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Dieser Artikel behandelt das Bergwerk in Hessen Siehe auch Franzstollen Sachsen Anhalt Die Grube Franz auch Braunkohlen Zechen Marxheim Diedenbergen war ein Braunkohlenbergwerk im Ortsteil Diedenbergen von Hofheim am Taunus Sie war von 1882 bis 1950 mit zahlreichen Unterbrechungen in Betrieb Unmittelbar ostlich schliesst die im Stadtteil Marxheim gelegene Grube Emma Lage an sie baute die gleiche Braunkohlen Lagerstatte ab Nach 1945 wurden beide Gruben zusammengefasst und zu den Braunkohlezechen Marxheim Diedenbergen konsolidiert 1 FranzAllgemeine Informationen zum BergwerkInformationen zum BergwerksunternehmenBetriebsbeginn 1882Betriebsende 1950Geforderte RohstoffeAbbau von BraunkohleGrosste Teufe 40 mGeographische LageKoordinaten 50 3 50 2 N 8 25 21 9 O 50 063937 8 42275 Koordinaten 50 3 50 2 N 8 25 21 9 OFranz Hessen Lage FranzStandort Hofheim am TaunusLandkreis NUTS3 Main Taunus KreisLand Land HessenStaat Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Bergbau 1882 bis 1904 2 Bergbau 1905 bis 1920 3 Bergbau 1920 bis 1950 4 Grubengebaude 5 QuellenBergbau 1882 bis 1904 BearbeitenAm 4 Marz 1882 teufte der Diedenberger Kufer Bierbrauer und Gastwirt Zum Schutzenhof Georg Franz Krackmann 1843 1913 2 einen Brunnenschacht auf seinem Grundstuck ab bei einer Tiefe von 18 m stiess er auf eine 130 cm machtige Schicht aus Braunkohle Noch am gleichen Tag beantragte er beim koniglichen Bergrevierbeamten Bergrat Giebeler die Mutung des Braunkohlefeldes 3 4 Zwei Wochen darauf fand die Ortsbegehung mit dem Bergamt statt Franz Krackmann gab dabei an dass das Braunkohlevorkommen noch am Tag des Mutungsgesuchs angehauen worden sei Dies war von entscheidender Wichtigkeit da unmittelbar nach Bekanntwerden des Kohlefundes zwei Konkurrenten Obersteiger H Schroder aus Langenhain und Grubenbesitzer W Schwarz aus Biebrich eigene Mutungsabsichten fur das Krackmannsche Feld beim Bergamt einreichten Diese wurden im April 1882 vom Oberbergamt in Bonn als unbegrundet zuruckgewiesen weil genannter W Schwarz den fraglichen Brunnenschacht ebenso wenig befahren hat als der Muther H Schroder welche beide die Braunkohlenstucke aus dem Fundschachte nur in der Wirthschaft des Franz Krackmann gesehen und daselbst den Verbrennungsversuchen beigewohnt habe Bergrat Giebeler an das Oberbergamt 21 Marz 1882 5 Der Fundpunkt der Kohle lag im bergfreien Gelande Braunkohle war im Gegensatz zu Erzen generell bergfrei Das zu verleihende Grubenfeld uberdeckte jedoch die Felder benachbarter Eisenerzgruben deren Einverstandnis eingeholt werden musste Der Fundpunkt selbst lag im Eisenerzfeld Tiefegraben II im Norden grenzte es an die Felder der Eisenerzbergwerke Heinrich VI und Niesensfreude II bei Langenhain im Suden an die Felder der Eisenerzgrube Wallstein bei Wallau Da keiner der Gewerken dieser Erzgruben zur anberaumten Schlussverhandlung erschien galt die Verleihung an Franz Krackmann als vollziehbar Am 3 Juni 1882 verlieh das Oberbergamt Bonn das Feld Franz mit einer Grosse von 2 189 Millionen Quadratmeter an Krackmann Da er selbst keine Erfahrung im Bergbau hatte trat er die Belehnung an die Frankfurter Braunkohlengewerkschaft FBG am 9 Dezember 1882 ab die Ubereignung wurde mit 5000 Mark honoriert 6 Die FBG setzte folgende Gewerke ein Als Grubenvorstand wurden Friedrich Daumer 33 Kuxe und Ferdinand Rugler 33 Kuxe eingesetzt beide kamen aus Frankfurt Als Betriebsdirektor fungierte Bergingenieur August Heym aus Marxheim 17 Kuxe die verbleibenden Anteile von 17 Kuxen hielt der Bankier Max Goldstein aus Frankfurt 7 Der erste Betriebsbericht fur 1882 fasst die Entwicklung der Arbeiten zusammen Es besteht bereits ein 34 