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Hockelheim ist ein Ortsteil der Stadt Northeim im gleichnamigen Landkreis in Niedersachsen Es leben 1057 Einwohner im Ort 1 HockelheimStadt NortheimWappen von HockelheimKoordinaten 51 42 N 9 58 O 51 700438888889 9 9619805555556 119 Koordinaten 51 42 2 N 9 57 43 OHohe 119 mEinwohner 1057 Jul 2019 1 Eingemeindung 1 Juli 1970Postleitzahl 37154Vorwahl 05551Hockelheim Niedersachsen Lage von Hockelheim in NiedersachsenHockelheim Amtshof in Hockelheim 1829Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Ortsrat 3 2 Wappen 4 Infrastruktur 4 1 Verkehr 4 2 Bildung 4 3 Einkaufen 5 Kultur 5 1 Vereinsleben 5 2 Kirche 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Ort liegt im Leinegraben des Leineberglands etwa 2 Kilometer westlich der Northeimer Kernstadt Die Leine fliesst in 0 5 km Entfernung ostlich an Hockelheim in nordlicher Richtung vorbei Die Moore ein Nebenfluss der Leine mundet hier Die nachste Grossstadt ist Gottingen Geschichte BearbeitenHockelheim wurde erstmals 1016 in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Heinrich II an das Erzbistum Paderborn als Hukilhem erwahnt 2 Der Ort bildete zu der Zeit vermutlich eine Domane der Immedinger wird er doch in der angegebenen Urkunde als praedium bezeichnet Diese Domane uberliess Bischof Meinwerk von Paderborn zunachst seiner Mutter Adela entriss sie ihr jedoch wieder und ubergab die Domane an Kaiser Heinrich II der sie anschliessend dem Hochstift Paderborn vermachte Ende des 11 Jahrhunderts tritt in Urkunden erstmals Helmoldus de Huckelem auf der Allod in Hockelheim besitzt Man geht davon aus dass Helmold aus dem Zweig der Immedinger stammt und als Ahn der Edelherren von Plesse anzusehen ist Ab 1208 ist ein Priester Heinrich in Hockelen bezeugt der offenbar die hiesige Gemeinde als eine selbstandige Kirchengemeinde mit eigener Kirche bediente 3 1247 wurde im Ort das Kloster Hockelheim gegrundet In den ersten einhundert Jahren nach seiner Grundung erlebten Kloster und Ort durch Schenkungen der Klosterstifter eine Blute Es erwarb daneben Landereien und liess selbige in eigener Hand bebauen die einstmals dem Dorf zugehorig waren was die Hockelheimer Feldflur allem Anscheine nach verkleinerte Das schlug sich schliesslich auch auf die Einwohnerschaft des Ortes nieder die allmahlich abnahm Danach begann jedoch ein allmahlicher Verfall des Klosters der sich auch auf die Ortschaft ausgewirkt haben durfte 1534 schloss sich Dietrich III von der Plesse der Reformation an und nahm das Kloster unter eigene Verwaltung 4 Am 21 Oktober 1545 fand in der Gegend von Hockelheim die gleichnamige Schlacht zwischen Truppen des Schmalkaldischen Bundes und kaiserlichen Truppen unter Fuhrung von Hilmar von Munchhausen statt 1571 kam das Dorf zur Landgrafschaft Hessen funf Jahre spater setzte Superintendent Bartholomaeus Meyer mit Jacob Eckhardt den ersten evangelischen Prediger in Hockelheim ein welcher sich anschliessend 1578 mit einer bisherigen Klosterjungfrau verehelichte Zwischenzeitlich errichtete Landgraf Wilhelm eine Art Prediger Witwenkasse in Hessen und bezog auch das Kloster zu Hockelheim ein Mitte der 1580er Jahre war es damit verpflichtet an den Hockelheimer Amtmann Hillebrandt Rhusenn jahrlich 140 Viertel Korn 20 Viertel Gerste und 20 Viertel Hafer zu liefern Das Kloster intervenierte und beanspruchte die Jahreseinkunfte daselbst da es zu der Zeit bereits die Funktion einer Anstalt unversorgter adliger Damen und Beamtenwitwen geworden war Die