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Die Grosse Sterndolde Astrantia major ist eine Pflanzenart der Gattung Sterndolde und gehort zur Familie der Doldenblutler Apiaceae Grosse SterndoldeGrosse Sterndolde Astrantia major SystematikEuasteriden IIOrdnung Doldenblutlerartige Apiales Familie Doldenblutler Apiaceae Unterfamilie SaniculoideaeGattung Sterndolde Astrantia Art Grosse SterndoldeWissenschaftlicher NameAstrantia majorL Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Beschreibung 3 Okologie 4 Vorkommen 5 Systematik 6 Trivialnamen 7 Nutzung 7 1 Zierpflanze 7 2 Heilpflanze 8 Die Grosse Sterndolde in der Literatur 9 Literatur 9 1 Einzelnachweise 10 WeblinksNamensherkunft BearbeitenDer wissenschaftliche Gattungsname Astrantia major fruher auch Sanicula astrantia leitet sich vom griechischen aster Stern und anthos Blute ab Das Epitheton major gross bezieht sich auf die Wuchshohe im Vergleich zur Kleinen Sterndolde Astrantia minor Weitere volkstumliche Namen sind auch Sternblume Grosse Strenze Stranze Moister Rietdolden und Holznageli Durch die Ahnlichkeit ihrer Blatter mit dem Wald Sanikel Sanicula europaea wird sie auch als Schwarzer Sanikel nach dem schwarzen Wurzelstock genannt Beschreibung Bearbeiten nbsp Detailansicht der Einzelbluten nbsp Laubblatt nbsp Abbildung der Grossen Sterndolde in Otto Wilhelm Thome Flora von Deutschland Osterreich und der Schweiz Gera 1885 nbsp Astrantia major Fruchtstand und Achanen nbsp Karntner Gross Sterndolde Astrantia major subsp involucrata Die ausdauernde krautige Pflanze mit aufrechtem wenig verzweigtem Stangel erreicht Wuchshohen zwischen 30 und 100 Zentimetern Der hohe kahle Stangel ist nur wenig beblattert Am Ende verzweigt er sich und tragt je eine Dolde Eine grosse Dolde uberragt meist die ubrigen Die funf bis siebenteiligen Blatter haben grob gezahnte Lappen Die beiden seitlichen sind hierbei oft miteinander verwachsen Die Grundblatter werden 10 bis 20 Zentimeter breit und sind somit etwas grosser als die Stangelblatter Die weisslichen Bluten sind sehr klein und stehen zahlreich in einer dichten kopfchenartigen einfachen Dolde Sie besitzen noch einen deutlichen Kelch Jede Dolde wird von vielen derben Hullblattern umgeben die grunlich weiss bis rotlich gefarbt sein konnen Am Grund verwachsen enden sie spitz mit gut erkennbaren Quernerven Die dichtgeschuppte Frucht ist eine Doppelachane und wird bis zu 7 Millimeter lang Die Art hat die Chromosomenzahl 2n 14 oder 28 1 2 Okologie BearbeitenDie Grosse Sterndolde ist ein Hemikryptophyt und eine Schaftpflanze Die sternformigen Hullblatter tauschen eine einzige grosse Blute vor was fur Doldenblutler untypisch ist Die Bluten sind Korbchenbluten in Analogie zu den Korbblutlern Neben zwittrigen Bluten kommen auch rein mannliche mit langen Stielen und verkummerten Fruchtknoten sowie kurzstielige weibliche Bluten vor Die Bluten sind vormannlich die mannlichen Bluten konnen benachbarte zwittrige Bluten bestauben man spricht in diesem Fall von Nachbarbestaubung Bei einbrechender Dunkelheit krummen sich die Doldenstiele nach unten so dass der Pollen vor Feuchtigkeit geschutzt ist Der Insektenbesuch ist sparlich Blutezeit ist von Juni bis August Die Fruchte sind als Doppelachanen ausgebildete Spaltfruchte sie sind Windstreuer wahrscheinlich kommt es auch zur Zufallsausbreitung durch Weidetiere Fruchtreife ist von September bis Oktober Die Samen sind Kaltekeimer Vorkommen BearbeitenIn Europa reicht das Verbreitungsgebiet von Spanien uber den Balkan bis zum Kaukasus Die Sterndolde ist in den Alpen haufig Sie ist bis zu einer Hohe von 2000 m anzutreffen die sie z B auf der Mutte an der Jochelspitze in den Allgauer Alpen in Tirol erreicht 3 Als Standort werden feuchte kalkhaltige Lehmboden Bergwiesen Bergwalder und Hochstaudenfluren bevorzugt Die Grosse Sterndolde kommt in Gesellschaften des Verbands Caricion ferrugineae sowie des Polygono Trisetion vor auch im Alno Ulmion 2 Systematik BearbeitenNach Ralf Hand konnen folgende Unterarten unterschieden werden 4 Astrantia major subsp apenninica Worz Syn Astrantia major var apenninica Worz Reduron Sie kommt im Apennin in Italien vor 4 Astrantia major subsp biebersteinii Trautv I Grinţ Syn Astrantia biebersteinii Trautv Sie kommt in Aserbaidschan und im Kaukasusraum vor 4 Astrantia major subsp elatior Friv K Maly Syn Astrantia elatior Friv Sie