m tiefer Forderschacht der bei 18 m ein erstes Kohlenfloz von 1 30 m Machtigkeit angetroffen hat und bei 31 m Teufe ein zweites Floz von 2 70 m Machtigkeit Der Schacht misst 2 50 m 1 60 m und ist in Bolzenschrotzimmerung ausgefuhrt Es gibt bereits Anfange einer Abbausohle mit einer Strecke in nordwestlicher Richtung und davon abgehenden Querschlagen Die Hauptstrecke erstreckt sich bereits auf eine Lange von 25 m bei einer Hohe von nur 1 50 m und einer Breite von 1 60 m Es arbeiten 24 Bergleute im Schichtbetrieb zusatzlich sind noch 6 Arbeiter an der Forderhaspel und 3 Mann im Schachthaus zum Kohlenfahren beschaftigt Die Wasserhaltung erfolgt durch eine Saugpumpe die von Hand bedient wird 7 Zahlreiche Sondierungsbohrungen ergaben eine Ausdehnung des Kohlenfeldes von mehreren 100 m sudlich und nordlich von Diedenbergen sowie von 1000 m nach Osten in Richtung Marxheim 8 Das Jahr 1883 war von Streitigkeiten gepragt Gewerke wollten auf der Tiefsohle mit der Forderung beginnen Burger und Administration der Gemeinden Diedenbergen und Marxheim lehnten dies jedoch ab da ein Trockenfallen der Brunnen durch das Abpumpen der Grube befurchtet wurde Zudem weigerten sich beide Gemeinden die Ableitung der Grubenwasser auf ihrem Territorium zu gestatten Nach mehrmonatigen Schriftwechseln und zahlreichen Orts und Verhandlungsterminen wurde schlussendlich die oberste Bergbehorde der Minister fur offentliche Arbeiten in Berlin um Entscheidung angerufen Im Juni wies das Ministerium den Einspruch der Gemeinde zuruck und genehmigte mit geringen Veranderungen den neuen Betriebsplan der Grube Im Folgemonat beschwerte sich der Diedenbergener Burgermeister erneut beim Bergamt uber den Grubenausbau so dass ein zweites Mal alle Instanzenwege bis zum Ministerium durchlaufen wurden Dieses entschied im September erneut zugunsten des Grubenbetriebs 9 Im Oktober 1883 schied Betriebsfuhrer Heym aus der FBG aus und verzog nach Dresden Im ersten Halbjahr waren 250 t qualitativ hochwertiger Kohle gefordert worden die fur 4 Mark pro Tonne weiterverkauft wurde Die stark reduzierte Belegschaft von 3 Bergleuten pro 12 Stundenschicht erhielt als Lohn 2 20 Mark pro Schicht Ab Mitte 1883 ruhte die Forderung 9 Ende 1883 meldete die FBG Konkurs fur die Grube an Dem Konkursverwalter wurde vom Bergamt mitgeteilt dass das Interesse an der Braunkohlenlagerstatte Franz zu gering sei um Kaufer zu finden Im Anschluss wurden die fur den Grubenbetrieb errichteten Gebaude das Schachthaus und die Kohlenschuppen auf Abbruch versteigert Grund fur den Konkurs des Betriebes waren zum einen die Schwierigkeiten mit dem die Floze umgebenden Letten der durch seine weiche Konsistenz den Abbau stark erschwert Zudem wurden die andauernden Querelen mit den anliegenden Gemeinden und die Probleme mit der Wasserhaltung genannt 10 Im September 1884 wurde der verbliebene Grubenbesitz an den fruheren FBG Gewerken Max Goldstein als alleinigem Eigentumer ubertragen Die folgenden 13 Jahre scheinen keine bergbaulichen Aktivitaten gesehen zu haben zumindest finden sich keine Hinweise in den Bergakten 10 Erst 1898 gibt es neue Aktivitaten Max Goldstein verkauft seinen Grubenbesitz fur 850 Mark an Ernst Alexander Buttler einem Steuerinspektor aus Hochst Mit 3 Bergleuten wurde ein Versuchsschacht angelegt die Arbeiten waren jedoch nicht erfolgreich und ausserdem gab es erneute Einspruche von Seiten des Diedenbergener Burgermeisters der wieder ein Trockenlaufen der Brunnen furchtete Der Grubenbetrieb ruhte zum Jahresende und blieb weitere 7 Jahre geschlossen 11 Bergbau 1905 bis 1920 BearbeitenIm Oktober 1905 wurde das Bergwerk kurz wieder geoffnet um als Vorbereitung fur einen erneuten Verkauf einen Monat lang