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Als gute fachliche Praxis GfP wird im deutschen Recht die Einhaltung gewisser Grundsatze des Tier und Umweltschutzes in der Land Forst und Fischereiwirtschaft bezeichnet Die gute fachliche Praxis kann als Gesamtheit der im jeweiligen Fachbereich anerkannten Regeln der Technik angesehen werden die jedoch weiteren beispielsweise ethisch oder politisch gepragten Kriterien unterworfen und nach solchen Leitwerten wie Effizienzsteigerung Ressourcenschonung und Schutzgutern wie Luft oder Boden ausgerichtet sind Sie bildet den beherrschbaren und zugleich erwarteten Standard ab und zeigt den Anwendern damit ihren Handlungsrahmen Sie stellt eine Basisstrategie dar und beinhaltet die Massnahmen die in der Wissenschaft als gesichert gelten aufgrund praktischer Erfahrungen als geeignet angemessen und notwendig anerkannt sind von der amtlichen Beratung empfohlen werden und den sachkundigen Anwendern bekannt sindInhaltsverzeichnis 1 Landwirtschaft 1 1 Grundsatze 1 2 Kritik an der landwirtschaftlichen Praxis 2 Forstwirtschaft 3 Fischereiwirtschaft 4 Auswirkung 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLandwirtschaft BearbeitenGrundsatze Bearbeiten Grundsatze guter fachlicher Praxis sind 1 dass Landwirtschaft standortangepasst ist dabei auf eine nachhaltige Bodenfruchtbarkeit insbesondere durch die Fruchtfolgegestaltung und den Erhalt des Humusgehaltes sowie auf die langfristige Flachennutzbarkeit insbesondere durch Erhalt der Bodenstruktur und durch Vermeidung von Bodenverdichtung und Bodenabtragen Erosion zielt die naturliche Ausstattung an Boden Wasser Flora und Fauna nicht uber das fur nachhalten Ertrag notige Mass hinaus ausbeutet Landschaftselemente schutzt die zur Vernetzung von Biotopen erforderlich sind oder standorttypisch wie in Form von Hecken Feldrainen oder Ackerterrassen auch dem Bodenschutz dienen ihre Tierhaltung ohne schadliche Umweltauswirkungen insbesondere im ausgewogenen Verhaltnis zum Pflanzenbau betreibt Grunland auf erosionsgefahrdenden Hangen Mooren und Flachen mit hohem Grundwasserstand und in Uberschwemmungsgebieten erhalt und Dunge und Pflanzenschutzmittel nur rechtmassig anwendet und dies dokumentiert Beim Umgang mit Dungemitteln beinhaltet sie dass bei der landwirtschaftlichen Erzeugung ein nachhaltiger und ressourceneffizienter Umgang mit Nahrstoffen sichergestellt und hierbei Nahrstoffverluste in die Umwelt so weit wie moglich vermieden werden 2 Die gute fachliche Praxis im Pflanzenschutz im Sinne des deutschen Pflanzenschutzgesetzes ist eine Strategie insbesondere zur Gesunderhaltung und Qualitatssicherung von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen sowie zur Abwehr von Gefahren die durch die Anwendung das Lagern und den sonstigen Umgang mit Pflanzenschutzmitteln oder durch andere Massnahmen des Pflanzenschutzes insbesondere fur die Gesundheit von Mensch und Tier und fur den Naturhaushalt einschliesslich des Grundwassers entstehen konnen Sie steht der fur die Europaische Union in ihrer sogenannten Pflanzenschutzmittelverordnung erklarten guten Pflanzenschutzpraxis nahe bei der die Behandlung bestimmter Pflanzen oder Pflanzenerzeugnisse mit Pflanzenschutzmitteln in Ubereinstimmung mit dem durch die Zulassung abgedeckten Verwendungszweck so ausgewahlt dosiert und zeitlich gesteuert wird dass eine akzeptable Wirkung mit der geringsten erforderlichen Menge erzielt wird unter Berucksichtigung lokaler Bedingungen und der Moglichkeit einer Bekampfung mittels geeigneter Anbaumethoden und biologischer Mittel 3 Kritik an der landwirtschaftlichen Praxis Bearbeiten Die fachliche Praxis der Landwirtschaft hat zu einem Verlust und zur Gefahrdung der Biodiversitat und der Bodenfruchtbarkeit gefuhrt 4 5 6 7 8 9 10 Forstwirtschaft BearbeitenIn der