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Hatheburg urkundlich auch Hatheburch genannt 876 in Altenburg Vorstadt dem altesten Stadtteil von Merseburg 1 an einem 21 Juni nach 909 war die erste Frau des spateren ostfrankischen Konigs Heinrich I und nach der Scheidung von ihm Abtissin eines Klosters Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Nachkommen 4 Nachwirkung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenHatheburg war die Tochter des im Hassegau und im Gau Friesenfeld reich beguterten Erwin von Merseburg Dessen Ehefrau hatte eine Schwester Hildegard die Gemahlin Thietmars Erzieher und Ratgeber Heinrichs I Nach dem Tod Erwins war Thietmar der nachste mannliche Familienangehorige Hatheburgs Leben BearbeitenHatheburg heiratete um 890 ein erstes Mal einen in den Quellen nicht benannten Mann verwitwete allerdings bald und trat in ein Nonnenkloster ein Als Erbin der Halfte des fur damalige Verhaltnisse recht grossen Besitzes ihres Vaters wurde sie fur die Expansionspolitik der Liudolfinger interessant die ihren Einflussbereich moglichst weit nach Osten auszudehnen suchten Auch Thietmar konnte ein Interesse daran gehabt haben die Besitzungen Hatheburgs fur sich und seine Familie nutzbar zu machen Jedenfalls warb sein Schutzling der spatere Konig Heinrich bei der Ruckkehr von einem erfolglosen Feldzug gegen die Daleminzier spatestens im Fruhjahr 906 um die Witwe welche diese Gelegenheit nutzte sich vom Schleier wieder zu trennen Durch die Heirat kam Heinrich in den Besitz der wichtigen ganz im Osten des damaligen frankischen Reiches gelegenen ehemaligen Erwinschen Guter Die Reaktion der Kirche liess nicht lange auf sich warten Bischof Sigimund von Halberstadt bezeichnete die Ehe als rechtswidrig vollzogen Die Kirche sei weder darum gebeten worden die Nonnengelubde Hatheburgs zu losen noch den Dispens davon zu erteilen Aus diesem Grunde untersagte der Bischof Heinrich und Hatheburg die eheliche Gemeinschaft und drohte bei deren Fortfuhrung mit dem Kirchenbann Hintergrund war auf diese Art und Weise doch noch an die reichen Guter der ehemaligen Nonne zu gelangen In dieser Situation brachte Hatheburg vermutlich noch 906 einen Sohn Thankmar nach dem Bruder Heinrichs benannt zur Welt Am 5 Oktober 908 wurde in Trebur das Kompensationsgeschaft uber die Guter der Hatheburg zwischen Heinrichs Vater Otto dem Erlauchten und dem fur Merseburg zustandigen Erzbischof Hatto I beurkundet Herzog Otto verzichtete hierbei darauf seine Funktion als Laienabt des wichtigen Klosters Hersfeld weiter zu vererben Die Kirche bestritt dafur im Gegenzug nicht mehr die Legitimitat der Ehe von Heinrich und Hatheburg was einen Verzicht auf Erwins Guter bedeutete Vermutlich wurde aber auch die stillschweigende Trennung von Heinrich und Hatheburg beschlossen denn schon 909 musste Hatheburg erneut den Schleier nehmen diesmal als Abtissin Dennoch verblieben ihre Guter bei den Liudolfingern Heinrich verheiratete sich mit der damals etwa 14 jahrigen Immedingerin Mathilde einer Tochter des Grafen Dietrich der von Widukind abstammen soll Mathilde wurde im Kloster Herford erzogen Ihre gleichnamige Grossmutter war dort Abtissin welche auch die Erlaubnis zu dieser Ehe gab Somit erhielten die Liudolfinger diesmal den notigen Dispens fur ihre expansiven Heiratsplane welche sich nun dem Westen des Herzogtums Sachsens zuwandten Das Uberschreiten des Raumes Merseburg in Richtung Osten war nur noch mit Waffengewalt moglich was dann auch ab 928 929 mit der Eroberung sorbischen Landes durch Heinrich I sukzessive erfolgte Hatheburg verschwand in einem Kloster und aus den