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Haus Lerbach ist ein Ortsteil im Stadtteil Sand von Bergisch Gladbach Dort steht auch ein ehemaliges Herrenhaus im Neorenaissancestil mit Englischem Landschaftspark als Hotel mit dem Namen Schloss Lerbach 1 Haus LerbachStadt Bergisch GladbachKoordinaten 50 59 N 7 9 O 50 981941 7 155094 Koordinaten 50 58 55 N 7 9 18 OHaus Lerbach Bergisch Gladbach Lage von Haus Lerbach in Bergisch GladbachHotel Schloss LerbachHotel Schloss Lerbach Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das Rittergut Lerbach 1 1 1 Das neue Herrenhaus 1898 1 1 1 1 Geschaftsbetrieb seit 1992 1 1 1 2 Denkmalschutz 1 2 Geschichte des Wohnplatzes 2 Der Landschaftspark 3 Veroffentlichungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprunglich stand hier eine Wasserburg in der Nahe des Lerbachs Das Wort Ler ist vermutlich aus dem mittelhochdeutschen lei leie Fels Schiefergestein herzuleiten wonach Lerbach als Felsbach zu deuten ist Das Rittergut Lerbach Bearbeiten nbsp Skizze von Johann Wintzen im Auftrag von Johann von Herrestorf 1776 Im Mai 1384 wurde die Burg erstmals urkundlich als Rittergut erwahnt das in den Besitz von Johann von Hoenen uberging 2 Vorher war bereits im Altenberger Urkundenbuch von einem Leivberg spater Lyrbach bzw Lierbach die Rede Nachdem im 15 und beginnenden 16 Jahrhundert die Familie von Forstbach das Gut in Besitz hatte ist in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Gottfried von Steinen Geheimer Rat als Besitzer bekannt Die Familie Steinen stellte einige Amtmanner verschiedener Bergischer Amter 1612 war Lerbach landtagsfahiger Rittersitz 1644 erbaute Gottfried von Steinen IV das von Wasser umgebende Herrenhaus 1657 verkaufte er das Anwesen an Michael von Leers ebenfalls Bergischer Amtmann im Amt Porz 1752 wechselte das Gut an Frau Maria Merheims 1775 ist Johann Adam Joseph von Herresdorf als Besitzer bekannt Zu dem Rittergut gehorten weitere Guter wie der Hof Oberlerbach Unterlerbach und Schmalzgrube ebenso wie die 1806 erbaute Lerbacher Muhle 1815 war das Rittergut nicht mehr als preussischer landtagsfahiger Sitz verzeichnet 3 In den 1830er Jahren liess Eduard Knobel das Anwesen der Burg im klassizistischen Stil umbauen 4 1834 erwarb er den gesamten Gutsbesitz 5 1850 ging der Besitz an Leopold Otto von Niesewandt uber der das Gut 1865 an Graf Levin von Wolff Metternich verausserte Schliesslich wurde es 1893 an den Papierfabrikanten Richard Zanders und seine Ehefrau Anna Zanders eine Tochter des Erfinders und Unternehmers Werner von Siemens verkauft Das neue Herrenhaus 1898 Bearbeiten Das Ehepaar Zanders liess von Ludwig Bopp nach Planen von Gabriel von Seidl ein Herrenhaus im englischen Landhausstil erbauen das 1898 fertiggestellt war Der Unterlerbacher Hof wurde 1898 abgetragen und in die Gronauer Waldsiedlung transloziert Im Jahr 1900 wurde die baufallige Wasserburg abgerissen und die Grafte in einen Teich verwandelt Ein weitraumiger 26 Hektar grosser Landschaftspark der in den Gutswald ubergeht wurde neu angelegt sowie zahlreiche Okonomiegebaude Verwalter und Pfortnerhauser und eine Reithalle errichtet Seitdem war das Anwesen Wohnsitz der Eheleute Zanders Nach Anna Zanders Tod 1939 erbte es ihr Neffe Hermann von Siemens danach war das Gut im Besitz der Familie von Siemens 4 Bis 1918 trug das Anwesen falschlich den Namen Leerbach Zusammen mit der Korrektur des Namens erhielt das gesamte Anwesen den Namen Haus Lerbach 1 Zwischen 1961 und 1987 war es unter dem Namen Europaische Akademie Lerbach der Sitz des Gustav Stresemann Institutes 1988 diente es u a als Kulisse fur die Fernsehserie Forstinspektor Buchholz Geschaftsbetrieb seit 1992 Bearbeiten Von 1992 bis 2015 war Althoff Hotels Pachter des Gebaudes und betrieb es unter dem Namen Schloss Lerbach Bis 2008 war das Gourmet Restaurant Dieter Muller angegliedert Anfang 2023 wurde die Anlage an die Schloss Lerbach GmbH amp Co KG der Kolner Familie Reissdorf verkauft Park und Gebaude sollen umgestaltet und 2026 wieder eroffnet werden 6 Neuer Betreiber des Hotelbetriebs wird die Kette Dorint 7 Denkmalschutz Bearbeiten Das Denkmal Haus Lerbach umfasst Herrenhaus und Park einschliesslich aller Wirtschafts und Nebengebaude wie Toranlagen Pfortner wohn