einzige Art des Einkommens bestanden in den ledig gewordenen Pfrunden nachdem ein Mitglied des Klosters verstorben war Ein weiteres Problem stellte sich Ende des 16 Jahrhunderts mit dem Zugriff der Braunschweiger auf das Kloster und die Beanspruchung der umliegenden hessischen Dorfer Wahrend Erich II der Jungere noch mit konkreten Taten zogerte liess sein Nachfolger Herzog Julius in den Dorfern der Herrschaft Plesse 1584 sein Wappen anschlagen Bedingt durch die Weigerung nahm er das Kloster schliesslich mit bewaffneter Hand ein Mehrere Mandate rechtfertigten jedoch 1587 eine Ruckgabe des Klosters an Hessen jedoch nicht ohne vorher einige Guter eingezogen zu haben Den plessischen Dorfern untersagte Julius jegliche Lieferungen an Fruchten und Zinsen an das Kloster Die Braunschweiger verblieben jedoch bei ihren Rechtsanspruchen erst der Gottinger Rezess vom 2 Mai 1616 sowie ein zweiter vom 16 Februar 1618 brachten Ruhe in die tatlichen Feindseligen Heftige Reibereien flammten dennoch wahrend des 17 und 18 Jahrhunderts immer wieder auf 1807 wurde der Ort dem Konigreich Westphalen angegliedert und kam 1813 zum Konigreich Hannover Wahrend der Zugehorigkeit zu Westfalen wies man Hockelheim dem Kanton Moringen im Leinedepartement zu In jener Zeit fielen zahlreiche Privilegien weg wie beispielsweise die Befreiung vom Militardienst und der Erlassung von Abgaben was die finanzielle Not der Einwohner forderte Eine grossere Schadigung erfuhren die Einwohner jedoch im Jahre 1811 durch zwei Brande von dem der erste am 8 Marz der zweite am 18 Oktober stattfand Letzterer Brand zerstorte das gesamte Dorf bis auf sieben Hauser wobei die Kirche welche den Familien als Zuflucht diente von den Flammen nur wenig beruhrt wurde Innerhalb des Klosterkomplexes wurden zudem das Pfarrhaus und einige Klostergebaude eingeaschert Die ubriggebliebenen Erdgeschosse wurden in der Folgezeit zu Stallungen und Okonomiegebauden umgebaut Ein Jahr spater 1812 befand sich vor dem Klostertore auf dem Annenbuh noch die St Annenkapelle die allerdings auch Schaden davongetragen hatte Wenig spater brach man sie ab ohne jedoch die zugehorigen Grabmonumente zu entfernen Diese wurden jedoch 1833 vom Kirchenvorstand verkauft Am 1 Juli 1970 liess sich die eigenstandige Gemeinde Hockelheim freiwillig in die Stadt Northeim eingemeinden 5 Am 3 Dezember 1991 wurde in Hockelheim der Munzfund von Northeim Hockelheim bei Bauarbeiten in der Strasse An der Schule entdeckt Es gilt als der bedeutendste spatmittelalterliche Munzfund in Norddeutschland Politik BearbeitenOrtsrat Bearbeiten Hockelheim hat einen elfkopfigen Ortsrat der seit der Kommunalwahl 2021 ausschliesslich von Mitgliedern der Wahlergruppe Wir Gemeinsam fur Hockelheim besetzt ist Die Wahlbeteiligung lag bei 67 73 Prozent 6 OrtsburgermeisterOrtsburgermeister ist Armin Topperwien gleichberechtigte Stellvertreter sind Kerstin Hillemann und Tim Oliver Koter Wappen Bearbeiten Hockelheim fuhrt seit einer 1948 49 erteilten Genehmigung den plessischen Maueranker im Ortswappen 7 8 Weiter befindet sich im Ortswappen ein Lebensbaum auf blauem Grund mit lilienartigen Endblumen Der Baum symbolisiert das bauerliche Leben die Lilie welche fur Reinheit steht vertritt die Heilige Maria als Patronin des einstigen Nonnenklosters Hockelheim Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Die Autobahn 7 verlauft circa 2 Kilometer westlich des Orts wo Hockelheim uber die Anschlussstelle Northeim West zu erreichen ist Die Ortschaft liegt direkt an der nordlich von