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Der Gottinger Hainbund war eine die Natur verehrende zum Sturm und Drang tendierende literarische Gruppe im Deutschland des 18 Jahrhunderts Mitglieder des Hainbunds Burger Christ Graf zu Stolberg F L Graf zu Stolberg Holty Voss von oben und von links Titel des Gottinger Musenalmanachs 1786 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Mitglieder 3 Dem Bunde Nahestehende 4 Literatur 5 WeblinksAllgemeines BearbeitenDer Gottinger Hainbund wurde am 12 September 1772 von Johann Heinrich Voss Ludwig Christoph Heinrich Holty Johann Martin Miller Gottlieb Dieterich von Miller Johann Friedrich Hahn und Johann Thomas Ludwig Wehrs auf dem Kerstlingeroder Feld nahe der Universitatsstadt Gottingen gegrundet Die Grundungsmitglieder hatten sich teils durch ihre Beitrage zur literarischen Zeitschrift Gottinger Musenalmanach kennengelernt die 1770 von Heinrich Christian Boie begrundet wurde teils durch ihr gemeinsames Studium Spatestens ab 1772 war der Musenalmanach dann das Sprachrohr des Hainbundes Die Gottinger Hainbundler selbst haben ihre Gedichte im handschriftlich erhaltenen zweibandigen Bundesbuch gesammelt Die Gedichtsammlung wurde erst 2006 erstmals und vollstandig ediert und kommentiert Das Bundesbuch bietet einen vollstandigen Uberblick uber die Dichtung aus dem Kreis des Hainbunds und erschliesst ein weiteres Stuck Lyrikgeschichte des 18 Jahrhunderts Ihre Naturbegeisterung als Gegengewicht zum Rationalismus der Aufklarung stellt zwar eine gewisse Verbindung mit dem Sturm und Drang dar trotzdem kann eine klare Zuordnung des Gottinger Hainbundes zu Sturm und Drang oder der Literatur der Aufklarung zurzeit nicht gemacht werden In diesem Punkt sind die Literaturwissenschaftler uneins In Friedrich Gottlieb Klopstock fanden die Gottinger eine Vaterfigur Mit ihrer Verehrung fur ihn grenzten sie sich gleichzeitig gegen Christoph Martin Wieland und seinen ironisch besonnenen Stil ab Am 2 Juli 1773 Klopstocks Geburtstag den die Mitglieder des Hains ausgiebig feierten kam es zu einer Verbrennung von Wielands Werken Dabei wurde auch ein Bild Wielands ins Feuer geworfen und als executio in effigie also Strafe am Bildnis verbrannt Hernach assen wir punschten und zuletzt verbrannten wir Wielands Idris und Bildnis Die Bezeichnung Hainbund geht auf Klopstocks Ode Der Hugel und der Hain zuruck Eine andere Vaterfigur obwohl nicht Mitglied des Hains war Gottfried August Burger Burger war als Gerichtsamtmann am Gericht Altengleichen in Gelliehausen tatig Er und Holty gelten ausserdem als Begrunder der deutschen Kunstballade Auf seiner Durchreise liess sich Klopstock 1774 von den Mitgliedern des Hainbundes feiern 1775 loste sich der Hainbund auf da seine Mitglieder das Studium beendeten und Gottingen verliessen Mitglieder BearbeitenHeinrich Christian Boie Ernst Bruckner Carl Christian Clauswitz Carl August Wilhelm von Closen Carl Friedrich Cramer Christian Hieronymus Esmarch Schack Hermann Ewald Johann Friedrich Hahn Ludwig Christoph Heinrich Holty Johann Anton Leisewitz Johann Martin Miller Gottlieb Dieterich von Miller Christian zu Stolberg Stolberg Friedrich Leopold zu Stolberg Stolberg Johann Heinrich Voss Johann Thomas Ludwig WehrsDem Bunde Nahestehende BearbeitenGottfried August Burger Matthias Claudius Leopold Friedrich Gunther von Goeckingk Friedrich Wilhelm Gotter Friedrich Gottlieb Klopstock Joseph Martin Kraus Christian Gottlob Neefe Christian Adolph Overbeck Gottlob Friedrich Ernst Schonborn Christian Friedrich Daniel Schubart Johann Gottfried Friedrich Seebach um 1747 1773 Anton Matthias SprickmannLiteratur BearbeitenRothraut Basken Die Dichter des Gottinger Hains und die Burgerlichkeit Eine literarsoziologische Studie Konigsberg Berlin 1937 Hans Grantzow Die Geschichte des Gottinger und des Vossischen Musenalmanachs Univ Diss Berlin 1909 Heinz Jansen Aus dem Gottinger Hainbund Overbeck und Sprickmann Munster 1933 Paul Kahl Das Bundesbuch des Gottinger Hains Edition Historische Untersuchung Kommentar Tubingen 2006 H Kindermann Gottinger Hain Stichwort in Paul Merker Wolfgang Stammler Hrsg Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte Bd 1 Berlin 1925 1926 S 456 462 Werner Kohlschmidt Gottinger Hain In Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte 2 Aufl Bd 1 Berlin 1958 S 597 601 Annette Luchow Die heilige Cohorte Klopstock und der Gottinger Hainbund In Kevin Hilliard Katrin Kohl Hrsg Klopstock an der Grenze der Epochen Berlin New York 1995 S 152 220 Axel Pohlmann Der Hain und die Loge In Quatuor Coronati Jahrbuch Nr 38 Bayreuth 2001 S 129 149 R E Prutz Der Gottinger Dichterbund Zur Geschichte der deutschen Literatur Leipzig 1841 August Sauer Die Dichtungen des Gottinger Hainbunds 1887 Gerhard Sauder Bund auf ewig Der Gottinger Hain 1772 1774 In Lenz Jahrbuch 19 2013 S 1 25 ISBN 978 3 86110 536 7 ISSN 0940 7499 Walter Schachner Das Generationsproblem in der Geistesgeschichte Mit einem Exkurs uber den Hainbund Giessen 1937 Nachdruck Amsterdam 1968 Erika Thomalla Die Erfindung des Dichterbundes Die Medienpraktiken des Gottinger Hains Gottingen 2018 ISBN 978 3 8353 3219 5 Karl Weinhold Heinrich Christian Boie Halle 1868 Emil Ernst Windfuhr Freimaurer im Gottinger Hain Die Gebruder Stolberg Voss Claudius Burger und ihre Beziehungen zur Freimaurerei Freimaurerische Schriftenreihe Nr 12 Frankfurt Main Hamburg Mainz o J ca 1955 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gottinger Hainbund Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Gottinger Hainbund Quellen und Volltexte Die Grundung des Gottinger Hainbundes aus einem Brief von Johann Heinrich Voss Briefe von den beiden Stolbergs an den Gottinger Hainbund Uber Bucherverbrennungen Memento vom 21 Marz 2012 im Internet Archive Normdaten Korperschaft GND 10159669 8 lobid OGND AKS LCCN no2007032363 VIAF 125334090 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottinger Hainbund amp oldid 231298376