Forstwirtschaft sind naturnahe Walder anzustreben und Kahlschlage zu vermeiden Fischereiwirtschaft BearbeitenDie Fischerei hat 11 oberirdische Gewasser einschliesslich ihrer Uferzonen als Lebensraume heimischer Tiere und Pflanzen zu schutzen einen Besatz mit nichtheimischen Tierarten zu unterlassen und die Waidgerechtigkeit zu beachten Auswirkung BearbeitenGenugt eine land forst oder fischereiwirtschaftliche Flachennutzung guter fachlicher Praxis wird vermutet dass sie nicht den staatlichen Zielen des Naturschutzes und der Landwirtschaftspflege widerspricht 12 Regelmassig wird sie daher nicht als Eingriff in Natur oder Landschaft betrachtet und gelten fur sie nicht deren besondere Zulassigkeitsvoraussetzungen wonach es beispielsweise keine weniger eingreifende zumutbare Alternativen geben darf So gelten fur sie nicht die an Natur und Landschaftseingriffe ansonsten geknupften Verpflichtungen zu Ausgleichs und Ersatzmassnahmen 13 Diese Ausnahme gilt auch bei Wiederaufnahme land forst oder fischereiwirtschaftlicher Nutzung in einer Frist von zehn Jahren nach Auslaufen subventionierter Flachenstilllegung oder sonstiger Bewirtschaftungsbeschrankung wie etwa den aus offentlichen Mitteln geforderten Greening oder Feldrain Programmen 14 Auf der anderen Seite knupft die Europaische Union seit dem Forderzeitraum 2014 2020 die Ausschuttung von Fordergeldern ihrer Gemeinsamen Agrarpolitik GAP an die Regeltreue Compliance der Landwirte unter anderem gegenuber einer Auswahl inhaltlich verwandter Grundsatze Verstosse gegenuber Unionsrecht wie die Nitratrichtlinie definierte Grundanforderungen an die Betriebsfuhrung GAP oder national definierte Standards fur die Erhaltung von Flachen in gutem landwirtschaftlichem und okologischem Zustand GLOZ konnen nach diesen Regeln sogenannter Cross Compliance bis zum Verlust samtlicher Zahlungsanspruche auf Pramien fuhren Siehe auch BearbeitenStand der Technik Stand der Wissenschaft Good Practice Gute landwirtschaftliche PraxisEinzelnachweise Bearbeiten so 5 Absatz 2 BNatSchG Im Pflanzenschutz 3 Absatz 1 Satz 1 Ziff 2 und 3 Pflanzenschutzgesetz Zitate unter 6 Im Bodenschutz 17 Abs 2 BBodSchG 11a Abs 1 Dungegesetz Zitat Artikel 2 Ziff 18 Verordnung EG Nr 1107 2009 des Europaischen Parlaments und des Rates vom 21 Oktober 2009 uber das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln Gesine Hellberg Rode Bodenerosion In hypersoil uni muenster de Projekt Hypersoil Universitat Muenster abgerufen am 3 Dezember 2015 Botanischer Garten Rostock In garten uni rostock de Universitat Rostock abgerufen am 3 Dezember 2015 Stand 1 Februar 2015 1 Humus und Bodenfruchtbarkeit In landwirtschaftskammer de Landwirtschaftkammer Nordrhein Westfalen abgerufen am 3 Dezember 2015 Boden droht der Verlust an Fruchtbarkeit In agrarheute com Deutscher Landwirtschaftsverlag GmbH abgerufen am 3 Dezember 2015 Der Boden lebt aber er ist in Gefahr In bodenfruchtbarkeit org FiBL Deutschland e V archiviert vom Original am 8 Dezember 2015 abgerufen am 3 Dezember 2015 Vorlage Cite web temporar Karsten Weitzenegger Herausforderungen bis 2030 in und an Deutschland durch SDG In sid hamburg de SID Hamburg abgerufen am 3 Dezember 2015 Gefahrdung der Biodiversitat In umweltbundesamt de Umweltbundesamt abgerufen am 3 Dezember 2015 5 Abs 4 BNatSchG 14 Abs 2 BNatSchG zu den Beschrankung denen Eingriffe in Natur und Landschaft unter Ausnahme derer der gut praktizierten Landwirtschaft unterworfen sind 15 BNatSchG 14 Abs 3 BNatSchGWeblinks BearbeitenGute fachliche Praxis Zur Standardisierung von Verhalten In Natur und Recht 26 2004 S 725 doi 10 1007 s10357 004 0484 0 Gute fachliche Praxis im PflanzenschutzNormdaten Sachbegriff GND 4603656 8 lobid OGND AKS Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gute fachliche Praxis amp oldid 229820940