die alten Schachte und Stollen Bergbau Stollen wieder aufzuwaltigen Im August 1909 verkaufte Butler alle Anteile an den Ingenieur Alexander Kraemer der als alleiniger Gewerke auftrat Kraemer ging mit grossem Eifer an die notwendigen Umbauten der Grube und erliess bereits 1910 eine neue Betriebsordnung fur die Grube Franz die auch die Bedenken der Burgermeister der Nachbargemeinden Marxheim und Diedenbergen bezuglich der Wasserentsorgung besanftigen sollte 12 Im Juni 1910 hatte der Forderungs und Entwasserungsstollen bereit seine Lange von 120 m erreicht er begann sudlich der Grube im Tiefen Graben Im Spatsommer 1910 verkaufte Kraemer seine Grubenanteile blieb aber Reprasentant der Grube Franz Die neuen Anteilseigner waren jetzt ein Metzgermeister ein Privatier ein Staatsbahnschaffner und mitunter auch deren Ehefrauen und Kinder Auf der Grube waren 7 Bergleute beschaftigt Kohle wurde keine gefordert Der Betrieb erneut im Oktober 1910 stillgelegt 13 In den Jahren 1911 und 1912 setzten sich die Streitereien fort der Grubenbesitz wurde abermals verkauft und der Forderstollen auf 300 m Lange ausgebaut Im Marz 1912 wurde der Steiger Johann Stephan Hergennanh als Betriebsfuhrer eingestellt er inspizierte die Grube und stellte fest dass er unseren Stollen in einem so verwahrlosten Zustande angetroffen hat dass er denselben vom Tag aus umbauen muss wozu mindestens vier Wochen notig sind ehe vor Ort weiter gearbeitet werden kann An einen Abbau ist also in absehbarer Zeit fur uns nicht zu denken 14 Im Sommer 1912 wurde weiter am Stollen gearbeitet es gelang schliesslich der Durchschlag in das alte Grubenfeld Man kam in 32 m Tiefe an den Schacht durch einen Messfehler des Markscheiders traf man jedoch nicht Schacht 2 sondern den verfullten Schacht 1 welcher sich sofort in den Stollen entleerte Der Stollen hatte jetzt eine Lange von 387 m 15 Im Juli 1913 sturzten Teile der Grube ein Ein regularer Betrieb fand nicht statt Gewerke Betriebsfuhrer und die Burgermeister der angrenzenden Gemeinden waren hochgradig zerstritten und prozessierten Das insgesamt 100 Kuxe umfassende Bergwerkseigentum wurde 1912 noch mit 15000 Mark Kuxe bewertet im Juli 1914 wurde der Wert eines Kux nur noch auf 30 Mark taxiert 16 Anfang 1916 wurden die Arbeiten wieder aufgenommen es wurden einige Betriebsgebaude neu errichtet ein Buroraum ein Magazin ein Schlafraum und ein Essraum fur die Arbeiter Die Mauern wurden in Ziegelstein ausgefuhrt die Fundamente aus Beton gegossen Fur 1916 wurde auch wieder ein neuer Betriebsfuhrer eingestellt und ein Betriebsplan aufgesetzt Der Tiefbauschacht ist bis 30 0 m abgeteuft und hat bei 12 m das Floz Nr 1 mit 0 90 m und bei 25 50 m das Floz Nr 2 mit 2 0 m Machtigkeit durchteuft Bei 27 10 m ist die Sohle ausgesetzt Vom Schacht soll in sudostlicher Richtung eine Ausrichtungsstrecke und von dieser bei 10 0 m 30 0 m und 50 0 m vom Schacht entfernt Vorrichtungsstrecken zur Abtrocknung des Flozes aufgefahren werden Letztere werden dann spater als Abraumorter verwendet werden Die Strecken werden in Turstockzimmerung mit Quergrundsohle und Brettschalung ausgebaut Ein Abbau ist einstweilen noch nicht vorgesehen Obersteiger Schurmann am 3 August 1916 17 Die Gewerkschaft erwirkte im August 1916 die Freistellung von 5 Arbeitern vom Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg Die geologischen Verhaltnisse erzwangen bald wieder eine Betriebsunterbrechung das Hangendes und Liegendes bestanden jeweils aus Letten unterschiedlicher Festigkeit Der nur mit Holz ausgekleidete Schacht konnte dem Druck der Tonschichten nicht standhalten und sturzte im Januar 1917 ein Ein neuer Schacht in stabiler Betonauskleidung wurde in Planung genommen 17 