historischen Quellen In den offiziellen Annalen wurde sie ohnehin nie erwahnt Sie starb irgendwo an einem 21 Juni irgendwann nach 909 Nachkommen BearbeitenIhr Sohn Thankmar erhielt zu keiner Zeit sein mutterliches Erbe weder nach dem Tode Heinrich I 936 noch nach dem Tode Siegfrieds von Merseburg 937 was ihn zu einem Aufstand gegen seinen jungeren Halbbruder Otto I reizte an dessen Ende er am 28 Juli 938 auf der Eresburg getotet wurde Thankmar hinterliess keine bekannten Nachkommen Nachwirkung BearbeitenAus der Burgsiedlung Altenburg und den umfangreichen Gutern Erwins welche uber Hatheburg an die Liudolfinger fielen entstand ein umfangreiches mit einer Mauer umwehrtes Konigsgut um Merseburg Auf dem Domhugel wurde eine Konigspfalz an der Saale eine Konigsmuhle errichtet Bei dieser Pfalz baute man mit der Johanniskirche die zweite Kirche Merseburgs neben der sicherlich schon frankischen Peterskirche Die Merseburger Schar legio Mesaburiorum diente als Grenzwacht gegen die Sorben und Ungarn 932 gab es einen comitatus Hof Merseburg als die Burgsiedlung ihre Funktion als Ostgrenze des Reiches eingebusst hatte Fur 933 belegt die Bezeichnung palatium die Konigspfalz in Merseburg welches 968 sogar zum Bischofssitz und Markgrafensitz mit Munzstatte erhoben wurde Literatur BearbeitenGerd Althoff Adels und Konigsfamilien im Spiegel ihrer Memorialuberlieferung Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen Wilhelm Fink Munchen 1984 S 350 Gerd Althoff Die Ottonen Konigsherrschaft ohne Staat Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 2000 Helmut Beumann Die Ottonen Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1987 Mechthild Black Veldtrup Kaiserin Agnes 1043 1077 Quellenkritische Studien Bohlau Koln Weimar Wien 1995 S 160 162 Ernst Dummler Geschichte des Ostfrankischen Reiches Duncker und Humblot Berlin 1865 Winfrid Glocker Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik Bohlau Koln Wien 1989 Robert Holtzmann Geschichte der sachsischen Kaiserzeit Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1971 Hagen Keller Die Ottonen C H Beck Munchen 2001 S 24 26 Johannes Laudage Otto der Grosse Eine Biographie Pustet Regensburg 2001 Jorg Plischke Die Heiratspolitik der Liudolfinger Bar Neisse 1909 zugleich Dissertation Universitat Greifswald 1909 Thietmar von Merseburg Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 S 34 Georg Waitz Jahrbucher des Deutschen Reiches unter Konig Heinrich I Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1963 S 15 208 Weblinks Bearbeiten906 Zug Heinrich I gegen die Daleminzier RI II 1 n b in Regesta Imperii Online Abgerufen am 25 Januar 2015 906 Hochzeit Heinrich I mit Hatheburg RI II 1 n c in Regesta Imperii Online Abgerufen am 25 Januar 2015 906 Aufenthalt Heinrich I nach der Hochzeit in Merseburg RI II 1 n d in Regesta Imperii Online Abgerufen am 25 Januar 2015 909 Werbung Heinrich I um Mathilde RI II 1 n e in Regesta Imperii Online Abgerufen am 25 Januar 2015 909 Hochzeit Heinrich I auf der Pfalz Wallhausen RI II 1 n f in Regesta Imperii Online Abgerufen am 25 Januar 2015 Einzelnachweise Bearbeiten 1 Das Sachsische Stammbuch Mscr Dresd R 3 Tafel 41 16Normdaten Person GND 1024388018 lobid OGND AKS VIAF 254006511 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME HatheburgALTERNATIVNAMEN HatheburchKURZBESCHREIBUNG erste Frau des spateren ersten deutschen Konigs Heinrich I und nach der Scheidung von ihm Abtissin eines KlostersGEBURTSDATUM 876GEBURTSORT MerseburgSTERBEDATUM 21 Juni nach 909 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hatheburg von Merseburg amp oldid 237157987