hausern und Reithalle Es wurde unter Nr 78 in die Liste der Baudenkmaler in Bergisch Gladbach eingetragen Geschichte des Wohnplatzes Bearbeiten Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies Blatt Amt Porz belegt dass der Wohnplatz 1715 als Adelich Haus kategorisiert wurde und mit Lerbach bezeichnet wurde Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Lehrbach Aus ihr geht hervor dass Lerbach zu dieser Zeit Teil der Honschaft Sand im gleichnamigen Kirchspiel war 8 Unter der franzosischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelost und Lerbach wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet 1816 wandelten die Preussen die Mairie zur Burgermeisterei Gladbach im Kreis Mulheim am Rhein Mit der Rheinischen Stadteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als H Lehrbach und auf der Preussischen Uraufnahme von 1840 als Haus Leerbach verzeichnet Ab der Preussischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblattern regelmassig als Haus Leerbach und ab 1969 als Schloss Lerbach verzeichnet Einwohnerentwicklung Jahr Einwohner Wohn gebaude Kategorie Bemerkung1822 9 15 Rittersitz gen Leerbach1830 10 23 Rittersitz gen Leerbach1845 11 10 2 Rittersitz gen Haus Leerbach1871 12 19 2 Gut gen Leerbach1885 13 24 2 Wohnplatz gen Leerbach1895 14 16 2 Wohnplatz gen Leerbach1905 15 26 4 WohnplatzDer Landschaftspark BearbeitenDer Berliner Gartendirektor Albert Brodersen gestaltete im Lerbachtal einen Landschaftspark der in die umgebende Auen und Waldlandschaft eingebettet ist 16 Die Anlage des Parks nahm mehrere Jahre in Anspruch vorhandene Teile des alten Parks wurden ubernommen wahrend Neuanpflanzungen und heute nicht mehr sichtbare umfangreiche Erdbewegungen die Landschaft umgestalteten 17 Bauleiter des Parks war wohl Oskar Lindemann Der Park ist von meist naturlich geschwungenen Wegen durchzogen die die inszenierte Landschaft mit ihren Kleinbauten besonderen Pflanzen und Blickachsen erlebbar machen An der tiefsten Stelle liegt ein Teich der aus dem Graben der alten Wasserburg Lerbach hervorging Der Blick von Suden uber diesen Teich auf die Sudfassade von Haus Lerbach ist eines der zentralen Parkbilder und das vielfach abgebildete Markenzeichen des Anwesens Vom sudlichen Parkeingang steigt ein in regelmassigen Abstanden von beschnittenen Taxuswurfeln rhythmisierter Fussweg in gerader Linie aufwarts zum Herrenhaus wahrend die Hauptzufahrt sich im Osten befindet und zum Hauptportal und weiter in den Wirtschaftshof fuhrt Das um 1900 nach Planen Gabriel von Seidls errichtete neue Haus Lerbach wurde durch verschiedene Terrassen mit formalen Garten Brunnen und Schmuckbeeten an Sud und Westseite als den Hauptschauseiten sowie einem ebenfalls gartnerisch streng gestalteten Innenhof in das Parkkonzept eingebunden Diese Parkteile vermitteln asthetisch und funktional zwischen Haus und Natur bzw Architektur und Landschaft Im nordlichen Teil des Gelandes im Anschluss an das Herrenhaus befindet sich der ebenfalls neu errichtete Wirtschaftshof mit Reitstall der einen auch fur die Betreuung der Parkanlage unverzichtbaren funktionalen und zugleich gestalterischen Teil des Anwesens bildet Im Laufe seiner Geschichte hat der Park zahlreiche Veranderungen und Verluste erfahren Nicht mehr vorhanden ist etwa der geometrisch gestaltete Nutzgarten westlich des Herrenhauses Teile der Terrassenanlage wurden umgestaltet ebenso des Innenhofs Die ehemals im Park verteilten Skulpturen sind uberwiegend nicht mehr vorhanden Erst kurzlich wurde der Lerbach am sudlichen Teichrand entlanggefuhrt Die dabei gepflanzten Erlen beeintrachtigen die ikonische Sudansicht des Herrenhauses nbsp Schloss und Park 2013 nbsp Innenhof 2013 nbsp nbsp Veroffentlichungen BearbeitenEffertz Eva Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach Rheinische Kunststatten Heft 497 Neuss 2007 15 Seiten Brodersen Albert Der Park zu Lerbach in Gartenkunst 12 1910 S 149 154 digital unter https digi ub uni heidelberg de diglit gartenkunst1910 0157 sid 056d5cfadc78e0a2a3542beacf1ab6d3 Kuhnle heute Christiansen Sabine Der Park von Haus Lerbach Moglichkeiten der Erhaltung und Wiederherstellung Diplomarbeit FB Landesplanung FH Osnabruck 1988 digital unter http opus hs osnabrueck de frontdoor index