Barnhelm von Gotthold Ephraim Lessing Major von Tellheim Regie Dieter Dorn Ein Klotz am Bein von Georges Feydeau Ferdinand de Bois d Enghien Regie Dieter Dorn My Fair Lady Professor Higgins Regie August Everding Der neue Prozess von Peter Weiss Josef K Regie Dieter Dorn Troilus und Cressida von William Shakespeare Thersites Regie Dieter Dorn Faust von Johann Wolfgang von Goethe Titelrolle Regie Dieter Dorn Onkel Wanja von Anton Tschechow Michail Lwowitsch Astrow Regie Hans Lietzau Seid nett zu Mr Sloane von Joe Orton Ed Regie Helmut Griem Wer hat Angst vor Virginia Woolf von Edward Albee George Regie Martin MeltkeInszenierungen an den Munchner Kammerspielen Auswahl Seid nett zu Mr Sloane von Joe Orton Der Held der westlichen Welt von John M Synge Love Letters von A R Gurney Die schone Fremde von Klaus Pohl Eines langen Tages Reise in die Nacht von Eugene O NeillFilmografie Bearbeiten1958 Die Bruder Regie Egon Monk 1960 Fabrik der Offiziere 1961 Bis zum Ende aller Tage 1961 Barbara 1961 Der Traum von Lieschen Muller 1963 Alles wegen dieser Frauen A cause a cause d une femme Regie Michel Deville 1963 Sessel am Kamin Regie Raoul Wolfgang Schnell 1965 Cristinas Heimreise 1968 Bel Ami Fernsehserie Regie Helmut Kautner 1969 Die Verdammten La caduta degli dei 1969 Ausbruch der 28 The McKenzie Break 1972 Cabaret 1972 Die Moral der Ruth Halbfass 1972 Ludwig II Ludwig 1975 Amphitryon Rolle Amphitryon Jupiter Regie Niels Peter Rudolph 1975 Children of Rage Regie Arthur Allan Seidelman 1975 Ansichten eines Clowns 1976 Die Tatarenwuste Il deserto dei Tartari 1976 Reise der Verdammten Voyage of the Damned 1978 Die glaserne Zelle 1978 Deutschland im Herbst Episodenfilm 1978 Annas Begegnungen Les Rendez vous d Anna Regie Chantal Akerman 1979 Steiner Das Eiserne Kreuz II Breakthrough 1979 Die Hamburger Krankheit 1980 Kaltgestellt 1980 Berlin Alexanderplatz 1981 Malou 1981 Stachel im Fleisch 1982 Die Spaziergangerin von Sans Souci La Passante du Sans Souci 1982 Der Zauberberg 1982 Versuchung Regie Krzysztof Zanussi 1982 Die Wahlverwandtschaften Rolle Baron Eduard Regie Claude Chabrol 1984 Der Leutnant und sein Richter 1984 Ein Klotz am Bein Fernsehaufzeichnung der gleichnamigen Buhneninszenierung Regie Dieter Dorn 1986 Caspar David Friedrich Grenzen der Zeit 1986 Peter der Grosse Fernsehserie in vier Teilen Peter the Great Rolle Alexander Menschikow Regie Lawrence Schiller 1988 Faust Vom Himmel durch die Welt zur Holle Kinoverfilmung der Theaterauffuhrung 1989 Hard Days Hard Nights Regie Horst Konigstein 1990 Stauffenberg Verschworung gegen Hitler Fernsehfilm 1993 Verlassen Sie bitte Ihren Mann Regie Reinhard Schwabenitzky 1993 Karl der Grosse Charlemagne le prince a cheval Regie Clive Donner 1995 Brennendes Herz Regie Peter Patzak 2000 Das Traumschiff Olympia 2000 Fernsehfilm Regie Karola Meeder 2001 Bernadette von Lourdes Lourdes Fernsehfilm 2001 Amokfahrt zum Pazifik Regie Hans Werner 2004 Liebe auf Bewahrung Fernsehfilm Regie Bernd BohlichSynchronisation BearbeitenAls Synchronsprecher lieh Griem seine Stimme u a James Garner Sexy Manner gehoren an die Leine und Sam Shepard Homo Faber Literatur BearbeitenHermann J Huber Langen Muller s Schauspielerlexikon der Gegenwart Deutschland Osterreich Schweiz Albert Langen Georg Muller Verlag GmbH Munchen Wien 1986 ISBN 3 7844 2058 3 S 320 f C Bernd Sucher Hrsg Theaterlexikon Autoren Regisseure Schauspieler Dramaturgen Buhnenbildner Kritiker Von Christine Dossel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean Claude Kuner und C Bernd Sucher 2 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 423 03322 3 S 245 f Katja Uhlenbrok Helmut Griem Schauspieler In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 26 1995 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 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