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Die Burgruine Leysiefen im Volksmund auch Motte Zoppesmur oder Motte Zobbesmur Zobbes Mauern ist eine fruh bis hochmittelalterliche Burganlage im Leichlinger Ortsteil Leysiefen am linken Ufer der Wupper im Bergischen Land NRW Von der Anlage sind nur Bodenverwerfungen und Reste von Mauerwerk sowie gut sichtbare Bodenfundamente erhalten Die Ruinenanlage wird umgangssprachlich auch Motte Turmhugelburg genannt obwohl dies weder der Grosse noch der Ausgestaltung der Burganlage gerecht wird Motte ZoppesmurDie Burganlage im WaldDie Burganlage im WaldAlternativname n Motte Zobbesmur Burg LeysiefenStaat DeutschlandOrt Leichlingen LeysiefenEntstehungszeit vor 1280Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Mauerreste Gebaudefundamente und Burghugel nebst Graben und VorburgGeographische Lage 51 8 N 7 3 O 51 129166666667 7 0441666666667 76 Koordinaten 51 7 45 N 7 2 39 OHohenlage 76 m u NNMotte Zoppesmur Nordrhein Westfalen 3D Modell der Motte3D Ansicht des digitalen Gelandemodells Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Erscheinungsbild 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage und Erscheinungsbild BearbeitenDie Ruine der Burg liegt nahe der Hofschaft Leysiefen 200 Meter vom linken Wupperufer entfernt am Fuss des Wupperbergs Der Burghugel von etwa 50 m Basisdurchmesser und ca 9 m Hohe wurde auf einem zur Wupper hin abfallenden Hang angelegt in dem zum Hang hin ein Wehrgraben von rund 8 m Tiefe eingezogen wurde Eine Ringmauer umgab den Burghugel unterstutzt von einem kraftigen kunstlich angelegten Wall zur Talseite hin Weiter wurde ein zur Wupper hin fliessender Siefen in die Grabenanlage eingebunden und zur Burggrabenbewasserung genutzt Hier wurde die fur das Fruh und Hochmittelalter typische Trias 1 Wasser Sumpf Steile zur Sicherung der Anlage angewendet Durch Bewasserung der Burggraben inklusive des Abschnittswalls der den Burgberg vom Berghang trennt erreichte man eine schutzende Wasserflache namlich einen Wassergraben um die Burganlage Selbst bei schwachem Niederschlag konnte durch ein Versperren des Abflusses jedenfalls ein Sumpfgelande als Annaherungshindernis erhalten bleiben Der Erdaushub aus den Graben wurde sicher auch zum Anschutten des Vorwalls zur Wupper hin der durch seine Position den Burggraben zur Wupper hin erst ermoglichte genutzt Geschichte BearbeitenDie als Bodendenkmal eingetragene Burg wurde vermutlich um spatestens 1200 von dem bergischen Ritter und Ministerialengeschlecht Zobbe die sich spater de Leysiefen umbenannten errichtet Bei archaologischen Grabungen in den 1930er Jahren kamen Keramikstucke aus dem 11 und 12 Jahrhundert zum Vorschein Eine weitere Testgrabung die der Heimatforscher Fritz Hinrichs in den 50er Jahren im Auftrag des Provinzialmuseums Bonn vornahm ergab keine genauere Datierung der Entstehungszeit 1209 taucht erstmals ein Rodolphus Zobbe auf den Fritz Hinrichs in seinem Standardwerk Leichlinger Heimatbuch als altesten bekannten Ahnherrn dieser Sippe nennt 1232 soll es einen Albert 1265 einen Albrecht Zobbe gegeben haben zwei Ritter moglicherweise dessen Sohne Ein weiterer Sohn Sibodo de Leysiefen wird 1257 bis 1266 als bergischer Landdrost erwahnt ein Amtmann des Landesherrn 1263 tritt Zobbe de Leginsipe als Zeuge auf er siegelt in einem Beistands und Freundschaftsvertrag zwischen Herzog Walram von Limburg