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Carl Friedrich Cramer 7 Marz 1752 in Quedlinburg 8 Dezember 1807 in Paris war ein deutscher Theologe Buchhandler Ubersetzer Journalist und Musikschriftsteller Als Anhanger der Franzosischen Revolution lebte Cramer ab 1795 in Paris wo er als Ubersetzer von Texten Rousseaus und Diderots ins Deutsche und Werken von Klopstock und Schiller ins Franzosische als wichtiger Mittler zwischen Frankreich und Deutschland wirkte Als Beitrager fur verschiedene Journale verbreitete er seine Uberzeugung von den Idealen der Aufklarung in Deutschland Carl Friedrich Cramer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenCarl Friedrich Cramer wuchs als altester Sohn des danischen Hofpredigers und aufgeklarten Theologen Johann Andreas Cramer in der Nahe von Kopenhagen auf 1771 verlor sein Vater seine Stelle und wurde des Landes verwiesen Die Familie zog nach Lubeck wo Carl Friedrich bis 1772 das Katharineum zu Lubeck besuchte 1 Nach einem Studium in Kopenhagen Gottingen wo er sich der Dichtergruppe Gottinger Hain anschloss und Leipzig erhielt Cramer 1775 einen Ruf an die damals zu Danemark gehorende Universitat Kiel wo sein Vater zu dieser Zeit Kanzler war Hier heiratete er Maria Cacilia Eitzen die Tochter eines Weinhandlers aus Itzehoe Wahrend er bei seinen Vorlesungen wenig Zulauf erfuhr war er in seiner Kieler Zeit als Schriftsteller ausserst produktiv So schrieb er eine mehrbandige Biographie seines Freundes Friedrich Gottlieb Klopstock ubersetzte Opernlibretti darunter Antonio Salieris Armida und gab ein Magazin der Musik heraus Ab 1791 gab er sein Journal Menschliches Leben heraus in der er sich zu den Ideen der Franzosischen Revolution bekannte und gegen das reaktionare Denken in Deutschland zu Felde zog Als er 1794 ankundigte die Texte des Pariser Burgermeisters und Girondisten Jerome Petion der ein Jahr zuvor fur die Enthauptung Ludwigs XVI gestimmt hatte ubersetzen zu wollen wurde er von der Kieler Universitat entlassen und aus der Stadt gewiesen Nach einer kurzen Tatigkeit als Privatlehrer in Hamburg ging Cramer 1795 nach Paris Hier gewann er bei der Verlosung konfiszierter Immobilien in der staatlichen Lotterie ein reprasentatives Haus in der Rue des Bons Enfants unweit des Palais Royal Der Hamburger Kaufmann Georg Heinrich Sieveking zu jener Zeit selbst ein gluhender Anhanger der Revolution finanzierte Cramer den Aufbau einer eigenen Druckerei und Buchhandlung In der Folgezeit ubersetzte Cramer der inzwischen in seiner Heimat zum Staatsfeind erklart worden war Texte von Rousseau und Diderot ins Deutsche und Werke von Klopstock und Schiller ins Franzosische Fur die im damals danischen Altona erscheinende Monatsschrift Frankreich berichtete er aus dem revolutionaren Paris Sein Haus wurde zum Treffpunkt von Deutschen Danen und Franzosen darunter Wilhelm von Humboldt und Emmanuel Joseph Sieyes Im Jahr 1796 kaufte er der Witwe des zwei Jahre zuvor verstorbenen radikalen Aufklarers Marquis de Condorcet dessen Manuskripte ab die er sechs Jahre spater als Œuvres Completes in Paris druckte und in Braunschweig verlegte Eine auf sechs Bande angelegte Encyclopedie allemande mit der Cramer das Wissen der Franzosen uber Deutschland vermehren wollte blieb dagegen unvollendet Als Mitarbeiter des Tubinger Verlegers Johann Friedrich Cotta schrieb er fur dessen Zeitschriften Franzosische Miscellen und Europaische Annalen Ab 1798 geriet Cramer finanziell zunehmend unter Druck bis er sich 1805 schliesslich gezwungen sah sein Haus und seine Druckerei zu verkaufen Daruber hinaus hatten ihn der Tod seines Forderers Sieveking im Jahr 1799 sowie des von ihm schwarmerisch verehrten Dichters Klopstock und seines einzigen Sohnes Hermann im Fruhjahr 1803 schwer getroffen Nachdem 1805 die Altonaer Zeitschrift Frankreich eingestellt wurde berichtete Cramer in den Individualitaten aus und uber Paris einem Blatt des im selben Jahr gegrundeten Verlages von Friedrich Arnold Brockhaus aus der franzosischen Hauptstadt Nach einer schweren Erkrankung starb Cramer jedoch schon zwei Jahre spater und geriet bald danach in Vergessenheit Eine 1979 von dem franzosischen Literaturhistoriker Alain Ruiz verfasste Biographie Cramers ist bis heute mangels Interesse vonseiten der Verlage nicht erschienen Literatur BearbeitenRudiger Schutt Hrsg Ein Mann von Feuer und Talenten Leben und Werk von Carl Friedrich Cramer Gottingen 2005 ISBN 3 89244 885 X Volltext bei Google Books Petra Blodorn Meyer Michael Mahn Rudiger Schutt Hrsg Carl Friedrich Cramer Revolutionar Professor und Buchhandler Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 111 1 Katalog der Ausstellung Von Kiel nach Europa Carl Friedrich Cramer Revolutionar Professor und Buchhandler in der Universitatsbibliothek Kiel vom 14 Februar bis zum 18 April 2003 Karl Egbert Schultze Cramer Carl Friedrich In Schleswig Holsteinisches Biographisches Lexikon Band 2 Karl Wachholtz Verlag Neumunster 1971 ISBN 3 529 02642 5 S 116f Rudolf Bulck Das Stammbuch des weil Kieler Professors C Fr Cramer In Die Heimat Bd 33 1923 Nr 12 Dezember 1923 S 241 246 Digitalisat Henning Ratjen Cramer Karl Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 557 f Detlev L Lubker Hans Schroder Lexikon der Schleswig Holstein Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller von 1796 bis 1828 1 Abt A M Verlag K Aue Altona 1829 S 112 114 Nr 223 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Friedrich Cramer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Noten und Audiodateien von Carl Friedrich Cramer im International Music Score Library Project Carl Friedrich Cramer die Seite der Universitatsbibliothek Kiel bietet Zugriff auf digitalisierte Dokumente aus dem Cramer Nachlass eine Ubersicht uber das gedruckte Werk Cramers sowie Hinweise auf weiterfuhrende LiteraturEinzelnachweise Bearbeiten Siehe die Eintragungen in seinem Album amicorum heute in der Universitatsbibliothek Kiel Digitalisat Normdaten Person GND 100178405 lobid OGND AKS LCCN no98029038 VIAF 44352537 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cramer Carl FriedrichALTERNATIVNAMEN Cramer Karl Friedrich Cramer Charles F KURZBESCHREIBUNG Theologe Buchhandler und MusikschriftstellerGEBURTSDATUM 7 Marz 1752GEBURTSORT QuedlinburgSTERBEDATUM 8 Dezember 1807STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Friedrich Cramer amp oldid 237987442