www.wikidata.de-de.nina.az
Die Grunewaldseenkette oder auch Grunewaldrinne ist eine Kette von Seen in den Berliner Bezirken Charlottenburg Wilmersdorf und Steglitz Zehlendorf Die Kette verbindet als glaziale Rinne in nordostlicher Richtung Havel Grosser Wannsee und Spree dabei werden die grosse und die kleine Seenkette unterschieden Daneben gibt es eine kleinere Nebenrinne entlang des Volksparks Wilmersdorf in ostlicher Richtung Die Geschichte der Seen und die Entwicklung der Niederungen schreibt ein Stuck Berliner Stadtgeschichte Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht Verlauf 2 Geologie und Lage 2 1 Glaziale Rinnen 2 2 Die Ketten und ihre Seen 3 Naturschutz und Fenn 4 Slawen und Zisterzienser 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseUbersicht Verlauf BearbeitenGrunewaldseenkette Hauptkette von Sudwest Havel nach Nordost Spree Reihenfolge entgegen der naturlichen Fliessrichtung Nikolassee Rehwiese Schlachtensee Krumme Lanke Riemeisterfenn Langes Luch Grunewaldsee Hundekehlefenn Hundekehlesee Dianasee Koenigssee Halensee Lietzensee Grunewaldseenkette Nebenrinne von West Grunewald nach Ost Schoneberg Reihenfolge entgegen der naturlichen Fliessrichtung Herthasee Hubertussee Fennsee ehemaliger Wilmersdorfer See Volkspark Wilmersdorf Rudolph Wilde ParkGeologie und Lage BearbeitenGlaziale Rinnen Bearbeiten nbsp Verlauf 1885 Schlachtensee Spree noch ohne kunstliche SeenDie Seen liegen in zwei Schmelzwasserrinnen der letzten Eiszeit deswegen wird die Grunewaldseenkette geologisch treffender auch als Grunewaldrinne bezeichnet 1 Diese stellt eine glaziale Rinne dar die sich vor etwas mehr als 20 000 Jahren im Brandenburger Stadium der Weichsel Kaltzeit herausgebildet hatte und die sandig lehmige Hochflache des Teltow durchschnitt Durch Brunnenanlagen und Wasserentnahmen zur Versorgung der Stadt was eine Absenkung des Grundwasserspiegels zur Folge hatte fielen der Wasserspiegel des Schlachtensees um zwei und der des Grunewaldsees und der Krummen Lanke um einen Meter Der Nikolassee fiel 1910 sogar ganz trocken ebenso 1911 der Riemeistersee der seitdem nur noch als Fenn existiert Die Feuchtgebiete der beiden Fenne und des Luchs sowie die Uferbereiche der Seen konnten nur dadurch gerettet werden dass in Umkehr der naturlichen Fliessrichtung seit 1913 zusatzlich Havelwasser aus dem Grossen Wannsee in die grundwassergespeiste Seenkette gepumpt wird Massnahmen der jungsten Zeit fuhren zu einer ersten Erholung des Grundwasserspiegels in Teilen des Berliner Urstromtals Die Ketten und ihre Seen Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Grosse Grunewaldseenkette verlauft in ostlicher Randlage zum Grunewald und beginnt rund 500 Meter sudlich des Strandbades Wannsee mit dem heute trockenen Nikolasgraben der zum sudlichsten See der Kette dem Nikolassee fuhrt Den Nikolassee verbindet die heute gleichfalls trockene Niederung der Rehwiese mit dem Schlachtensee es folgen die Krumme Lanke der weitgehend zum Riemeisterfenn verlandete Riemeistersee und die Kanalverbindung im Langen Luch zum Grunewaldsee Vom Grunewaldsee fuhrt der Hundekehlegraben durch das Hundekehlefenn zum Hundekehlesee Die sich anschliessende Kleine Grunewaldseenkette verlauft durch bebautes Stadtgebiet und besteht aus den 1889 fur die Villenkolonie Grunewald durch Aushebung von Mooren kunstlich angelegten Seen Dianasee und Koenigssee die bereits bestehenden Gewasser Halensee sowie Lietzensee verlauft in nordostlicher Richtung diagonal durch die sudlich des Schlosses Charlottenburg gelegene barocke Stadtanlage bildet im Bereich Hebbel Fritsche und Zillestrasse das Nasse Dreieck heute ein Sportplatz 2 und endet etwas westlich von Alt Lietzow an der Spree Ursprunglich waren die zu Seen ausgehobenen Sumpfgebiete in der Siedlung Grunewald nicht offentlich zuganglich da die Grundstucke bis ans Ufer reichten In den letzten Jahren wurden durch Freigabe offentlicher Grundstucke und Ankauf von Uferstreifen an allen Seen Zugange geschaffen nbsp Rudolph Wilde Park Ostteil nbsp Krumme Lanke mit Kanal zum SchlachtenseeEine weitaus kleinere und kurzere Nebenrinne verlauft vom Rathaus Schoneberg in Ost West Richtung senkrecht zu der grossen und kleinen Kette Diese Rinne begann ursprunglich am Schoneberger Nollendorfplatz Das ostlichste Gewasser bildet heute der Ententeich im Rudolph Wilde Park dem sich nach Westen der Volkspark Wilmersdorf anschliesst der zum Teil auf dem ab 1915 zugeschutteten Wilmersdorfer See angelegt ist und zu dem auch der Fennsee kurz vor der Stadtautobahn gehort Beide Parks zusammen bilden einen rund 2 5 Kilometer langen und rund 500 Meter breiten innerstadtischen Grunzug der mit seinem Niederungscharakter und sanft geschwungenen Wiesen den geologischen Ursprung als eiszeitliche Rinne noch heute sichtbar