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Heinrich Schlagewerth 2 Mai 1890 in Duisburg 11 August 1951 ebenda war ein kommunistischer deutscher Politiker Leben BearbeitenDer gelernte Bauhandwerker siedelte vor dem Ersten Weltkrieg nach Monchengladbach uber und wurde zu Kriegsbeginn 1914 zur Infanterie eingezogen Dort verwundet entwickelte er sich zum Kriegsgegner wurde 1916 wegen unerlaubter Entfernung von der Truppe zu 18 Monaten Gefangnis verurteilt und trat 1918 der USPD bei wo er zum linken Parteiflugel gehorte welcher sich 1920 mit der KPD zur VKPD zusammenschloss Seit 1923 Vorsitzender der KPD in Monchengladbach gehorte Schlagewerth zum ultralinken Flugel der KPD und zog im Dezember 1924 fur den Wahlkreis Dusseldorf West in den Reichstag ein welchem er bis 1928 angehorte Bei den Fraktionskampfen innerhalb der KPD arbeitete er eng mit Ernst Schwarz und vor allem mit Karl Korsch zusammen und wurde im August 1926 aus der KPD ausgeschlossen Die KPD versuchte spater erfolglos Schlagewerth fur die Partei zuruckzugewinnen Philipp Dengel bot ihm in diesem Zusammenhang 2000 Reichsmark an Im Reichstag schloss er sich der Gruppe der Linken Kommunisten an und war fur die vom Kreis um Korsch herausgegebene Zeitschrift Kommunistische Politik presserechtlich verantwortlich Daneben war er bis 1931 unabhangiger kommunistischer Stadtverordneter in Monchengladbach und seit 1929 Vorsitzender der dortigen Ortsgruppe der linkskommunistischen Gewerkschaft Deutscher Industrie Verband DIV Nach der Machtubernahme der NSDAP waren Schlagewerth und seine Gruppe in der Illegalitat im Widerstand gegen den Nationalsozialismus tatig und kooperierten im Raum Monchengladbach mit anderen linken Organisationen Nachdem ein erstes Strafverfahren 1935 gegen ihn noch eingestellt worden war wurde er im Oktober 1936 erneut von der Polizei verhaftet und belastete durch seine Aussagen diverse Widerstandskampfer in der Region Die Gestapo konnte auf Grund der Angaben Schlagewerths die ortlichen Strukturen von KPD KPO FAUD und IKD zerschlagen In seinen Aussagen gab Schlagewerth an sich zwischen 1934 und 1936 vom Kommunisten zum Nationalsozialisten gewandelt zu haben daneben belastete er mit antisemitischen Untertonen versehen besonders den KPO Funktionar Dagobert Lubinski welcher spater in Auschwitz ermordet wurde Insgesamt fuhrten Schlagewerths Einlassungen zu Gerichtsverfahren gegen mindestens 57 nach anderen Angaben gegen bis zu 300 Personen er selbst wurde vom OLG Hamm 1938 zu drei Jahren Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt Nach der Verbussung der Haftstrafe wurde er auf Grund der Intervention der ortlichen Gestapo nicht wie vom Reichssicherheitshauptamt angeordnet in ein Konzentrationslager uberstellt sondern freigelassen Von 1939 bis 1945 lebte und arbeitete er in Duisburg und Osnabruck nach der Befreiung vom Nationalsozialismus betatigte er sich nicht weiter politisch Literatur BearbeitenKurzbiographie in Hermann Weber Die Wandlung des deutschen Kommunismus Die Stalinisierung der KPD in der Weimarer Republik Band 2 Frankfurt am Main 1969 S 275 276 Schlagewerth Heinrich In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Weblinks BearbeitenHeinrich Schlagewerth in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenNormdaten Person GND 130090204 lobid OGND AKS VIAF 6029882 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schlagewerth HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker USPD VKPD KPD MdRGEBURTSDATUM 2 Mai 1890GEBURTSORT DuisburgSTERBEDATUM 11 August 1951STERBEORT Duisburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Schlagewerth amp oldid 214180080