Zur Forderung gab es einen 9 m hohes holzernes Fordergerust die Forderhaspel wurde mit einem 8 PS starken Motor angetrieben Dem starken Wasserzulauf wurde mit einer 3 PS Hochdruck Zentrifugalpumpe begegnet Die Tagesanlagen und der Fullort wurden mit elektrischem Licht beleuchtet in der Grube wurde mit Karbidlampen gearbeitet Die Arbeitsschicht dauerte von 6 bis 18 Uhr es arbeiteten ein Betriebsfuhrer vier Hauer ein Maschinist und ein Forderer Im Jahr wurden 205 t Kohle gefordert Im Jahre 1917 wurde Bergassessor Heinz Macco damit beauftragt ein Gutachten uber die Grube zu verfassen Er schilderte eindrucklich die widrigen Bedingungen und die vielfaltigen Provisorien Ein 1915 16 abgeteufter Schacht war verfallen An dem derzeit zuganglichen Schacht schloss ein Streckennetz von etwa 600 m Lange und Breite an Der Flacheninhalt von hochstens 350 000 m lag unmittelbar an der Grenze zur Grube Pauline I Das Liegende unter dem unteren Floz fallt mit durchschnittlich 3 4 steiler zum Main ab als das Oberflachengelande Er beschreibt die Beschaffenheit der Kohle und rugt die Belegschaft Oberste Braunkohlenlage 30 cm dann 10 15 cm lettige Zwischenmittel Hauptpacken in der untersten Lage 30 40 cm ist stark lignitisch Es handelt sich um eine ausgesprochen streifige Braunkohle von guter Qualitat entsprechend der im Kasseler Bezirk geforderten Sie wurde aber zu Unrecht als Pechkohle bezeichnet Sie fiel in groben Stucken an und hatte ein vorzugliches Aussehen wenn sie von Verunreinigungen sorgsam freigehalten wurde An feuchten Tagen leidet das Aussehen der Kohle Andererseits sollte es nicht zugelassen werden dass die Belegschaft sich an eine derartig nachlassige Behandlung der Kohle gewohnt Weiter fuhrt er aus Schicksalsbestimmend fur das Diedenberger Braunkohlenvorkommen durfte die starke Quellfahigkeit des Tones sein in den die Kohle eingebettet ist Trotz geringer Wasserfuhrung genugte bereits die durch die Schachte eintretende feuchte Luft den Quelleffekt hervorzurufen Das Streckennetz kampfte bereits mit den Auswirkungen des Druckes Der Transport der Kohle wurde mit eisernen Schubkarren auf einem auf die Streckensohle verlegten Bohlenbelag vorgenommen Macco weiter Eine derartige urwuchsige Forderung lasst sich im Bergbau nur auf 20 30 m rechtfertigen In der Grube wurde diese Art der Forderung jedoch bis zu einigen hundert Metern betrieben der quellende Ton verhinderte ein Verlegen von Schienen Abgebaut wurden 4 streichende und 6 ansteigende Strecken unterteilt durch Pfeiler mit 10 15 m Seitenlange Keiner der bis dahin vorbereiteten etwa 25 Pfeiler wurde bisher abgebaut Macco konstatiert Es ist ein Raubbau weil die Kohle in den Pfeilern zwischen den Strecken endgultig fur den Abbau verloren ist Macco rat dringend dazu die Strecken auszumauern oder mit einer dunnen Betonschale gegen den Druck der quellenden Tonschichten zu schutzen Er beurteilt die Anlage des Schachtes als abenteuerlich Der eine war ja bereits verfallen Benutzt wurde jetzt ein Mauerschacht mit 3 m lichter Weite und nur 24 m Teufe Der uber dieser Teufe anstehende unterste Teil dieses Mauerschachts bestand aus einer Eisenkonstruktion welche den Anschluss des Fullortes im Braunkohlenfloz ermoglichen sollte Die Sohle des Flozes lag an dem Schachtpunkt 32 m wurde also mit der Eisenkonstruktion nicht erreicht Letztere war infolgedessen mit Ziegelsteinmauerwerk ausgesetzt und an sie eine Verlangerung angeschlossen worden welche mit einer zweiten tieferen Eisenkonstruktion im unteren Kohlenfloz abschloss Von dieser unteren Eisenkonstruktion war hier eine als Fullort dienende Strecke nach Norden ansteigend angesetzt worden Der ubrige Teil auch dieser unteren Eisenkonstruktion war gleichfalls