und der Stadt Koln Die Herren werden somit eine gewisse Bedeutung gehabt haben Ritter Adolf von Leysieffen der letzte bekannte Spross der Zobbes der nach 1307 verstarb verkaufte die Zobbesmur 1280 Graf Adolf von Berg und seine Gemahlin Elisabeth von Geldern In der namlichen Urkunde ist tatsachlich von einem Schloss Leyensiefen die Rede Es wechselte fur 400 Kolnische Mark den Besitzer Da die Ubergabeurkunde von 1280 sowohl die erste als auch letzte urkundliche Erwahnung der Burg ist wurde sie moglicherweise nach der Ubernahme dem Verfall uberlassen 2 spielte jedenfalls in der Folge keine bedeutende Rolle mehr und wurde irgendwann aufgegeben Der Name Leysiefen leitet sich ab von Ley einer im rheinischen und niederdeutschen Sprachraum haufig anzutreffende Bezeichnung fur Fels und bezieht sich insbesondere auf Felsabbruche und Felswande im insbesondere aber Felsplatte Der zweite Wortteil Siefen meint eine feuchte Niederung oder kleines Flusschen Bachlein vgl sipen tropfeln triefen und bezeichnet regionaltypisch im nordwestlichen Deutschland ein meist schmales feuchtes schluchtartigesKerbtal des Mittelgebirges mit einem Quellbach Damit ist die Lage der Burg treffend bezeichnet Ein Fels mit einem Bachtal Die Ruine inspirierte die Bevolkerung zu Legenden So soll die Ruine lange Zeit Lager einer Rauberbande gewesen sein und vergrabene Schatze beherbergen Der Volksmund weiss von zersagten Rittern und von Geistern zu berichten die die verborgenen Schatze bewachen Eine Sage erklart auch den Niedergang der Burg Ein Junker von Leysiefen versuchte den badenden Elfen von Heribertsborn Kleider zu rauben Er wurde dabei mit Blindheit geschlagen und fristete fortan auf seiner Burg ein elendes Dasein Er der uber Schloss Fischerei und Jagd verfugte verkam in volliger Armut Siehe auch Liste deutscher TurmhugelburgenLiteratur BearbeitenWalter Jansen A Herrnbrodt und K Greve Mittelalterliche Wehranlagen im Rhein Wupper Kreis In Heimatkalender Land an Wupper und Rhein 1973 S 104 132 Fritz Hinrichs Bauernburgen und Rittersitze an der Niederwupper Beitrage zur niederbergischen Siedlungs Kultur und Familiengeschichte Leverkusen Wiesdorf 1938 Fritz Hinrichs Leysiefen In Bonner Jahrbuch 64 1964 S 552 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Motte Zoppesmur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien tetti deEinzelnachweise Bearbeiten Franz Gruss Die Geschichte des Bergischen Landes Hrsg Franz Gruss Neu bearbeitete Auflage Bucken Sulzer Leverkusen 1994 ISBN 3 936405 06 9 S 16 Burgruine Zoppesmur die geheimnisvolle Ruine In Kolner Stadtanzeiger Neven Dumont 11 Juli 2008 abgerufen am 9 Januar 2023 Burgen und Schlosser im Rheinisch Bergischen Kreis Burgen und Ruinen Burg Bensberg Burg Grossbernsau Motte Kippekausen Haus Nesselrath Haus VorstBurgstalle und Wallburgen Haus Bechhausen Motte Beienburg Burg Berge Ringwall Burgring Eifgenburg Wallanlage Alte Burg Erberich Ringwallanlage Erdenburg Wallburg Hohkeppel Kramerburg Ringwall Luderich Wallburg Overath Motte Saaler Muhle Motte Wiebershausen Niederscherf Wallburg Ziegwebersberg Motte ZoppesmurSchlosser und Herrenhauser Schloss Bensberg Rittergut Dombach Schloss Eicherhof Schloss Eulenbroich Haus Haniel Malteserkomturei Schloss Lerbach Haus Steinbreche Schloss Strauweiler Haus Venauen Burg Zweiffel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motte Zoppesmur amp oldid 230688633