Northeim nach Moringen verlaufenden Bundesstrasse 241 Die K 421 die als Angerstrasse gefuhrt wird fuhrt in das sudlich gelegene Hillerse Nahe Hockelheim zweigt die Kreisstrasse 406 von der B 241 nach Norden in das etwa 6 Kilometer entfernte Hollenstedt ab Sudlich der Ortschaft verlauft die Sollingbahn Ottbergen Northeim Eine Tankstelle liegt an der durch die Ortschaft fuhrenden Bundesstrasse 241 Bildung Bearbeiten Es gibt eine Kindertagesstatte Kinderkrippe und Kindergarten und eine Grundschule Einkaufen Bearbeiten Im Ortskern gibt es eine Backerei mit angeschlossenem Lebensmittelgeschaft und DHL Paketshop Kultur BearbeitenVereinsleben Bearbeiten Seit den Zeiten unter der Landgrafschaft Hessen wird im Ort die Hockel sche Fastnacht gefeiert Hohepunkt des Festtreibens ist der Rosenmontagsumzug der einzige dieser Art in Niedersachsen Somit ist Hockelheim neben Dassensen Hilwartshausen Hohnstedt und Lauenberg eine Hochburg des narrischen Treibens im Landkreis Northeim Weitere Sportarten gibt es im SV Hockelheim Kirche Bearbeiten nbsp Evangelisch lutherische Kirche St MarienDie Kirche St Marien wurde 1794 auf dem Gelande des Klostergutes I errichtet Es handelt sich um einen nahezu quadratischen Bau dem an der Ostseite im Jahr 1963 ein Anbau zugefugt wurde Die Bruchsteinwande des Altbaus sind durch in Sandstein gefasste Rundbogenfenster und ein im leicht vorspringenden Mittelteil der Westseite liegendes Eingangsportal gegliedert Das Zeltdach wird durch einen quadratischen Dachreiter bekront der in der Wetterfahne die Jahreszahl 1871 tragt 9 Der Anbau ist verputzt Die Gemeinde der Marien Kirche gehort zum Kirchenkreis Leine Solling Personlichkeiten BearbeitenAdolph Weber 1819 in Hockelheim 1893 in Stade Rechtsanwalt und Politiker August von Werder 1819 in Hetjershausen 1882 in Hockelheim OrgelbauerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hockelheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Hockelheim in Merians Topographia Hassiae Quellen und Volltexte Internetseite der Ortschaft Hockelheim Internetseite der Ortschaft Hockelheim auf der Internetseite der Stadt Northeim Ortsportrat von Hockelheim auf der Internetseite der Stadt NortheimEinzelnachweise Bearbeiten a b Stadt Northeim Hockelheim Stand 07 2019 Abgerufen am 7 April 2020 Wortlaut der Urkunde in den Kaiserurkunden Heinrichs II in der MGH Wilhelm Cuno Hockelheim Geschichte des Dorfes und Klosters In Geschichte Sudhannoverscher Burgen und Kloster Band VIII 1898 S 5 Ortsportrat der Ortschaft Hockelheim in der Stadt Northeim abgerufen am 13 Januar 2016 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 213 Ergebnis Ortsratswahl 2021 Abgerufen am 10 Juli 2022 Tilo Rumann Die Edelherren von Plesse und ihre Beziehungen zu Northeim in Northeimer Jahrbuch 2003 S 52f Ortswappen Hockelheim bei Heraldry of the World Christian Kammerer Peter Ferdinand Lufen Landkreis Northeim Teil 1 Sudlicher Teil mit den Stadten Hardegsen Moringen Northeim und Uslar den Flecken Bodenfelde und Norten Hardenberg der Gemeinde Katlenburg Lindau und dem Gemeindefreien Gebiet Solling Hrsg Christiane Segers Glocke Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in Niedersachsen Band 7 1 CW Niemeyer Hameln 2002 ISBN 3 8271 8261 1 S 292 Stadtteile von Northeim Berwartshausen Buhle Denkershausen Edesheim Hammenstedt Hillerse Hockelheim Hohnstedt Hollenstedt Imbshausen Lagershausen Langenholtensen Schnedinghausen Stockheim Sudheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hockelheim amp oldid 231146376