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Ernst Theodor Johann Bruckner eigentlich Ernst Bruckner 1 13 September 1746 2 in Neetzka 29 Mai 1805 in Neubrandenburg war ein deutscher Theologe und Literat Er war das einzige auswartige Mitglied des Gottinger Hainbunds Ernst Theodor Johann Bruckner um 1798 Kreidezeichnung von Caspar David Friedrich Hinz 69 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Dichter des Gottinger Hains 3 Nachlass 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 WeblinksLeben und Werk BearbeitenErnst Theodor Johann Bruckner Nr 19 der Geschlechtszahlung wurde geboren als jungerer Sohn des evangelischen Pastors Christoph Adam Bruckner 1713 1786 und dessen Frau der Pastorentochter Sophia geb Trendelenburg 1725 1759 Er zahlt damit zu den direkten Nachkommen des bedeutenden sudostmecklenburgischen Theologen und Superintendenten Theodor Trendelenburg 1696 1765 3 Der Neubrandenburger Arzt sowie Stadt und Kreisphysikus Adolf Friedrich Theodor Bruckner 1744 1823 war sein Bruder Nach langerem Hausunterricht besuchte Bruckner die Schule in Neubrandenburg und anschliessend das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin An der Friedrichs Universitat Halle studierte er von 1765 bis 1767 Evangelische Theologie Er wurde 1770 Substitut in Wesenberg Mecklenburg und 1771 Prediger in Gross Vielen wo er mit Johann Heinrich Voss befreundet war 1789 wurde Bruckner Prediger dann Hauptpastor in Neubrandenburg In seiner Theologie war er ein noch vom Pietismus beeinflusster Neologe Bruckner erwarb sich unter der mecklenburgischen Pastorenschaft den Ruf eines aussergewohnlichen intellektuellen wie rebellischen Charakters Seine theologischen Anschauungen verbanden ein unkonventionelles Gottesbild Jesus Christus welch ein Mensch ein Mensch wie Gott 4 mit einer engagierten antifeudalen Haltung Ein redlicher Armer ist eine Ehre der Welt ein reicher Betruger eine Schande der Menschheit heisst einer der Satze in seiner Predigt fur Ungelehrte am ersten Sonntag des Advents 5 Wegen seines 1779 erschienenen satirischen Epigramms Rezept einen Freigeist zu machen musste er vor dem Konzil der mecklenburgischen Kirche erscheinen und wurde zu seiner Dichtung befragt Bruckner war seit 1771 verheiratet mit der Pastorentochter Dorothea Helena Beata Fabricius 1742 1802 mit der er sieben Kinder hatte Eine Tochter Margarethe 1772 1820 heiratete Adolf Friedrich 1770 1838 einen Bruder des Malers Caspar David Friedrich Dichter des Gottinger Hains BearbeitenDurch Johann Heinrich Voss kam Bruckner zu dem im September 1772 gegrundeten Gottinger Hainbund Er wurde mit einer feierlichen Urkunde vom 14 November 1772 unter dem Namen Mannobard aufgenommen 6 Er war das einzige auswartige Bundesmitglied und stand mit den Gottinger Dichtern in regem Briefwechsel Mehrmals wurden seine Gedichte und Briefe im Bund vorgelesen Im Bundesbuch erschien in der Auswahl Fur Klopstock seine Kinderidylle Die beyden Kinder Bruckner verstand sich als Erbauungsschriftsteller Er empfahl sich mit den Schauspielen Emilie Blondville Kalliste und Der Enterbte die anonym 1772 unter dem Titel Etwas fur die deutsche Schaubuhne erschienen Eine Gedichtsammlung erschien erst 1803 in Neustrelitz Die Idylle Kinder am Bach soll den Maler Caspar David Friedrich zu seiner Sepia Der Fruhling Der Morgen Die Kindheit aus dem Jahresszeiten Tageszeiten und Lebensalterzyklus von 1803 inspiriert haben 7 Voss und Bruckner befehdeten 1773 Christoph Martin Wieland literarisch und verleumdeten ihn Sie sahen in ihm ein uberkommenes franzosisch gepragtes und frivoles Rokoko verkorpert Bruckner veroffentlichte in der Hamburgischen Neuen Zeitung folgendes Epigramm Wieland Die Muse Sinons stiess ihn aus Voll Rach und Brunst den heissen Busen Gerieth er in ein Hurenhaus Und sah die Metzen an fur Musen Nach der Kritik des Heinbundlers Carl Friedrich Cramer an den Anfeindungen nahm Bruckner Abstand von seinen Pasquillen 8 Nachlass BearbeitenBriefe von und an Ernst Theodor Johann Bruckner waren Bestandteil eines Familienarchivs das heute zu einem grossen Teil im Fritz Reuter Literaturarchiv Hans Joachim Griephan in Berlin verwahrt wird und mit rund 600 Einheiten einen Zeitraum von 1557 bis 1967 umfasst Ein Teilnachlass befindet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek 9 Literatur BearbeitenKarl Weinhold Bruckner Ernst Theodor In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 399 Kurt Schreinert Bruckner Ernst Theodor Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 657 Digitalisat Ingeborg Lohfink Bruckner in Mecklenburg Die Suche nach dem Paradies Gluckstadt 2011 ISBN 978 3 87030 904 6 Julius Sponholz Ernst Theodor Bruckner Ein Blatt der Erinnerung 1873 XVI S 561 585Anmerkungen Bearbeiten Bekannt und seit Jahrhunderten in der Literaturgeschichte falsch eingefuhrt ist er jedoch mit samtlichen Taufnamen Dieser Ansetzung folgt der GND und dokumentiert diese bekannteste Namensform Geburtsdatum nach Selbstauskunft in historischen Dokumenten kirchenbuchamtlich durch Quellenverluste nicht belegbar Literaturangaben wonach er am 23 Mai 1746 bzw am 23 September 1746 geboren worden sein soll sind hochstwahrscheinlich falsch Unter Trendelenburgs direkten und angeheirateten Nachkommen sind aus neun Generationen mehr als 30 mecklenburgische Pastoren bekannt Peter Maubach Ernst Theodor Bruckner In Neubrandenburger Mosaik Heimatgeschichtliches Jahrbuch des Regionalmuseums Nr 20 Neubrandenburg 1996 Julius Sponholz Ernst Theodor Bruckner Ein Blatt der Erinnerung 1873 XVI S 576 Das Bundesbuch des Gottinger Hains Edition Historische Untersuchung Kommentar Max Niemeyer Verlag Tubingen 2006 S 388 Detlef Stapf Caspar David Friedrich Die Biographie Okapi Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 947965 02 1 S 137 Paul Kahl Die Bruder Bruckner als Vertreter der mecklenburgischen Aufklarung Zum 200 Todestag von Ernst Theodor Johann Bruckner In Neue Schriftenreihe des Karbe Wagner Archivs Neustrelitz 2005 Seite 116 BestandsubersichtWeblinks BearbeitenLiteratur uber Ernst Theodor Johann Bruckner in der Landesbibliographie MV Teilnachlass in der Bayerischen Staatsbibliothek Sign Cgm 5196 Bestandsubersicht Normdaten Person GND 103145931 lobid OGND AKS LCCN no2002031783 VIAF 57019088 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bruckner Ernst Theodor JohannALTERNATIVNAMEN Bruckner ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe und LiteratGEBURTSDATUM 13 September 1746GEBURTSORT NeetzkaSTERBEDATUM 29 Mai 1805STERBEORT Neubrandenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Theodor Johann Bruckner amp oldid 232860525