mit Ziegelmauerwerk ausgefullt worden Das Ganze ruhte nicht auf einem Schachtfuss auf wie es ordnungsgemass sein sollte hatte insofern keinen ausreichenden Halt an dem Schachtstoss und wirkte mit seinem Gewicht auf die waagerechte Unterlage der mit Mauerwerk gefullten unteren Eisenkonstruktion Diese war dem Druck nicht gewachsen und musste allmahlich nachgeben Macco kritisiert weiter die Ausstattung des Schachtes war eine recht unzulangliche schon das schlechthin kummerliche Aussehen seiner Rasenhangebank deutet das an Ein einziges Spurlattenpaar gibt einem Forderkubel Fuhrung welcher mit einer Bauaufzugswinde bewegt wird In den Forderkubel wird auf der Schachtsohle der Braunkohleninhalt der Schubkarren ausgekippt Der vielleicht 1 2 t fassende Kubel hat einen Schragboden und davor eine bewegliche Wandklappe 18 Auch die Bewetterung wurde als problematisch angesehen sie erfolgte durch den Schacht und durch zwei Bohrlocher in einer Entfernung von etwa 75 m westlich und nordwestlich des Schachtes Die Bohrlocher hatten einen Durchmesser von 12 cm was unzureichend fur die Bewetterung war zumal die Kohle stark ausgaste Kohlendioxid Der Sauerstoffgehalt unter Tage war zu gering als dass man ein Streichholz hatte entzunden konnen Es herrschte akute Gesundheitsgefahr fur die Bergleute 19 Der Erste Weltkrieg schrankte den Grubenbetrieb stark ein zum einen wurde es immer schwieriger an Materialien zum Grubenausbau zu kommen Eisen Holz Beton aber auch Maschinen da diese als kriegswichtige Materialien eingestuft wurden Zum anderen wurde es mit der Zeit immer schwieriger die Bergmanner vom Kriegsdienst freizustellen zumal die Grube zu wenig forderte um selbst als kriegswichtig eingestuft zu werden Im Jahr 1919 konnte die Belegschaft wieder verstarkt werden es arbeiteten jetzt 40 Mann auf der Grube 20 Bergbau 1920 bis 1950 BearbeitenIm Jahr 1920 werden samtliche 100 Kuxe auf Frau Agnes Lang ubertragen eine Kuxe hatte wieder einen Wert von 13800 Mark Da die Stadt Wiesbaden finanziell in Vorleistung getreten war um Wege zu bauen und Gebaude zu errichten verpfandete Frau Lang das Bergwerkseigentum 1921 an Wiesbaden Gefordert wurden in diesem Jahr 1838 t Kohle 21 Die haufigen Wechsel in der Eigentumerstruktur setzten sich bis 1922 fort mit 46 Mann Belegschaft wurden 4806 t Jahr Kohle gefordert Ein neuer Forderschacht wurde abgeteuft der 1923 die zweite Sohle erreichte Der Betrieb hatte jedoch keinen Erfolg im April 1924 wurde der Betrieb eingestellt Zwischen 1882 und 1924 wurden 15950 t Braunkohle gefordert Die folgenden Monate brachten zahlreiche gerichtliche Auseinandersetzungen um Schadenersatz Der Grubenbesitz war in den letzten Jahren breit gestreut worden so dass Gewerke in ganz Deutschland in der Schweiz und in Lothringen anzutreffen waren In zahlreichen Eingaben an das Oberbergamt und in mehreren Gerichtsprozessen wurde versucht die verworrenen Besitzverhaltnisse und die vielfaltigen Verschuldungen und Hypotheken aufzuklaren Im Verlauf des Jahres 1924 sperrten die Mainkraftwerke die Stromversorgung wegen nicht bezahlter Rechnungen infolge dessen fielen die Pumpen aus und das Bergwerk wurde mit Wasser geflutet 22 Bis 1933 fand kein Bergwerksbetrieb statt bei Gericht waren allerdings immer noch zahlreiche Prozesse anhangig Das Bestreben nach Autarkie im Nationalsozialismus fuhrte ab Juli 1933 zu einem erneuten Abbauinteresse Es wurden Gesuche um Abnahme der Kohlen u a auch an die IG Farben gestellt allerdings wegen zu geringer Qualitat der Kohle abschlagig beschieden Es wurde kein Bergbaubetrieb aufgenommen 23 Sowohl 1941 als auch 1942 gab es erneute Vorschlage den Abbau wieder aufzunehmen Beide wurden jedoch schnell wieder