kommt in Serbien Bosnien Herzegowina Montenegro und in Mazedonien vor 4 Karntner Gross Sterndolde Astrantia major subsp involucrata W D J Koch Ces Syn Astrantia major var involucrata W D J Koch Astrantia major subsp carinthiaca Hoppe Arcang Die Hulle ist fast zweimal so lang wie die Dolde Sie kommt in Spanien Frankreich Deutschland Italien Slowenien Osterreich Montenegro und Bulgarien vor 4 Diese Unterart fehlt in Osterreich nur in Wien Burgenland und Niederosterreich In Grossbritannien ist sie ein Neophyt 4 Sie gedeiht in Gesellschaften der Verbande Caricion ferrgineae Polygono Trisetion oder Adenostylion 2 Gewohnliche Gross Sterndolde Astrantia major subsp major Die Hulle ist meist so lang wie oder nur wenig langer als die Dolde Sie kommt in Frankreich Deutschland in der Schweiz Tschechien Polen Slowakei Osterreich Liechtenstein Slowenien Italien Ungarn Serbien Bosnien Herzegowina Mazedonien Albanien Bulgarien und Rumanien vor 4 In Grossbritannien ist sie ein Neophyt 4 Diese Unterart kommt in Osterreich in allen Bundeslandern vor Astrantia major subsp pyrenaica Worz Syn Astrantia major var pyrenaica Worz Reduron Sie kommt in den Pyrenaen von Spanien und Frankreich vor 4 Trivialnamen BearbeitenIm deutschsprachigen Raum werden oder wurden fur diese Pflanzenart zum Teil nur regional auch die folgenden weiteren Trivialnamen verwandt Astrentza Astrenza Schwarz Astrenz Astrenze Bern Graubunden Bibernell St Gallen bei Sargans Schwarze Garisch Bern Isachrut St Gallen bei Obertoggenburg Kaiserwurz Magistranz Schwarze Meisterwurz Mutterwurz Ostranz Schlesien Ostrik Schlesien Ostritz Schlesien Sanikel Unterwalden Schwarze Stranze Uri Talstern Thuringen Schwarz Ustranz und Wohlstand Schlesien 5 Nutzung BearbeitenZierpflanze Bearbeiten Wegen der hubschen Bluten wird die Pflanze auch im Gartenbau genutzt Heilpflanze Bearbeiten Das Kraut enthalt als wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe Rosmarinsaure Flavonoide Flavonolglykoside und Saponine 0 1 bis 0 2 Prozent In der Volksheilkunde wird es bei Erkrankungen der Atemwege Blutungen im Magen Darm Trakt sowie als Wundheilmittel eingesetzt 6 Die Wurzeldroge hatte eine Bedeutung als Verwechslung und Verfalschung von Meisterwurz Rhizoma Imperiatorae albae 7 Die Grosse Sterndolde in der Literatur BearbeitenAlbrecht von Haller beschreibt in seinem Lehrgedicht Die Alpen die Sterndolde wie folgt Dort wirft ein glanzend Blatt in Finger ausgekerbt auf einen hellen Bach den grunen Widerschein Der Blumen zarter Schnee den matter Purpur farbt schliesst ein gestreifter Stern in weissen Strahlen ein Literatur BearbeitenXaver Finkenzeller Jurke Grau Alpenblumen Erkennen und bestimmen Steinbachs Naturfuhrer Mosaik Munchen 2002 ISBN 3 576 11482 3 Wolfgang Adler Karl Oswald Raimund Fischer Exkursionsflora von Osterreich Hrsg Manfred A Fischer Eugen Ulmer Stuttgart Wien 1994 ISBN 3 8001 3461 6 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands Ein botanisch okologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten 6 vollig neu bearbeitete Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2005 ISBN 3 494 01397 7 Gunter Steinbach Hrsg Bruno P Kremer u a Wildblumen Erkennen amp bestimmen Mosaik Munchen 2001 ISBN 3 576 11456 4 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Einzelnachweise Bearbeiten Astrantia major bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b c Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 698 699 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 a b c d e f g h i Ralf Hand 2011 Apiaceae In Euro Med Plantbase the information resource for Euro Mediterranean plant diversity Datenblatt Astrantia Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 Seite 50 f online Astrantia major Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1999 List Horhammer Hrsg Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis Chemikalien und Drogen Teil A N Q Springer 1977 ISBN 9783642650352 S 547Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Astrantia major Album mit Bildern Videos und Audiodateien Grosse Sterndolde FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Grosse Sterndolde In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Astrantia majorL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 31 Dezember 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosse Sterndolde amp oldid 206048322