index docId 50Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Lerbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schlosshotel Lerbach Webarchiv 2014 Einzelnachweise Bearbeiten a b Andree Schulte Bergisch Gladbach Stadtgeschichte in Strassennamen herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach Band 3 und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein Berg e V Band 11 Bergisch Gladbach 1995 S 176 ISBN 3 9804448 0 5 Andree Schulte Bergisch Gladbach Stadtgeschichte in Strassennamen Bergisch Gladbach 1995 ISBN 3 9804448 0 5 S 165 f Kuhnle heute Christiansen Sabine Der Park von Haus Lerbach Moglichkeiten der Erhaltung und Wiederherstellung Diplomarbeit FB Landesplanung FH Osnabruck 1988 a b Herbert Stahl Redaktion Gronau Bergisch Gladbach 2007 ISBN 978 3 932326 51 6 S 178 Gerhard Geurts Eduard Knobel Gutsbesitzer von Haus Lerbach seine Bedeutung fur Gladbach in der Fruhphase der Industrialisierung in Heimat zwischen Sulz und Dhunn Geschichte und Volkskunde in Bergisch Gladbach und Umgebung Heft 14 Herausgeber und Verlag Bergischer Geschichtsverein Rhein Berg e V Bergisch Gladbach 2007 Seite 27 ff Kolner Stadtanzeiger Das wollen die Eigentumer aus Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach machen 12 Marz 2023 abgerufen am 11 April 2023 deutsch Sarah Arzberger Schloss Lerbach wird ein Dorint Hotel In Tophotel de 8 Marz 2023 abgerufen am 11 April 2023 deutsch Wilhelm Fabricius Erlauterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz Zweiter Band Die Karte von 1789 Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794 Bonn 1898 Alexander August Mutzell Leopold Krug Hrsg Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Erster Band A F Bei Karl August Kummel Halle 1821 Digitalisat Friedrich von Restorff Topographisch Statistische Beschreibung der Koniglich Preussischen Rheinprovinzen Nicolaische Buchhandlung Berlin Stettin 1830 Digitalisat Konigliche Regierung zu Coln Hrsg Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniss sammtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstucke des Regierungs Bezirks Coln nach Kreisen Burgermeistereien und Pfarreien mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebaude sowie der Confessions Jurisdictions Militair und fruhern Landes Verhaltnisse Koln 1845 Digitalisat Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Koniglichen Statistischen Bureau In Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung Band XI 1874 ZDB ID 1467523 7 Digitalisat Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglichen statistischen Bureau In Konigliches statistisches Bureau Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII 1888 ZDB ID 1046036 6 Digitalisat Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglichen statistischen Bureau In Konigliches statistisches Bureau Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII 1897 ZDB ID 1046036 6 Gemeindelexikon fur die Rheinprovinz Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Koniglich Preussischen Statistischen Landesamte In Konigliches Preussisches Statistisches Landesamt Hrsg Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Heft XII 1909 ZDB ID 1046036 6 siehe Kuhnle 1988 siehe Brodersen 1910Ortsteile in Sand Alte Dombach Eicherhof Eulenburg Greuel Hauser Dombach Halfen Dombach Haus Lerbach Heiligenstock Kaltenbroich Knoppenbissen Lochermuhle Lohplatz Oberlerbach Platz Sander Heide Scherpenbach Schmalzgrube SchutzheideBurgen und Schlosser im Rheinisch Bergischen Kreis Burgen und Ruinen Burg Bensberg Burg Grossbernsau Motte Kippekausen Haus Nesselrath Haus VorstBurgstalle und Wallburgen Haus Bechhausen Motte Beienburg Burg Berge Ringwall Burgring Eifgenburg Wallanlage Alte Burg Erberich Ringwallanlage Erdenburg Wallburg Hohkeppel Kramerburg Ringwall Luderich Wallburg Overath Motte Saaler Muhle Motte Wiebershausen Niederscherf Wallburg Ziegwebersberg Motte ZoppesmurSchlosser und Herrenhauser Schloss Bensberg Rittergut Dombach Schloss Eicherhof Schloss Eulenbroich Haus Haniel Malteserkomturei Schloss Lerbach Haus Steinbreche Schloss Strauweiler Haus Venauen Burg Zweiffel Normdaten Geografikum GND 7598845 8 lobid OGND AKS VIAF 245874005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Lerbach amp oldid 237313605