zuruckgezogen Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte starker Mangel an allen Grundstoffen so dass auch das Interesse an der Braunkohle in der Grube Franz wieder aufflammte Der Fuhrunternehmer Heinrich Savelsberg beantragte und erhielt im August 1946 eine Lizenz fur die Grube von der amerikanischen Militarregierung Die Grube firmierte jetzt zusammen mit Grube Emma unter dem Namen Braunkohlen Zechen Marxheim Diedenbergen Die direkt ostlich an das Grubenfeld Franz angrenzende Grube Emma baute die gleiche Braunkohlenlagerstatte ab jedoch auf Marxheimer Gemarkung Emma erreichte 1948 ein Fordermaximum von 6500 t Braunkohle das Floz hatte eine Machtigkeit von 1 50 m Ab dem 1 Dezember 1946 waren die beiden Zechen auf Grundlage der der neuen Hessischen Verfassung verstaatlicht worden Der ehemalige Grubenbesitzer Savelsberg fungierte als Treuhander Die Wahrungsreform im Juni 1948 beendete die Nachkriegsphase der Mangelwirtschaft Kohlen wurden wieder erschwinglich Dadurch wurde die Kohle aus dem Ruhrgebiet preislich attraktiver Savelsberg versuchte durch den Ankauf einer Brikettierungsanlage konkurrenzfahig zu bleiben Diese musste durch die Landesregierung genehmigt werden was 1949 auch erfolgte Im Folgejahr wurde dennoch durch die Landesregierung die Schliessung verfugt 1 24 Grubengebaude BearbeitenSchacht I erstellt 1881 1882 Lage Schacht II erstellt 1912 1913 Lage Schacht III erstellt 1916 Lage Alter Forderschacht erstellt etwa 1917 Lage Wetterschacht Lage Zechenhaus Lage Wasserlosungs Stollen Lage 25 4 26 Neuer Forderschacht LageQuellen Bearbeiten a b Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1209 Wolfgang Gabriel Diedenbergen ein Ort im Landchen Ortsfamilienbuch von 1640 bis 1900 Plaidt Cardamina Verlag 2014 ISBN 978 3 86424 135 2 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1140 a b Diedenberger Kohle aus 18 Meter Tiefe mit Abbildung Fordergerust Hochster Kreisblatt Ausgabe vom 12 Dezember 2012 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1141 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1146 a b Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1150 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1151 a b Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1155 a b Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1156 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1157 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1158 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1163 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1165 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1166 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1170 a b Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1171 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1175 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1176 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1180 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1184 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1203 Ernst Schutz Die Braunkohlengrube Franz in Diedenbergen Heimatgeschichtliche Manuskripte Nr 31 Diedenberger Heimatgeschichtsverein 1987 S 1204 Kampf um Emma Bericht in Der Spiegel vom 3 September 1952 Digitalisat abgerufen am 30 Marz 2017 Friedrich Kinkelin Die nutzbaren Gesteine zwischen Taunus und Spessart in Bericht uber die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft in Frankfurt am Main S 138 180 insbesondere S 160ff und S 171ff 1888 Digitalisat Ernst Schutz Die Braunkohlegrube Franz in Diedenbergen Publikation des Heimatgeschichtlichen Vereins Diedenbergen Nr 31 78 S Diedenbergen 1987 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grube Franz amp oldid 235123004