macht Die Nebenrinne setzt sich nach ihrer Unterbrechung durch die Stadtautobahn Sportplatze das Sommerbad Wilmersdorf und einige bebaute Strassenzuge in den kunstlich angelegten Gewassern Hubertussee und Herthasee fort die 1889 beim Bau der Villenkolonie Grunewald in ehemaligen Fenngebieten ausgehoben wurden Nach dem Herthasee trifft diese Nebenrinne am Koenigssee senkrecht auf die Hauptrinne Eine weitere glaziale Rinne die sich ahnlich der kleinen Grunewaldseenkette an der Formation von Park und Friedhofsanlagen ablesen lasst und von der mehrere als Naturdenkmal geschutzte Toteislocher erhalten sind erstreckt sich vom Tempelhofer Francketeich uber den Klarensee den Bosepark und die Blanke Helle bis zum Hambuttenpfuhl an der Grabertstrasse in der ehemaligen Steglitzer Villenkolonie Sudende siehe ausfuhrlich mit Lagekarte von 1901 Alboinplatz Naturschutz und Fenn Bearbeiten nbsp Rehwiese mit der Kirche NikolasseeSehr gut lasst sich die Rinne der Seenkette an der trockenen Rehwiese erkennen deren langgestreckte Niederung gemeinsam mit dem benachbarten Nikolassee seit 1960 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist Noch eine Schutzstufe hoher als Naturschutzgebiet angesiedelt sind Riemeisterfenn und Langes Luch zwischen Krumme Lanke und Grunewaldsee sowie das anschliessende Hundekehlefenn In den teilweise morastigen Feuchtgebieten der Schutzzonen bestehen Reste wertvoller Auenwalder wahrend die Umgebung von den typischen hohen Kiefernbestanden des trockenen und nahrstoffarmen Teltowbodens gepragt ist Der im Teltow haufige Flurname Fenn oder auch Fenne bezeichnet nach Hermann Teuchert einen versumpften oder vertorften Binnensee oder Teich ohne festen Boden und nach Agathe Lasch und Conrad Borchling mit Gras oder Roricht bewachsenes Sumpf Moorland sumpfiges Weideland beide Zitate hier wiedergegeben nach Gerhard Schlimpert Der Begriff hat einen niederdeutschen Ursprung Moor im Niederdeutschen Veen Fenn Naheres zur Etymologie im DWDS 3 und geht auf die Besiedlung des Flaming durch Flamen zuruck die bereits in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts zum Landesausbau der gerade gegrundeten Mark Brandenburg vom ersten Markgrafen Albrecht dem Baren und seinem Sohn und Nachfolger Otto I ins Land gerufen worden waren Slawen und Zisterzienser Bearbeiten nbsp Villa in der Burgunderstrasse nahe der RehwieseWie die Etymologie des ursprunglichen Namens Slatsee fur den Schlachtensee oder archaologische Funde am spater wust gefallenen Dorf Crumense an der Krummen Lanke zeigen bestanden im Gebiet der Seenkette slawische Siedlungen Soweit sie nicht wust fielen gingen die slawischen Orte nach der Grundung der Mark Brandenburg im Jahr 1157 und dem anschliessenden Landesausbau der askanischen Markgrafen nach und nach in deren Verwaltung uber Eine wichtige Rolle spielte bei dieser Entwicklung das einflussreiche und vermogende Zisterzienserkloster Lehnin das seinen Kernbesitz in der Zauche bis in den nordlichen Teltow ausdehnte Mitte des 13 Jahrhunderts rund 70 Jahre nach Grundung des Klosters kauften die Monche mehrere Dorfer in dieser Region mit den Seen Nikolassee Schlachtensee und Krumme Lanke siehe dazu die jeweiligen Seen Die Wohngebiete entlang der Grunewaldrinne die teilweise die Namen der Seen tragen zahlen auch heute noch zu den besonders bevorzugten Berliner Villenvierteln Die Entwicklung der Seen und ihrer Besitzverhaltnisse die Aushebung von Fenns und die Anlage von neuen Seen die Zuschuttung des Wilmersdorfer Sees und die Gestaltung der innerstadtischen Parks im ehemaligen Wilmersdorfer Schoneberger Fenn spiegeln einen Ausschnitt der Geschichte in den sudwestlichen Berliner Bezirken Nikolassee Dahlem Grunewald Halensee Charlottenburg Wilmersdorf und Schoneberg wider Literatur BearbeitenGerhard Schlimpert Brandenburgisches Namenbuch Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow Hermann Bohlaus Nachf Weimar 1972 Enthalt die etymologische Ableitung einiger Seennamen der Kette Zitate zum Begriff Fenn Seite 74 ferner zum Fenn S 38 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grunewaldseenkette Album mit Bildern Videos und Audiodateien Entwicklung der Grundwasserstande Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Natur und Landschaftsschutzgebiete Ausgabe 2002 Grossraum Berlin Brandenburg Memento vom 11 Januar 2006 im Internet Archive PDF Die Grunewaldseen Der Grunewald im Spiegel der ZeitEinzelnachweise Bearbeiten Norbert Ritter Das grune Berlin Berlin Stapp Verlag 1982 S 141 142 insb Abb Hohenprofil des Grunewaldes Nasses Dreieck Bei berlin de Fenn In Digitales Worterbuch der deutschen Sprache Abgerufen am 6 Januar 201752 4666667 13 2666667 Koordinaten 52 28 0 N 13 16 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grunewaldseenkette amp oldid 228946444